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Die Liebe zum Propheten des Lichts

#1 von Yavuz Özoguz , 29.07.2012 15:50

Die Liebe zum Propheten des Lichts

Oft wird von ahnungslosen und ignoranten Menschen den Schiiten vorgeworfen, sie würden nur an Imam Husain (a.) und Imam Ali (a.) denken und dabei den Propheten der Wahrheit (s.) vernachlässigen. Solche Gedanken kommen nur dadurch zustande, dass viele nicht verstehen wollen, dass nur über Imam Husain (a.) der Zugang zu Imam Hasan (a.) möglich ist und nur durch sie beide der Zugang zu Imam Ali (a.) und Fatima (a.) und wiederum durch dieses paradiesische Ehepaar der Zugang zum Propheten der Wahrheit und der Liebe (s.).

Die Ereignisse am Anfang des Monats Ramadan geben uns allen den Auftrag, einmal mehr an den Propheten der Faszination Liebe (s.) zu denken. Denn am 7. des Monats Ramadan musste dieser Mensch, dessen Herz die Nacht der Bestimmung ist, das Ableben seines geliebten Onkels Abu Talib (a.) verkraften, der ihn sein Leben lang unterstützt hatte. Wie vernebelt sind die Augen derjenigen, die diesem heiligen Menschen Unglauben vorwerfen? Der Prophet des Lebens (s.) hatte dieses Dahinscheiden noch gar nicht verkraftet, da verließ ihn seine geliebte Ehefrau und erste Muslima Chadidscha (a.). Tränen flossen über dieses erleuchtete Gesicht. Wie gerne wären viele von uns da gewesen, um diese Tränen aufzufangen, denn sie sind Träger eines Lichtes, das von der Quelle allen Lichtes stammt.

Es waren die schwersten Tages des Propheten (s.), und jeder wahrhaft Fastende gedenkt dieser Tage. Doch was war das für ein Mensch? Wie kann er beschrieben werden? Reichen die Worte der irdischen Sprachen aus, solch einen Menschen zu beschreiben? Der Heilige Qur’an beschreibt ihn als den Stellvertreter Gottes. Imam Chomeini überträgt die göttlichen Aussagen in unsere heutige Zeit und sagt, dass es keinen Unterschied zwischen dem Propheten Muhammad (s.) und dem allmächtigen Schöpfer gibt, außer dass Allah der Schöpfer ist und Muhammad (s.) das Geschöpf. Jeder Atemzug dieses Menschen war ein Hauch des ewigen Geistes. Diese besondere Nähe drückt sich in einem seiner unzähligen Namen und Titel aus. Er ist der Ahmad, den Jesus (a.) angekündigt hat. Der Name Ahmad unterscheidet sich von “Ahad“ (Eins) nur durch den Buchstaben “Mim“ in der Mitte des Wortes, und das ist das “Mim“ von Muhammad.

Dieser Mensch war von seinem ersten Atemzug bis zu seinem letzten Atemzug der Duft des Paradieses auf Erden. Als er das Alter erreicht hatte, in dem die Offenbarung beginnen sollte, rief er den Engel der Offenbarung, Gabriel (a.), den Spiegel des Propheten in der Welt der Engel, und ließ ihn den gesamten Heiligen Qur’an in sein Herz einhauchen. Und Stück für Stück holte er es mit Gabriel auf die Zunge. Als die ersten Worte gesprochen waren im Dunkel einer Höhle, die den Segen der Erleuchtung erhalten durfte, explodierte das Licht endgültig in dieser Welt, und keine Höhle dieser Welt sollte jemals mehr dunkel werden für die Anhänger dieses Menschen. Er verließ die Höhle und stieg herab, er der eigentlich zu den Gipfeln aufsteigen sollte, stieg herab, herab zu uns, um uns die Botschaft der Liebe zu überbringen. Der Engel der Offenbarung erstrahlte über den Horizont, um dieses Ereignis zu würdigen. Der Fürst aller Fürsten stieg herab, und jeder Grashalm, jede Blume jeder Stein äußerte in der ihr eigenen Art den Gruß der Grüße: „Der Friede sei mit Dir oh Prophet Allahs!“ Wie armselig sind doch wir, dass wir den Hall jenes Klanges nicht immer noch hören, obwohl er immer noch von jedem Stein gerufen wird. Ein Bach versuchte sich um seine Beine zu schlingen, um ihm den Weg von Staub zu befreien und die ohnehin gereinigte Erde noch einmal zu waschen, bevor sie die Fußabdrücke dieser Heiligkeit berühren dürfte. Selbst die Reinheit von Erde und Wasser genügen nicht, um die Reinheit dieses Reinen aufzuwiegen, denn er (s.) ist es, der im Namen Allahs reinigt.

