AFD-Zitate von AfD-Politikern
bearbeitet von B. Queck
Recherchen haben folgende ausländerfeindliche, rassistische Zitate von AfD-Politikern festgehalten:
1.DIETER GÖRNERT- ehemaliger zweiter Kreisvorsitzender der AfD in Nürnberg und Kandidat als Stadtrat im Jahre 2018, hat 2016 über Ausländer in Deutschland auf Twitter veröffentlicht:
"Das Pack erschießen oder zurück nach Afrika prügeln!"
Der erste Tweet wurde laut diesem Screenshot eines Twitter-Nutzers im Mai 2016 geschrieben. (Screenshot: CORRECTIV) Der zweite Tweet, ebenfalls dokumentiert von einem Twitter-Nutzer, stammt von Oktober 2016. (Screenshot: CORRECTIV)
Zwar teilte die AfD Nürnberg auf Anfrage per E-Mail mit, dass Görnert wegen dieser Tweets Mitte Dezember 2019 vom Landesschiedsgericht Bayern aus der Partei ausgeschlossen worden sei, ABER SEINE ÄUßERUNGEN—WIE MAN WIE FOLGT LESEN KANN-- SIND NICHT DIE EINZIGEN AUSLÄNDERFEINDLICHEN VON AfD-POLITIKERN !!
2.MARCEL GRAUF, Referent 2 er AfD Landtagsabgeordneter aus Baden-Württemberg von Dr. Christina Baum, und Heiner Merz, schrieb in privaten Facebook-Chats an einen Kumpel:
"Immerhin haben wir jetzt so viele Ausländer im Land, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde."
In einem anderen Zusammenhang schrieb er:
"Ich wünsche mir so sehr einen Bürgerkrieg und Millionen Tote. Frauen, Kinder. Mir egal. Es wäre so schön. Ich will auf Leichen pissen und auf Gräbern tanzen. Sieg Heil!"
"Ich würde niemanden verurteilen, der ein bewohntes Asylantenheim anzündet!"
EIN DEUTSCHES GERICHT SAH DIESE, SEINE ÄUßERUNGEN, ALS ERWIESEN AN!
Kontext hatte am 9. Mai 2018 einen Text veröffentlicht, in dem seine über vier Jahre andauernde Korrespondenz mit Mitarbeitern bekannter AfD-Politiker, NPD-Funktionären und Mitgliedern rechter Studentenverbindungen belegt ist.
Marcel Grauf klagte gegen die Veröffentlichung von Kontext vor dem Oberlandesgericht in Karlsruhe. Das Gericht wies die Klage jedoch ab. „Das Gericht sieht es als hinreichend glaubhaft gemacht an, dass die im Rechtsstreit vorgelegten Chat-Protokolle authentisch sind“, heißt es in einer Pressemitteilung des Gerichtes nach dem Urteil.
3. BEATRIX VON STORCH-Stellvertretende Bundessprecherin der AfD:
"Wenn jemand kommt, und den ganz großen Knüppel rausholt und das damit schafft, innerhalb von zwei Tagen zu beenden, bin ich sofort dabei!"
Leider ist diese Aussage nicht aufgezeichnet worden, allerdings in mehreren Blogspots von Leuten zitiert, die bei einer Veranstaltung am 21. Februar 2015 zum Thema „Bürgerrechte, Politikkorrektheit und Gender-Mainstreaming“ anwesend waren:
Eine Anfrage von CORRECTIV an Beatrix von Storch vom 15. Januar 2020 blieb unbeantwortet.
4. BJÖRN HÖCKE-Fraktionsvorsitzender der AfD im Thüringer Landtag:
"Das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt."
Dieses Zitat stammt aus einem Artikel des Wall Street Journal vom 2. März 2017. Dem Bericht zufolge hat Björn Höcke in einem Interview dem US-Medium gesagt
‘Das große Problem ist, dass man Hitler als absolut böse darstellt. Aber wir wissen natürlich, dass es in der Geschichte kein Schwarz oder Weiß gibt.‘
Viele deutsche Medien, darunter die Welt, griffen das Zitat auf, woraufhin Höcke seine Echtheit laut einem Bericht der Jungen Freiheit bestritt: „Das habe ich so nicht gesagt. Das ist nicht meine Meinung.“
Weil Höcke auch gegenüber dem Wall Street Journal behauptete, seine Zitate seien aus dem Kontext gerissen worden, veröffentlichte die Zeitung komplette Teile der Mitschrift des Interviews. Aus dem Transkript geht hervor, dass das Zitat nicht falsch wiedergegeben wurde.
Auf Nachfragen des Reporters zu der Aussage über Hitler lieferte Höcke weitere Erklärungen, wich aber nicht von seiner Einschätzung ab. Er sagte, dass die Realität aus Grautönen bestehe; selbst der schlimmste Kriminelle habe vielleicht „etwas Gutes, Liebenswertes“. Auf eine zweite Nachfrage, wo das Gute an Hitler sei, sagte Höcke, er habe nicht gesagt, dass es etwas Gutes gebe – aber von einem philosophischen Standpunkt und durch Logik sei es auszuschließen, dass ein Mann „nur dunkel“ sei.
2 Zitate aus Björn Höckes Buch:
„Es wird ein groß angelegtes Remigrationsprojekt notwendig sein.“
Dieses „Remigrationsprojekt“, sei nur mit Gewalt zu schaffen: „Man werde, so fürchte ich, nicht um eine Politik der ‘wohltemperierten Grausamkeit’ herumkommen.” (S.254)
5. SANDRO HERSEL- Abgeordneter für die AfD im Landtag Mecklenburg-Vorpommern:
"Brennende Flüchtlingsheime sind kein Akt der Aggression."
