Religion & Politik im Islam » Tödliches Schweigen

Tödliches Schweigen

Wieder starben mindestens neun Palästinenser allein wegen ihrer Teilnahme am
"Marsch der Rückkehr" den Märtyrertod.
Sie wurden durch sogenannte israelische "Soldaten" umgebracht, für welche die
Bezeichnung "Mörder" allerdings viel angemessener, weil wahrheitsgemäßer, wäre.
Die Reaktion der gerade in diesem Forum immer wieder verallgemeinernd "Muslime"
genannten Menschen?
Kuwait, immerhin, hat sich im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York, so
wie es sich eigentlich für jeden dem Islam Angehörenden gehören würde, für die Sache
Palästinas engagiert und dort eine internationale Untersuchung der jüngsten Vorfälle
an der palästinensisch-israelischen Grenze verlangt.
Von anderer muslimischer Seite kam hingegen, wie nach leidvoller Erfahrung ja
bereits erwartet, demgegenüber gar nichts.
Und so werden auch in der Zukunft noch viele Palästinenser für den Versuch, ihrem
Volk das Selbstbestimmungsrecht zu erkämpfen, sterben müssen- vergessen durch
große Teile der muslimischen Welt, oder sogar verspottet und verhöhnt, wie dies erst
vor kurzem durch den saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman geschah.
All dies macht deutlich, dass zahlreiche Muslime schon durch den kapitalistisch-zionistischen
Zeitgeist angefressen und dadurch der Sache Palästinas verloren gegangen sind.
Jedenfalls ist dies leider viel mehr der Wirklichkeit entsprechend als die im "Muslim-
Markt-Forum" gerne geäußerten Erwartungen an eben die Angehörigen dieser Weltreligion
erwarten lassen könnten.
Schließlich ist und bleibt es ja ungemein leicht, sich in Illusionen zu wiegen und sich
damit etwas vorzutäuschen.
Natürlich lässt sich auch meine Person in diesem Zusammenhang durchaus mit dem
Vorwurf konfrontieren, dass es sehr einfach sei, hier kategorische Forderungen zu erheben.
Das ist selbstverständlich so.
Trotzdem immer noch ehrlicher, als sich und andere in einen Nebel der Selbsttäuschung
einzuhüllen, welcher Gefahr läuft, die Wirklichkeit der brennenden Autoreifen bei Gaza
aus den Augen zu verlieren.