Ein homosexueller Präsident, der die Fruchtbarkeit fördern will
Manchmal schreibt die Gegenwart Geschichten, bei denen selbst die besten Satiriker nicht mithalten können. Eine solche Geschichte fand vor wenigen Tagen in Lettland statt. Edgars Rinkēvičs ist zum Staatschef von Lettland gekürt worden. Er gilt nach Medienangaben als erster homosexueller Präsident in Europa. In der EU gab es bisher offen homosexuelle Regierungschefs, aber noch nie einen homosexuellen Staatschef [1]. Bereits im Jahr 2014 verkündete er als damaliger Außenminister, dass er stolz sei zu verkünden, dass er schwul sei [2]. Den Stolz für die eigene Sexualität – völlig unabhängig davon, wie sie geartet ist – werde ich nie verstehen, denn zum einen ist Sexualität nach meinem Verständnis keine öffentliche Angelegenheit und zum anderen ist „Stolz“ eine Todsünde in allen Religionen. Aber Rinkēvičs ist ja nicht der erste stolze Europäer diesbezüglich.
Bevor wir auf die tragische Realsatire eingehen, ein kleiner Blick auf die Eckdaten von Lettland, damit wir uns vorstellen können, um was für ein Land es sich handelt. Dieser baltische Staat hat weniger als zwei Millionen Einwohner, von denen noch dazu jeder vierte russischstämmig ist. Die Einwohnerzahlen sind zuletzt nur noch gesunken aufgrund von fehlenden Geburten. Der Median des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 43,9 Jahren und damit über dem europäischen Wert von 42,5 [3]. Lettland spiegelt damit im Kleinen wider, was alle Nordeuropäer derzeit durchmachen. Sie sterben aus, weil die Zahl der Sterbenden bei weitem die Zahlen der Neugeborenen übersteigt.
Jener Präsident Lettland, der vor allem repräsentative Aufgaben zu erfüllen hat, hat eine Antrittsrede gehalten, in der gleich mehrere Passagen aufhorchen ließen [4]. Die erste hier behandelte Passage lautet in deutscher Übersetzung:
„Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und das Wohlergehen der Menschen sind beide eine Frage der Zukunft und Sicherheit des Landes. Die richtigen Diagnosen haben wir längst gestellt, nur die Behandlung hilft nicht. Wir müssen zusammenkommen und anfangen, zusammenzuarbeiten, nicht gegeneinander. Unser großes Problem ist die Demografie. Vorteile allein reichen nicht aus, um die Fruchtbarkeit zu fördern. Es besteht die Notwendigkeit, in hochwertige Bildung, Gesundheitsversorgung und bezahlbaren Wohnraum für Familien zu investieren. Und das alles sollte nicht einzeln, sondern komplex erfolgen. Wir wissen alles, wir schreiben meisterhaft Pläne, Strategien und Visionen. Allerdings müssen diese Pläne irgendwann umgesetzt werden.“
Zunächst einmal erstaunt, mit welcher Offenheit der stramme Kapitalist das Hauptproblem seines Landes, nämlich die demographische Entwicklung beschreibt: Es geht an erster Stelle nicht um Menschlichkeit, um die Tatsache, dass Kinder eine Bereicherung für jede Gesellschaft sind und ähnliche Werte. Der erste Wert, um den es geht, ist die „Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft“. Dafür braucht man Kinder! Nun gibt er offen zu, dass wirtschaftliche Anreize offensichtlich nicht hinreichend sind, genügend Frauen dazu zu überreden Mutter zu werden. Ein Blick in die Gesellschaften Europas würden ihm die Situation noch klarer machen. Je reicher die Leute sind, desto weniger Kinder haben sie! Die finanziell am besten gestellten Gesellschaftsschichten haben die wenigsten Nachkommen; und zwar nicht nur in Lettland. Als Lösung des Problems schlägt er noch bessere direkte und indirekte finanzielle Anreize vor. Systematische Widersprüche im eigenen Denken fallen dieser Kaste von Berufspolitikern überhaupt nicht mehr auf. Seine Aussage „Die richtigen Diagnosen haben wir längst gestellt, nur die Behandlung hilft nicht,“ wäre nicht nur für einen Mediziner eine Katastrophe. Denn die Tatsache, dass die Behandlung nicht hilft, könnte ja auch damit zusammenhängen, dass die Diagnose nicht richtig war.
Die Problematik der Lettländer und eigentlich aller im westlichen Imperialismus versunkenen Europäer besteht in dem Menschenbild, das der Mensch eigentlich nur ein besonders intelligentes Tier ist. Weder ist eine spirituelle Vervollkommnung jenes Tieres vorgesehen noch die Opferbereitschaft für das Glück der Elternschaft. Das Biest bestimmt, was er für Triebe hat, und beherrscht den Restmenschen. Nicht der Mensch kontrolliert seine Triebe (z.B. durch Fasten und Beten und eine paradiesische Sexualität), sondern die Triebe bestimmen die Lebensplanung der Mehrheitsgesellschaft und zerstört sie auch.
