Flughafenmoschee in Bremen eröffnet, aber niemand weiß davon
So etwas ist schon merkwürdig. Da wird vor wenigen Tagen in Bremen am Flughafen eine Moschee eröffnet, aber offensichtlich soll es niemand mitbekommen; keine Zeitungsmeldung, keine Nachricht, nicht einmal unter Muslimen, wie ist es zu erklären?
Ich muss eine kurze Flugreise antreten und bin – als echter Preuße – mit einiger Zeitreserve am Flughafen. Zudem möchte ich nach dem Einchecken noch draußen etwas Schlendern, bis die Mittagsgebetszeit eintritt und ich in meiner gewohnten versteckten Ecke draußen beten kann, um danach durch die Kontrollen in die Wartehalle zu gehen. Doch es sind noch ca. 20 Minuten bis zur Gebetszeit. Also schlendere ich über den Balkon im oberen Stockwerk und schaue mir die Schaufenster an, die hier seit Jahren leer stehen. Neuerdings hat man wohl das Flughafenpersonal hier untergebracht, so dass vieles in Büros umgewandelt wurde. Nach ca. 5 Minuten Schlendern bleibe ich völlig verdutzt stehen. Da steht doch ganz groß “Mescid – Gebetsraum“ an einer Tür, an der ich schon seit Jahren vorbeigeschlendert bin. Ich berühre vorsichtig die Tür und sie ist offen. Zunächst bin ich alleine. Ich bewundere die schöne Räumlichkeit, die aufgeklebte Gebetsnische und die schöne Kalligraphien an der Wand: Natürlich Allah und Muhammad (s.), aber auch Moses (a.) und Jesus (a.), welch eine schönes Zeichen des Friedens in einer Umgebung, in der es viele Juden und Christen gibt. Sie besitzt auch Waschmöglichkeiten. Ich mache eine Reihe von Fotos. Da kommt jemand von der türkischen Fluggesellschaft herein, der neuerdings auch Bremen anfliegt. Die Moschee sei erst vor zwei Tagen eröffnet worden.
Ich setzte mich hin, um hier auf das Gebet zu warten. Da fällt mir auf, dass die Gebetsteppiche exakt im Rahmen des Raumes angeordnet sind. Sollte der Raum tatsächlich exakt in Gebetsrichtung zeigen? Das wundert mich, denn in meinem nicht all zu weit entfernten “Versteck“ musste ich immer leicht schräg beten. Also hole ich meinen Kompass heraus und messe nach. Der Kompass zeigt ca. 20 Grad nach rechts. Nun, ich will nicht päpstlicher sein als der Papst und mich zunächst über diesen wunderschönen Raum freuen. Als die Gebetszeit eintritt, bete ich mein Gebet – leicht schräg zu den Gebetsteppichen – und gehe dann vergnügt durch die Passkontrolle. An unserem Flughafen gibt es jetzt auch eine Moschee - Gott sei Dank. Und warum es niemand wissen darf, ist mir nicht ganz klar, aber dafür mache ich es ja jetzt bekannt.
Wer die Fotos sehen möchte, kann dies unter:
http://www.eslam.de/bildergalerien/f/flughafenmoschee/flughafenmoschee_bildergalerie.htm