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Darf ich mitbauen an Deinem Haus, o Imam Chamenei?

#1 von Yavuz Özoguz , 09.01.2020 10:42

Darf ich mitbauen an Deinem Haus, o Imam Chamenei?

Es kommt sehr selten vor, dass die Heiligkeit unserer Zeit Imam Chamenei seinen Traum erzählt. Wenn er es dennoch tut, dann hat es eine Bedeutung für uns alle.



Hudschat-ul-Islam Aali erzählte, dass der Gelehrte und Mitglied im islamischen Expertenrat Hudschat-ul-Islam-wal-Muslimin Mehdi Schabzendedar Dschahrumi, sich jeden Mittwochabend gemeinsam mit anderen Gelehrten bei Imam Chamenei trifft, um über Themen des Religionsrechts und andere theologisch anspruchsvolle Themen die Meinungen auszutauschen. Imam Chamenei, der es eigentlich pflegt keine Träume zu erzählen, hat Scheich Schabzendedar folgenden Traum erzählt, den er vor einigen Tagen hatte:

Imam Chamenei sah den Gesandten Allahs (Friede sei mit ihm und seiner Familie), der dem Imam ein halbgefertigtes Gebäude zeigte. Der heilige Gesandte forderte den Imam auf, das Gebäude fertig zu bauen. Der Imam antwortete: „Ich bin dazu nicht imstande.“ Der Gesandte Allahs (Friede sei mit ihm und seiner Familie) sagte: „Du bist sehr wohl dazu imstande und du wirst es zu Ende bauen.“

Dieser kurze Traum bestätigt viele vorangegangene Zeichen und Hinweise Allahs, die der Schöpfer nicht nur der gesamten Islamischen Weltgemeinschaft (Umma) gegeben hat, sondern der gesamten Menschheit. Zweifelsohne ist Imam Chamenei die Heiligkeit unserer Zeit. Die Last, die auf seinen Schultern liegt, die Verantwortung, die er mit seinen Händen trägt, ist so enorm, dass er sich im Traum darum sorgt, dass er diese Last allein nicht tragen kann. Wir aber wissen, dass er es kann. Die Tatsache, dass er uns über solch vertrauenswürdige Quellen an seinem Traum teilhaben lässt, verdeutlicht, dass auch wir eine große Aufgabe mittragen dürfen. Es ist eine Gnade für uns, dass er uns in seiner Güte an dieser Aufgabe teilhaben lässt.

Um das zu verstehen bedarf es eines Blicks in den Heiligen Quran. In der Sure Maryam über das Leben der Heiligen Maria (19. Sure) stehen vier Verse, die in vielerlei Hinsicht erstaunliche Gnade in sich verbergen. Die Heilige Maria hatte sich am Höhepunkt ihrer Wehen in die Wüste zurückgezogen, um allein dem Heiligen Kind Jesus das Licht dieser Erde zu schenken. Sie trug eine Last, die viel größer war als die Geburt eines Kindes. Sie sollte wegen Unzucht angeklagt werden, da sie schwanger geworden war, ohne verheiratet gewesen zu sein. Als Tochter eines verstorbenen Propheten drohte ihr die schwerste Strafe. Sie war allein und fand einen völlig vertrockneten Baumstamm einer Dattelpalme, an dem sie kurz vor der wundersamen Geburt stehen blieb. Dazu heißt es im Heiligen Quran: „So haben Geburtswehen sie beim Baumstamm der Dattelpalme eintreffen lassen. Sie hat gesagt: „O wehe mir, wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ich vergessen gewesen.“ Da hat er (Jesus unmittelbar nach der Geburt) sie von unten gemahnt: Sei nicht traurig. Dein Herr hat unter dir einen Brunnen (der wundersam unter dir entstanden ist) errichtet, und bewege (oder rüttle) den Baumstamm der Dattelpalme (die ursprünglich völlig vertrocknet mit der Geburt wundersam die süßesten Früchte trägt) zu dir, und sie wird feuchte Baumfrüchte auf dich fallen lassen. Dann iss und trink und sei aufmunternde Quelle.“

Diese Geschichte ist vor allem deshalb so faszinierend, da mit der wundersamen Geburt Jesu und dem noch wundersameren Sprechen eines Neugeborenen eine lebenspendende Wasserquelle entsteht und ein völlig vertrockneter Dattelbaum plötzlich die süßesten Früchte trägt. Die Wunder sind derart unvorstellbar, dass die Aufforderung, Maria möge an dem Dattelbaum rütteln, geradezu merkwürdig erscheint. Wenn schon ein völlig vertrockneter Baum plötzlich wundersam reife Früchte tragen kann, dann hätte doch ein Windstoß kommen und die Früchte in den Schoß Marias befördern können.

