Eigentlich müsste man Edward Snowden dankbar sein. Mit Sicherheit nicht aus karikativen Gründen sondern eher aus Eigennutz hat er für etwas den Nachweis erbracht, was man an vielen Stellen zwar vermutete, jedoch nie nachweisen konnte: Die demokratischen Vorbilder USA und England, an denen sich jeder orientieren konnte, was Recht und Freiheit betrifft, sind in ihren Methoden keinen Deut besser, als seinerzeit Gestapo oder Stasi.
Bespitzelung bis zum Exzess, in allen privaten Haushalten, bis hin zu höchsten Regierungsämtern und Kreisen, mit allen möglichen Mitteln, die die Technik so hergibt. Völlig außer Kontrolle wurde Alles und Jedes überwacht, abgehört oder beobachtet, was man in gewisser Weise mit Terrorabwehr in Verbindung bringen konnte. Und weil eben diese Trennung sehr schwierig sein kann, wurde schlich alles unter den Deckmantel „Terrorabwehr“ abgetan, was dann einer Legitimation der Rechtschaffenheit gleichkam.
Das wirklich Schlimme an dieser Angelegenheit ist, dass sich insbesondere die USA als Orientierungsmaßstab für demokratische Grundordnungen darstellen. Gleichzeitig aber sind ihre Soldaten rings um den Erdball verteilt und fast jedem Konflikt irgendwie beteiligt. Und sei es nur als Berater oder Lieferant von Rüstungsmaterial.
Ich werde mir weiterhin die demokratischen Grundordnungen als Grundlage meiner freien Denkweise festlegen. Doch das heißt noch lange nicht, dass ich die USA als ein Land sehe, an das man sich orientieren könnte. Ein an Heuchelei und Blendwerk nicht mehr zu übertreffendes System, dass Wasser predigt und bis zum Exzess Wein säuft. Die Grundordnung ist ein ehrenwertes Gut, doch die Leute, die damit umgehen, sind völlig unbrauchbar, was die Vermittlung von Werten betrifft.
Es ist schon reichlich kurios, dass gerade jetzt ein Freies Handelsabkommen der Europäischen Union (die ebenfalls in allen Ebenen bespitzelt wurde) mit den USA ausgehandelt werden soll. Ich frage mich ernsthaft, wie das zustande kommen soll, wenn man weiß, dass der „Verhandlungspartner“ bereits über alles informiert ist, was in Verhandlungen an Zugeständnissen gegeben werden kann. Abgesehen davon, dass dies neben einer Unfairness, eine Unanständigkeit größtmöglichen Ausmaßes darstellt, haben die USA schon vorher alles an Vertrauen verspielt, dass man bei einem derartigen, elementaren Prozess eigentlich bräuchte.
Ich hoffe sehr und werde mich immer dafür einsetzen, dass in unserem schönen Deutschland jene beschriebenen Werte der freiheitlichen Grundordnung umgesetzt werden. Niemals benötigten wir dafür Belehrung und Anregung von außerhalb. Ich denke, man ist hierzulande von der demokratischen Reife erheblich weiter, als die USA oder England. Hier scheint man es noch nicht begriffen zu haben, dass man Werte schlicht vorleben muss und man sie nicht erzwingen kann!
U.S.A.. United Stasi of Amerika. Bei den Linken müsste doch so richtig die Post abgehen, wenn sie sehen, was ihre „Kumpels“ so treiben. Sie mit ihrer Stasi und deren Vorgänger Gestapo wurden nach Krieg und Wende als Gräuel- System deklariert und jetzt betreiben Amis und Tommis das Gleiche wesentlich ausgefeilter. Nur eben unter „Freiheitlich-Demokratischen Grundsätzen. Wer soll da noch an eine freie Welt glauben, wenn jene, die dies verfechten, sich noch nicht einmal an die eigenen Vorgaben halten?!
Was mich jetzt brennend interessieren würde, wäre eine Stellungnahme der „Linken“ hierzu. Entsprechend ihrer Bespitzelungs-Vergangenheit müssten die USA doch zu einem ihrer größten Sympathieträger avanciert sein.
Noch vor der Wende soll es in Ost-Berlin ein unter sozialistischer Führung betriebenes China-Restaurant gegeben haben. Das Gericht, was dort am meisten bestellt wurde, war Stasi-Goreng… (Letzteres war natürlich ein Witz)