Salam aleykum,
der Genozid an Schiiten in Pakistan hat dieses Jahr einen traurigen Höhepunkt erreicht. Am vergangenen Donnerstag, dem 10. Januar, wurden durch mehrere Bombenanschläge in Quetta 92 schiitische Muslime ermordet. Die Zahl der Opfer stieg mittlerweile auf 100 Märtyrer. In der Presse ist kaum etwas davon zu hören.
Seit dem Freitagsgebet haben große Teile der schiitischen Bevölkerung in Quetta, Lahore und Karachi einen Sitzstreik begonnen, der bis heute und bis zu dieser Stunde anhält. In Quetta haben die Demonstranten die 100 Leichname der Märyterer vor sich aufgebahrt und weigern sich, diese zu begraben, solange ihre Forderungen nicht erfüllt werden.
Sie fordern die Sicherheit aller Muslime im Lande, insbesondere in Quetta und der Provinz Pakhtunkhwa, in der das Ausmaß der gezielten Tötung von Schiiten keine Grenze mehr kennt. Sie fordern weiterhin den Einmarsch des Militärs in jene Region, um den Schutz gegen die Mörder zu gewährleisten. Die Demonstranten haben gedroht, den Sitzstreik solange fortzusetzen, bis ihre Forderungen auf Sicherheit erfüllt werden.
Auch in London hat ein Sitzstreik vor der Pakistanischen Botschaft begonnen. Dort haben die Demonstranten ihre Solidarität mit den pakistanischen Geschwistern bekundet und verlautbaren lassen, dass auch ihr Sitzstreik erst dann enden wird, wenn der Sitzstreik in Pakistan endet.
Im vergangenen Jahr 2012 wurden über 700 Schiiten in Pakistan ermordet, alleine davon 220 gezielt. Gezielte Tötungen von schiitischen Persönlichkeiten, die zur Elite gehören, wie beispielsweise Ärzte, Anwälte und besonders begabte Studenten, gehört zur Tagesordnung und wird von jenen Mördern und ihren Terrororganisationen teilweise sogar öffentlich angekündigt. Die Regierung jedoch unternimmt nichts dagegen.
Hier einige Bilder und Quellen:
Attacks kill over 100 in Pakistan
Quetta Tragedy: Pakistan protests over Shia killings
www.shiakilling.com
Muslime in London im Sitzstreik vor der Pakistanischen Botschaft
Familien im Sitzstreik neben ihren ermordeten Angehörigen
Protestzug in Quetta
Demonstranten in Karachi