Wenn Herrenmenschen einen Weltkrieg vorbereiten
Die Dramaturgie der Weltereignisse hat dermaßen an Fahrt aufgenommen, dass der einfache Bürger nicht mehr mitkommt und nur noch Angst empfindet. Er versteht auch nicht, warum Bomber über Südkorea fliegen und bewaffnete Boote auf iranischen Inseln landen müssen.
Da findet ein Massaker in Nigeria statt, bei dem unschuldige Menschen ermordet werden, die westlichen Medien verschweigen es, weil das Massaker von westlichen Marionetten verübt wurde, viele Muslime wissen nicht, wohin mit ihrer Wut über das Massaker, und die westliche Schweigsamkeit und das Ganze ist noch gar nicht abgeklungen, da erfolgt ein Massaker in Saudi-Arabien. Dieses Mal können die westlichen Medien nicht mehr schweigen, denn zu offensichtlich ist das Verbrechen des westlichen Verbündeten. Da erfolgt eine unvorstellbare Aktion am Kölner Bahnhof in den Medien. Das Ereignis selbst fand zwar zuvor statt, aber die Berichterstattung folgt mit einiger Verspätung aber dafür dann heftig. Jeder will mitreden, selbst lediglich Beschimpfte wollen eine Strafanzeige aufgeben, geht es doch um die Ehre der deutschen Frau, die dann mit einigen Massenprügeleien gerächt werden soll. Wir haben uns noch gar nicht erholt, da findet ein grausames Verbrechen in Istanbul statt. Zuvor war da noch der Atomwaffentest in Nordkorea, der uns ohnehin schon Sorgen bereitet hat. Der Terrorist in Istanbul ermordet viele deutsche Touristen. Da fällt es schon gar nicht mehr auf, dass gleichzeitig an vielen anderen Orten der Welt weitere Terroranschläge mit teils viel mehr Toten erfolgen. Heute ermorden israelische Soldaten weitere drei Palästinenser. Allein seit Jahresbeginn haben sie mindesten 17 Palästinenser getötet; eher ein Randnotiz im allgemeinen Weltkriegs-Chaos.
Um einen Weltkrieg zu entfachen, bedarf es stets Akteure auf sehr unterschiedlichen Ebenen. Auf der einen Seite ist da die militärisch-terroristische Ebene. Hier werden „Angriffe“ weitab von der „Heimatfront“ natürlich zur Selbstverteidigung durchgeführt. Was die Westliche Welt hierbei praktiziert, unterschiedet sich kaum von den Terroranschlägen aller Terrorgruppen der Welt nur mit dem Unterschied, dass bei den Selbstverteidigungsaktionen der Westlichen Welt viel mehr Zivilisten ermordet und dadurch neue Terroristen gezüchtet werden. Diese „Selbstverteidigung“ bedarf aber auch der propagandistischen Ebene. Das eigene Volk muss wirklich glauben, dass wir die Guten sind und alle anderen eben die Bösen, selbst wenn es unschuldige Zivilisten sind. Wie sonst sollte man dem eigenen Volk erklären, dass bei den eigenen Angriffen viel mehr unschuldige Zivilisten ermordet werden als durch die Terroristen weltweit?
Die hetzerische Propagandafront ist vielleicht noch wichtiger als die militärische Front. Sie muss jede Gelegenheit nutzen, das eigene Volk gegen den „Feind“ zu positionieren, selbst wenn das jeweilige Geschehnis keinen direkten Bezug zum Weltkrieg hat. Die Verbrechen am Kölner Bahnhof wurden von Verbrechern begangen, von bestimmten Gruppen, die keine andere Bezeichnung verdienen als Verbrecher! Und sie müssen wie Verbrecher behandelt werden. Doch das genügt nicht im weltweiten Aufbau eines Weltkrieges. Es bedarf des notgeilen Muslims, des patriarchalischen Nordafrikaners, zu dessen „Kultur“ solche Verbrechen gehören, genau wie das Verbrechen des Diebstahls bis heute den Sinti und Roma als kulturelle Gegebenheit zugeschoben wird. Einzelfälle, die jeder beobachten kann, bestätigen dann die Pressehysterie, die schon immer und zu allen Zeiten den arroganten Herrenmenschen gedient hat.
