Ein Massaker in Nigeria von dem die Deutschen nicht erfahren sollen
Wer verstehen will, warum es die Terroristen der Boko Haram gibt und was der Westen damit zu tun hat, muss erforschen, warum es Stillschweigen über das aktuelle Massaker in Nigeria gibt.
Am letzten Samstag, den 12.12.2015 gab es ein Massaker der nigerianischen Armee an unbewaffneten Muslimen. Die Muslime hatten sich zu einem Trauermarsch versammelt in Gedenken an den 40. Todestag (Arbain) Imam Husains. Moment einmal, wird hier der sachkundige Leser fragen. Ist „Arbain“ nicht ein Trauertag der Schiiten, und wo kommen die denn so plötzlich her in Nigeria? Die Antwort darauf ist: Sie kommen nicht so plötzlich. Sie sind schon seit vielen Jahren dort und haben sich inzwischen zur größten und mächtigsten theologischen Befreiungsbewegung des Landes etabliert. Auch viele Sunniten haben sich der Gruppe, die von dem hoch verehrten Geistlichen Ibrahim El Yaqub Zakzaky geleitet wird, angeschlossen. Er gilt als die zentrale Leitungsfigur aller Muslime in Nigeria!
Die nächste Frage, die sich ein deutscher Leser stellen müsste, wäre: Warum habe ich noch nie von dieser Person jemals zuvor gehört? Die Antwort darauf ist sehr einfach: Scheich Zakzaky gilt als großer islamischer Gelehrter mit Ausstrahlungskraft weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus und ist zudem ein großer Anhänger Imam Chamene'is. Und Anhänger der Heiligkeit unserer Zeit sind „gefährlich“ für das Imperium.
Er ist 1953 in der Stadt Zaria geboren. Er war Generalsekretär der Muslim Students Society of Nigeria (MSSN) und später Vizepräsident. Nach und nach etablierte er sich zu einem angesehen Gelehrten und gilt inzwischen als Führer der Islamischen Bewegung in Nigeria (Islamic Movement Nigeria IMN). Seine regierungskritischen Ansprachen führten zu mehreren Verhaftungen. Zakzaky spricht fließend Englisch, Hausa, Spanisch, Arabisch und Persisch. Er hat in Nigeria, Sierra Leone, Niger, Algerien, Großbritannien, Frankreich, Spanien, den USA, im Libanon, Aserbaidschan und Iran referiert.
Zakzaky hat stets Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung abgelehnt. Seine Nähe zur Islamischen Revolution und der Islamischen Republik Iran hat er nie verleugnet!
2008 organisierte die IMN einen Kongress über „Die Schaffung des illegalen Staates Israel“. Spätestens seither versucht die Westliche Welt seinen Einfluss einzudämmen. Bereits seit 2011 haben angelsächsisch basierte Medien gegen ihn Hetzartikel verfasst. Seither hat die Terrororganisation Boko Haram auch immer mehr Waffen bekommen und wurde immer brutaler in ihrem Einsatz gegen die „Ungläubigen“, zu denen nach Boko Haram auch die Schiiten gehören. Es liegt auf der Hand, dass Boko Haram genauso ein Projekt der angelsächsischen Imperialisten ist, wie Al-CIAda, der so genannte Islamische Staat und alle anderen Mörderbanden, die zum Ziel haben, den Islam weltweit zu diskreditieren und die islamische Befreiungstheologie, die zu einer ernsten Gefahr für die Imperialisten geworden ist, zu zerstören. Doch die vom Westen finanzierten Mörderbanden der Boko Haram waren kein Stück in der Lage, den Einfluss Zakzakys einzudämmen. Eher das Gegenteil trat ein. Je mehr die Terroristen wüteten, desto mehr Nigerianer wandten sich dieser Friedensorganisation zu.
So blieb dem vom Westen ausgebildeten nigerianischen Militär keine andere Wahl, als verbrecherisch vorzugehen, um den Einfluss des Westens zu schützen. Entsprechend kam es 2014 zum ersten Massaker an den Anhängern Zakzakys, das als Zaria-Massaker bekannt wurde. Das Zaria-Massaker ist ein durch die Regierung Nigerias angerichtetes Blutbad an unbewaffneten Demonstranten zum Internationaler Tag von Quds am 25. Juli 2014 in Zaria. An dem Tag fand in Zaria, der Geburtsstadt von Ibrahim Zakzaky, eine Demonstration zum Quds-Tag statt. Die nigerianische Armee eröffnete das Feuer auf unbewaffnete Demonstranten, wobei mindestens 35 Anhänger von Ibrahim Zakzaky ermordet worden sind. Darunter auch drei Söhne von Zakzaky.
