Maulheldentum
Am 27.Dezember meldete sich der schon sehr häufig totgesagte Chef des
"Islamischen Staates", Abu Bakr al-Bagdadi, mit einer Audiobotschaft gänzlich
ungewöhnlichen Inhaltes zu Wort.
Darin forderte der oberste IS-Repräsentant nämlich zum "Aufstand gegen die
vom Glauben abgefallenen saudischen Herrscher" auf, obwohl ja jeder an
dieser Materie überhaupt interessierte Mensch wissen dürfte, dass diese
Organisation ohne das Wahabitenregime gar nicht entstanden wäre.
Darüber hinaus- und dies ist und bleibt für mich das besondere an dieser
seiner Erklärung- konnte man von Al-Bagdadi sogar hören, dass der "IS
Palästina keinen einzigen Augenblick lang vergessen" werde.
Noch dazu kündigte er den Zionisten in Tel Aviv, welche ja ebenfalls von
Anbeginn an mit dem "Islamischen Staat" kollaborier(t)en, an, dass
"Palästina Israels Friedhof sein werde."
Schrille Worte, welche denen ähneln, mit denen die islamischen Länder
der nahöstlichen Region seit Ende der 1940er Jahre das palästinensische
Volk mit Illusionen versahen, um es dann genausoschnell wie diese
verbalen Äußerungen in die Welt gesetzt worden waren, wieder zu ver-
gessen.
In diesem Zusammenhang sei der Herr Bagdadi nur einmal gefragt, ob er
e i n e e i n z i g e gegen das zionistische Gebilde gerichtete Aktivität
vorzuweisen vermag.
Diese Frage zu stellen, heisst sie natürlich von vorneherein negativ
beantworten zu müssen.
Und so stellen also seine viel versprechenden Ankündigungen in der
Realität denn doch nichts anderes dar als das, was man leere Worte zu
nennen hat!