Wie subtil das Herrenmenschengefühl den eigenen Bürgern eingetrichtert wird, soll hier an nur zwei Beispielen verdeutlicht werden. Jeder Leser wird höflichst gebeten sie zu prüfen. Gestern sollen „kleine“ US-Marineboote in iranische Gewässer „geraten“ sein, während sie von Kuwait aus (US-Marionette und US-Basis zur Kontrolle Iraks) nach Bahrain (US-Marionette, in der saudischen Soldaten das Volk brutal unterdrücken) unterwegs waren. In den Nachrichten wird immer wieder betont, dass es „kleine“ Boote waren. Angeblich soll eine technische Panne dafür gesorgt haben, dass die Boote abgetrieben worden sind und so in iranische Gewässer gerieten [1]. Es handelt sich bei den Boten nicht etwa um kleine Ruderboote, sondern um bestausgerüstete US-Marineschiffe mit Hochleistungsmotoren und voller Bewaffnung. Ein Motorschaden soll das Ganze bewirkt haben. Das Problem der Nachricht besteht darin, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass beide Boote gleichzeitig Motorschaden haben, so dass das eine Boot ggf. das andere hätte abschleppen können. Aber nicht genug, dass beide Boote gleichzeitig Motorschaden haben, auch fällt auf beiden Booten gleichzeitig der Funkkontakt aus, so dass keine Hilfe herbeigeholt werden kann. Denn ansonsten hätten die dort auf jedem Fleck kreuzenden US-Schiffe helfen können. Das ganze wirkt doch eher wie eine Farce-Nachricht der Propagandafront. Tatsächlich hatten wohl zwei US-Schiffe den Auftrag, die Abwehrfähigkeit der iranischen Marine zu testen, und die war so gut, dass neun US-Soldaten und eine US-Soldatin festgenommen worden ist. Letztere wohl um auch zu testen, ob iranische Frauen beim Militär sich kurzfristig um solch eine Gefangen kümmern können. Die Revolutionsgarden bestätigten, zwei US-Boote aufgegriffen und auf die Insel Farsi gebracht zu haben, nachdem sie in iranische Gewässer eingedrungen waren. Von einer Motorpanne ist keine Rede. Aber dennoch: Da sowohl die USA als auch der Iran die Geschehnisse halbwegs ähnlich schildern, gibt es keinen Anlass daran zu zweifeln.
So weit also die nackte Nachricht.
Doch das genügt den Herrenmenschen der Westlichen Welt nicht. Die Presstituierten müssen daraus etwas fabrizieren, was wirklich erstaunlich ist: „Ein hoher US-Regierungsbeamter sagte, es gebe bisher «keinen Hinweis», dass der Iran einen feindlichen Akt begangen habe.“ [1] Wie bitte? Der offensichtlich feindliche Akt ging von den USA aus, außer man glaubt, dass zwei US-Marineschiffe gleichzeitig Motor- und Funkausfall haben. Aber der „hohe“ US-Regierungsbeamte (bei solche einer wichtigen Aufgabe tut es auch nicht der einfache Regierungsmitarbeiter) bescheinigt also dem Iran, nicht ganz so böse zu sein, wie es die Westliche Welt auf Befehl der USA in den letzten Jahren glauben musste, sondern eben weniger böse. Die USA sind per Definition die Guten. Inzwischen hat der Iran die Festgesetzten zwar wieder frei gegeben [2], aber die Propaganda dürfte in den Hinterköpfen ihre Wirkung nicht verfehlen. Das Zitat des hohen Regierungsbeamten wurde von vielen Zeitungen unkritisch weitergegeben. Zu denjenigen, die solch eine arrogante Aussage weitergeben gehört die Deutsche Welle [3] aber die FAZ lässt die absurde Passage weg [4]. Die Springerpresse bringt den Vorfall direkt in Zusammenhang mit einem angeblichen Raketentest, den der Iran schon längst dementiert hatte [5].
Ein weiteres Element der Einstimmung des eigenen Volkes auf den sich immer weiter ausweitenden Weltkrieg ist der Umgang der westlichen Presstituierten mit den Begriffen „Provokation“ und „Stärke demonstrieren“. Das soll hier nur an einem Beispiel erläutert werden. Alle weiteren Beispiele kann jeder selbst finden bzw. werden ihm in Zukunft sicherlich noch aufgetischt werden. Deutschlandradio Kultur melden z.B. zu den jüngsten Atomwaffentests der Nordkoreaner: „Eine neue Qualität der Provokation“ [6]. Hingegen schicken USA Atombomber nach Südkorea um „Stärke zu demonstrieren“ [7]. Wir sind unter dem Schirm der USA die Guten, alle, die sich gegen die USA stellen, sind die Bösen.
Es hat in der Geschichte der Menschheit noch nie ein System gegeben, dass in solch einem Ausmaß Verbrechen begehen konnte, wie die USA und das daran gekoppelte imperialistisch-kapitalistische System von heute. Nie zuvor mussten so viele Menschen tagtäglich an Hunger sterben. Nie zuvor wurden so viele Menschen über einen so langen Zeitraum massakriert. Bei den Verbrechen, welche die USA in den letzten Jahrzehnten weltweit begangen hat und im immer intensiven Maßstab begeht, beginnen selbst die ersten beiden Weltkriege langsam zu verblassen. Wer die weltweit täglichen Terroranschläge nicht als unveränderlich hinnehmen will, und wer nicht durch „Vergeltungsaktionen“ immer größere Terroranschläge und immer brutalere Terroristen erzeugen will, wird sich früher oder später mit der Rolle des Imperialismus in unserer Welt und der Rolle des verbrecherischen Geldsystems, angeführt von den USA, auseinandersetzen müssen.
