Ist der Wunsch auf Jesu Rückkehr wirklich vorhanden?
Ein ungewöhnlicher Weihnachtsgruß eines Muslims an die wenigen verbliebenen Christen im Land
In der christlichen Lehre wird die erwartete Rückkehr Jesu beschrieben. Sie ist ein unabdingbarer Bestandteil der Lehre um eines Tages die Liebe auf Erden siegen zu lassen. „Wie ein Dieb in der Nacht“ soll Jesus erscheinen und viele Menschen überraschen. Aber besteht wirklich der Wunsch unter den Christen – und jenen, die sich zum christlichen Kulturkreis zählen – an solch einer Rückkehr?
Was würde Jesus wohl tun, wenn er heute zurückkäme? Glaubt wirklich irgendein Christ, Jesus würde den Kapitalismus zulassen und nicht als eine der größten Verbrechen unserer Zeit brandmarken? Wie sollte im Rahmen von Kapitalismus Nächstenliebe möglich sein? Eine kapitalistische Bank soll Gewinnmaximierung erzielen. Wo hat da Nächstenliebe Platz? Wo können bei dem ewigen Drang nach Wachstum und Gewinnsteigerung Nächstenliebe gedeihen; nicht nur bei Banken. Der Bundespräsident ruft zur Solidarität auf? Aber wen ruft er auf? Ruft er nicht die „kleinen Bürger“ auf, die ohnehin kaum etwas spenden könnten? Ruft er auch die Banken, Multimillionäre, Großkonzerne und das gesamte kapitalistische System auf zur Solidarität? Was werden die Aktionäre der Bank und dem Großkonzern sagen, wenn die Bank solidarisch mit den Armen ist? Und wie soll ein System echte Solidarität ausüben, wenn 90% der Gelder, die im Umlauf sind, gar keinen irdischen Gegenwert haben? Wie soll in diesem größten Betrugssystem unserer Zeit, getragen von der größten kriminellen Vereinigung, Nächstenliebe gedeihen? Ja, wir haben eine Pastorentochter zu Kanzlerin und einen ehemaligen Geistlichen zum Präsidenten, aber beide glauben offensichtlich mehr an den Kapitalismus als an Gott. Glauben Sie, Jesus würde das gutheißen?
Und glauben sie, dass Jesus zulassen würde, dass Waffen aus der Westlichen Welt nach Syrien geliefert werden, um gewaltsam einen Umsturz zu bewirken, wobei Tausende und Abertausende unschuldiger Menschen sterben, auch durch unsere Waffen? Glauben sie ernsthaft, dass Jesus die Verantwortlichen einer solchen Politik nicht als Massenmörder brandmarken würde? Und glauben sie, dass Jesus Israel weiter helfen würde, die Palästinenser zu unterdrücken, wie es alle westlichen Staaten tun, und wie es faktisch auch Staatsräson in Deutschland ist, selbst wenn die Empörung des Volkes durch einige „Kritik“ abgefedert wird!? Glaubens Sie ernsthaft, Jesus würde eine solche Politik der Vernichtung, Enteignung und Vertreibung mittragen? Oder kann es sein, dass Jesus sich auf die Seite der Verfolgten und Unterdrückten stellen würde, und wir dann mit der von oben verordneten Staatsräson, die Besatzer zu unterstützen, ziemlich „unchristlich“ aussehen werden?
Aber vielleicht wollen sie an diesen besinnlichen Tagen nicht weiter gestört werden mit der komplexen Weltpolitik. Gut, dann besinnen wir uns auf den Tannenbaum, den Weihnachtsmann, die weiße Weihnacht, die wir uns wünschen usw. usf.. Aber halt! Was hat das mit Jesus und Maria zu tun? Hat es in Bethlehem geschneit, wie es uns diverse Krippenspiele suggerieren wollen? Oder gab es in der Gegend irgendeinen Nadelbaum? Welcher der drei Heiligen Waisen, die Jesus zur Huldigung herbeigeeilt sind, war so gekleidet, wie der Weihnachtsmann? Hat Jesus uns aufgetragen, dass wir den Kindern ein Märchen von einem rot-weiß gekleideten Opa auftischen, der mit seinem schneeweißen Bart (der sich beim Kaffeetrinken braun färbt) und seiner Rute den Kindern Angst einjagen und dann beschenken soll? Was hat das mit dem Christentum zu tun? Warum gibt es mehr Kenntnis über den Weihnachtsmann als über die Heilige Maria, die doch ein Wunder vollbracht hat an jenem Tag – wann immer er war!
