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Der Tag, an dem die Schia in Deutschland verboten worden ist!

#1 von Yavuz Özoguz , 26.07.2024 19:56

Der Tag, an dem die Schia in Deutschland verboten worden ist!

Der 24.7.24 ist ein tragischer und trauriger historischer Tag in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wurde eine große Religionsgemeinschaft verboten und diejenigen, die das Verbot aussprechen, behaupten auch noch dreist, sie sei nicht verboten worden.



Szenenwechsel ins beschauliche Delmenhorst: Nun hat es also auch meine Wenigkeit erwischt. Morgens um 6:00 stürmten maskierte Polizisten unser Haus und haben uns sechs Stunden lang durchsucht. Der Vorwurf lautete, dass unser Verlag Eslamica eine Unterorganisation des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) sei, was durch die Razzien bei mir und meinem Bruder (Inhaber des Unternehmens) und meinem Sohn (Verlagsleiter) nachgewiesen werden sollte. Eine Straftat oder Strafanzeige liegt nicht vor. Das in diesem Fall angedrohte und zuvor bei einem anderen Verlag ausgeführte Verbot eines Verlages auf Basis vom Vereinsrecht zur Verhinderung einer Meinung hat selbst eingefleischte Anwälte Deutschlands zutiefst schockiert [1]. Doch die Durchsuchungen bei uns sind bedeutungslos im Vergleich zu der Tatsache, dass am gleichen Tag faktisch die gesamte Schia in Deutschland endgültig verboten worden ist.

Es war Mittwoch, der 24.7.24, der Tag, an dem die größte und bedeutendste Moschee der Schiiten in Deutschland und Europa, das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) mit der Imam Ali Moschee verboten, geschlossen und sämtlicher Besitz inklusive Gebäude konfisziert worden ist. Da kann die Innenministerin noch so sehr behaupten, der Schlag richte sich nicht gegen die Schia oder Schiiten, aber gleich vier große Moscheen in vier verschiedenen Bundesländern, darunter zwei die jeweils die größte schiitische Moschee in ihrem Bundesland waren, sowie das Zentrum des Vertreters gleich mehrerer Großgelehrten der Schia in der Welt wurde geschlossen. Schätzungsweise ein Drittel aller deutschsprachigen Bücher über die Schia in deutscher Sprache wurden vom Islamischen Zentrum Hamburg und ihren Partnern in Hamburg und Frankfurt herausgebracht. Sämtliche Bücher sind beschlagnahmt und die Verbreitung ist auch anderen verboten. Darunter fallen Bücher wie das berühmteste Quran-Auslegewerk der Schiiten Al-Mizan [2], die Risala von Imam Chamenei [3], wertvolle Gebetsbücher, Überlieferungswerke, die teilweise mehrere hundert Jahre alt sind, Kinderbücher, usw. usf. Sie alle sind verboten in einem Land, in dem es angeblich keine Zensur gibt. Deutschland ist das einzige Land auf de Erde, in dem diese Bücher nicht mehr verbreitet werden dürfen! Kein anderes Land auf der Erde, nicht einmal die US-Amerikaner und Briten, die ihren Schiiten auch viele Steine in den Weg legen, haben ihre eigenen Schiiten derart verboten, wie es Deutschland getan hat! In keinem anderen Land Europas sind Schriften einer Religionsgemeinde jemals so behandelt worden, wie jetzt in Deutschland.

Die restlichen Bücher der deutschsprachigen Schia werden zu fast zwei Dritteln von einem Privatverlag namens Eslamica herausgebracht, der Verlag, den mein Bruder und ich vor Jahrzehnten aufgebaut haben und wegen dem auch wir durchsucht worden sind. Der einzige Grund, warum wir den Eslamica-Shop, in dem auch Bücher anderer Verlage angeboten wurden, noch nicht hinreichend von Büchern des IZH „bereinigen“ konnten (viele Bücher werden für lange Zeit verschwinden), liegt darin begründet, dass uns auch alle technischen Mittel wie Laptops und Festplatten weggenommen worden sind. Selbst der Laptop unserer Stickerei wurde beschlagnahmt, so dass wir Kundenaufträge nur noch erheblich verzögert erfüllen können. Ohne jemals eine Straftat begangen zu haben, wurden wir bestraft. Der finanzielle Schaden ist enorm, aber der ideelle Schaden ist erheblich größer!

