Folgender Bericht wurde dem Muslim-Markt von einem Teilnehmer der Veranstaltung zur Verfügung gestellt:
Bericht zur Kundgebung „Solidarität mit den Unterdrückten Völkern in Pakistan, Bahrain und weltweit“
Am vergangenen Samstag, den 13.04.2013, fand in Berlin am Joachimstalerplatz eine Kundgebung unter dem Titel „Solidarität mit den Unterdrückten Völkern in Pakistan, Bahrain und weltweit“ statt.
Der Kundgebung waren drei aufeinander folgende Tage stiller Mahnwache zum Gedenken aller Opfer eines weltweiten Genozids an Muslimen, insbesondere an Schiiten, vorausgegangen.
Rund 30 Demonstranten mit verschiedener Herkunft protestierten insbesondere gegen den Genozid an Schiiten in Pakistan. Sie verurteilten unter anderem die gezielten Ermordungen schiitischer Professoren, Ärzte, Anwälte und Studenten. Auf Bildern wurde das Ausmaß der brutalen Vorgehensweise radikal-salafistischer Extremisten gegenüber Schiiten deutlich: Selbst kleine Kinder wurden Opfer blutiger Anschläge. Auf einem weiteren Bild waren Demonstranten in Pakistan zu sehen, wie sie mit rund einhundert Leichnamen, alle Opfer eines der größten Anschläge in Pakistan, auf der Straße in eisiger Kälte ausharrten, um die dortige Regierung auf ihr Leid aufmerksam zu machen.
Ein großes Banner forderte „Stoppt das Morden an Zivilisten in Pakistan und Bahrain.“ Auf anderen Transparenten waren Friedensbotschaften zu lesen wie „Einheit statt Spaltung“ oder „Kein Frieden ohne Gerechtigkeit“. Auch wurde die pakistanische Regierung für ihr Fehlverhalten gegenüber der schiitischen Minderheit gerügt. Ebenso wurde die Springerpresse und der Bertelsmann-Konzern als Propagandamaschine des „Zionismus“ bezeichnet.
In ihren Parolen skandierten die Teilnehmer für die Freiheit aller unterdrückten Völker und vergaßen dabei auch nicht die verfolgten Rohingya Muslime aus Burma. Sie distanzierten sich von der radikal-salafistischen Ideologie, die sie mit dem „Zionismus“ gleichsetzten und verurteilten.
In der Abschlussrede wurde auf den traurigen Höhepunkt bezüglich der Opferzahlen des Genozids an Schiiten in Pakistan aufmerksam gemacht und betont, dass immer wieder auch sunnitische Muslime den radikal-salafistischen Extremisten zum Opfer fallen. Die Situation Bahrains wurde angesprochen. Dabei wurde die Quasi-Medienzensur durch die Springer-Presse kritisiert, dass über jedes angebliche Todesurteil in der Islamischen Republik Iran berichtet würde, jedoch das Todesurteil gegen den schiitischen Ayatollah Scheikh Nimr in Saudi Arabien, der sich durch Predigten gegen die Monarchie ausgesprochen und für eine demokratische Befreiungstheologie in Bahrain eingesetzt hatte, verschwiegen wird. Allein die Härte des Urteils sei es wert, Erwähnung in der hiesigen Presse zu finden, zumal der Ayatollah zum Tode durch Kreuzigung verurteilt wurde.
Auch die Verbrennung von über 200 Häuser der Rohingya-Muslime in Burma sei für die westliche Presse keinen Artikel wert, was kritisiert wurde.
In der Abschlussrede wurde erwähnt, dass die Demonstranten es als Bundesbürger ablehnten, dass ihre Steuergelder für Mord und Vertreibung verschwendet und diktatorische Regime als Verbündete der Bundesregierung galten und forderten die Bundesregierung auf, Kriegstreiber in die Schranken zu verweisen und sich weltweit für eine friedensfördernde Politik einzusetzen.
Anspielend auf die deutsche Hymne wurde der Wunsch geäußert, dass Einigkeit und Recht und Freiheit für alle Menschen, unabhängig ihrer Abstammung und Religionszugehörigkeit, gelten solle.