Das unbestrafte Verbrechen
An diesem 3.Januar ist genau ein Jahr über ein furchtbares Verbrechen vergangen, das bis zum
heutigen Zeitpunkt keinerlei Ahndung oder Bestrafung gefunden hat.
Die noch der Gerechtigkeit verpflichtet gebliebenen Menschen wissen jetzt wahrscheinlich sofort,
um was es sich in diesem Zusammenhang handelt.
Richtig: Die Ermordung von Qassem Sulaimani.
Dieser iranische General hat sich, dies sei gerade heute an seinem Todestag hervorgehoben, in
besonderer Weise um sein Land verdient gemacht, welches, mehr denn jemals zuvor, mit der Gefahr
eines Überfalles durch die USA oder Israel konfrontiert wird.
Aus der revolutionären Bewegung hervorgegangen, welche den Iran von der Ausbeutung durch die
Schah-Diktatur befreite, blieb er stets den Idealen verpflichtet, welche die Imame Chomeini und
Chamenei ihrem Volk auf seinem Weg zur wirklichen Freiheit des Menschen mit gaben und geben.
Damit aber war ihm von vorneherein der tödliche Hass US-Amerikas und Israels sicher.
Ihm erlag er denn auch am 3.Januar 2020 in Bagdad.
Sulaimanis Tun bleibt aber gerade deshalb unvergessen und damit aktuell.
Dieser mutige Revolutionär musste ja, man weiß es mittlerweile ganz genau, deshalb sterben, weil
ihm dank der Vermittlung durch die irakische Regierung, die Aufgabe übertragen worden war, eine
Übereinkunft zwischen dem Iran und Saudi-Arabien herbeizuführen.
Dazu war er von Imam Chamenei ausdrücklich ermächtigt worden.
Die Berliner marxistische Tageszeitung "junge Welt" zitiert in ihrer Ausgabe vom 2.Januar dieses
Jahres in diesem Kontext den damaligen irakischen Ministerpräsidenten Adil Abd Al-Mahdi folgender-
maßen: "Er (Sulaimani) sollte eine Botschaft aus dem Iran überbringen als Antwort auf eine Nachricht,
die wir von Saudi-Arabien an den Iran übermittelt haben."
Dafür also musste dieser so mutige Mann sterben, denn USA-Imperialismus und Zionismus dulden keine
Verständigung zwischen Teheran und Riad, das ihnen in diesen Tagen wieder in hündischer Ergebenheit
zu Füßen liegt.
Die USA und Israel, der Geschichte stehen dafür mittlerweile unzählige Beispiele zur Verfügung, handeln
bekanntlich ständig gegen das Völkerrecht, welches für sie immer dann keinen Wert besitzt, wenn es
ihren Interessen entgegensteht.
Reaktion darauf
Diese Realität kennen nicht wenige Menschen, reagieren auf diesen so widerlichen Zustand allerdings nur
noch mit Fatalismus oder Gleichgültigkeit.
Sie ermöglichen allerdings mit dieser ihrer Feigheit das Fortbestehen eines Zustandes, der einen wirklichen
Frieden im Nahen Osten für alle Zukunft der Vergangenheit angehören lassen wird.
Diesem Wunsch der Zionisten stand Qassam Sulaimani erkennbar im Weg, dessen moralisches Erbe aber nicht
mit Worten, sondern allein mit erkennbaren Taten gewahrt werden kann.
Und dies heißt: Schutz des Staates Iran, diesem Zentrum des Anti-Imperialismus in der nahöstlichen Region
durch die islamische Gemeinschaft sowie deren unbedingte Solidarität mit dem palästinensischen Freiheitskampf.
Beim Lichte der tatsächlichen Wirklichkeit besehen, erkennt man hier aber leider sofort, wie wenig Achtung und
Respekt die muslimische Welt dem Freiheitshelden Qassam Sulaimani entgegengebracht hat.
Unmittelbar nach seiner Ermordung durch eine amerikanische Drohne, die möglicherweise in Deutschland auf
ihren todbringenden Kurs gebracht wurde, war ja tatsächlich vom Iran bis zum Irak von einer massiven Vergeltung
für dieses Verbrechen zu hören gewesen.
