Joachim Gauck wurde frenetisch von sogenannten "Konservativen" gefeiert. Konservativ bedeutet im allgemeinen, das historisch Gewachsene zu bewahren.
Gauck gilt als konservativer Patriot, im Gegensatz zu seinem Vorgänger Wulff. Warum, verstehe ich bis heute nicht. Wulff hat seine Frau mit einer Jüngeren betrogen, aber diese immerhin nach der Scheidung geheiratet. Gauck dagegen - als Theologe und ehemaliger Pfarrer!- ist von seiner Noch-Ehefrau immer noch nicht offiziell geschieden und lebt mit einer anderen zusammen. Es ist übrigens eine zweifelhafte Premiere in Deutschland, dass ein unverheiratetes Paar in Schloss Bellevue einzieht. Das kann nur noch getoppt werden, in dem der nächste Bundespräsident homosexuell sein wird...Was um aller Welt ist daran "konservativ"?
Wulff ist Mitglied der Atlantikbrücke, Gauck ebenso.
Also nicht so viele Unterschiede. Wulff hat lediglich mal gesagt, dass der Islam "inzwischen auch zu Deutschland" gehöre, und erntete einen Sturm der Entrüstung, Islamhasser kürten ihn dafür sogar zum Volksverräter, andere bezeichneten das als "unsägliche Multikultirede". Allerdings nur für diesen Satz, nicht aber für das unsägliche pro-amerikanische Geschwafel, das die Rede ebenfalls erhielt. Sind die Deutschen schon so islamophob vernagelt, dass man da gar nicht mehr richtig zuhört und den eigentlichen Skandal der Rede völlig ignoriert? Oder hat er das als Ablenkung gesagt, wohl wissend, wie die Springer-gelenkte Öffentlichkeit tickt und die US-hörigen Passagen nicht mehr zur Kenntnis nimmt?
Was unterscheidet die beiden eigentlich? Reicht es schon, als "konservativer Patriot" zu gelten, wenn man sagt , dass der Islam nicht zu Deutschland gehört, gleichzeitig aber so ziemlich alle konservativen Werte inkl. Grundgesetz mit Füßen tritt , siehe http://german.irib.ir/analysen/kommentar...all-vor-israel?
Im übrigen ist es mir langsam egal, ob irgendwelche Politiker uns nun als zugehörig betrachten oder nicht. Wir sind hier, wir sind Deutsche muslimischen Glaubens, obs denen nun passt oder nicht. Allerdings wäre ein bisschen mehr Ehrlichkeit durchaus angebracht: Herr Gauck, sagen Sie doch gleich, dass für Sie Muslime erst dann zu Deutschland gehören, wenn sie den Islam ablegen. Das wäre ausnahmsweise mal eine ehrliche Aussage von Ihnen.