Die Propagandisten des „War on Terror“ haben alle ihre Feindbilder in unsere Köpfe installiert und versuchen sie mit ihrer tagtäglichen „Berichterstattung“ zu festigen. Sie haben und aber nie erklärt, warum das westliche Weltsystem mehr Menschen weltweit ermorden muss, als es jemals sämtliche Terroristen der Welt zusammen schaffen könnten. Sie haben uns auch nicht erklärt, warum wir durch die Unterstützung solcher Systeme zu schlimmeren Terroristen werden, als diejenigen, die wir vorgeben zu bekämpfen. Wer den unaufhörlichen Spuk des Terrors in dieser Welt wirklich beenden will, der muss eine Kernpassage aus dem Brief Imam Chamene’is an die Jugend im Westen verstehen: „Das Leid jedes einzelnen Menschen, wo immer auf der Welt, stimmt von Natur aus die Mitmenschen traurig. Ein Kind, das vor den Augen seiner Lieben stirbt, eine Mutter, deren familiäres Glück sich plötzlich in Trauer wandelt, ein Mann, der den leblosen Körper seiner Frau rennend in eine Richtung wegträgt oder ein Zuschauer, der nicht weiß, dass er in einigen Augenblicken die letzte Szene seines eigenen Lebens sehen wird – alles Szenarien, die die Gefühle und Emotionen eines Menschen aufwühlen. Wer auch nur einen Hauch Liebe und Menschlichkeit besitzt, den lassen solche Szenen nicht unberührt und erfüllen ihn mit Schmerz, ob sie sich nun in Frankreich abspielen oder in Palästina, Irak, Libanon oder Syrien.“ [8]
So lange wir nicht verstehen, dass das Blut aller Menschen die gleiche Farbe hat, so lange wir nicht verstehen, dass die Verbrechen, die z.B. Saudi-Arabien begeht nicht deswegen weniger schlimm sein können, weil sie der Westlichen Welt dienen, so lange haben wir keine echte Chance den Terror einzudämmen. Wollen wir aber den Terror ernsthaft bekämpfen, müssen wir uns für ein demokratisches System in der UN einsetzen und dafür, dass die Verbrecher an den Spitzen der USA, Israels, Englands und ihrer Marionetten in Saudi-Arabien, Ägypten usw. vor ein Kriegsverbrechertribunal gestellt werden wie einstmals in Nürnberg. Wenn wir glauben, das sei unmöglich, und daher sei es besser den heutigen Weg weiter zu gehen, dann werden die Verbrechen dermaßen zunehmen, dass es eines Tages noch unmöglicher wird als heute. Wenn wir als Deutsche aber erkennen, dass die US-Weltpolitik absolut NICHTS mit Menscherechten und Freiheit zu tun hat, sondern lediglich mit dem Ausbau der eigenen Macht um jeden Preis, dann können wir versuchen, neue Wege zu bestreiten. Der Weg wird sicherlich sehr schmerzhaft werden, und der US-geführte Zerschlagungsversuch gegenüber VW dürfte dann nur den Anfang von noch viel schlimmeren Schmerzen darstellen, aber sie werden nicht so schlimm, wie die weitere Unterstützung eines weltweiten Verbrechersystems. Denn Letzteres zerstört jede einzelne Seele. Die Deutschland haben im letzten Jahr mit ihren Taten bewiesen, dass sie einen Weg des friedlichen Ausgleichs und des Miteinanders wünschen. Es fehlen nur noch die mutigen Führungspersönlichkeiten, die den USA offen die Stirn bieten. Ihnen diesbezüglich Mut zu machen, ist unsere Aufgabe.
[1] http://www.20min.ch/ausland/news/story/19715092
[2] http://de.sputniknews.com/militar/201601...ten-an-usa.html
[3] http://www.dw.com/de/iran-h%C3%A4lt-us-m...fest/a-18974828
[4] http://www.faz.net/aktuell/politik/ausla...e-14011313.html
[5] http://www.welt.de/politik/ausland/artic...-Golf-fest.html
[6] http://www.deutschlandradiokultur.de/nor...ticle_id=341715
[7] http://www.news.de/politik/855628816/usa...verteidigung/1/
[8] http://www.schia-blog.de/wp-content/uplo...hirmversion.pdf