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Öffentlicher Glückwunsch zum Opferfest an die Bundeskanzlerin und den Bundespräsidenten

#1 von Yavuz Özoguz , 24.08.2018 11:00

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrter Herr Bundespräsident,

als deutscher Staatsbürger, dessen Heimat seit fast sechs Jahrzehnten die Bundesrepublik Deutschland ist, beglückwünsche ich Sie nachträglich zum größten Fest von mindestens fünf Millionen Mitbürgern. Vergeblich habe ich bis heute gewartet, dass Sie, oder zumindest einer von Ihnen, sich zum Opferfest äußern würden. Bedauerlicherweise habe ich nur Ihr Schweigen vernommen.



Das Opferfest ist das größte Fest der Muslime weltweit, es ist ein größeres Fest als das Fest am Ende des Monats Ramadan. Dieser Sachverhalt ist kein Geheimnis. Selbst einige öffentlich-rechtliche Sender, wie z.B. der MDR, haben vom „höchsten Festtag der Muslime“ berichtet [1]. Das Opferfest ist zudem ein Fest für die Integration, zumal der Hintergrund auch Juden und Christen bekannt sein dürfte. Es ist davon auszugehen, dass auch in Ihrem Beraterumfeld hinreichend Personen existieren, die Sie auf das größte Fest der Muslime aufmerksam gemacht haben. Sie, Herr Bundespräsident, haben sogar während des Opferfestes einige Nachbarn zu sich eingeladen und dabei gesagt: „Ich freue mich, dass Sie meiner Einladung zu einer „türkisch-deutschen Kaffeetafel“ gefolgt sind – sogar heute, während des Opferfests. Schön, dass Sie hier sind!“ [2]. Beim Opferfest handelt es sich allerdings nicht um ein türkisches Fest, sondern um das größte Fest aller Muslime weltweit, auch der deutschen Muslime. Wenn also ausgerechnet zum Festtag ausschließlich zur „türkisch-deutschen Kaffeetafel“ eingeladen wird, hinterlässt das einen merkwürdigen Beigeschmack.

Sie, Herr Bundespräsident, haben während Ihrer Rede folgende beachtlichen Worte gesagt: „...Sondern es gibt die eine Bundesrepublik Deutschland – ihre Staatsbürger, mit gleichen Rechten und Pflichten … Ich bin Ihr Bundespräsident und ich bin es mit gleichem Respekt und gleicher Hingabe für alle in unserem Land, egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religion!“ So wertvoll der Satz klingt, so unverständlich hallt er in den Ohren der deutschen und deutschsprachigen Muslime, die allesamt Bürger der Bundesrepublik Deutschlands sind. Denn zu den größten religiösen Feiertagen der Christen gibt es stets Grußbotschaften von der politischen Spitze des Landes. Zu den höchsten Feiertagen der Juden gibt es stets Grußbotschaften von der politischen Spitze des Landes. Aber zum größten Fest der Muslime vernehmen wir Ihr deutliches Schweigen. Nicht einmal die Integrationsbeauftrage der Bundesregierung hat den Muslimen gratuliert [3], was den Eindruck verstärkt, dass Muslime nur ohne Islam integriert werden sollen.

Es geht in der Westlichen Welt auch anders: Das beweist der kanadische Premierminister Justin Trudeau, der in einer Videobotschaft den kanadischen Muslimen sowie den Muslimen in aller Welt zum Opferfest gratuliert [4].

Trotz Ihrer offensichtlich ignoranten Haltung gegenüber dem größten Fest der Muslime, bin ich dankbar, denn ich ziehe die offen gelebte Ablehnung der Heuchelei vor. So weiß jeder Muslim im Land woran er mit dieser politischen Führung ist und dass die Unterstützung antiislamischer Kräfte im In- und Ausland – teilweise sogar mit Waffengewalt – kein Zufall ist. Ihren Beitrag zur Entfremdung eines bedeutsamen Teils der eigenen Bevölkerung müssen Sie mit Ihrem Amtseid vereinbaren und vor Gott verantworten. Die irdischen Auswirkungen können muslimische Wähler bei zukünftigen Wahlen deutlicher zum Ausdruck bringen.

Sie, Herr Bundespräsident, haben in Ihrer Empfangsrede zudem gesagt: „Wir müssen einander respektieren – auch in unserer Verschiedenheit, solange sie innerhalb des geltenden Rechts gelebt wird.“ [2] So drücke ich im Rahmen des geltenden Rechts meine Lossagung von Ihrer Respektlosigkeit aus und gratuliere diesem Land einschließlich allen Verantwortungsträgern zu unserem gemeinsamen Opferfest. Frau Bundeskanzlerin, Herr Bundespräsident, auch Ihnen wünsche ich die Gnade Gottes zum Opferfest, denn die Gnade Gottes ist unerschöflich und für jeden erreichbar, der sich danach sehnt.

Dr. Yavuz Özoguz
(Ein deutscher Mitbürger)

[1] https://www.mdr.de/religion/religion/opf...n-mekka100.html
[2] http://www.bundespraesident.de/SharedDoc...ch-deutsch.html
[3] https://www.integrationsbeauftragte.de/W.../home_node.html
[4] https://www.facebook.com/JustinPJTrudeau...12281149049474/

Yavuz Özoguz  
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