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Wenn Du schon kein Muslim sein willst, dann sei doch zumindest Mensch!

#1 von Yavuz Özoguz , 23.08.2019 09:29

Wenn Du schon kein Muslim sein willst, dann sei doch zumindest Mensch!

Und was das mit Judentum, Christentum, Israel und dem neuen Nazi-Virus in der Welt zu tun hat.



Die Aussage des Titels ist eine sinngemäße Zusammenfassung eines epochalen Aufrufs Imam Husains an die Menschheit, die ihn und seine Familie massakrieren wollte. Der Aufruf kam nicht, um sich und seine Familie zu retten, sondern um die Seele der Verlorenen zu retten.

Die Tage der Tränenmeere, die die Sünden der Welt dahinschwemmen können, rücken immer näher. Viele muslimische Gemeinschaften überall in der Welt bereiten ihre Räumlichkeiten vor. Die Referenten bereiten ihre herzergreifenden Reden vor und die Trauersänger ihre rhythmischen Reime. Die ersten 10 Tage des neuen Islamischen Jahres 1441 stehen vor der Tür; die Jahreszahl einer gespiegelten 14.

Doch was bedeutet der Aufruf „sei Muslim“. Neben der Angehörigkeit zu der Religion des Islam hat das Wort „Muslim“ auch eine Eigenbedeutung. Das Wort „Muslim“ hat unter anderem die Derivate „Taslim“ (Hingabe, Ergebenheit) und „Salam“ (Frieden). Gib Dich in die Liebe Deines Schöpfers hin, damit Du Frieden in Glückseligkeit erreichen kannst. Muslim ist ein „Ergebener“, einer der sich vor nichts und niemanden hinwirft, außer vor dem, vor dem Ergebung angebracht ist. Doch wenn Du das – aus welchen Gründen auch immer – nicht möchtest, dann sei doch zumindest ein Mensch!

Sei kein Schaf, Affe, Schwein, Hund, Esel, Kamel, Rindvieh, Schlange, Rabe, Wolf oder sonst einer der Tiere, die in allen Kulturen und Sprachen als Schimpfwort verwendet werden. Alle genannten Tiere kommen auch im Heiligen Quran vor. Sei auch kein Elefant im Porzellanladen oder ein Hai-Bänker. Sei keine Heuschrecke (wie Hedge-Fonds) oder Igel dich nicht ein. Sei Mensch!

Es gibt Dinge, die in der Natur des Menschen liegen. Er überschreitet die Grenzen der Menschlichkeit nur dann, wenn er zulässt, dass seine menschliche Natur grausam zerstört wird. Sei Mensch und lass nicht zu, dass Deine menschliche Natur zerstört wird! Eine Universalregel aller Menschlichkeit ist die sogenannte Goldene Regel [1]: Im Deutschen ist die Regel bekannt als „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst“ und „Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg auch keinem anderen zu.“ Das Christentum fordert auf den Nächsten so zu lieben wie sich selbst. Der Urenkel des Propheten Muhammad namens Imam Sadiq (a.) formuliert den Grundsatz auch in Verbindung mit der Gerechtigkeit: „Der gerechteste des Volkes ist der, der für die Leute das wünscht, was er sich selbst wünscht, und für die Leute das nicht wünscht, was er sich selbst nicht wünscht“ Der große islamische Dichter Hafiz hat nach einer Übersetzung von Friedrich von Bodenstedt die Goldene Regel vereinfacht gedichtet in: „Tu was Du willst, nur Nichts was And're schädigt – Das ist der Inhalt meiner Tugendpredigt.“

Lasst uns unsere Schuhe ausziehen, um den Hass zu überwinden! [2]. Ziehe Deine eigenen Schuhe aus und ziehe die Schuhe des anderen an, um herauszufinden, wie Du handeln solltest. Du bist ein verhungernder in Afrika, was würdest Du tun? Und was hoffst Du, wird der Deutsche tun? Du bist ein mit Schwimmweste in Mittelmeer Ausgesetzter, was erhoffst Du Dir von den Hilfsorganisationen? Du bist Wirtschaftsflüchtling in Deutschland. Was erhoffst Du Dir von Deutschen; dass sie Dich zurückschicken? Du bist Kopftuchträgerin in Deutschland und liebst Dein Kopftuch, wie möchtest Du behandelt werden? Tausche Deine Schuhe und frag Dich, wie Du dann behandelt werden möchtest. Sei menschlich und behandele den anderen so, wie Du in seiner Lage behandelt werden möchtest.

