Irans Platz innerhalb der Staaten der Welt
von Brigitte Queck und Dr. Falkenhagen 2010
Folgende Punkte sollten dabei eingangs berücksichtigt werden :
1. der vor Jahren bekannt gewordene Geheimbericht des Pentagon, dass jeder Staat, der den Versuch unternimmt, die USA ökonomisch einzuholen, oder gar zu überholen, von den USA als Feind betrachtet wird;
2. die neue NATO-Strategie von 1999, gemeinsam auch gegen nicht Kernwaffen besitzende Staaten gegebenenfalls mittels eines atomaren Präventivkrieges, militärisch vorzugehen.
Dieses gemeinsame Vorgehen d. NATO gegen Rohstoff besitzende Länder wurde praktiziert:
. 1999 im NATO- Aggressionskrieg gegen Jugoslawien, getarnt durch die Völkermordlüge der Serben gegen die Kosovoalbaner,
. 2001 im NATO- Aggressionskrieg gegen Afghanistan, scheinbar gedeckt durch den Artikel 51 der UNO-Charta, weil ein Mitgliedland der NATO, die USA, angeblich von Afghanistan aus angegriffen worden sei und man nun verpflichtet wäre, sich militärisch beizustehen,
. 2003 im NATO-Aggressionskrieg gegen den Irak ( 3. Golfkrieg) unter der verlogenen Propaganda, der Irak hätte Massenvernichtungswaffen und man müsse deren Einsatz gegen die westliche Welt zuvorkommen.
In Wirklichkeit geht es den westlichen Ländern um eine Neokolonialisierung der Rohstoff besitzenden Länder, unter dem Slogan‚ Gewährleistung der Energiesicherheit der entwickelten Länder der westlichen Hemisphäre’, wie auch Bundeskanzlerin A. Merkel mehrfach betont hat.
Der gegenwärtige Aufschwung in Lateinamerika und der Zusammenschluss vieler lateinamerikanischen Staaten zu dem Staatenbund ALBA vor der Haustür der USA, sowie der Zusammenschluss asiatischer Staaten innerhalb des Shanghai-Paktes, dem auch der Iran als Beobachter angehört, sowie die wachsende Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Staatengruppen, können den USA und den NATO- Ländern nicht gefallen.
Länder wie Nordkorea bzw. der Iran weigern sich, sich dem US-und NATO-Diktat zu unterwerfen, die Urananreicherung in ihren Atomkraftwerken für friedliche Zwecke zu stoppen, was aber den nicht Kernwaffen besitzenden Staaten durch den Nichtweiterverbreitungsvertrag von Kernwaffen ausdrücklich erlaubt ist. Diametral gegen die Bestimmungen des Nichtweiterverbreitungsvertrages von Kernwaffen gerichtet ist die bereits oben erwähnte neue NATO-Strategie von 1999, die entgegen dem Nichtweiterverbreitungsvertrag von Kernwaffen, der den nicht Kernwaffen besitzenden Staaten eine Schutzfunktion gegenüber Kernwaffen besitzenden Staaten zugesichert hatte, atomare Präventivkriege auch gegen nicht Kernwaffen besitzende Staaten vorsieht.
Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang auch der Umstand, dass die NATO bisher nur nicht Kernwaffen besitzende Staaten militärisch angegriffen hat.
Iran kommt durch seine außerordentlich günstige geostrategische Lage, seine reichen Öl- und Gasvorkommen, seine bisherige Vermittlerrolle zwischen den Staaten des Nahen Ostens; Asiens und Lateinamerikas, sowie in der UNO eine besondere Rolle zu. Es zählt zu einem der entwickeltsten Länder im Nahen Osten, das nicht nur reiche Naturschätze besitzt, sondern auch den Maschinen - und Flugzeugbau, sowie eine gute Verteidigungsindustrie aufgebaut hat. Dabei ist der Iran zu ca. 80 % von Waffenimporten aus dem Ausland unabhängig.