Heute ist es doch so, dass mehr Muslime in Deutschland an die wundersame Jungrauengeburt Jesu glauben, als Nichtmuslime, und das bei einem Anteil von nur 5% in der Bevölkerung? Glauben sie ernsthaft, Jesus würde stillschweigend mit ansehen, wie seine heilige Mutter im Dreck der Phantasien mancher Kirchenfürsten mit Füßen getreten wird, die gleichzeitig Ehen absegnen, bei denen selbst durch ein Wunder keine Kinder entstehen könnten? Warum gibt es so viele Heuchler unter jenen heutigen Pharisäern? Entweder war die Heilige Maria verheiratet oder nicht. Es gibt keinen einzigen Menschen in der Kirche, der behauptet, dass sie verheiratet war. Wenn sie dann ohne Wunder das Wunderkind bekommen hat, dann muss sie „Unzucht“ betrieben haben, wie es damals hieß. Glauben jene Möchtegernchristen, dass Jesus – den sie als Sohn Gottes bezeichnen – durch Unzucht gezeugt wurde? Warum sprechen sie nicht ganz offen ihre abartigen Vorstellungen aus? Warum müssen Muslime in dem Land, das sich bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit auf seine jüdisch-christlichen Wurzeln beruft, die Ehre der Heiligen Maria verteidigen und den Glauben an Wunder Gottes aufrecht erhalten? An wessen Seite würde sich Jesus wohl stellen, wenn er käme?
Als ich gestern unter den Tausenden von Sattelitenkanälen, mit denen man heutzutage überschwemmt wird, etwas Bestimmtes gesucht habe, stieß ich auf einige deutschsprachige christliche Sender. Da saßen in einer Talkrunde gläubige Christen zusammen uns sprachen über das Fest zum Geburtstag Jesu. Ich nenne es ganz bewusst immer wieder „Fest zum Geburtstag Jesu“ um die vielen jungen Menschen, die Weihnachten als Konsumfest zelebrieren, daran zu erinnern, dass an dem Tag Jesus Geburtstag haben soll. Da saßen also diese Christen und ihr übereinstimmendes gemeinsames Fazit war, dass die Anbetung der heutigen Konsumtempel insbesondere zu Weihnachten absolut nichts mit Jesus und Maria zu tun hat und wahres Christentum nicht darin besteht, zu Weihnachten die Mitternachtsmesse zu besuchen, sondern zwischen zwei Geburtstagen so zu leben, wie es Jesus empfohlen hat! Wollen sie das wirklich?
Ja, es gibt jene Christen, die das wollen und immer wieder aufs Neue versuchen. Aber sie sind in der absoluten Minderheit! Diesen Geschwistern im Glauben an den einen Gott wünsche ich von ganzem Herzen im meinem Namen, im Namen meiner Familie und meiner Angehörigen sowie im Namen vieler Muslime in Deutschland, die diese Wünsche unterstützen würden, ein gesegnetes Weihnachtsfest und segensreiche besinnliche Feiertage. Möge Gott Ihren Wunsch auf Rückkehr Jesu beschleunigen und sie zu seinen Anhängern zählen.
Allen anderen, die heute und die nächste Tage feiern – was auch immer – wünsche ich, dass sie den Irrweg der Anbetung des Kapitalismus erkennen, denn Irrweg der Kriegstreiberei, in die Deutschland immer mehr hineingeraten ist, erkennen, den Irrsinn der Ungerechtigkeit erkennen, in einer Welt in der auch heute am Weihnachtstag ca. 50.000Menschen an Hunger sterben, während gleichzeitig viel mehr Lebensmittel vernichtet werden, als diese Menschen benötigen würden.
Uns allen zusammen wünsche ich eine Welt des Friedens in Gerechtigkeit. In unserem direkten Verantwortungsbereich wünsche ich uns ein Deutschland der Nächstenliebe, in dem wir selbst bestimmen können, ob hier jemand seine Atomwaffen lagert! Ich wünsche uns ein Deutschland, in dem nicht die Bänker die Verteilung unserer Gelder bestimmen sondern das Volk. Ich wünsche uns allen eine Informationslandschaft, in der wir die Wahrheit erfahren und nicht das, was uns Menschen aufzwingen, die ihre Treue anderen Interessen geschworen haben, als den Interessen der deutschen Bevölkerung. Ich wünsche uns allen ein Deutschland, in dem der Artikel 146 des Grundgesetzes endlich einmal von den Volksvertreter ernst genommen und getragen vom Volk auch umgesetzt wird.
Ich wünsche uns allen ein gesegnetes Fest zum Geburtstag Jesus, dem Sohn der Heiligen Maria, dem Geist Gottes und Messias, für dessen baldige Rückkehr ich bete!
Im Auftrag des Muslim-Markt
Ihr Yavuz Özoguz