Dieses Zitat ist von TAZ UND NDR 2017 offengelegt worden.
Es soll von Sandro Hersel stammen, seit 2016 Abgeordneter für die AfD im Landtag Mecklenburg-Vorpommern. Das Zitat soll aus Chatprotokollen des AfD-Politikers Holger Arppe stammen, die die Taz und der NDR 2017 offengelegt haben. Sie fanden offenbar im Jahr 2015 statt, es waren demnach mehrere Landtagsabgeordnete der AfD beteiligt, darunter Hersel. So soll er im April 2015 geschrieben haben „Brennende Flüchtlingsheime sind kein Akt der Aggression“.
Holger Arppe wurde laut Medienberichten wegen seiner Äußerungen in den Chats aus der Partei ausgeschlossen, zuvor war Arppe zurückgetreten.
Die Entscheidung wurde laut Medienberichten vom Bundesschiedsgericht der AfD bestätigt. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Chatprotokolle authentisch waren. Eine Anfrage an Sandro Hersel per E-Mail blieb unbeantwortet.
6.PETR BYSTRON- AfD-Bundestagsabgeordneter:
"Solche Menschen müssen wir selbstverständlich entsorgen."
Das Zitat des AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron stammt aus seiner Abschiedsrede als Landesvorsitzender der AfD Bayern 2017. Es bezieht sich auf die ehemalige Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz, und hat eine längere Vorgeschichte.
Özoğuz schrieb im Tagesspiegel im Mai 2017: „Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar. Schon historisch haben eher regionale Kulturen, haben Einwanderung und Vielfalt unsere Geschichte geprägt. Globalisierung und Pluralisierung von Lebenswelten führen zu einer weiteren Vervielfältigung von Vielfalt.“
7.Alexander Gauland- einer von zwei Fraktionsvorsitzenden der AfD- Bundestagsfraktion bei einer Wahlveranstaltung zu Aydan Özoguz (Video, ab Minute 22:10):
„Ladet sie mal ins Eichsfeld ein, und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können.“
Auf diese Aussage Gaulands bezog sich wiederum Bystron beim Landesparteitag der AfD Bayern im November 2017. Wie in einem Mitschnitt auf Youtube (ab 13:30) dokumentiert ist, sagte er über Aydan Özoğuz:
„Wenn jemand, der eigentlich dafür zuständig sein sollte, dass Ausländer sich hier integrieren, sagt, für ihn ist keine deutsche Kultur außer der Sprache wahrnehmbar, dann ist der auf seinem Posten falsch. Wenn jemand Salafisten verteidigt, wenn sie minderjährige Mädchen heiraten – ‘so etwas muss man akzeptieren, das ist Teil der Kultur’ – dann ist der an seiner Stelle doppelt falsch. […] Und da hat mein Freund Dr. Gauland 100-prozentig Recht – solche Menschen müssen wir selbstverständlich entsorgen.“
8. JÖRG MEUTHEN -einer der beiden Bundessprecher der AfD:
"Bescheidenheit bei der Entsorgung von Personen ist unangebracht."
Dieses Zitat wurde leicht verändert, entspricht im Kern aber tatsächlich einer Aussage von Meuthen. Es bezieht sich ebenfalls auf den Artikel der ehemaligen Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Aydan Özoğuz, im Tagesspiegel und der darauf folgenden Aussage von Alexander Gauland bei einer Wahlveranstaltung der AfD im August 2017.
Wenig später beim Kyffhäusertreffen am 2. September 2017 sagte Jörg Meuthen als Antwort an Gauland:
„Allerdings, lieber Alexander Gauland, habe ich so meine Zweifel, ob man den Anatolen die Gesellschaft dieser Dame [Anm. d. R.: Aydan Özoğuz] zumuten kann. […] Überhaupt, Ihre Bescheidenheit, nur diese eine Person entsorgen zu wollen, erscheint mir hier ausnahmsweise unangebracht.“
Dieses Zitat ist in einem Youtube-Video des „Flügels“ der AfD dokumentiert (ab 10:47).
9.MARKUS-FROHNMAIER-Sprecher von Alice Weidel, Spitzenkandidatin der AfD:
"Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt, dann wird ausgemistet!"
Markus Frohnmaier, Bundestagsabgeordneter der AfD, war am 28. Oktober 2015 laut Medienberichten bei einer AfD-Kundgebung in Erfurt. Dort sprach er über die Asylpolitik der Bundesregierung. Dieser Auftritt ist mit einem Video-Mitschnitt belegt, in dem auch das Zitat fällt (ab 4:27).
Im Video nennt Frohnmaier Zitate von Politikern der Grünen und SPD und stellt immer wieder die Frage: „Sind das Volksvertreter?“ Seine Antwort darauf: „Ich sage diesen linken Gesinnungsterroristen, diesem Parteienfilz ganz klar: Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt, dann wird ausgemistet, dann wird wieder Politik für das Volk und nur für das Volk gemacht – denn wir sind das Volk, liebe Freunde.“
Die Zitate in dem Facebook-Beitrag von Jürgen Todenhöfer sind so von Politikern und Mitarbeitern der AfD gesagt worden.
Quelle: https://correctiv.org/faktencheck/politi...d-aber-unbelegt