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Die Sprache des Westens über zionistische Besatzer

#1 von Yavuz Özoguz , 20.06.2016 10:10

Die Sprache des Westens über zionistische Besatzer

Ein Krieg wird bekanntlich nicht nur an der militärischen Front geführt. Seit über sieben Jahrzehnten führt die Westliche Welt auch einen Propagandakrieg für den Zionismus, um die eigenen Bevölkerungen zu täuschen.

Der Vorstandsvorsitzende des Springer-Konzerns Mathias Döpfner ist für sein deutsch-israelisches Engagement ausgezeichnet worden [1], was kein Wunder ist, denn die Springer-Presse gilt als Vorreiter zur Verbreitung zionistischen Gedankenguts in Deutschland. Doch jene Vorreiterrolle muss man sich nicht immer so offen und unverschämt vorstellen, wie manche direkte verbale Angriffe gegen Staaten und Organisationen, die sich den zionistischen Expansionsplänen entgegen stellen. Vielmehr erfolgt die Unterstützung über das ganze Jahr hinweg als Dauerberieselung im Hintergrund. Diese Art der Propaganda soll im Folgenden erläutert werden, wobei die Springerpresse zwar zu den Vorreitern gehört, aber die nahezu uneingeschränkte Unterstützung des Zionismus in Deutschland von links bis rechts bis auf geringe Ausnahmen Konsens ist.

Gerade am heutigen Tag wurde z.B. eine Meldung verbreitet, die von der dpa folgendermaßen tituliert war: „Israel genehmigt mehr Geld für umstrittene Siedlungen“ [2]. Der Begriff „umstritten“ ist eine der Propagandafloskeln des westlichen Imperialismus, wenn es um die Besatzung durch den Zionismus geht. Gibt man in google News die Begriffe „umstritten“ und „Siedlung“ ein gibt es über 14.000 Treffer, fast alle über Israels Besatzungspolitik.
Tatsächlich sind jene „Siedlungen“ nicht etwas „umstritten“ sondern klar völkerrechtswidrig. Der Einzige, dem das nicht passt, ist Israel, und was Israel bestimmt, ist Vorgabe für nahezu sämtliche Presstitutierten der Westlichen Welt. In der Bild-Zeitung kommt nicht einmal der Begriff „umstritten“ vor [3]. Zum Vergleich sei ein Gegenbeispiel erwähnt. Die Besetzung der Halbinsel Krim ist wirklich umstritten. Das Volk der Krim wollte zu Russland. Historisch gehört es zu Russland, und es gibt keine Unterdrückung der Bevölkerung. Hier hat die Springer-Presse keine Skrupel zu schreiben: „die von Russland völkerrechtswidrig besetzte Krim“ [4], eine Formulierung, die bei Israels nunmehr 70 Jahre andauernder brutaler Besatzung nicht verwendet wird!

Ein weiterer eindeutiger Völkerrechtsbruch liegt auf den besetzten Golan-Höhen vor. Es ist einem Besatzer verboten, die Bodenschätze besetzter Gebiete zu rauben. Israel hat keine Probleme damit, den eigene Raubzug ganz offen zuzugeben: „Suche nach Öl auf dem Golan verlängert!“ [5] Die Öl- und Gasgesellschaft Afek, die die Bohrungen durchführt, gehört unter anderem dem Rothschild-Clan [6]. Der israelische Ministerpräsident gibt ganz offen und ohne jegliche Scheu zu, dass Israel die besetzten Golan-Höhen niemals zurückgeben will [7]. Und was findet der deutsche Leser von all dem in seinen eigenen Mainstream-Medien? Die Antwort lautet: Nichts! Wenn selbst das Umschreiben mit Begriffsverfälschungen nicht mehr wirksam sein würde, wird das Thema einfach ausgeklammert und dem eigenen Volk verschwiegen. Sonst könnte jemand auf die Idee kommen, dass Netanjahu einer der größten Verbrecher unserer Zeit ist.

