Wie das Fernsehen die Familien zerstört
Am 4. 01. 2012 wurde im 3 Sat das zweiteiliges Beziehungsdrama „Mama und Papa“ ausgestrahlt, mit Star-Besetzung.
http://www.3sat.de/page/?source=/specials/159438/index.html
Erst mal beginnt es mit der Aussage der 14-jährigen Tochter, dass sie immer noch den Schmerz nicht überwunden habe . Die Protagonisten sind wie folgt:
Ein erfolgreicher, gut verdienender Scheidungsanwalt, verheiratet mit zwei Kindern . Er ermöglicht seiner Frau ein finanziell unbeschwertes Leben. Sie aber verlässt ihn von heute auf morgen mit den Kindern, lässt ihn nicht mehr ins Haus und hat schon nach kurzer Zeit einen Liebhaber. Die Kinder sind traurig und völlig am Boden zerstört. Als der Noch-Ehemann bei einem verzweifelten Anruf seiner 14- jährigen Tochter in sein Haus kommt, aus dem er rausgeworfen wurde und auf den Liebhaber seiner Noch-Ehefrau trifft, verliert er die Beherrschung.
In seiner Kanzlei hält er seine zerbrochene Ehe vorerst geheim, weil das dort als rufschädigend gilt, da ein Anwalt ein vorbildliches Familienleben zu führen habe.
Die Mutter ist nur noch mit sich und ihrer neuen Liebe beschäftigt, dass sie ihre völlig traumatisierten Kinder vernachlässigt, und auch der Einstieg ins Berufsleben vollzieht sich nicht ganz reibungslos.
Dann der junger Referendar. Dessen ca. 65- 70-jähriger Vater hat Appetit auf was Junges und nimmt sich eine 30-jährige Freundin. Die so gedemütigte Mutter zieht völlig am Boden zerstört vorübergehend zu ihrem Sohn, nimmt sich aber später eine eigene Wohnung und arbeitet in einem Restaurant mit, wo sie rasch in eine leitende Position aufsteigt. Ihr Noch-Ehemann bewundert sie dafür, wie gut sie sich „hochgerappelt“ hat.
Der Film endet damit, dass alle miteinander mit ihren jeweils neuen Partnern Urlaub auf Mallorca machen, die Ex-Ehefrau des Anwalts ist zwar noch nicht einmal geschieden, aber schon schwanger von ihrem neuen Freund. Die verlassene Mutter des Referendars hat zwar keinen neuen Partner abbekommen, der Anwalt kann sich auch noch auf keine neue Beziehung einlassen, beide sind aber dennoch halbwegs zufrieden. Mit anderen Worten : Alle sind glücklich – bis auf die Kinder. Der Film schließt wieder um mit der Aussage der 14-jährigen Julia, dass sie ein Leben daran zu tragen haben würde. Aber Hauptsache, die Erwachsenen haben sich selbst verwirklicht, wie es den Kindern geht, ist unwichtig. Es ist ja schließlich alles „ganz normal“.