Kein anderer Mensch hätte die Faszination und Liebe dieses Herabstieges zu den Menschen verkraftet. Alle anderen wären umgekehrt. Doch dieser eine Mensch kam zitternd vor Faszination bei der Liebe seines irdischen Daseins an, seine geliebte Chadidscha, die ihm von Gott anvertraute zweite Hälfte seiner eigenen Seele. Und jenes weibliche Gegenstück dieses wunderbaren Menschen erkannte die Situation unmittelbar und brachte Decken, um ihn einzuwickeln. Solch ein Erzittern und erschauern musste der Körper erst verkraften. Diese Liebe, diese Faszination war nicht für diese Welt. „Oh du der Bedeckte. Erhebe dich, dann warne und deinen Herrn dann verherrliche.“ Ja, dieser Mensch ist selbst die Verherrlichung seines Herrn. Er ist gelebte Verherrlichung, gelebte Offenbarung, gelebte Wahrheit und gelebte Liebe. Er ist der Weg zu seinem Herrn, er ist die Wahrheit seines Herrn und er ist die Liebe, die jedem Menschen auf Erden angeboten wird.

Ein erstes Gemeinschaftsgebet erleuchtet das bescheidene Haus des Propheten. Der Beste aller Geschöpfe (s.) leitet ein Gebet, dem seine geliebte Ehefrau und sein Cousin Imam Ali ibn Abi Talib (a.) folgen. Diese drei eröffnen ein Reigen von Gottesdiensten, die hunderte, ja über tausend Jahre sich in der Welt verbreiten und auf die Vollendung warten.

Doch im Monat Ramadan musste dieser wunderbare Vorbeter den Verlust seiner ersten Mitbeterin und des Vaters seines ersten Mitbeters verkraften. Welch ein Schmerz!? Und doch, jener Schmerz ist ein Schmerz aus dem Herzen, aus dem Herzen, das überläuft, voll mit Offenbarung. Dieses Herz, das die Nacht der Bestimmung und den Tag der Auferstehung vereint, schlägt heute noch.

Es schlägt auch am 12. des Monats Ramadan, an dem Tag, an dem die Verbrüderung in Medina stattfand. Jedem Ausgewanderten wurde einem Helfer aus Medina zugeordnet. Nur für einen einzigen Auswanderer galt das nicht: Imam Ali (a.). Er war und ist der Bruder des Propheten (s.). Wer zum Herzen des Propheten will, muss das Tor öffnen, und das Tor ist Imam Ali (a.).

Wie eng diese beiden Menschen über das Fasten miteinander verbunden sind, lässt sich an einem anderen Ereignis ablesen. Einstmals hatte der Prophet 40 Tage allein auf dem Berg gefastet. Es war Imam Ali (a.), der ihm Essensrationen zum Fastenbrechen auf den Berg von Chadidscha überbrachte. Nach 40 Tagen kam der Prophet zu seiner geliebten Ehefrau zurück und daraufhin wurde Chadidscha schwanger mit Fatima (a.). Imam Ali (a.) hatte die besondere Ehre gehabt, den Körper des Propheten der Wahrheit und Liebe mit Essensrationen versorgen zu dürfen. Der Prophet brachte ihm Fatima (a.), das Licht seiner Nachkommenschaft, die Imam Ali (a.) später heiraten durfte. Ihre Ehe war zuvor im Paradies geschlossen worden. Licht über Licht. Allah führt zu seinem Licht, wen Er will!

Welcher Text könnte das Leben dieser wunderbaren Menschen auch nur annähernd würdigen? Es sind nicht die Texte von Menschen, die diese Menschen würdigen, sondern das Leben von Menschen, die ihnen aufrichtig folgen. Wer heute den Spiegel des Lichtes erblicken möchte, von dem hier eine armselige Figur unserer Zeit geschrieben hat, der schaue in die Spiegelung des Gesichtes in dem Menschen, in dessen Gesicht das Licht nicht zu übersehen ist. Und ein Blick in jenes Gesicht ist weitaus erhellender als solch ein Text. Nutzen wir die Gelegenheit dieser spirituellen Widergeburt in unseren Herzen während der durstigen Stunden, um den wahren Durst nach Licht zu stillen.

Der Friede sei mit Imam Chamene’i und allen, die das Licht aus dem Gesicht der Heiligkeit unserer Zeit dafür nutzen, sich dem wahren Licht der 12 Imame anzunähern, möge der Letzte von Ihnen bald erscheinen. Und der Friede sei mit den Imamen und Fatima, über dessen Licht wir zum Fürsten des Lichtes gelangen (s.) können. Möge seine Anwesenheit jeden Iftar-Tisch bereichern. Und der Friede sei mit dem Fürsten aller Fürsten, dem Befehlshaber aller Befehlshaber, dem Liebenden aller Liebenden, der uns die Quelle aller Liebe näher bringt, so nahe, wie die eigene Halsschlagader. Und der Friede sei mit allen, die wissen, woher der wahre Friede kommt.

Yavuz Özoguz  
Yavuz Özoguz
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Geht es wirklich um Syrien oder um den Monat Ramadan?

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