Aber die Gnade Gottes ist anders! Obwohl alle Gnade nur und nur von Ihm ausgeht, ist Er es, der den Menschen an seiner Gnade beteiligt! Maria soll einen Anteil an dem Wunder haben. Sie soll dazu beitragen, dass das Wunder vollendet wird. Jeder Erfolg, jeder Sieg, jedes Vorankommen eines Menschen in die Nähe Gottes ist durch Gottes Gnade, aber es ist auch Wesen seiner Gnade, dass Er – die Quelle aller Liebe – uns daran teilhaben lässt. Suche und finde deinen wundersamen Dattelbaumstamm und rüttle ihn; das ist die Botschaft für uns alle.

Imam Chamenei bedarf nicht der Mithilfe meiner Wenigkeit, damit er ein Haus vollendet. Der Prophet der Wahrheit höchstpersönlich hat ihn beauftragt und ihm mitgeteilt, dass er es schaffen kann. Ich weiß nicht, was dieses Haus ist. Vieles deutet darauf hin, dass es das Haus der Befreiung ist, das Haus des erhabenen Staates, in dem der Erlöser Imam Mahdi zusammen mit Jesus erscheinen wird. Aber ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Imam Chamenei Leuten wie meiner Wenigkeit die Gelegenheit gegeben hat, mitbauen zu dürfen.

O geliebter Imam. Die Hände meiner Wenigkeit sind viel zu verdreckt vom Unrat meiner eigenen Sünden, als dass ich die Steine verdrecken dürfte, mit denen Dein erhabenes und wunderbares Haus gebaut wird, aber wenn Du mir erlaubt zumindest den Schmutz vor der Tür Deines Hauses wegtragen zu dürfen, den Bauschutt und den Staub, der beim Bauen entstanden ist, so wäre das eine große Ehre und Gnade Gottes für mich, für die ich sehr dankbar wäre! Ich sehe, wie die wahren Vorarbeiter an Deinem Haus arbeiten und weiß, dass ich mich nicht einmal in deren Nähe wagen darf, aber wenn du mir zumindest erlaubst, den Bauschutt wegzutragen, dann wäre das mein größtes Glück.


Wer verstehen will, wie die wahrhaftigen Ingenieure und Hausbauer Imam Chameneis wirken, kann dies in diesen Tagen an den vielen Schilderungen herauslesen, die über Qasim Sulaimani verbreitet werden. Masud Barzani, Anführer der sunnitischen Kurden im Irak, schilderte: „ISIS stand vor dem Eingang der Stadt (Erbil) und die Stadt stand kurz vor dem Fall. Ich habe unverzüglich Amerika, Türkei, Großbritannien, Frankreich und sogar Saudi-Arabien kontaktiert, aber die sagten, sie würden nicht helfen. Dann habe ich den Iran kontaktiert und gesagt, wenn sie uns nicht helfen können, werden wir die Stadt evakuieren. Sie gaben mir Qasim Sulaimanis Telefon. Ich rief ihn an und schilderte ihm die Situation. Er antwortete, dass er am nächsten Morgen nach dem Morgengebet in der Stadt sein würde. Ich sagte, dass es morgen zu spät sein könnte. Es sagte: „Kaak (Bruder auf Kurdisch) Massoud Barzani, beschützt die Stadt nur noch heute Abend!“ (was wir mit neuer Motivation taten). Am Morgen ging ich zum Flughafen von Erbil, um Hadsch Qasım zu treffen. Sobald er mit den 50 Soldaten seiner Spezialeinheit gelandet war, trat er an die Frontlinie und organisierte die Streitkräfte der Peschmerga. Innerhalb weniger Stunden kehrte sich die Situation um. Dann haben wir einen ISIS-Kommandeur gefangen genommen und gefragt, ob Sie im Begriff waren, Erbil zu erobern. Er sagte: „Unsere Spione berichteten, dass Qasim Sulaimani in Erbil ist. Deswegen hat uns der Mut verlassen …“

