Der heutige Weg zur Wahrheit führt über Imam Chamene’i
Seit Monaten verfolge ich im Internet (auch im Englischen) diverse Diskussionen über Imam Chamene’i, wobei manche Diskussionen sehr fruchtbare Ansätze haben und andere völlig in die Irre leiten. Die Bedeutung Imam Chamene’is als Heiligkeit unserer Zeit ist aber von derart immenser Bedeutung, dass auch meine Wenigkeit sich dazu äußern wird, obwohl der Schmutz auf meinem Herzen mich weit davon entfernt, über solch eine heilige Person gebührend schreiben zu können. Doch ich verbinde mit den folgenden Zeilen die Hoffnung, dass ein Teil des Schmutzes durch die Fürbitte seiner Heiligkeit Imam Chamene’i am Tages des Gerichtes gereinigt wird und die Zeilen nützlich für meine Glaubensgeschwister wie auch für einige Brüder und Schwestern unter gottesehrfürchtigen Nichtmuslimen sein können.
Nachdem ich mit dem Anfangszeilen Wahhabiten und viele Atheisten davon abgehalten haben dürfte, weiter zu lesen, kommen wir nun zum eigentlichen Thema:
Da wird in manchen Foren ganz offen behauptet, dass Imam Chamene’i der erwartete Chorrosani sei, der gemäß den Überlieferungen mit schwarzen Flaggen vom Osten kommen wird, um dem Erlöser Imam Mahdi (a.) zu unterstützen. Jene Hoffnung habe ich bereits vor über einem Jahrzehnt in einem Buch zum Ausdruck gebracht, dass ich bereits damals über Imam Chamene’i geschrieben habe, ohne dass ich damals ahnen konnte, welch viel großartigere Persönlichkeit nach und nach immer deutlicher sichtbar werden sollte, als diejenigen, die ich beschrieben habe. Dier Chorrosani-Gedanke ist eine Hoffnung! Aber mehr kann und darf es nicht sein! Denn wenn jemand behauptet, dass Imam Chamene’i aufgrund der vielen Zeichen, die man an ihm erkennt, definitiv der Chorrosani sei, dann behauptet er indirekt, dass Imam Mahdi – möge er bald erscheinen – innerhalb der nächsten zwei bis maximal drei Jahrzehnte erscheinen werde, wenn man von einer natürlichen Lebensdauer Imam Chamene’is ausgeht (möge er lange leben, und Gott ihn für uns schützen!). Aber solch eine Behauptung darf man nicht aufstellen. Es würde den Überlieferungen zum Erscheinen des 12. Imam widersprechen!
Ein ganz Großer, nämlich kein geringerer als Sayyid Nasrullah, hat ein einziges Mal in einer Rede seinen Zuhörern gesagt, dass die Meisten unter den Anwesenden die erwartete Rückkehr des Erlösers (a.) miterleben würden. Warum er das getan hat, ist mir nicht bekannt. Ich weiß nicht, wer ihm die Ermächtigung zu dieser Aussage gegeben hat, und ich weiß auch nicht, warum er sie damals an jenem Ort zu jenen Personen von sich gegeben hat. Ich weiß zwar, dass eine solch großartige Persönlichkeit wie Sayyid Nasrullah so etwas nicht unbedacht tut, aber mehr kann ich dazu nicht schreiben, und es hat keine Auswirkung auf mein Urteil bezüglich Imam Chamene’i. Ja, ich gebe es wiederholt und ganz offen zu, ich habe die große Hoffnung, dass er der Chorrosani ist, aber ich weiß es ganz bestimmt nicht und werde so etwas auch nie behaupten, bis es unzweifelhaft erwiesen wäre.
Es gibt auch viel Gerede (und Geschreibe) über Wunder, die Imam Chamene’i vollbringen würde, über seine Fähigkeit zur Bilokalisation, also an zwei Orten gleichzeitig zu sein, über vielerlei geheimes Wissen, über das er verfügt usw. usf.. Ich selbst bin mindestens ein Mal indirekt – aber ohne die geringste Möglichkeit zum Zweifel – Zeuge einer dieser Fähigkeiten geworden. Aber was ändert es, wenn er jene Fähigkeiten nicht hätte? Müssen wir darüber diskutieren? Oder müssen wir ihn gar fragen, ob wir solche Dinge über ihn diskutieren dürfen? Was soll er denn antworten? Soll er antworten: „Ja ihr dürft über meine Wunder diskutieren?“ Oder sollte gar behaupten: „Ja, ich verfüge über solche Fähigkeiten“? Wäre das nicht absurd? Wenn man eine Frage stellt, dann macht die Frage doch nur dann Sinn, wenn dem Befragten eine Möglichkeit gegeben wird, frei zu antworten. Wenn man z.B. einen extrem heiligen Menschen fragt, ob er heilig sei, was soll er antworten? Soll er antworten: „Ja ich bin heilig“? Wer solche Fragen stellt, muss sich überlegen, welche Antwortmöglichkeiten bestehen und welche Absichten hinter solche einer Frage stecken können. Denn würde er antworten „Ja, ich bin heilig“, dann könnte er kein Heiliger sein. Antwortet er hingegen verneinend, dann kann jene Verneinung missbraucht werden, um seine Heiligkeit anzuzweifeln. Eine Frage also, die nur dazu führt, die befragte Heiligkeit zu schwächen, ist nicht sinnvoll.
