Eine widerliche Doppelmoral
Die bedauerlichen Vorfälle in Amsterdam, also angebliche oder auch tatsächliche Übergriffe auf
israelische Fußballfans, haben international übereinstimmend eine einheitliche Verurteilung
gefunden. Allerdings macht- demgegenüber- die heutige Ausgabe der marxistischen Tageszeitung
"junge Welt" darauf aufmerksam, dass es sich bei den angeblichen Schlachtenbummlern fast durchweg
um Hooligans gehandelt hat, die zuvor palästinensische Fahnen heruntergerissen und sich in jeder
Weise provozierend verhalten hatten. Doch all das, auch wenn es der Wahrheit entspricht, zählt in der
einheitlich allein um die Unterstützung Israels bemühten Politik- und Medienwelt nicht im geringsten.
Genauso wenig natürlich das unvorstellbare und immer schlimmere Ausmaße annehmende Leid der
palästinensischen Bevölkerung. Bei der Voreingenommenheit der "Westlichen Wertegemeinschaft" und
ihrer "Hierarchisierung der Toten", wie Michael Lüders, sie treffend nennt, wird sich daran leider auch
zukünftig nichts ändern. Eine furchtbare Erkenntnis, welche leider auch eine weitere Kommentierung
des Geschehens im Nahen Osten eigentlich sinnlos werden lässt.
Allein eine ebenso geschlossene wie machtvolle Reaktion der islamischen Weltgemeinschaft und der ihr
angehörenden Staaten könnte hier vielleicht einen Wandel herbeiführen. Aber darauf zu hoffen, ist und
bleibt wohl letztlich vergeblich, obwohl diese durch ihr Zögern damit alle Gebote und Weisungen des
Propheten zur Solidarität mit Füßen tritt. Aber auch dessen Aufforderung dazu hat sie wohl letztlich ihren
aktuellen egoistischen Interessen nach- und untergeordnet.
Eine sehr traurige, aber leider zutreffende Erkenntnis!