Und so verkündet der stolze Homosexuelle, dass die Demographische Entwicklung ein Problem darstelle. Auch Herr Rinkēvičs wird Eltern haben. Wenn jene Eltern ihre potenzielle Homosexualität ausgelebt hätten, hätte Herr Rinkēvičs diese Rede nicht halten können.
Europäische Politiker haben nicht verstanden, dass die unumkehrbare demographische Entwicklung mit dem Menschenbild und damit dem Bild von Mann und Frau zu tun hat. Tausende Jahre waren Männer und Frauen zwei Geschlechter, die einander in vielerlei Hinsicht ergänzt haben. Die geschlechtsspezifischen Schwächen des einen wurden durch die geschlechtsspezifischen Stärken des anderen überdeckt oder bekleidet. Die Wiedervereinigung der beiden unterschiedlichen Seelenhälften waren ein paradiesischer Höhepunkt, in dem der Schöpfer das Paar an der ur-schöpferischen Eigenschaft des Erschaffens beteiligt hat. Auch für weniger religiöse Paare, die in der Sexualität möglicherweise noch nicht ein Mittel zur Vervollkommnung auf Gottes Weg gesehen haben, war die Sexualität etwas Magisches, was im Schutzraum der Ehe ausgelebt werden konnte. Der Mensch, der sich unter anderem durch seine Scham vom Tier unterscheidet, hat die Sexualität nicht in die Öffentlichkeit getragen. So konnte sich eine Frau oft auf ihren Mann verlassen und umgekehrt. Nur in solch einem Schutzraum war sie bereit die besonders mühsame Last des Kindertragens, des Nährens mit dem eigenen Körper und der Kindererziehung auf sich zu nehmen. Neben dem Schutzraum der Familie gab es Schutzräume für Frauen, für Kinder und vor allem viele Schutzräume vor Schamlosigkeit.
Alle diese Schutzräume gibt es in Europa nicht mehr. Die Schutzräume für Frauen werden gerade sogar per Gesetzt aufgehoben. Ein Mann braucht nur noch zu sagen, dass er eine Frau sei, und schon muss er so behandelt werden. Die zukünftige deutsche Frauennationalmannschaft (in welcher Sportart auch immer) wird dementsprechend nur noch aus Männern bestehen, die sich als Frau fühlen. Ohne Geschlechteridentität wird selbst der Begriff der Homosexualität zu einem Absurdum. Sexualität ist zu einem öffentlichen Gut geworden, bei dem nicht einmal mehr die Kinder vor einer ausgerechnet von Google nebenbei verbreiteten Pornographie geschützt werden können. Und die sogenannte Liebe für alle ist zu einer Art Rudelsexualität mit Patchwork-Zukunft verkommen, bei der kaum eine Frau daran denkt, schwanger werden zu wollen. Das Biest hat den Menschen überwunden. All das wird man mit noch mehr Geld für die Kinder nicht ändern können. Keine Gesellschaft bekommt mehr Kinder, weil sie wohlhabender wird.
Und so erscheint der Vorschlag eines homosexuellen Staatschefs, mehr Kinder zu bekommen so ähnlich wie die detaillierten Ratschläge an Ehepartner durch einen Zölibats-Fanatiker oder Wirtschaftsweisheiten durch einen Kinderbuchautor. Ähnliche Konstellationen gibt es auch in Deutschland. Wenn die Vorsitzende einer Partei, deren „Kernkompetenz“ darin besteht, alles Nichtdeutsche aus Deutschland fernhalten zu wollen und die Partei das traditionelle Familienbild von Ehemann und Ehefrau auf seine Fahnen geschrieben hat, eine lesbische Beziehung mit einer aus Sri Lanka stammenden Frau pflegt, darf man sich nicht wundern, dass die einzigen im Land, die noch ernsthaft zu Mann und Frau stehen, die von der Mehrheitsgesellschaft unterdrückten Muslime sind.