Zweifelsohne mag der eine oder andere Jugendliche in seiner Euphorie und Liebe zu Imam Chamene’i übertreiben! Zweifelsohne sind Übertreibungen diesbezüglich auch schädlich und können zu großen Missverständnissen und Verwirrungen führen. Aber der Übertreiber ist zumeist ein jugendlicher Bruder oder eine jugendliche Schwester, denen mit liebevollen Hinweisen viel mehr geholfen ist, als mit Verbotskeulen, die man aus irgendwelchen Antworten herauszulesen glaubt.
Doch zurück zu Imam Chamene’i. Wer oder was ist er für mich? Er ist für mich die „Heiligkeit unserer Zeit“. Er ist der Imam unserer Zeit! Das ist eine extrem bedeutsame Aussage, denn es gibt sowohl unter Sunniten als auch unter Schiiten (also unter fast allen Muslimen) die nicht angezweifelte Überlieferung des Propheten Muhammad (s.): „Wer den Imam seiner Zeit (bis zu seinem Ableben) nicht (aner)kennt (obwohl der die Fähigkeit und Möglichkeit dazu hatte), der stirbt den Tod der Dschahiliyya.“ Dschahiliyya heißt „Zeit der Unwissenheit, womit die Zeit vor dem Islam in Arabien gemeint ist. Auch damals gab es Monotheisten, aber sie hatten noch nicht die Stufe erlangen können, die mit der Offenbarung an Prophet Muhammad (s.) ihre Vollendung fand! Das ist sehr bedeutsam zu beachten. Wer den Imam seiner Zeit, die Heiligkeit seiner Zeit, die bedeutendste Person seiner Zeit auf dem Weg zu Gott nicht erkennt oder erkennen will, obwohl er die Fähigkeit und Möglichkeit dazu hatte, der verliert extrem viel! Sein gesamter Islam, seine Gebete, sein Fasten, seine Pilgerfahrt, alle seine Anstrengungen und Bemühungen auf dem Weg Gottes können nicht das Niveau erreichen, das er mit dem Imam erreicht hätte! Ich betone noch einmal, das jene Überlieferung für alle Muslime gültig ist und von immenser Bedeutung für das religiöse Leben!
Die Behauptung einiger Schiiten, der 12. Imam sei der Imam der Zeit, und es genüge ihn anzuerkennen ist ein immenser Selbstbetrug! Denn der 12. Imam ist den allermeisten Muslimen genau so wenig zugänglich wie z.B. der Prophet (s.). Und schließlich ist auch der Prophet (s.) „anwesend“ bei jedem Gespräch zweier Muslime über ihn! Dann könnte man ja gleich behaupten, der Prophet (s.) sei der Imam der Zeit. Welcher Muslim wollte bezweifeln, dass der Prophet (s.) der Imam aller Imame ist? Für diejenigen, die tatsächlich einen direkten Kontakt zum 12. Imam haben, ist dieser Text nicht geschrieben. Für alle anderen gilt, dass sie einen ihnen zugänglichen Imam der Zeit wählen müssen, und sei es der eigene Vater (weil sie noch zu jung sind, darüber hinaus wählen zu können).