Kurzgesagt: Aktuell ist Deutschland davon bedroht, sämtliche Bücher über Schia, das sind ca. 200 zu verbieten. Die größten Moscheen der Schia wurden bereits verboten. Die höchste schiitische Autorität in Europa hat ein Betätigungsverbot in Deutschland und muss wohl bald das Land verlassen. Die in über 60 Jahren aufgebaute schiitische Infrastruktur in deutscher Sprache wurde an einem einzigen Tag nahezu komplett zerstört. Aber die Innenministerin stellt sich in ihrer geballten Dreistigkeit hin und verkündet, dass sich die Verbote nicht gegen die Schia richten würden. Sie wird in die deutsche Geschichte eingehen als erste Frau seit den Synagogenverboten in Deutschland, die eine komplette Religionsgemeinschaft verboten und eine der schönsten und größten Gotteshäuser Deutschlands verboten, geschlossen und konfisziert hat. USA und Israel werden ihr gratulieren. Es ist es eine Ehre und Gnade für uns, an dem Tag mitdurchsucht worden zu sein!

Was ist der Hauptvorwurf gegen das Islamische Zentrum Hamburg (IZH)? Es lässt sich leicht zusammenfassen: Der Hauptvorwurf ist, dass das Zentrum zu eng mit dem „Mullah-Regime“ im Iran verstrickt sei, insbesondere mit dem Religionsoberhaupt Imam Chamenei. Der Leiter des IZH sei von Imam Chamenei beglaubigt und daher wäre die Verstrickung bewiesen. Das wäre so ähnlich, wie wenn man einem Kardinal der Katholiken eine zu enge Beziehung zum Papst vorwirft. Stellen Sie sich vor, der deutsche Staat kommt und verbietet die meisten katholischen Publikationen, schließt die größten katholischen Kirchen, weil sie zusammenhängen, verhindert die weitere Verbreitung des Katechismus, sagt den Katholiken, dass sie sich vom Papst distanzieren müssen, aber behauptet, dass Deutschland nichts gegen die freie Religionsausübung des Katholizismus habe. Was würden Sie denken?

Der 24.7.24 ist der schwärzeste Tag Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg, was die Religionsfreiheit angeht. Es ist ein schwarzer Tag für über eine Million deutsche Schiiten, die jetzt noch mehr von diesem Staat entfremdet werden. Es ist ein schwarzer Tag für rund 6-7 Millionen deutsche Muslime, die jetzt die Respektlosigkeit des Staates gegenüber dem Islam in einer Massivität zu spüren bekommen hat, wie man es sich noch vor einem Jahrzehnt nicht vorstellen konnte. Dieses mehr und mehr in den Faschismus abdriftende System ist nicht das Deutschland, in dem meine Wenigkeit einst groß geworden ist. Der zunehmende Machtverlust an der Macht klammernder Möchtegernherrscher kann nur noch durch zunehmende Verbote aufrecht erhalten werden, Verbote, die selbst eingefleischte Medienrechtler schockieren [1]. Die Geschichte lehrt, dass solche Verbotssysteme, die ihr eigenes Volk, ihre eigene Wirtschaft, ihre eigene Souveränität, ihren eigenen Frieden, ihr eigenes Rechtssystem und viel mehr den Interessen von ausländischen Kräften und Mächten opfert, eines Tages vom eigenen Volk zur Rechenschaft dafür gezogen werden.

Meine Wenigkeit, der immerhin 64 Jahre meines Lebens in diesem Land verbracht hat, empfindet die aktuelle Entwicklung als verbrecherisch. Sie wird geleitet von in meinen Augen Wahnsinnigen, die Deutschland im Bedarfsfall auch in einen Atomkrieg führen würden. Sie wird getragen von Politikern, denen ihr eigenes Volk nichts bedeutet und die für ihren Machterhalt alles tun würden. Sie wird bedauerlicherweise mitgetragen von einem Teil des Volkes, dass sich gar nicht vorstellen kann oder will, zu welchen Abgründen manche Machthaber fähig sind. Letzteren wünsche ich die Vergebung des Allvergebenden.