Aber Moment einmal, wir Deutsche können doch nicht die ganze Welt retten. Wir können doch nicht alle Sozialschmarotzer der Welt durchfüttern, wir arbeiten fleißig und wollen den Lohn für unseren Fleiß selbst behalten…. Merkst Du nicht, wie diese Gedanken Dich zum Fuchs, zur Schlange, zum Affen oder zum Wolf werden lassen?

Schaue in die Welt und beobachte, wie in der gesamten Welt der Virus des selbstgefälligen „Ich bin besser“ Nazis verbreitet wird. Überall kommen die Nazi-Parteien an die Macht. Ist das Zufall? Woher kommen die neuen Gedanken über menschliche Rassen, versteckt unter dem neuen Begriff „Ethnie“?

Viel zu viele verbreiten einen teuflischen Gedanken. „Deine Religion ist Dir angeboren, Dein Bekenntnis ist Nationalismus“. Ich erinnere mich sehr gut, dass einstmals ein ehemaliger Linker, der jetzt zu den Nazis abgedriftet ist, mir gesagt hat, dass Religion für ihn so etwas ist, wie die Augenfarbe; sie ist angeboren, sie sei Kultur, sie gehöre zu einem Land usw… Merkwürdig nur, dass die Religionen Christentum und Islam sich als Bekenntnisreligion verstehen. Meine Augenfarbe kann ich mir nicht aussuchen, aber meine Religion schon! Wer ist daran interessiert, dass Bekenntnisreligionen zu rassistischen Teilaspekten werden?

Eigentlich sollte man annehmen, dass die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam allesamt Bekenntnisreligionen sind, bei denen man an Gott glaubt und sich versucht, Seiner Liebe und Gnade anzunähern. Für das Christentum und den Islam gilt das uneingeschränkt. Jeder kann Christ oder Muslim werden und jeder kann die Religion verlassen und Atheist werden. Konvertiten überall in der Welt in alle Richtungen sind der beste Beweis dafür. Jemand, der sagt, dass es keinen Gott gibt, wird weder als Christ noch als Muslim betrachtet, weder von Christen noch von Muslimen noch von anderen.

Nur beim zionistisch geprägten Judentum ist das anders. Das zionistisch geprägte Judentum versteht sich als Stammesreligion, die ausschließlich auf dem Blut (also auf rassistischen Denkvorstellungen) basiert. Dem potentiellen Konvertiten zum Judentum werden so viele Hürden aufgestellt, dass es ein sehr seltenes Phänomen ist (anders als bei Christen und Muslimen), es gibt keine religiöse Einladung zum Judentum (anders als bei Christen und Muslimen), da zionistisch geprägte Juden, die derzeit das Judentum beherrschen, gar kein Interesse daran haben, dass Menschen ohne jüdisches Blut Juden werden. Der wohl skurrilste Aspekt ist: Man kann atheistischer Jude sein, aber atheistischer Christ oder Muslim wäre etwas Absurdes!

Jedem, der seine Menschlichkeit noch nicht abgelegt hat, ist klar, dass eine rassistische Denkweise unmenschlich ist. Der Besatzungs- und Apartheidsstaat Israel gründet genau auf jenem Rassismus, der von der Westlichen Welt unterstützt wird. Da immer mehr Menschen – insbesondere die Jugend – sich vom Rassismus verabschiedet, ist es für die Existenz Israels von entscheidender Bedeutung, dass ihre Unterstützer selbst wieder rassistisch denken und handeln, damit sie nicht auf die Idee kommen, Israels aufzufordern Abstand vom Rassismus zu nehmen. Israel dürfte das einzige Land dieser Erde sein, in dem ein hoher Geistlicher der staatlich bevorzugten Religion aus rein rassistischen Gründen Nichtjuden dazu aufrufen kann und darf, Sklave der Juden zu sein, ohne dass er dafür bestraft oder verachtet wird [2]. Der zionistische Rassismus ist unmenschlich, verstößt gegen die Goldene Regel und kann nur überleben in einer Atmosphäre von Unmenschlichkeit.