Es ist – wie nunmehr deutlich wurde – keine Kleinigkeit den Imam seiner eigenen Zeit zu verkennen! Das politische, soziale, wirtschaftliche und vor allem gottesdienstliche Leben Imam Chamene’is lässt für mich keinen Zweifel daran, dass er die Heiligkeit unserer Zeit ist, wie es zuvor Imam Chomeini war. Ein katholischer Christ, wie der weltbekannte Ernesto Cardenal aus Nicaragua hatte damals Imam Chomeini als Heiligkeit der damaligen Zeit erkannt und öffentlich so bezeichnet. Viele Muslime, ja darunter selbst viele Schiiten haben das nicht geschafft (während einige Sunniten ihn liebten!)! Welch eine verdrehte Welt, die uns an Kerbela erinnert! Jeder Tag ist Aschura …
Was aber sind die Kriterien, dass ich so entschlossen diese Aussage hier veröffentliche. Die Maßstäbe des Islam sind keine Geheimnisse. Welcher Muslim ist der gesamten muslimischen Welt, ja der gesamten Welt und Menschheit am dienlichsten? Wer lebt sowohl in seinem privaten als auch in seinem öffentlichen Leben das Leben der Ahl-ul-Bait vor? Wer spricht derart, dass allein der Klang seiner Stimme die Wahrheit des Islam ausdrückt und die Ausstrahlung seines Gesichtes das Licht der Wahrheit widerspiegelt? Welche Person wird von den großartigsten Menschen dieser Welt am meisten verehrt und wer wird von den satanischen Mächten am meisten gehasst? Wer setzt sich für die Armen und Schwachen ein und wer wird von den Reichen und Mächtigen mit allen Mitteln bekämpft? Wer lenkt den bisher ersten und einzigen Staat seit 1400 Jahren, dessen verfassungsmäßiges Oberhaupt der erwartete Erlöser ist? Allein die Tatsache in solch einer besondern Zeit leben zu dürfen, um das mitzuerleben, ist eine große Gnade, die uns zuteil wurde. Wie kann man das übersehen? Wir müssen unendlich dankbar dafür sein!
Ich spüre aber die inneren Widerstände in so mancher türkischen Seele, in so mancher irakischen Seele oder libanesischen, afghanischen Seele usw... Warum sollte den die Heiligkeit unserer Zeit ein Iraner sein?! Und warum soll ein Expertenparlament aus Iranern ihn wählen? Was ist, wenn an einem anderen Ort der Erde ein “besserer“ Mensch sitzt?
Was sind das für Gedanken? Welche inneren Gefängnisse führen zu solch absurden Vorstellungen, die das Licht, in dem wir heute leben, so zu verdunkeln suchen!? Natürlich geschieht die Wahl im Iran, weil Iran der einzige Staat dieser Erde ist, der den Erlöser zum verfassungsmäßigen Staatsoberhaut hat! Wie sollte in einem Staat, in dem diese einfache Voraussetzung nicht gegeben ist, eine vernünftige Wahl des Vertreters des 12. Imams stattfinden?! Und was sind das für nationalistische Gefängnisse? Ist Imam Chamene’i kein Sayyid und damit Nachkomme des Propheten (s.)? Könnte er dann nicht auch als Migrant mit arabischen Wurzeln angesehen werden? Warum sollte es ihn disqualifizieren, dass er im Iran lebt und Iraner ist? Und wenn es anderenorts jemanden gibt, der wirklich besser sein sollte, dann würde er das dadurch zum Ausdruck bringen, dass er den Imam, der in der Freiheit eines wirklich souveränen Staates den Muslimen dienlich sein kann, mit vollem Herzen und allen seinen Worten und Taten unterstützt. Er wäre “größer“ als so mancher sogenannter Großayatollah, der die Heiligkeit unserer Zeit im Stich lässt. Andere Großayatollahs – unabhängig davon, wie groß sie sind – leben unter extrem schwierigen Bedingungen, teils unter US-Besatzung und in Lebensgefahr für die eigenen Anhänger. Solche Menschen können nie so frei entscheiden, wie es Imam Chamene’i kann. Es steht uns nicht zu, jene teils großartigen Menschen abzuqualifizieren, aber sie sind heute nicht in der Lage, die Stellung einzunehmen, die Imam Chamene’i einnimmt.
Doch alle Türken, Araber, Iraker, Libanesen, Afghanen und sonstige Anhänger der Ahl-ul-Bait können es sich ein für allemal abschminken (Gott vergebe meine drastische Ausdrucksweise): Es wird keine zweite Islamische Republik geben! Wenn ein islamischer Staat wahrhaftig ist, dann kann es keinen Parallel-Imam geben, und ohne Imam gibt es keinen Islamischen Staat! Es kann und wird nie zwei gleichwertige Heiligkeiten der Zeit nebeneinander geben. Das ist ein Grundprinzip der Ahl-ul-Bait-Ideologie! Es wird keine wahrhaftige Islamische Republik Irak geben, es kann sie nicht geben. Wenn eines Tages die Iraker sich vom alten Erbe Kufas befreit haben werden Inschaallah und vom jungen Erbe einer 9-jährigen Bekämpfung der damaligen Heiligkeit der Zeit Imam Chomeini, dann werden sie sich Inschaallah auch in Richtung Islamischer Staat entwickeln und gänzlich von den USA befreien! Aber es wird ein Staat sein, der sich der Islamischen Republik Iran anschließt. Der neue Staat heißt dann vielleicht Islamische Republik des Iran und Irak oder ähnlich, aber es wird keinen Parallelstaat geben, der wahrhaftig ist, keinen zweiten Imam! Es kann weder zwei parallele wahrhaftige Staaten geben, noch zwei wahrhaftige parallele Imame in einer Zeit des Internet und der sekundengenauen Übertragung von Aussagen. Und jeder Muslim, der gerne einen Imam aus seiner „Nation“ vorziehen würde, der soll wissen, dass er auf dem Irrweg ist, denn die Adam-und-Eva-Ideologie des Islam kennt keine Nationalgrenzen! Es wird auch kein neues Sultanat der Türken geben oder andere Illusionen!
