Verlogene Freundschaft
Der türkische Staatspräsident Erdogan ist und bleibt ein richtiges Chamäleon.
Nach außen hin sind von ihm immer wieder Solidaritätsbekundungen mit dem
Volk von Palästina zu hören, die wegen ihrer scharfen Kritik an Tel Aviv durchaus
aufhorchen lassen.
Demgegenüber gibt es aus seinem Munde aber auch weitaus weniger bekannte,
dafür positive Erklärungen gegenüber Israel.
Anfang dieses Jahres berichtete so beispielsweise die türkische Zeitung
"Dünya Bülteni" folgendes, was ein bezeichnendes Licht auf die tatsächliche
Einstellung dieses Politikers gegenüber dem Zionismus wirft.
Danach erklärte Erdogan nach seiner Rückkehr aus Saud-Arabien, wo er vorher
den dortigen Israelfreunden seine Aufwartung gemacht hatte:
"Dies ist eine Tatsache in der Region; falls wir im Rahmen der gegenseitigen
freundlichen Beziehungen notwendige Schritte machen könnten, würden die
Beziehungen zwischen der Türkei und Israel wieder normalisiert."
Eine höchst bezeichnende Stellungnahme des obersten Repräsentanten eines
Staates, der schon seit Jahrzehnten diplomatische Beziehungen zu Israel unterhält
und auch militärisch eng mit dem dortigen Regime zusammenarbeitet.
Diese Doppelzüngigkeit steht aber dabei durchaus stellvertretend für andere mus-
limische Länder, die sich auch in billigen Worten an die Adresse der
Palästinenser ergehen, aber sie in Wirklichkeit schon längst verraten haben.
Bittere Realitäten, die einen an dieses deutsche Sprichwort erinnern:
"Hast Du solche Freunde, brauchst Du keine Feinde mehr zu fürchten!"