Hallo Herr Sanders,
so ein ganz klein wenig habe ich das Gefühl das Sie mich nicht mögen :-)
Aber ich komme auch aus der klassischen Oberschicht, wobei ich das eher Positiv interpretiere.
Meine Eltern sind, wie viele anderen in den 70ern nach Deutschland gezogen.
Meine Mutter hat versucht in in der besseren Gesellschaft als Putzhilfe zu arbeiten und natürlich nur für das Gehalt, welches ihren gehobenen Vorstellungen und Lebensstil entsprach (hat übrigens nicht funktioniert)
Mein Vater durfte in einer gehobene Stellung als privilegierter Arbeiter (unter sehr vielen) in einer Textil- Färberei arbeiten.
Natürlich habe ich eines dieser elitären Hauptschulen besucht und musste mich nicht besonders anstrengen, weil meine aristokratische Herkunft jede Tür geöffnet hat.
...ich denke das entspricht ungefähr dem Bild oder ?!
Vielleicht habe ich den Beitrag zu weit aus dem GG- Ansatz gelöst.
Allerdings gingen die Kommentare ja auch in die Richtung des empfangen von Sozialleistungen.
Wenn wir es zu ende denken.
Sollte Herr Boes erfolg haben (absolut auf Basis des GG), würde es doch bedeuten das die Jobcenter keine oder kaum noch Sanktionen anweisen können.
Auch dürfte niemand gezwungen werden Hilfsjobs / 1 EUR Jobs anzunehmen.
...das bedeutet, jemand bekommt Geld (nicht wenig, 800 - 1000 EUR / Monat ist viel für das nichts tun) und braucht sich keine Sorgen zu machen je wieder Arbeiten zu müssen ...sofern diese Person nicht sehr viel mehr von seinen Leben erwartet.
Das ist nicht gut und das ist auch nicht gerecht, zumindest nicht aus meiner Sicht.
Ich selbst bin seit langer Zeit selbstständig & zwischendurch hatte ich wirklich schwierige Zeiten.
Und ich habe mir nicht den Luxus erlaubt mir die arbeit auszusuchen, auch nicht schlecht, wirklich schlecht bezahlte Arbeiten.
Jeder "Hartzer" hatte eine bessere Situation UND darf es sich auch noch aussuchen ob der Job seiner "Würde" entspricht.
...leider bin ich da etwas Altmodisch, ich denke man lässt nicht andere dafür zahlen solange man noch irgend etwas und wenn auch nur einen Teil seiner Einnahmen, selbst bestreiten kann.
...hätte wohl lieber ein Video gemacht anstatt für mein Einkommen zu sorgen.
Das mag heute unüblich sein und viele haben kein Problem auf "Ehre" & "Würde" zu pochen, aber andere für sich bezahlen zu lassen.
Das mag auch rechtlich richtig sein, für mich ist das moralisch falsch.
Wir leben in Europa an der mit Abstand wohlhabendsten "Ecke" des Planeten, mit der besten sozialen Infrastruktur.
Das gilt im besonderen für mittel/nord EU.
Meiner Meinung ist das große Problem unserer Gesellschaft, das wir es nicht mehr zu schätzen wissen was wir hier haben.
Jeder Obdachlose kann auf eine bessere Grundversorgung zurück greifen als die Mittelschicht in mansch anderen Ländern.
Ich glaube es muss vermittelt werden das wir kein "Recht" auf diese Leistungen haben, sondern diese erarbeiten müssen ...auch wenn es unangenehm ist.
Zu viele Menschen sehen das als "gegeben" an und fordern das der Staat dafür sorgt das es bitteschön so nett bleibt.
Das ist Falsch ...nicht der Staat ist verantwortlich für mein Wohlergehen sondern ICH & wenn der Staat ein wenig dazu beiträgt, ist es gut !
Inzwischen sieht es, zumindest in Deutschland, so aus das derjenige der sich nicht ganz in die Hände des Sozialamtes begeben will, praktisch KEINE Hilfe erhalten.
Solange jemand für sich selber sorgen gibt es nichts.
....dieses Thema regt mich immer wieder auf, daher entschuldige ich mich wenn einige Aussagen etwas "zu streng" waren.
Zu Ihren letzten Beitrag "bedingungsloses Grundeinkommen / Arbeiter, eigene Haut etc.."
Haben Sie ein Beispiel, Staat / System wo Ihre Vorstellungen funktionieren.
Was Sie beschreiben wäre für die Konzerne eine Goldgrube.
So ...jetzt muss ich wieder an die Arbeit :-)
Gruß
Daros