Solch eine brutal destruktive Entwicklung vollzieht Deutschland nicht zum ersten Mal, und wohin das führt, scheinen viele vergessen zu haben. Menschen, denen keine einzige Straftat vorgeworfen wird, sechs Stunden im eigenen Haus festzusetzen, so dass sie jedes Mal um Erlaubnis bitten müssen, falls sie auf die bereits durchsuchte Toilette müssen, wünsche ich keinem Menschen in diesem unserem Land, selbst wenn sie solche Maßnahmen bei anderen mitgetragen haben. Auch wünsche ich allen beteiligten Beamten, dass sie eines Tages erkennen, welche Verbrechen sie mitgetragen haben.

Manche – insbesondere im teils völlig Verblendeten rechten Spektrum – haben lautstark gejubelt, weil es die Schiiten betraf, weil viele von den Schiiten kein reines deutsches Blut haben, weil Schiiten auf der Seite der unterdrückten Palästinenser stehen, weil Schiiten Gerechtigkeit auf Erden einfordern und die Gleichheit aller Menschen als Nachkommen Adams und Evas propagieren. Sie sollten nicht zu laut jubeln, denn sie jubeln denen zu, die auch sie verbieten wollen.

Am 24.7.24 hat Deutschland die Schia verboten, die eigene Religionsfreiheit zerstört, die Meinungsfreiheit mit Füßen getreten und das Land in einen Krieg gegen alle friedliebenden Menschen, die sich für die Souveränität Deutschlands mit legalen Mitteln engagieren, geführt. Die wahren Gläubigen, die wahren Überzeugten von der Liebe zur Familie des Propheten, was die Schiiten ausmacht, werden dennoch bei dieser Liebe bleiben, denn wer die Liebe verliert, verliert alles! Ein hasserfülltes Innenministerium mit zunehmend restriktiven Maßnahmen gegen die eigenen Bürger ist der eigentliche Verlierer. Denn es kommt ein Tag, an dem jeder von uns, ob Innenministerin oder Schiit in Deutschland alles auf Erden verlieren wird und nichts davon mitnehmen kann außer die Liebe und die auf dem Weg der Liebe durch Gottes Gnade erzielten Früchte.

„Sie bezwecken, dass sie Allahs Licht mit ihren Mündern auslöschen. Aber Allah verweigert alles andere außer, dass er sein Licht vollendet, selbst wenn es die Abstreitenden verabscheuen.“ (Heiliger Quran 9:32)

[1] https://www.youtube.com/watch?v=4btFcQ35_JA
[2] http://www.eslam.de/begriffe/m/mizan.htm
[3] http://www.eslam.de/begriffe/r/religioeses_regelwerk.htm


Yavuz Özoguz  
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zuletzt bearbeitet 26.07.2024 | Top

RE: Der Tag, an dem die Schia in Deutschland verboten worden ist!

#2 von Dr.Josef Haas , 27.07.2024 21:19

Sie haben, lieber Herr Dr. Özoguz, Maßnahmen übelster Repression ins Blickfeld gerückt, für die man sich
als deutscher Nicht-Muslim nur schämen kann. Währenddessen fallen immer mehr Palästinenserinnen und
Palästinenser dem israelischen Genozid zum Opfer, was aber hierzulande entweder stillschweigend
hingenommen oder, wie es beispielsweise in der Springer-Presse geschieht, sogar begrüßt wird.
Jeder, der dies anprangert, läuft dabei in unseren Breiten Gefahr, diskriminiert und drangsaliert zu werden.
Ihr Beitrag hat all dies trefflich dokumentiert und damit einen Beitrag zur Wahrheitsfindung geleistet.
Möge dies, so mein inniger Wunsch, trotz aller Pressionen, denen Sie ausgesetzt waren und sind, auch
künftig geschehen!

Dr.Josef Haas  
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