Auch in Syrien hat Qasim Sulaimani die von den USA finanzierten und unterstützen Terroristen der ISIS bekämpft. Dazu haben sie sich zuweilen in verlassenen Häusern an der Front verschanzt. In einem Haus an der Front in Syrien hat er wahrscheinlich im Jahr 2018 einen handgeschriebenen Brief hinterlassen, der nach seinem Martyrium von der betroffenen Familie veröffentlicht worden ist. Qasim Sulaimani schreibt darin:

„Sehr geehrte Familie! Salamun alaikum,
Ich bin Ihr geringer Bruder Qasim Sulaimani. Sie kennen mich bestimmt. Wir haben Sunniten überall schon viele Dienste geleistet. Ich bin Schiit und Sie sind Sunniten, aber ich bin auch irgendwie Sunnite, weil ich an die Sunna (Tradition) des Propheten Gottes – Friede sei mit ihm und seiner Nachkommenschaft – folge und ich gehe, so Gott will, den Weg Gottes. Und Sie sind auch irgendwie Schiiten, weil Sie die (die Familie des Propheten) Ahl-ul-Bait – Friede sei mit ihnen – lieben. Ich habe den Heiligen Quran und (das sunnitische Sammelwerk) Sahih al-Buchari und andere Bücher in Ihrem Hause gefunden und erkannt, dass Sie gläubige Menschen sind.
Erstens bitte ich um Entschuldigung, dass wir Ihr Haus ohne Erlaubnis benutzt haben und hoffe, dass Sie meine Entschuldigung annehmen. Zweitens sind wir bereit, Schäden jeglicher Art, die Ihrem Haus zugefügt worden sind, zu bezahlen. Ich habe für mich und für Sie mit Hilfe des heiligen Quran ein Unschlüssigkeitsersuchen [istichara] ausgeführt, und als ich ihn (den Quran) aufgeschlagen habe, erschien die Sure al-Furqan (Seiten 361-362) als Antwort darauf. Ich hoffe, dass Sie sie lesen und über Ihren und unseren Zustand nachdenken. Ich habe in Ihrem Hause mein Ritualgebet verrichtet und dazu noch ein Ritualgebet mit zwei Gebetsabschnitten [raka] für Sie gebetet und ich bitte Gott, den Erhabenen, dass Er es Ihnen gut ergehen lasse. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie mich in Ihre Bittgebete miteinschließen.
Ihr Bruder oder Ihr Sohn
Sulaimani“


O mein Imam, ich haben Deine Schmerzenstränen gesehen, wie sehr Dich dieses großartige Martyrium bewegt hat. Gott vergebe mir, dass ich aus einem so fernen Land in einer so fremden Sprache zu Dir schreibe im Wissen, das Dich diese Zeilen erst im Jenseits erreichen werden. Aber ich schreibe Dir aus einem Land, in dem es viele Bürger gibt, Muslime, Christen, Juden, Menschen, die glauben nicht zu glauben und viele Gerechtigkeitsliebende, die nicht zu vergleichen sind mit unseren Politikern, die unser Land immer wieder an die Seite der schlimmsten Verbrecher unserer Zeit manövrieren und zum Vasallen von Pharaonen degradieren. Ich kenne viele Menschen, die – obwohl sie keine Muslime sind – zusammen mit meiner Wenigkeit zumindest im Herzen an Deiner Seite stehen. Mag sein, dass manche von ihnen nicht an das Jenseits glauben, aber sie würden sich dennoch über Deine Fürsprache freuen, wie auch meine Wenigkeit seine einzige Chance auf das ewige Glück in der Gottesgnade Deiner Fürsprache sieht. Erlaube mir und denjenigen, die mit mir zu Dir aufschauen, an dem Bau Deines Hauses beteiligt sein zu dürfen, indem wir zumindest den Bauschutt beseitigen. Gott schütze Dich und gewähre uns die Gnade das Gotteslicht in deiner Ausstrahlung noch lange genießen zu dürfen, Du lebendiger Märtyrer.


Yavuz Özoguz  
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zuletzt bearbeitet 09.01.2020 | Top

   

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