Erhöhte Achtung vor der Todesverachtung
Leider war ich für mehr als sechs Wochen wegen eines Herz- sowie Schlaganfalles, was auch zu meiner vorübergehenden
"klinischen Toterklärung" führte, nicht in der Lage, hier zu schreiben.
Die Zeit im Krankenhaus hat bei mir zu einem sehr intensiven Nachdenken über den palästinensischen Freiheitskampf
geführt, dem ich mich noch stärker als bislang schon verbunden fühle.
Schließlich ist der Tod dort, was für uns in aller Regel einen katastrophalen Lebenseinschnitt darstellt, gleichsam an der
Tagesordnung. Junge Menschen opfern sich in Palästina mit ihrem Tod förmlich für die Gemeinschaft auf und werden damit
zu Shahids, denen ein ewiges Gedenken hoffentlich und sicherlich sicher ist.
Für die Freiheit das Leben, eine wunderbare und zugleich zutiefst religiöse Haltung, die sich damit offenbart.
Als Christ fallen mir in diesem Zusammenhang zahlreiche Beispiele aus Jesu´ Leben ein, der den Heldentod ebenfalls zu
einem hohen sittlichen Wert erklärt. Der Prophet sieht dies übrigens genauso.
Und so schließt sich der Kreis. Einsatz für das Volk, der den Einsatz des Lebens nicht scheut, war, ist und bleibt ein absolut
gottgefälliges Tun. Letztlich das höchste, was man sich vorzustellen vermag.
Möge man dies niemals vergessen und infolge dessen alles daransetzen, für Verhältnisse zu sorgen, wo der unvorstellbare Heroismus
der Freiheitskämpfer endlich und endgültig im immateriellen Sinne seinen Lohn erhält.