Eine wesentliche Rolle spielt der Iran mit seiner klaren antiimperialistischen Haltung gegenüber den USA in der Weltorganisation der Staaten der Welt, der UNO. Diese Position kommt sowohl in den Reden des Staats- und Religionsführers des Iran, Khamenei, als auch in den Reden des iranischen Präsidenten Ahmadinejad zum Ausdruck.
Als eines der größten Erdöl-und Erdgas besitzenden Länder der Welt steht der Iran auf der „Wunschliste“ der Länder, die die USA sich untertan machen will ( siehe Zeitschrift „Hintergrund“, 4. Quartal 2008 ). Dabei arbeiten, wie der bekannte Wirtschaftswissenschaftler Michael Chossudowsky in seiner Schrift:“Die CIA und Al Qaida“ ( siehe ebenda, S. 27 ) nach wie vor eng mit den von ihnen geschaffenen und weiterhin von ihnen unterstützten „Islamisch-Militanten Netzwerk“ zusammen.
Gleichzeitig haben die USA parallel dazu einen Notfallplan für einen hypotetischen Terroranschlag Irans auf die USA, ähnlich dem vom 11. September 2001 entworfen, der für einen Krieg gegen den Iran und Syrien genutzt werden soll.
Der Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh hatte am 9. Juli 2008 berichtet, dass auf einer NATO- Konferenz der US-Nachwuchsjournalisten in Washington US-Vizepräsident Cheney auf einer Strategie- Sitzung im Sommer 2008 in seinen Amtsräumen vorgeschlagen hatte, einen Krieg gegen den Iran durch gezielte Provokationen vorzubereiten . Bei der Diskussion seien „ein Dutzend Ideen“ vorgebracht worden, wie man den Krieg starten könnte.
Cheney habe gar vorgeschlagen, „auf amerikanischen Werften 4 oder 5 iranische Schnellboote nachzubauen“, sie mit US-Spezialkommandos der Navy SEAL’s in iranischen Uniformen zu bemannen und mit vielen Waffen auszurüsten. Er erklärte: „beim nächsten Mal, wenn eines unserer Schiffe durch die Strasse von Hormus fährt, greifen diese sog. iranischen Schnellboote es an und es kommt zum Feuergefecht“.
Weil dabei jedoch Amerikaner von Amerikanern getötet worden wären, (was im übrigen schon mal praktiziert wurde vor dem 6- Tagekrieg Israels und den arabischen Staaten durch die Bombardierung des amerikanischen Schiffes Liberty seitens der israelischen Luftwaffe in Absprache zwischen CIA und Mossad. Die Schuld dafür wollte man den Sozialismus- freundlichen ägyptischen Präsidenten Nasser in die Schuhe schieben, um die USA selbst in diesen „Verteidigungskrieg“ Israels gegenüber den arabischen Ländern zu verwickeln, was dann nach Scheitern dieses Planes durch Überlebende von Liberty durch eine verdeckte militärische Geheimdienstoperation USA –Israels schließlich doch geschehen ist !), nahm man von diesem Plan Abstand.
Hersh hatte in einem Artikel „The New Yorker“ Anfang Juli 2008 unter der Überschrift „Das Schlachtfeld vorbereiten- Bush Administration verschärft Geheimaktionen gegen Iran“ darauf verwiesen, dass der US-Kongress bereits Ende 2007 auf Anforderung von Präsident Bush einer Eskalation der Geheimdienstoperationen gegen den Iran zugestimmt habe. Dafür seien bis zu 400 Millionen Dollar seitens der US- Regierung bereit gestellt worden, unter anderem für Spionageaktionen zur „Destabilisierung der religiösen Führer des Iran“, sowie zur verstärkten Unterstützung iranischer Minderheiten- und Dissidentengruppen. (In diesen 400 Millionen Dollar sind die von diversen US-Nichtregierungsorganisationen für einen Umsturz im Iran zur Verfügung gestellten Geldern nicht enthalten !!).
