Berliner Kniefall
Es kam wie es derzeit in Deutschland immer kommen muss: Die Innenverwaltung des Landes Berlin verbot der palästinensischen
Freiheitskämpferin Rasmea Odeh einen seit längerem vereinbarten Vortrag in der Bundeshauptstadt.
Dies geschah- wen kann es wundern?- nach einer massiven Hetze dortiger Tageszeitungen, wobei neben "BILD", sich vor allem der
"Tagesspiegel" hervor tat.
Die mittlerweile 72jährige Frau Odeh wurde von ihnen dabei stereotyp als "Terroristin" beschimpft.
Und dies deshalb, weil sie sich 1969 an einer militärischen Aktion in Israel beteiligt hatte, für welche sie zehn Jahre Haft in einem
dortigen Gefängnis absaß, um dann 1980 gegen einen in palästinensische Hand geratenen israelischen Soldaten ausgetauscht zu
werden.
Während wirkliche Terroristen , wie Menachem Begin, Chef der Terrorgruppe "Irgun Tzwai Le´umi", sowie sein Nachfolger
im Amt des Regierungschefs, Jitzchak Schamir, Führer der Verbrecherbande "Lechi", die beide für die Ermordung zahlreicher
Palästinenser, aber auch von Angehörigen der seinerzeitigen britischen Mandatsmacht direkt verantwortlich waren, bei uns
hoch geehrt wurden, verwehrt man einer alten Frau von ihren Erfahrungen im Befreiungskampf für das Volk von Palästina
zu erzählen.
Berlins Innensenator Andreas Geisel, der für diesen Anschlag auf die Meinungsfreiheit sorgte, machte dabei deutlich, um
was es in diesem Zusammenhang wirklich gegangen ist und natürlich künftig gehen wird, hatte er doch die Stirn, folgendes
zu erklären: "Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Wenn aber gegen den Staat Israel gehetzt werden soll, ist die rote Linie
überschritten".
Und genau darum geht es ja. J e d e Israel-Kritik ist und bleibt hierzulande verpönt- deswegen läuft auch jeder, der sie übt,
Gefahr, dass ihm diese Meinungsfreiheit von vorneherein entzogen wird.
Eine perfide Handlungsweise, welche- einmal mehr- deutlich macht, mit welcher moralischen Verkommenheit all die konfrontiert
werden, welche es wagen, für die Rechte eines bereits seit Jahrzehnten unterdrückten Volkes einzutreten.
Erfreulich, dass sich in unseren Breiten vor allem die Volksfront für die Befreiung Palästinas dieser so wichtigen Aufgabe widmet.
Ebenso positiv ist deren Unterstützung durch aufgeschlossene junge Menschen, gerade in Berlin, zu werten, wo die dortige,
linksgerichtete Organisation "Jugendwiderstand" deswegen wütende Attacken der lokalen zionistischen Erfüllungsgehilfen auf sich
gezogen hat.
Frau Rasmea Odeh ist zwar heute zu deren Opfer geworden- dennoch wird sich einmal die Gerechtigkeit den Sieg erkämpfen und
Palästina endlich frei werden.
Es ist am heutigen Abend mein inniger Wunsch, dass sie noch den Tag erleben wird, wo dann auch die Menschen Palästinas in
einem freien und wirklich unabhängigen Staat leben können, der das Vermächtnis all derer erfüllt, die zu Tausenden für seine
Freiheit gefallen sind!