Warum die Westliche Welt die Atomverhandlungen verloren hat
Bei Verhandlungen um einen gerechten Ausgleich spricht man normalerweise nicht von Gewinnern und Verlierern. Aber bei Verhandlungen, die eine der vielen Nuancen des Weltkrieges der imperialistischen Westlichen Welt gegen den Rest der Welt ist, gibt es durchaus Kriegsgewinner.
Bevor der Ausgang des eigentlichen Krieges analysiert wird, der ohne eingebettete westliche Medienbeteiligung erfolgt, wird kurz auf das Theater eingegangen, das der Westlichen Welt vorgeführt wird. Folgende Szenarien sind im nächsten Akt des Schauspiels möglich. Eine zumindest denkbare Variante ist, dass in den nächsten Tagen eine „Einigung“ verkündet wird. Es gibt wieder Straßenfeiern im Iran, dann wird ernüchtert festgestellt, dass der US-Senat noch irgendetwas bestimmen muss. Dann wird festgestellt, dass das mindestens 60 Tage dauern wird, da zwischendurch die Ferienzeit ist. Und „schwupp“ hat man wieder zwei Monate gewonnen, in denen absolut nichts passiert, keine einzige Sanktion aufgehoben wird, und dennoch das Theaterstück – zumindest für die Westliche Welt – so aussieht, als wenn man sich geeinigt hätte. In den 60 Tagen kann man sich dann überlegen, welchen Vorwand man findet, um doch nicht alle Sanktionen fallen zu lassen. Der Export von schädlichen US-Konsumgütern in den Iran war nie verboten.
Eine eher wahrscheinlichere Variante ist, dass die Westliche Welt – zumindest für ihre eigenen Bürger – verkünden wird, dass man zwar auf alle iranischen Forderungen weitestgehend eingegangen sei, aber der Iran einen Rückzieher gemacht habe. Einen triftigen Grund wird man schon finden, der am Ende die Heiligkeit der Zeit Imam Chamene’i anschwärzen soll. So ist dann der Iran schuld, dass es nicht geklappt hat. In diesem Fall wird verständlicherweise keine einzige Sanktion aufgehoben.
Beide Szenarien werden dazu führen, dass die Westliche Welt letztendlich die Sanktionen nicht aufhebt. Der Grund hat absolut nichts mit der Nuklearforschung in der islamischen Republik Iran zu tun. Die Geheimdienste der Westlichen Welt wissen ganz genau, dass im Iran nicht einmal Ansatzweise an der Atomwaffe geforscht wird, schlicht und einfach weil Imam Chamene’i Atomwaffen für unmenschlich und damit für Muslime als verboten erklärt hat! Ein auch nur vergleichbares Verbot gibt es in keinem der arroganten westlichen Staaten. Selbst Deutschland, das sich von der Atomenergie verabschiedet, weil es zu riskant ist, verbietet es den USA nicht, ihre Atomwaffen weiterhin auf deutschem Boden neben deutschen Nachbarn zu stationieren!
Der Grund, warum die Westliche Welt angeführt von USrael die Sanktionen gar nicht aufgeben kann, liegt im Selbstverständnis USraels und dem Selbstverständnis der Islamischen Republik Iran. USrael versteht sich als Imperium (sie selbst nennen es „Führungsmacht“), welches die Welt beherrschen muss, und das mit allen Mitteln auch versucht. Weder Menschenrechte, noch irgendein anderes Recht noch der Schutz von Leben halten sie von ihren Verbrechen ab. Wer sich ihnen unterwirft (wie z.B. Deutschland), darf im Rahmen der Unterwerfung relativ frei agieren. So lange Deutschland bereit ist die eigene Wirtschaft zu schädigen, weil die USA eine neue Kriegsfront gegen Russland eröffnet, so lange Deutschland bereit ist faktisch Beihilfe an den übelsten Verbrechen zu leisten, weil sie die Startbasen oder Kommandozentralen für die Mörderdrohnen auf eigenem Boden bereit stellt, so lange Deutschland bereit ist die schlimmsten Verbrechen der Spionage widerstandslos hinzunehmen, so lange dürfen sie im übrigen Rahmen sogar zum gestutzten und jederzeit kontrollierbaren Exportweltmeister aufsteigen. Aber wehe wenn Deutschland eines Tages aufmucken sollte. Dann werden Terroristen der US – pardon IS – das Land mit Terror überziehen, bis Deutschland wieder auf Linie gebracht ist. Widerstand scheint zwecklos.