Im aktuellen israelischen Kabinett sitzt mit Avigdor Lieberman ein ausgewiesener Rassist, Faschist und Verbrecher gegen jegliches friedliches Miteinander von Menschen. Das mag auch für andere Kabinettsmitglieder gelten, aber bei Lieberman ist es am unzweifelhaftesten nachweisbar. Er und seine Partei fordern die Deportation von Palästinensern mit israelischer Staatsbürgerschaft [8]. Er fordert die Annexion des Westjordanland. Bereits als Jugendlicher ist er nachts mit Fahrradketten und Stacheldraht auf „Araber-Jagd“ gegangen, was selbst die Tagesschau nicht verheimlichen wollte [9]. Seit 2002 forderte Lieberman die israelische Armee dazu auf, in Gaza „keinen Stein auf dem anderen zu lassen“ und auch zivile Ziele wie Geschäfte, Banken und Tankstellen „dem Erdboden gleichzumachen“. Obwohl seine Schandtaten ganze Bücher füllen könnten, wagt es keine einzige der Mainstream-Medien ihn offen als Rassisten oder Faschisten zu betiteln, außer die junge welt [10]. Die aber gehört wiederum sicher nicht zum Mainstream und deren Journalisten werden sicherlich auch keine Auszeichnung von Zionisten erhalten. Weder bei dem US-Präsidentschaftskandidaten Trump noch bei dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan haben die Medien eine Scheu den Begriff „Faschist“ zu gebrauchen, aber die Treue zu Israel ist der Hofberichterstattung so heilig, dass es selbst bei den offenkundigsten Faschisten unserer Zeit nicht möglich ist, sie so zu benennen. Wenn in Deutschland eine einzelne Frau einem Mädchen das Kopftuch gewaltsam herunterreißt, ist sie in den Medien sofort eine Rassistin [11], aber wenn in Israel ein Kriegsminister sein ganzes Leben rassistisch gestaltet, dann traut sich kaum jemand in Deutschland, ihn als Rassisten zu bezeichnen. Das Äußerste, was möglich ist, lautet: „Ultrakonservativer“. Die deutsche Übersetzung für nicht dem Zionismus verpflichtete Journalisten lautet: „Rechtsradikaler“.

Von der ganzen Welt und auch jedem Einzelnen wird verlangt, das Existenzrecht Israels anzuerkennen. Einmal unabhängig davon, in wie weit solch eine Forderung absurd und damit ein Existenzkrampf ist [12], verlangen die gleichen Akteure von niemandem, Palästina anzuerkennen. Deutschland selbst ist Vorreiter. Während es selbst seine Beziehungen zu Drittstaaten davon abhängig macht, wie sie zu Israel stehen, hat Deutschland bis heute Palästina nicht anerkannt!

Die größte Tragödie bezüglich der Staatsräson, jedes Verbrechen Israels mittragen zu müssen, besteht in Deutschland in der Aushöhlung und Pervertierung des eigenen Grundgesetzes. In Artikel 3 (3) heißt es unmissverständlich: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden…“ Diese Formulierung ist Basis jedes vernünftigen menschlichen Miteinanders. Aber ausgerechnet in Israel wird dieser menschliche Grundsatz mit Füßen getreten und kein deutscher Politiker wagt es, das anzuprangern. Systematisch zerstört Israel das friedliche Zusammenleben in der Region Westasien und der ganzen Welt. So lange es ein rassistisches Israel geben wird, wird es keinen Frieden in der Region geben. Südafrika ist das jahrzehntelange mahnende Beispiel. Südafrika konnte auch nach dem Rassismus weiter bestehen, denn der Rassismus war nicht die unabdingbare Grundlage des Staates. Bei Israel aber ist der Rassismus die Basis. Nur deshalb bestehen die westlichen Politiker auf der Formulierung „Israel als jüdischer Staat“. Das klingt wie „Südafrika als burischer Staat“. In einem freien Palästina werden – so Gott will – Juden Christen und Muslime gleichberechtigt miteinander leben können. In Israel ist das auf Basis der Staatsdoktrin gar nicht möglich.