Keine der Maßnahmen konnte Zakzakys Einfluss vermindern. Zu den Trauerzeremonien zu Muharram ist es ihm gelungen, die Erinnerung an Aschura mit den traditionellen Kulturelementen Nigerias zu vereinen. Je größer der Einfluss Zakzakys und damit der islamischen Befreiungstheologie in Nigeria wurde, und je weniger die vom Westen gepäppelten Terroristen der Boko Haram gegen Zakzaky ausrichten konnten, umso mehr wurde das Militär gedrängt, erneut gegen die friedfertigen Muslime des Landes vorzugehen.
Am letzten Samstag kam es dann erneut zum Massaker, an dem Hunderte unschuldiger, unbewaffneter Zivilisten ermordet worden sind, darunter auch die Ehefrau von Zakzaky namens Zeenat und ein Sohn namens Ali – Gott habe sie beide selig und schenke Scheich Zakzaky Geduld. Das Wohnhaus und die Gebeteinrichtungen der Gruppe wurden verwüstet. Weitere Führungsmitglieder der Befreiungstheologie Nigerias befinden sich unter den Märtyrern. Kein einziger von ihnen war bewaffnet! Die Angriffe des Militärs fanden an drei Orten gleichzeitig statt und deuten auf eine lange Vorbereitung hin.
Das Ausmaß des Massakers führte dazu, dass sich die Armeeführung inzwischen mit der Bemerkung „sehr bedauerlich“ zu Wort gemeldet hat. Der verletzte Zakzaky wurde inhaftiert.
Von all diesen Geschehnissen darf der Bundesbürger nicht ein einziges Sterbenswörtchen durch seine Systemmedien erfahren. Die ganz offensichtlich gleichgeschalteten Medien verheimlichen dieses Massaker, weil es ein Massaker des Westens gegen die Menschlichkeit ist. Sie verheimlichen dieses Massaker, weil es ein Massaker für das Imperium, für die Öl-Multis und für die nimmersatten Wachstumsfanatiker gegen das friedliche Miteinander war. Sie verheimlichen dieses Massaker, weil es ein Massaker unter vielen in der Welt war, das versucht die islamische Befreiungstheologie zu zerstören und dabei immer brutaler wird, weil sie sehen, wie schnell sich die Idee der weltweiten Befreiung verbreitet.
Das Internet gibt uns die Möglichkeit auf dieses Massaker hinzuweisen und zumindest Interessierten eine Chance zu geben, sich näher zu informieren über diese Welt. Wie schrieb Imam Chamene’i in seinem jüngsten Brief an die Jugend in der Westlichen Welt? „Das Leid eines jeden Menschen, wo auch immer auf der Welt, stimmt die Mitmenschen von Natur aus traurig. Ein Kind, das vor den Augen seiner Lieben stirbt, eine Mutter deren Familie plötzlich in Trauer versinkt, nachdem vorher Freude herrschte, ein Mann, der den leblosen Körper seiner Frau eilig wegträgt oder ein Zuschauer, der nicht weiß, ob er gerade seinen letzten Auftritt auf der Bühne seines Lebens erlebt – das sind alles Szenen, von denen der Mensch innerlich berührt wird. Wer nur ein wenig Liebe und Menschlichkeit besitzt, den schmerzen solche Szenen, ob sie sich in Frankreich abspielen oder in Palästina, im Irak, im Libanon oder in Syrien.“ In diese Auflistung müssen wir jetzt Nigeria mit aufnehmen.
Die Schuld der westlichen Welt an diesen Massakern wird – wenn überhaupt – erst in einigen Jahrzehnten deutlich werden, aber das Stillschweigen der Medien über dieses aktuelle Massaker wirkt fast wie ein Schuldeingeständnis. Die Verbrecher werden mit all ihren Verbrechen nicht in der Lage sein, die Menschlichkeit auszulöschen. Das einzige, was sie zerstören, sind ihre eigenen Herzen. Wohl dem, der sich für die Wahrheit einsetzt, der für die Wahrheit lebt und für die Wahrheit ermordet wird. Unser Beileid gilt dem großen Gelehrten Zakzaky und seinen Anhängern und wir bitten alle Mitbürger Deutschlands, die sich einen Hauch Menschlichkeit bewahrt haben, in aller Höflichkeit, sich Gedanken darüber zu machen, warum er über dieses Massaker nicht informiert werden soll. Möglicherweise hat er dann die Gelegenheit zu verstehen, dass der aktuelle Weltkrieg nicht etwa Westliche Welt gegen Terror oder gar Nichtmuslime gegen Muslime ist, sondern eine Handvoll imperialistische Herrenmenschen gegen den Rest der Menschheit! Je mehr Menschen das verstehen, desto hilfloser werden die Massenmörder.