Alles beim Alten geblieben
Die Wahlen zum israelischen Parlament, der sogenannten Knesset, waren für die Sache Palästinas,
wie nicht anders zu erwarten gewesen, in jeder Hinsicht uninteressant.
Zu sehr ähnelten sich ja die ideologischen Positionen der Spitzenkandidaten Benjamin Netanjahu
und Benny Gantz.
Nach den letzten Meldungen soll nun der bisherige Regierungschef, der sich bekanntlich durch die
Ankündigung des Verbrechens der vollkommenen Annexion des West-Jordan-Landes beim rechtsradikalen
israelischen Wählerpublikum zu profilieren wusste, als Sieger aus diesem Votum hervorgegangen sein.
Dieses Ergebnis wird ihm nun natürlich Auftrieb bei der weiteren Fortsetzung seines Palästina-feindlichen
Kurses geben.
Dafür kann er nicht nur in den USA auf vollkommene Unterstützung bei Trump und Konsorten zählen.
In vorauseilendem Gehorsam gegenüber Israel ist ja in den heutigen frühen Morgenstunden die hiesige
Justiz tätig geworden und hat in neun Bundesländern neunzig Objekte durchsuchen lassen
Die durchwühlten Wohnungen sollen dabei Material der beiden Vereinigungen "Ansaar International" und
"World Wide Resistance Help" beherbergt haben, welche wiederum den palästinensischen Freiheitsbewegungen
Hamas und Hizb´Allah mit Sympathie gegenüberstehen.
Die Erfüllung sämtlicher israelischer Wünsche, ob offen geäußert oder auch nicht- dies hat dieser Mittwoch
wieder einmal deutlich genug bewiesen, bleibt für die bundesdeutschen Behörden jedenfalls allerhöchste
Verpflichtung.
Infolgedessen war jene Nacht- und Nebel-Aktion selbstverständlich vorprogrammiert, denn Hilfe für Palästinenser
stellt in unseren Breiten von vorneherein scheinbar schon einen Straftatbestand dar.
Israels Wille ist und bleibt in unserem Land eben allmächtig.
Aber auch hier wird dieser Krug mit seinem so schmutzigen Inhalt einmal zu Bruch gehen.
Es wäre nur zu wünschen, dass dies möglichst bald geschieht, denn alles andere brächte nur neues Unrecht über
Menschen, die sich noch ein Herz für arme Zeitgenossen bewahrt haben!