Nach der Abschaffung des rassistischen Israels werden viele heute dort lebende Juden auch weiterhin dort leben. Und eine Wahrheitskommission wird – wie bei Südafrika – die Gräueltaten der rassistischen Verbrecher aufarbeiten müssen. Die größten Verbrecher, wie z.B. Lieberman, werden sicherlich nicht ungeschoren davon kommen. Den kleineren Befehlsempfängern wird man vergeben. Und dann wird auch die Rolle der zionistischen Propagandaanstalten in der Westlichen Welt neu beleuchtet werden. Dieser letzte Abschnitt wird die Leser unter des Presstituierten – falls sie es überhaupt jemals zu Gesicht bekommen – eher ein Schmunzeln abverlangen, da sie solch eine Entwicklung für unmöglich erachten. Aber früher oder später wird es eintreten, denn kein Unrecht dieser Erde hat jemals ewig gewährt.

Für alle Menschen, die sich für ein gerechtes und menschenwürdiges Miteinander von Juden, Christen und Muslimen in Palästina einsetzen wollen, gibt es am 2. Juli 2016 in Berlin die Gelegenheit dazu im Rahmen einer Demonstration [13]. Über eine Begegnung mit friedliebenden Menschen würde sich meine Wenigkeit freuen.

[1] http://www.ksta.de/panorama/springer-che...dmcid=f_msn_web
[2] http://nr.news-republic.com/Web/ArticleW...icleid=66921333
[3] http://www.bild.de/bildlive/2016/16-isra...80712.bild.html
[4] http://www.welt.de/politik/deutschland/a...-Islam-vor.html
[5] http://www.israelnetz.com/wirtschaft/det...laengert-94877/
[6] http://www.gegenfrage.com/rothschild-beg...ngen-in-syrien/
[7] http://www.israelnetz.com/aussenpolitik/...-haenden-95746/
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Avigdor_Lieberman
[9] http://www.webcitation.org/5rPFmMA23?url...ldung91676.html
[10] https://www.jungewelt.de/loginFailed.php...6/11-06/049.php
[11] http://www.mz-web.de/spandau-frau-beleid...runter-24256938
[12] http://www.muslim-markt.de/Palaestina-Sp...istenzrecht.htm
[13] http://www.qudstag.de/

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RE: Die Sprache des Westens über zionistische Besatzer

#2 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 20.06.2016 19:26

Herzlichen Dank lieber Herr Özoguz für diesen Beitrag, welcher der hiesigen Pro-Israel-Propaganda auf gekonnte Weise die Maske von der Lügenfratze gerissen hat.
Die in diesem Zusammenhang von Ihnen gebrachten Beispiele der hiesigen Verlogenheit, wenn es um das zionistische Gebilde "Israel" geht, sprechen ja für sich
selbst. Sie machen aber zugleich auch deutlich, welche Macht der Zionismus hierzulande dank der Feigheit fast aller deutschen Politiker bereits besitzt.
In den USA dürfte sie nach dem leider zu erwartenden Wahlsieg einer Hillary Clinton, die sich ja stets als leidenschaftliche Parteigängerin Israels gefällt, noch
größer werden.
All dies zeigt, dass unsere Welt seit dem Ende des zweiten Weltkrieges unter der Herrschaft des USA-Imperialismus und seines Alliierten Zionismus steht.
Allerdings könnte, ja müsste man in diesem Kontext fragen, ob dieser nicht mittlerweile die Vereinigten Staaten dominiert und kontrolliert.
Mit dem Ende der Sowjetunion, welche sich ja längere Zeit auch als dessen Unterstützer gesehen hat, ist diese Diktatur der beiden noch unerbittlicher und
grausamer geworden und findet selbstverständlich auch in unseren Breiten tagtäglich in den Medien statt.
Wie lange sie noch andauern wird, bleibt natürlich abzuwarten. Meiner Meinung nach noch sehr lange.
Infolgedessen wäre ja eine breite Unterstützung für den antiimperialistischen palästinensischen Freiheitskampf so notwendig wie selten jemals zuvor.
Denn nur er kann und wird den so richtigen Satz von Yavuz Özoguz zur Realität werden lassen, der, weil er so wichtig ist, hier nocheinmal zitiert werden soll:
"So lange es ein rassistisches Israel geben wird, wird es keinen Frieden in der Region geben!"

Dr.Josef Haas

RE: Die Sprache des Westens über zionistische Besatzer

#3 von Dörte Donker , 20.06.2016 20:25

Auch diese Fragestellung sollte man dabei nicht vergessen, auch wenn sie unbequem ist:

http://www.memritv.org/clip/en/5285.htm


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