Nun gibt es aber trotz all dieser hier nur angedeuteten Hinweise immer noch innere Widerstände bei manchem Ahl-ul-Bait Anhängern gegen Imam Chamene’i (warum auch immer). Jenen sei gesagt, dass sie sich dann für eine andere Person entscheiden müssen, die genau all jene Aspekte erfüllt, die hier beschrieben werden. Einfach zu sagen, dass man z.B. einen anderen Mardscha (Vorbild der Nachahmung) habe, genügt nicht. Man bedarf einer Heiligkeit der Zeit.
Imam Chamene’i ist für mich ein Glied des Seiles Gottes, das nur durch ihn bis zu mir und zu meiner Zeit reicht. Imam Chamene’i ist für mich der Spiegel des Unterscheidungskriteriums (Furqan) der zwischen Wahrheit und Falschheit unterscheidet. Er ist für mich der Zugang zur Dankbarkeit zum Allmächtigen, der es mir vorlebt und ohne den ich weder die erste Sure des Heiligen Qur’an ausdrucksvoll lesen noch andere Teile daraus verstehen könnte. Er ist der Vorbetet, mit dem ich am Besten das Gebet des Propheten (s.) lernen kann. Er ist der Gottesehrfürchtige, der uns den Mut und die Standhaftigkeit des Propheten (s.) und seiner Ahl-ul-Bait lehrt. Er ist das Licht des Mondes jener von der Sonne beleuchteten Lichtquelle, die im Vers 2:186 direkt angesprochen wird mit:
„Und sobald dich Meine Diener über Mich fragen, so bin Ich nahe; Ich antworte einem Ruf des Rufenden, sobald er Mich angerufen hat. Dann werden sie mir antworten und überzeugt sein von Mir, auf dass sie rechtschaffen sind.“
Er ist eine der Antworten dieses Rufes für uns! Ohne die Heiligkeit unserer Zeit ist es erheblich schwieriger, die Rechtschaffenheit zu erlangen.
Bleibt noch die Frage, wie all diese Aspekte die gottesehrfürchtigen Nichtmuslime betreffen könnte. Nun, auch für sie gilt, die Heiligkeit der Zeit zu erkennen, den wahren Vertreter Mose (a.), den wahren Vertreter Jesu (a.), die Person, die in ihrem Wirken jenen Vorbildern am nächsten kommt. Es wäre vermessen, von Menschen, die Imam Chamene’i bis heute nicht kennen aufgrund eines solchen Textes irgendetwas zu erwarten. Aber zumindest die Bitte darf ich äußern, seine Texte zu studieren, die es inzwischen auch reichlich im Deutschen gibt, oder seine Reden zu lauschen, die es mit deutschen Untertiteln inzwischen auch im Internet gibt. Und das gilt natürlich noch mehr für seine Anhänger, die jedes Wort von ihm einatmen müssen.
Ganz zum Schluss noch ein Wort an diejenigen, die die islamische Geschichte kennen: Imam Chamene’i ist für mich der Muslim ibn Aqil unserer Zeit. Und es ist meine tiefgründigste Absicht nicht zu den Kufiten unserer Zeit zu gehören, denn ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass der Imam Husain unserer Zeit (a.), den wir in unseren Gebeten tagtäglich einladen, bald kommen möge. Wer Muslim ibn Aqil ausliefert, wird die Schande seines Daseins immer spüren. Wer aber zu ihm steht – unabhängig davon, wie schwer die Umstände sind – wird zu den siegreichen in beiden Welten gehören, unabhängig davon, ob er die Ankunft des erwarteten Erlösers miterlebt oder nicht. Und wenn meine Wenigkeit eines Tages unter dem immensem Druck der Erde über mir im extremen Stress der Befragung durch Nakir und Munkar und der Schlinge meiner Sünden um meinen Hals die Namen der Ahl-ul-Bait nicht mehr zusammenkriege, dann hoffe ich zumindest durch die Fürbitte des Imams der Zeit, dessen Namen mir dann Inschaallah einfällt, meinen Hals aus der Schlinge zu bekommen.