Verbot der Gerechtigkeit
Die gesellschaftliche Atmosphäre in Deutschland ist in jeder Hinsicht furchtbar geworden.
Die vorbehaltlose Unterstützung Israels ist in ihr gleichsam zum staatstragenden Dogma
erklärt worden. Jede Abweichung davon wird streng geahndet.
Dies erinnert mich in jeder Hinsicht an die Stellung, welche die ehemalige Sowjetunion
in der untergegangenen DDR einnahm. Jeder Hinweis auf deren Untaten galt dort als Verbrechen.
Und so ist es hierzulande auch in Sachen Israel. Jede und jeder, der es wagt, auf die jahr-
zehntelange Unterdrückung des palästinensischen Volkes hinzuweisen, gilt ja in unseren Breiten
bereits mittlerweile als "Unterstützer des Terrors". Der aus Marokko stammende Spieler des FC
Bayern München, Noussair Mazraoui, wurde ebenfalls damit konfrontiert.
Dieser wagte es in den sozialen Medien folgendes zu verbreiten: "Gott, hilf unseren unterdrückten
Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen. Möge Gott den Toten Gnade schenken, möge Gott
die Verwundeten heilen." Daraufhin wurde er natürlich sofort öffentlich gebrandmarkt.
Seine Antwort darauf bleibt aber in jeder Hinsicht sehr aufschlussreich und ist mir gleichsam aus dem Herzen
gesprochen: "Der Punkt ist, dass ich nach Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt strebe. Das bedeutet,
dass ich immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein werde."
Währenddessen sterben immer mehr Menschen im Gaza-Streifen, verrecken buchstäblich auf ihrer von
Israel brutal befohlenen Flucht. Derweil trägt sich, wie die "Junge Welt" in ihrer heutigen Ausgabe (=16.10.)
schreibt, Netanjahu gar mit der Absicht, dessen ganze Bevölkerung zu vertreiben.
Käme es tatsächlich soweit, würde die westliche Welt, allen voran die Bundesrepublik Deutschland, dazu
selbstverständlich schweigen, sind wir doch "Alle Israelis", wie es die Bundesaußenministerin großsprecherisch
hinausposaunte. Um so mehr sind und bleiben die Menschen bewundernswert, welche es noch wagen, ihre
eigene Meinung zu den so furchtbaren Geschehnissen im Nahen Osten zu äußern.
Der eingangs zitierte Fußballspieler Noussair Mazraoui hat ihnen mit seinen klaren Worten die Richtung
gewiesen!