Die gesamte Menschheit wird derzeit mit immer heftigeren Mitteln umerzogen zur Unmenschlichkeit. In diese Finsternis strahlt das Licht von Aschura am Ort von Kerbela 14 Jahrhunderte vor unserer Zeit. Immer näher rückt der Mittag und je näher die Zeit des Abschieds kam, desto glücklicher wurde der Imam. Er hatte alles, was er auf der Welt geliebt hat, dem geopfert, den er wirklich liebt, der Quelle aller Liebe! Nun blieb nur noch ein einziges Leben, das er opfern konnte, sein eigenes! Aber selbst dieses Opfer erfolgte so, dass er versuchte die Seele des Mörders zu retten. Schwer verletzt hockte er im trockenen Sand von Kerbela, dass bald mit dem heiligsten Blut seiner Zeit getränkt werden sollte. Der Mörder schlich sich an. Doch Imam Husain (a.) sagt zu ihm sinngemäß: Tue das nicht, Du siehst doch, ich sterbe doch ohnehin, auch ohne Dein zutun, ich bin so schwer verletzt, dass ich in wenigen Minuten ohnehin sterben werde, tu das nicht, belaste Deine Seele nicht mit dieser schweren Sünde! Obwohl kurz vor dem Sterben und von den Schmerzen der unzähligen geistigen und körperlichen Wunden geschunden, verliert Imam Husain seine Menschlichkeit niemals bis zum Letzten Atemzug. Der Mörder hört nicht auf ihn. Damals nicht und heute nicht.

Aber Imam Husain verliert seine Menschlichkeit nicht. Die Führungen in den USA, in England, in Israel und in vielen westlichen Staaten haben ihre Menschlichkeit schon längst verloren. Sie unterstützen ein unmenschliches Weltfinanzsystem, sie unterstützen einen Raubtierkapitalismus, sie unterstützen ein System, in dem Reiche immer reicher werden und eine weltweite Umverteilung von Unten nach Oben immer heftiger und schneller voranschreitet. Sie unterstützen den Raubbau an der gesamten Natur einschließlich der Menschlichkeit. Doch am Ende liegen sie in der gleichen Erde, in der Imam Husain liegt und können nichts mitnehmen. Menschlichkeit bleibt bestehen, das Tier im Menschen vergeht.

Der Mensch hat das Potential höher als die Engel oder niedriger als die Tiere zu sein. Wohl dem, der erkennt, dass er Mensch ist.

[1] http://www.eslam.de/begriffe/g/goldene_regel.htm
[2] https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/91...stinenser-seid/


Yavuz Özoguz  
Yavuz Özoguz
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zuletzt bearbeitet 28.08.2019 | Top

RE: Wenn Du schon kein Muslim sein willst, dann sei doch zumindest Mensch!

#2 von Daniel Hader , 23.08.2019 14:37

Zitat:
Lasst uns unsere Schuhe ausziehen, um den Hass zu überwinden! [2]. Ziehe Deine eigenen Schuhe aus und ziehe die Schuhe des anderen an, um herauszufinden, wie Du handeln solltest. Du bist ein verhungernder in Afrika, was würdest Du tun? Und was hoffst Du, wird der Deutsche tun? Du bist ein mit Schwimmweste in Mittelmeer Ausgesetzter, was erhoffst Du Dir von den Hilfsorganisationen? Du bist Wirtschaftsflüchtling in Deutschland. Was erhoffst Du Dir von Deutschen; dass sie Dich zurückschicken? Du bist Kopftuchträgerin in Deutschland und liebst Dein Kopftuch, wie möchtest Du behandelt werden? Tausche Deine Schuhe und frag Dich, wie Du dann behandelt werden möchtest. Sei menschlich und behandele den anderen so, wie Du in seiner Lage behandelt werden möchtest.

Zitat Ende.