Die alarmierenden Enthüllungen von Seymour Hersh wurden in den großen Konzern- Medien der USA und Deutschlands totgeschwiegen !
Vor kurzem, und zwar während der Wahlen im Iran, hatte der iranische Präsident Ahmadinejad während eines Treffens von Staatsführern der Shanghai-Gruppe in Russland, Jekaterinenburg, die USA im Hinblick auf den Niedergang des Dollars im Weltmaßstab offen angegriffen.
Er sagte: „Es ist offensichtlich, dass das Zeitalter des Empire zuende ist, eine Wiederkehr ist nicht zu erwarten!“ ( siehe: „Defiant Ahmadinejad blasts US at Russia summit“ unter: http://au.news.yahoo.com/a/-/world/5657186).
Bereits im Jahre 2007 auf einem Gipfel in der Saudi-Arabischen Hauptstadt Riyadh vom 17.-18.November hatte Ahmadinejad die OPEC-Staaten aufgerufen, ihre Geldreserven in einer Reihe von Währungen anzulegen, anstatt dem schwächelnden Dollar den Vorzug zu geben. Er sagte: „Sie bekommen unser Öl und geben uns dafür ein wertloses Stück Papier.“ (siehe unter : http://latinamericanewswatch.blogspot.co...01_archive.html).
Diese Aussagen Ahmadinejads mussten die USA als eine offene Kampfansage an ihre Adresse betrachten.
Erinnern wir uns, dass die gleiche Ankündigung S. Husseins, sein Öl nicht mehr in Dollar verkaufen zu wollen, eines der Hauptgründe des US-Krieges im Jahre 2003 gegen den Irak gewesen ist.
Iran und die Weltfinanzkrise
Um zu verstehen, welche Wechselwirkungen es zwischen der Finanzkrise in den USA und den aktuellen Spannungen im Nahen Osten gibt, muss man verstehen, wie das Dollarsystem funktioniert:
1. Die US-Wirtschaft unterscheidet sich von der deutschen dadurch, dass ihr gesetzliches Zahlungsmittel, der Dollar, zugleich Weltwährung ist.
Als Inhaber der Weltwährung kann die USA bedeutend mehr Waren importieren als andere Länder. Dabei nutzen sie:
a) niedrige Zinsen bei der Vergabe von Krediten,
b) die Geldvermehrung durch die FED ( Federal Reserve Bank ), was eine physische Vermehrung des Dollars bedeutet.
Dieses Geld liegt heute größtenteils in elekronischer Form als Buchungsgeld vor. Anhänger der US-amerikanischen Finanzpolitik machen sich wenig Sorgen um ihr dadurch entstandenes Handelsdefizit.
Sie sagen, das 21. Jahrhundert sei eine virtuelle Wirtschaft bei der produktive Grundlagen angeblich eine geringere Rolle spielten.
Obwohl der Dollar in den letzten Jahrzehnten einer stärkeren Inflation als die DM und der Euro ausgesetzt war, konnten die USA diese Differenz in Form von „Steuern“ aus ihrer Weltwährung ausgleichen. Unter dem Motto:’Schwache Dollars erhalten starke Waren!’
2. Seit 1971 Nixon die Auflösung der Goldbindung des Dollar veranlasst hatte, machten sich die USA auf nach der Suche einer anderen unverzichtbaren Handelsware. Dies war das Öl. Über spezielle Beziehungen zum Saudi -arabischem Königshaus stellte man sicher, dass Öl nur in Dollar gehandelt wird.
Es musste nun nur noch veranlasst werden, dass der Petroldollar wieder in die USA zurückfließt.
3. Dazu trug das 1974 mit dem Saudi-arabischen Königshaus geschlossene Geheimabkommen bei. Dies sah vor, dass die Saudis ihr Öl ausschließlich in Dollar verkaufen und die Öleinnahmen bei den „richtigen“ Banken in New York und London anlegten. Auf diese Weise konnten die Öleinnahmen der Saudis seither zurDeckung des Defizits der USA herangezogen werden.