Kommen wir aber nun zu einer zweiten Passage der Rede des lettischen Präsidenten: „Wir werden das heldenhafte ukrainische Volk in seinem Freiheitskampf bis zum endgültigen Sieg der Ukraine weiterhin unterstützen. Wir werden weiterhin gegen den russischen Imperialismus und seine böse Weltideologie kämpfen. Heute möchte ich noch einmal allen lettischen Patrioten danken, die der Ukraine selbstlos helfen und in ihrer Arbeit nicht müde werden. Damit stärken auch Sie unser Land.“
Der Präsident eines Unter-zwei-Millionen-Volkes, von dem jeder Vierte russischstämmig ist, spricht von einer Art „Endsieg“ der Ukrainer gegen die Russen, die inzwischen klarer als je zuvor ihre Nazi-Einstellung ausleben [5]. Er spricht auch von der „bösen Weltideologie“ der Russen und dem Imperialismus und dankt allen „lettischen Patrioten“. Wenn es sich nicht um einen Staatenwinzling handeln würde, müsste man hier genauer hinhören, denn offensichtlich scheint das Freund-Feind-Denken der Nazis immer mehr Überhand zu gewinnen im neuen Imperialismus der Westlichen Welt. Eine einfache Frage dürfte bezüglich „Imperialismus“ hilfreich sein. Welcher Staat hat mit Abstand die meisten Militärstützpunkte auf fremden Boden? In manchen Ländern – z.B. Deutschland – lagern die USA Atomwaffen, über die Deutsche weder eine Verfügungsgewalt haben noch wissen dürfen, wo sie lagern.
Abschließend zurück zum Ausgangsaspekt: Ein homosexueller Präsident, der die Fruchtbarkeit fördern will. Das hat schon gar nichts mehr mit Sexualität zu tun, sondern ist zum Symptom einer Denkblockade der Westlichen Welt geworden. Die völlige Unterwerfung der Westlichen Welt in alle Verbrechen der USA und ihrer Verbündeten führt nicht nur zur atemberaubend schnellen Zerstörung des deutschen Wohlstandes und fördert die Deindustrialisierung, sondern führt auch zum unaufhaltsamen Aussterben der Deutschen und anderer Europäer, eben auch der Letten.
Wenn der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) offen ausspricht, was jeder sich selbst ausrechnen kann, dass Deutschland in den nächsten Jahren Millionen von Einwanderern benötig [6], können die Deutschtümmler medial auf ihn eindreschen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass deutsche Frauen keine Kinder mehr bekommen, auch die AFD-Wählerinnen nicht! Und wenn wir einmal davon absehen, dass Deutschland im Augenblick alles dafür tut, um den Dritten Weltkrieg voranzutreiben [7], muss festgestellt werden, dass wir gar nicht so viele Kriege entfachen können, wie wir Migranten brauchen; einmal abgesehen von den Problemen, die diese Migranten bei ihrer Flucht vor Krieg dann mitbringen.
Es bedarf also eines neuen Menschenbildes, das den Menschen vom intelligenten Tier zurück auf das Podest des menschlichen Menschen hervorhebt. In solch einem Menschenbild steht die paradiesische Vervollkommnung des Menschen im Mittelpunkt und nicht die Wirtschaft. In solch einem Menschenbild ist es möglich ohne Hunger und Durst ein Paradies auf Erden zu gestalten, und zwar nicht nur in der Westlichen Welt.
Für die Letten und die Deutschen ist es schon zu spät. Sie haben sich mehrheitlich für den tierischen Weg des Menschseins entschieden und sind darin schon so weit vorangeschritten, dass Sodom und Gomorra wie eine Ansammlung harmloser Jugendstreiche daneben wirken. Aber in Deutschland gibt es einen kleinen verbliebenen Rest von Deutschen, die ihre wahre Menschlichkeit jenseits der Tierischen noch nicht aufgegeben hat. Ich kenne einige von ihnen. Zusammen mit der anderen Minderheit der Verfolgten und teilweise verbotenen Muslime [8] könnten sie dazu beitragen, dass die Menschlichkeit in Deutschland wie Phönix aus der Asche wiedererweckt wird. Dann wird auch in der Schule wieder gelehrt werden, woher der Ausdruck „wie Phönix aus der Asche“ stammt. In Deutschland nannte man es einstmals „Auferstanden aus Ruinen“. Die Idee war nicht schlecht, aber es hat nicht funktioniert, denn das dazugehörige Menschenbild war noch das Biest, von dem wir uns befreien müssen. So wird der Bundesadler zu einem Phönix - so Gott will.
[1] https://kosovapress.com/de/Edgars-Rinkev...ndes-vereidigt/
[2] https://de.euronews.com/2014/11/07/edgar...-ich-schwul-bin
[3] https://population.un.org/wpp/Download/Standard/Population/
[4] https://www.president.lv/lv/jaunums/vals...Fwww.bbc.com%2F
[5] Warum steht Deutschland schon wieder auf der Seite der Nazis?
[6] https://de.sports.yahoo.com/news/ifw-che...-115900024.html
[7] Dankbar für den Dritten Weltkrieg und Verfolgung der Schiiten in Deutschland
[8] https://iqna.ir/de/news/3005789/deutschl...nsaus%C3%BCbung