Menschen in Not muss man helfen. Es ist das Recht aller Menschen, ein Heim zu haben und seine Familie darin zu schützen, indem man die Türe (nicht nur am Abend) zuschließt, nicht jedem den Schlüssel gibt und in freier Entscheidung Eintritt gewähren lässt. Man kann auch einige Fremde auf Zeit aufnehmen. Aber ich muss keinen aufnehmen, der wegen Hausbrand in seinem Haus bereits zig Nachbarhäuser durchlaufen hat, aber zu mir möchte, weil es in meinem Haus noch komfortabler ist.
Eine Nation ist eine erweiterte Familie. Jede Nation hat ein Recht auf Bewahrung des Eigenen, das Recht auf seine Art zu sein. Schwarze Afrikaner haben das Recht auf Heimat und kulturelle Eigenheit. Und weiße Europäer haben auch das selbe Recht. Einen Austausch und eine Vermischung hat es immer gegeben und wird es immer geben. Das was aber jetzt passiert ist der Versuch einer Art Geo Engineering, um stabile Gesellschaften zu destabilisieren.

Menschen, die andere Menschen wegen rassischer Merkmale als geringer erachten, sind Brüder und Schwester des Satan, der sich als was besseres wähnt, wie es der Quran bezeugt.

Ethnischer Thymos, der dem Menschen innewohnt wie der familiäre Thymos und weitere, also die Liebe zum Eigenen, ist eine dem Menschen innewohnende Fitra. Sie zu leugnen oder gar zu bekämpfen, ist eine Teilleugnung der Schöpfung.
Ja, auch dem Fremden muss man helfen. Man ist jedoch moralisch verpflichtet, zunächst seinen Nächsten zu schützen.

P.S. Ob es sich um Herrn Elsässer um einen Nazi handelt, ein Nazi ist jemand, der der Ideologie des NationalSozialismus anhängt, bezweifle ich.

P.P.S
Ja, eine Deutsche, die das Kopftuch tragen möchte, ist ihr gutes Recht. Sowie auch alle Bürger, die in diesem Land leben.


Daniel Hader  
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zuletzt bearbeitet 23.08.2019 | Top

RE: Wenn Du schon kein Muslim sein willst, dann sei doch zumindest Mensch!

#3 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 23.08.2019 17:27

Wie stets eine Analyse, sehr geehrter, lieber Herr Dr. Özoguz, welche die Sache auf den Punkt gebracht hat.
Denn mehr denn je wird ja unsere Welt von der tödlichen Gefahr neuer kriegerischer Auseinandersetzungen,
ausgelöst durch die USA und Israel, bedroht.
Der dort immer mehr die Oberhand gewinnende, ebenso menschenfeindliche wie zutiefst rassistische
Zionismus, ist in diesem so traurigen Zusammenhang ganz besonders nennenswert, und Sie haben ihn treffend
charakterisiert.
Umso mehr muss sich jetzt natürlich ein jeder Leser dieser Ihrer Darstellung fragen, was sich daraus an
konkreter Fragestellung für ihn selbst ergibt.
Die Dokumentation allein hilft hier ja bekanntlich nicht viel weiter.
Hier muss man aber wissen, dass Israel hierzulande mittlerweile unter einem gesamtgesellschaftlichen
Schutz steht, der jede vernünftige Grenze längst weit überschritten hat.
Dieser Terror-Staat darf nach dem Verständnis der hiesigen Staatstragenden alles, Menschen ermorden,
Häuser in den von ihm besetzten Gebieten zerstören- alles, was anderswo von den selben Leuten, welche
den israelischen Staatsterrorismus unter ihren Schutzschirm genommen haben, scharf attackiert werden
würde.
Diese bekannte Realität muss man sich also stets vor Augen halten.
Daraus ergibt sich: Nur ein dies berücksichtigender Widerstand, zumindest der hier lebenden Muslime, kann
hier weiter helfen und das Ziel, das da heißt, Freiheit für Palästina, erreichen.
Alles andere führt nur zu Resignation und Verzweiflung.
Ihre Zeilen sollten uns aber ermutigen, immer und immer wieder, zumindest mit winzigen Nadelstichen,
die Rassisten Israels aus den Löchern heraus zu treiben, in denen sie sich, vor allem mit deutscher Unterstützung,
seit langem bequem gemacht haben.
Die notleidenden Menschen Palästinas rufen uns zur Tat. Um der Gerechtigkeit und auch der an einem wirklichen
Frieden interessierten Juden willen, können und dürfen wir sie aber nicht im Stich lassen!

Dr.Josef Haas

   

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Israelischer Rabbi zu Palästinensern "Seid meine Sklaven!"

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