Ein Heiligtum ist in Gefahr
Schon seit über einer Woche lassen die Attacken sog. jüdischer "Siedler" gegen betende Palästinenser in
und um die Jerusalemer al-Aqsa-Moschee jedem anständigen Muslim das Blut in die Schläfen steigen.
Diese Gewalt hat dabei mittlerweile Ausmaße angenommen, welche sich sogar in Brandanschlägen im
Bereich dieser drittheiligsten islamischen Glaubensstätte geäußert hat.
Wie nicht anders zu erwarten, goß Israels Regierungschef Netanjahu - in jeder Hinsicht ein ideologischer
Spießgeselle des Siedlerpacks- inzwischen noch Öl in das Feuer ihres Hasses, indem er den ihre Moschee
verteidigenden Palästinensern gleichsam "den Krieg erklärte".
Jedenfalls wurden von ihm sogar direkt diese Worte verwendet, die allerdings im islamischen Kulturbereich
bislang nur einen recht geringen Widerhall gefunden haben. Jedenfalls waren sie bis heute nicht in der
Lage gewesen, dort den eigentlich dafür fälligen Proteststurm auszulösen.
Bekanntlich handelt es sich bei al-Aqsa aber um keine beliebige Moschee, sondern den Ort, von wo der Prophet
in den Himmel aufgefahren ist.
Und selbst, wenn es sich um eine "vollkommen unbedeutende" Gebetsstätte handeln würde, müsste sich doch gegen
ihre Schändung die Wut aller gottesfürchtig gebliebenen Muslime entladen.
Diese ist aber leider bis jetzt erkennbar ausgeblieben- nicht einmal die jüngsten Jerusalemer Vorgänge haben sie
herbeizuführen vermocht.
Und so bleibt denn auch eine unvorstellbare Mißachtung von Religion, welche höchstens noch mit dem
Herausreißen von Seiten aus dem heiligen Quran vergleichbar wäre, ungesühnt.
Es kommt aber in diesem so traurigen Zusammenhang noch etwas hinzu, was mindestens genauso tragisch ist
wie das Wüten des entfesselten Siedlermobs: Die widerstandslose Hinnahme von dessen Angriffen gegen die
al-Aqsa-Moschee im Ausland macht nämlich deutlich, dass auch für sehr viele Muslime ihre Religionsausübung
nurmehr ein bloßes Aneinanderreihen von erstarrten Ritualen geworden zu sein scheint, was bei den
beiden großen christlichen Konfessionen schon seit längerem eine bittere Realität darstellt.
Ein derartiges Verhalten tötet aber letztlich jede Religion, weil sie dadurch Gefahr läuft, unglaubwürdig zu
wirken. Und genau dies stellt eine weitere immense Herausforderung der hier angesprochenen Geschehnisse
dar!
Diese Erkenntnis wiederum sollte daher all jene, aus welchen Gründen auch immer schweigenden, Muslime endlich
dazu veranlassen, ihre Regierungen zu einem offensiven Handeln gegen den israelischen Staatsterrorismus
aufzufordern, der sich derzeit an der al-Aqsa-Moschee austobt.