4. 1975 wurden auch alle anderen OPEC – Länder auf den ausschließlichen Verkauf von Öl in Dollar festgelegt. Auf diese Weise entstand das sog. Recycling der Petroldollar und auf diese Weise konnte in den USA auch ein ständigesWirtschaftswachstum erzielt werden.
Der Finanzkreislauf zwischen OPEC und den großen Bankhäusern in London und New York bildeten seither die Grundlage für die gesamte weitere Entwicklung der Weltwirtschaft.
5. Die Hochzinspolitik unter US-Bankchef Paul Volcker und die Einführung schwankender Zinssätze stellten sicher, dass die von den Entwicklungsländern aufgenommenen Kredite sehr schwer rückzahlbar waren.
6. Auch die Banken in Europa und Südostasien wurden angehalten, ihre Dollarüberschüsse in den USA wieder anzulegen. Hauke Ritz schreibt: „Ob dieser Wirtschaftspolitik ein dauerhafter Erfolg beschieden sein wird, hängt davon ab, ob die Rolle des Dollar als einziger Ölwährung gewahrt bleiben kann“ (Siehe Zeitschrift Hintergrund, 4. Quartal 2008, Hauke Ritz „Finanzkrise und aktuelle Geopolitik“).
Dieses System funktioniert aber nicht mehr, wenn ein Ölförderland politisch und militärisch stark genug ist, eine andere Währung als den Dollar zu etablieren.
„Dann aber, wenn der Dollar als internationale Öl-Reserve-und Handelswährung abgelöst würde, würden die vorhandenen Dollar stark an Wert einbüßen und so würde die amerikanische Notenbank keine Möglichkeiten mehr haben, den Dollar physisch nachzudrucken bzw. elektronisch in Umlauf zu bringen...“ ( siehe ebenda )
Dadurch würden, so Hauke Ritz „die Seignioragevorteile [Münzprägegewinne, d.h. vom Staat bzw. von der Notenbank erzielte Erträge, die durch Geldschöpfung entstehen – d. Red.], stark schrumpfen, mit denen die USA in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht nur ihre Warenimporte, sondern auch ihre exorbitanten Militär-und Geheimdienstausgaben finanziert haben....
Der Status der USA als weltbeherrschender Macht steht und fällt mit der Rolle des Dollar als Weltwährung“ ( siehe ebenda ).
Mit anderen Worten, die militärischen Interventionen der USA im Nahen Osten sind nicht nur der zunehmenden Ölverknappung im Weltmaßstab geschuldet, sondern der finanzpolitischen Bedeutung des Öls. Die USA haben erkannt, dass es nicht unbedingt notwendig ist, Öl selbst zu fördern, sondern die Transportrouten des Erdöls und seine Fakturierung (Anlage des Geldes) zu kontrollieren.
Und plötzlich schert der Iran als eines der Erdöl-und Erdgas-reichsten Länder der Welt aus diesem „eingespieltem“ Kreislauf aus!
Iran hat am 17. Februar 2008 den bisher einzigartigen Versuch unternommen, eine eigene, von den USA unabhängige, Ölbörse zu gründen, die sich laut IRNA-Nachrichtenagentur auf der Insel Kish befindet.
Dies ist eine ungeheuere Herausforderung für den Dollar als Ölwährung, zumal das Weltfinanzsystem derzeit in einer tiefen Krise steckt und auch die anderen OPEC-Staaten es dem Iran gleichtun könnten.
An der iranischen Ölbörse sind außer dem US-Dollar alle Währungen willkommen. Gehandelt wird mit Hilfe einer Kunstwährung, einem Währungskorb, in dem neben dem Euro und dem Yen auch die regionalen Währungen der Golfstaaten vertreten sind.