Auf der anderen Seite steht die Islamische Republik Iran, in dessen Verfassung der Kampf gegen den Imperialismus verankert ist. Wer die USA als Imperium akzeptiert, wird im Iran zum Verfassungsfeind aber in Deutschland zur Regierung. Nicht zufällig hat Imam Chamene’i erst vor wenigen Tagen bei einer fünfstündigen Debatte mit den revolutionären Studenten des Landes an diese Tatsache erinnert. Er sagte sinngemäß: „Der Kampf gegen Imperialismus und Gewaltherrscher wird laut Lehren des Qurans niemals ein Ende finden, heute sind die USA das deutlichste Beispiel für den Imperialismus. Dieser Kampf ist Teil der Revolutionsgrundsätze und des Fundaments“, daher sollten sich die Studenten auf die Fortsetzung des Kampfes gegen den Imperialismus vorbereiten. Die USA gelten im Iran nach wie vor als Großer Satan.
Die USA wollen eine Regime-Change im Iran, weil sich der Iran in seiner heutigen Form niemals dem Imperium unterwerfen wird. Die US gestützten Kriege in Syrien und Jemen wie auch im Irak dienen vor allem diesem Zweck.
Warum aber sollten die Iraner angesichts dieser Konstellation den Krieg am Verhandlungstisch bereits gewonnen haben? Ganz sicher hat nicht die Verhandlungsdelegation des Iran gewonnen. Die können nur dankbar sein, dass im Hintergrund Imam Chamene’i mit seinen klaren und unmissverständlichen Anweisungen dazu geführt hat, dass jene Verhandlungsdelegation sich nicht völlig blamiert hat.
Gewonnen hat die Islamische Republik Iran, weil die sogenannten 5+1 zu einer Gruppe 2+4 abgeändert wurde. China und Russland haben schon längst erkannt, dass der Iran gar keine Atomwaffen anstrebt. Beide Nationen haben die Sanktionen bereits jetzt durchbrochen und halten sich nicht an die Vorgaben des Imperiums, dessen Existenz sie auch nicht akzeptieren. Sie liefern inzwischen alles, was der Iran braucht. Insofern wäre eine Aufhebung der Sanktionen nicht zum Wohl des Iran, sondern zum Wohl der Westlichen Welt. Frankreich und Deutschland haben es auch verstanden, können aber aufgrund ihrer Nibelungentreue gegenüber dem Herrn USA, den beide Regierungen immer noch anbeten, nicht raus aus der Imperialfront. Nur England und USA sind verblieben als Vertreter des Imperiums mit Israel als Drahtzieher.
Das kann wirklich als Sieg Imam Chamene’is und damit der Islamischen Revolution in einem weiteren Schlachtfeld gegen das imperialistisch kapitalistische Imperium gewertet werden. Und dafür können wir in jeder Hinsicht dankbar sein.
Das restliche Theater überlassen wir getrost den Schauspielern, die – wie alle Schauspieler – gerne auf der Bühne stehen. Gottesehrfurcht und Dankbarkeit kennt nur eine Bühne, und das ist die Gebetsnische der Dankbarkeit. Dort ist jeder aufrichte Mensch Sieger durch Gottes Gnade.
Das Imperium wird auch die Kriege um Syrien, Irak, Jemen, Palästina, Nordafrika, Russland, China, Südamerika um die Finanzmärkte, die Nachrichtenhoheit, den Missbrauch von Religionen um Gewaltherrschaft zu legitimieren, weltweit aufgebauten Terrorismus zur Stütze der eigenen Macht usw. usf. früher oder später, einen nach dem anderen verlieren. Denn das Imperium ist am Ende. Aber die Islamische Republik Iran wird eines Tages als die Revolution der Befreiungstheologie der Menschheit gegen Unterdrückung in die Geschichtsbücher eingehen. Und es erfüllt den geringen Schreiber dieser Zeilen mit tiefer Dankbarkeit in dieser gesegneten Zeit dabei sein zu dürfen.
PS: Es gibt einige Beobachter, die spekulieren, dass das Westliche Imperium seine Taktik angesichts andauernder Niederalgen geändert hat und den Iran reich machen will, sozusagen zu einer Art Deutschland in Asien. Wenn das Volk erst einmal reich genug ist, wird es sich dem Imperium genau so unterwerfen und jedes Verbrechen mittragen wie Deutschland, dessen Bevölkerung kein Verbrechen der USA mehr aufregen kann. Sollten die USA wirklich so etwas planen, dann ist darauf hinzuweisen, dass der Fehler bei jener Taktik darin liegt, dass die Islamische Republik Iran den Begriff Aschura kennt. Vielleicht sollte auch das Volk in Deutschland sich intensiver mit jenem Begriff beschäftigen, denn jeder Tag ist Aschura und jeder Ort ist Kerbela.