Es kam dann wohl auch zu Raketenangriffen auf im Irak stationierte USA-Besatzer.
Die Folge? Vorübergehende Nackenschmerzen bei ihnen.
Dies war bis heute leider alles, was als Bestrafung für diesen furchtbaren Mord stattgefunden hat.
Damit ist aber zugleich- einmal mehr- die Hand in eine offene Wunde des Arabertums gelegt.
Sie besteht in einem fatalen Widerspruch zwischen großen Reden und winzigen Taten.
Israel und die USA wissen dies selbstverständlich und handeln danach.
Diese beiden Friedensfeinde können leider bei diesem ihrem perversen und staatsterroristischen Handeln auf die
Unterstützung durch große Teile der sogenannten "Westlichen Wertegemeinschaft" vertrauen, die unter dem
Vorwand der "Antisemitismus-Bekämpfung" j e d e s israelische Verbrechen von vorneherein billigt oder doch
zumindest dazu schweigt.
Qassem Sulaimani und Professor Mohsen Fachrizadeh sind die jüngsten Beispiele dafür.
Doch diese Blutzeugen, die durch ihren Märtyrertod zu Schahids geworden sind, genügen Plutokraten und
Zionisten bei weitem nicht. Diese weltweiten Unruhestifter werden erst dann zufrieden sein, wenn der
revolutionäre Iran verschwunden ist.
Das wäre für sie dann gleichsam ein neues Purim-Fest und würde wie die seinerzeitige Ermordung von
75.000 Persern vor mehreren tausend Jahren auch heute wieder als ein Akt der Errettung des jüdischen Volkes
vor einer Katastrophe hingestellt werden. "BILD" wäre dafür hierzulande quasi prädestiniert.
Daher kann und darf es auch keine blindwütige Rache oder Vergeltung für die Schahids unserer Zeit geben.
Allein der totale Wirtschaftsboykott wird stattdessen Israel in die Knie und damit zu einem wirklich diesen Namen
rechtfertigenden Frieden im Nahen Osten zwingen (können).
Daher verfolgen die dem zionistischen Gebilde hörigen Kräfte weltweit die dafür eintretende Bewegung BDS bis
aufs Blut.
Allein, und daher sei es wiederholt, der vollständige Boykott sämtlicher israelischer Waren, wäre also die noch
dazu vollkommen unblutige "Rache" für die Ermordung des Freiheitshelden Qassem Sulaimani.
Am wirklichen Stattfinden dieser Sanktionen, wird sich dabei allerdings auch das Schicksal des Islam erfüllen.
Denn mit zwingender Konsequenz stellt sich hier und heute die Frage: Nehmen ihn seine ihm nominell verpflichteten
Frauen und Männer endlich ernst und erweisen daher dem palästinensischen Volk die ihm zustehende Solidarität,
oder sehen sie im heiligen Quran demgegenüber nur ein Buch, aus dem man zwar rezitiert, dessen Aufruf zum
Schutz der Notleidenden dieser Welt aber nicht (mehr) nachgekommen wird.
Sollte dies zutreffen- und viele Indizien weisen ja darauf hin- wäre leider auch der Islam in seiner Gesamtheit
moralisch schwer beschädigt, genauso wie dies beispielsweise das Christentum, dessen Gläubigen ja ähnliche
Forderungen mit auf den Weg gegeben wurden, bereits schon seit längerem ist.
An dieser Wegkreuzung steht also, gerade am Jahrestag der Ermordung von Qassam Sulaimani, der Islam und damit
Gerechtigkeit und Freiheit.
Dies aber ist gewiss: die entsetzliche Blutschuld, welche die USA, assistiert durch Israel und Saudi-Arabien, durch
seine Tötung auf sich geladen hat, wird sich- wann auch immer- einmal erfüllen, frei nach dem deutschen Sprichwort:
"Unrecht Gut gedeihet nicht".
Eine Feststellung, welche eine Art Trost für all die Menschen darzustellen vermag, die gerade jetzt um den Schahid
Qassam Sulaimani trauern!