Japan, China, Indien und andere asiatische Staaten, die arabischen Petrolmonarchien, ebenso wie die zentralasiatischen Ölproduzenten um das Kaspische Meer, haben allesamt ein Interesse an einer internationalen Ölbörse ohne westliche Mittelsmänner und ohne den Zwang, in Dollar zahlen zu müssen. Ein Ölhandel in einheimischen Währungen bedeutet gleichsam auch eine Aufwertung dieser im Vergleich zum Dollar.
Weiß doch jedermann im internationalen Ölgeschäft, dass die Ölpreise nicht von den Erdöl produzierenden Ländern allein gemacht werden, sondern von westlichen Ölhändlern wie Philip Brothers einer Tochter der Citicorp, Cargill oder Taurus, die zugleich den Ölhandel dominieren und von den beiden Ölbörsen wie der International Petroleum Exchange (IPE) in London und der New York Mercantile Exchange (NYMEX), die auch die Weltfinanzkurse bestimmen.
Die USA verstehen nur zu gut, dass ein Verlust der Monopolstellung des Dollars auf dem Weltmarkt, auch die wichtigste ökonomische Basis des US- Imperiums wegbricht.
Ein Schelm der Böses dabei denkt, als bereits vor der Eröffnung der iranischen Ölbörse im Februar 2008 im Laufe weniger Tage gleich 4 Unterseekabel im Persischen Golf schwer beschädigt wurden, braucht doch jede internationale Börse funktionierende Internetverbindungen !
Nach der Eröffnung der iranischen Ölbörse aber veranlassten die USA ihre westlichen Bündnispartner, einen regelrechten Kontenkrieg gegen den Iran zu eröffnen. Mit Hilfe „schwarzer Listen“ sind damit 3 der wichtigsten iranischen Banken de facto isoliert worden. Keine europäische Großbank wagt es mehr, mit den iranischen Staatsbanken Geschäfte zu machen- aus Angst, ebenfalls in das Raster der Verfolgungsbehörden zu gelangen.
Aber die gegnerischen Angriffe der westlichen Länder konnten die Ölbörse nicht aufhalten. Natürlich erschweren die westlichen Finanzaktionen dem Iran das Geschäft, aber verhindern können sie es nicht.
Im Gegenteil. Die aktuellen, von den USA veranlassten Sanktionen und Finanzaktionen, treffen vor allem mittelständische europäische Unternehmen, die sich auf Ausfälle in 3-stelliger Millionenhöhe gefasst machen müssen.
Der Iran, der seine Bankguthaben vorsorglich aus den europäischen Banken abgezogen hatte- dabei handelte es sich um mehr als 75 Milliarden Dollar- transferierte seine Konten inzwischen auf asiatische Banken.
Auf die Europäer indes kommen harte Zeiten zu.
Speziell die Bundesrepublik Deutschland, der traditionell wichtigste europäische Handelspartner des Iran, bezahlt den bitteren Preis für seine Gefolgstreue gegenüber den USA. Siemens, der z.B. von den USA, Verzeihung, der Bundesregierung, gedrängt worden ist, keine neuen Geschäfte mehr mit dem Iran abzuschließen, wurde durch chinesische Handelspartner abgelöst.. So hatte China bereits im Jahre 2007 die BRD als wichtigsten Handelspartner des Iran abgelöst und internationale Geldtransaktionen laufen nun über Banken in Singapur und Dubai. Die Banken in Europa und auch der Schweiz, die sich leider ebenfalls dem US-Diktat unterworfen haben, haben das Nachsehen !!
Ein weiterer Punkt verdient ebenfalls berücksichtigt zu werden, warum sich die USA gegenwärtig so auf den Iran fokussiert haben.
Iran ließ sich nämlich trotz US-Drohungen, es mit Bunker brechenden Atombomben anzugreifen, nicht davon abhalten, den Bau einer Gas -Pipeline zu planen, die durch Pakistan hindurch nach Indien führen soll. Das würde die Energiesicherheit Irans, Pakistans und Indiens erhöhen, den US-Einfluss auf beide Staaten schwächen und einen großen Teil des Gashandels der US-amerikanischen Kontrolle entziehen. Über eine Verlängerung dieser Pipeline nach China wird bereits intensiv nachgedacht!
Unter diesem Hintergrund muss man auch die ständigen Bombardements der USA auf Pakistan in den letzten Monaten einordnen, die- wie könnte es anders sein- seitens der USA mit dem Agieren von Al Qaida- bzw. Talibananhängern in diesem Raume erklärt werden.
Zusammenfassend kann man feststellen:
Der Iran ist politisch, ökonomisch und militärisch gesehen ein Land, das den US-Weltherrschaftsplänen diametral gegenübersteht.
Zusammen mit anderen Ländern des Shanghai-Paktes und den lateinamerikanischen Staaten könnte durch die seitens des Iran im Frühjahr 2008 ins Leben gerufene Ölbörse die Monopolstellung des Dollars auf dem Weltmarkt gebrochen und das Empire geschwächt werden.
Mit dem Verlust seiner führenden Stellung auf dem Währungs, -Handels, - und Finanzmarkt wäre die USA nicht mehr in der Lage, ihre exorbitanten Militär- und Geheimdienstausgaben zu finanzieren und folglich würden auch ihre Aggressionskriege zur Erlangung einer US-Weltherrschaft unmöglich, bzw. stark eingeschränkt werden, was zu einem Aufleben der Befreiungsbewegungen in aller Welt gegen Neokolonialismus und globalen Neoliberalismus auch in den entwickelten Ländern der Welt führen würde.
Aus diesem Grunde tun die USA im Verbund mit anderen NATO-Staaten alles, im Iran wieder ein US-freundliches System zu etablieren und dazu ist ihnen jedes Mittel recht.
Am günstigsten wäre es für die NATO-Staaten gewesen, durch einen „Volksaufstand“ nach den Wahlen im Juli 2009, einen Regimewechsel im Iran zu bewerkstelligen, so wie das seitens der CIA schon mal in den 50er Jahren mit dem Sturz des iranischen Ministerpräsidenten Mossadegh praktiziert worden ist [„Volksaufstand“=Staatstreich??? D. Red.].
Dann hätte man sich seitens der USA und ihrer Verbündeten nicht die Hände schmutzig zu machen brauchen.
Dieses Vorhaben eines Regimewandels im Iran nach westlichen Vorstellungen soll nach dem Wunsch des ehemaligen US-Außenministers Kissinger nunmehr mit „militärischen“ Mitteln, sprich, einem Aggressionskrieg gegen den Iran, gelöst werden.
Da einige linke Kräfte sich auch in vergangenen Kriegen der USA und der NATO, bzw. durch bunte „Volksrevolutionen“ im Sinne der internationalen Monopolbourgeoisie irreführen ließen und den langen führenden Arm der USA und NATO dahinter nicht gesehen haben, oder nicht sehen wollten, seien sie gewarnt, sich nicht auch diesmal wieder vor den Karren der neokolonialen Einpeitscher spannen zu lassen, um danach, wenn wieder ein Land seiner Oberhoheit über seine Naturschätze durch die internationale Monopolbourgeoisie beraubt worden ist, resignierend festzustellen: „Das haben wir nicht gewollt !“
Der drohende Krieg gegen den Iran durch die USA und NATO, der sich gegen uns alle richtet, muss verhindert werden!!
Brigitte Queck, Dr. Falkenhagen 2010
DAS SIEHT HEUTE KEINESWEGS ANDERS AUS. AUCH WENN DR: JENS BERGER IN SEINEM BEITRAG “IRAN,DAS ÖL UND DER DOLLAR“ AUF DEN NACHDENKSEITEN DAGEN HÄLT> B:QUECK 2018