Teuflische Prinzipien in der Politik verstehen, bevor der Monat Ramadan beginnt
Der Teufel erscheint vielen als eine religiös-mystische Figur, mit der sie praktisch nichts anfangen können. Dabei würde das Verstehen teuflischer Prinzipien helfen, sich wirklich zu befreien.
Im Heiligen Qur’an gibt es eine ganze Reihe von Beschreibungen der teuflischer Prinzipien. Einige davon sollen im Folgenden vorgestellt und mit aktuellen Beispielen der aktuellen Politik erläutert werden, da die teuflischen Prinzipien heute intensiv wirken.
Die Ursünde des Teufels im Heiligen Qur’an besteht in einem Gefühl, dass er in sich entwickelt hat und ganz offen kund tut: „Ich bin besser als er…“ (7:12). Diese Aussage des Teufels bezieht sich darauf, dass er den Befehl erhält, Gott zu dienen, indem er den Menschen dienlich ist, aber er weigert sich. Und seine arabische Aussage hat auch ein grammatikalisches Ausrufezeichen. Denn normalerweise werden im Arabischen Personalpronomen nicht mit verwendet bei „normalen“ Aussagen. So würde obige Aussage im Arabischen normalerweise nur „bin besser als er…“ lauten, wobei klar wäre, dass „Ich“ gemeint ist. Aber in jenem Vers betont der Teufel diese Aussage durch das „Ich“ am Anfang des Satz. Eigentlich beginnt damit bereits das teuflische Verhalten. Und genau jenes teuflische Verhalten können wir im Herrenmenschendenken wiederfinden.
Einstmals dachten die Deutschen, sie seien „besser“. In Südafrika glaubten die Weißen, sie seien „besser“ und in der heutigen imperialistischen Welt glauben die Amerikaner, sie seien „besser“, weshalb die Welt sich ihrem Führungsanspruch zu unterwerfen habe. Etwas Konkurrenz bekommen die US-Amerikaner von den Engländern, die sich als wahre „Bessere“ verstehen. Iraker glauben besser als Libanesen zu sein und Türken glauben besser als Iraner zu sein usw..
Eine besonders perfide Form des „Besserseins“ haben alle jene, die glauben aufgrund ihrer Abstammung „auserwählt“ zu sein! Genau jene Folgesünde folgt in dem Vers des Heiligen Qur’an unmittelbar nach der Aussage „Ich bin besser als er…“ denn weiter heißt es: „Du hast mich aus Feuer erschaffen, ihn aber hast Du (nur) aus Lehm erschaffen.“ Allein aufgrund der Abstammung glauben viele Menschen „besser“ zu sein. Aber selbst wenn es sich nicht auf die Abstammung bezieht, so gibt es viele teuflische Besserfühlereien! Sunniten glauben besser als Schiiten zu sein und Schiiten besser als Sunniten. Christen glauben besser als Juden zu sein und manche Juden glauben jüdisch, und damit zugehörig zu einem „besonderen“ Volk zu sein, selbst wenn sie gar nicht an Gott glauben. Dabei vergessen alle diese Besserfühler, woran der Teufel in jenem Vers gescheitert ist. Die Aufforderung bestand darin, Gott zu dienen, indem man den Menschen dient! Prophet Muhammad (s.) hat deutlich darauf hingewiesen, dass die besten Menschen diejenigen sind, die der Menschheit am dienlichsten sind; der Menschheit wohlgemerkt!
Ehre und Würde des Menschen durch Gott erlangt der Mensch durch den Einsatz für Menschen, also durch Nächstenliebe! Die westliche Politik ist weit entfernt davon, solche Maßstäbe wirken zu lassen und das westliche Menschenbild der totalen Selbstzerstörung, die Selbstverwirklichung genannt wird, hat sich immer mehr dem teuflischen Lebensprinzip zugewandt. Das „Selbst“ steht im Vordergrund, nicht die Menschen oder der Nächste!
Um das „Ich-Prinzip“ durchsetzen zu können bedienen sich satanische Kräfte des Prinzips Furcht! Sie verbreiten Furcht überall in der Welt. Fürchtet den Terrorismus und lasst Euch deshalb total kontrollieren. Fürchtet den Hunger, deshalb lasst Genmanipulationen zu, mit denen wir die Lebensmittel total kontrollieren können. Fürchtet Krankheiten, drum lasst die Diktatur der Pharmariesen zu. Fürchtet Kriege, deshalb schickt eure Soldaten überall in die Welt. Fürchtet Rohstoffverknappung, deshalb seid nicht so zimperlich mit Menschenrechten in fernen Ländern. Fürchtet euch vor dem Islam, deshalb lasst zu, dass Muslime terrorisiert werden. Fürchtet den Russen und den Chinesen, deshalb lasst zu dass Stellvertreterkriege geführt werden. Fürchtet den Bankenzusammenbruch, deshalb verschenkt Euer Geld an die Reichen und lasst die Reichen immer Reicher werden usw. usf.. Im Heiligen Qur’an heißt es dazu: „Es ist jener, der Satan, der seine Helfer nur fürchten lassen will; darum fürchtet nicht sie, und fürchtet Mich (Gott), falls ihr Überzeugte seid.“ (2:175)
Um diese Furcht in den Menschen steigern zu können, bedient sich Satan und alle, die ihm folgen, der Lüge: „...aber der Satan macht ihnen nur Versprechungen in Trug“ (17:64). Exponentielles Wachstum ist gut, erzählen die Lügenpropheten der Menschheit. Und sie verbreiten das Märchen, dass Zinsen und Zinseszins gut seien. Beides aber führt letztendlich zum Zusammenbruch jeglicher Wirtschaftsystems und des Finanzwesens, weil es unmögliche Systeme sind! Die USA verspricht der Westlichen Welt, dass es ihnen unter der Führung der USA besser gehen wird, aber Tatsache ist, dass die Westliche Welt noch nie so sehr von der gesamten restlichen Welt verachtet wurde wie heute. Die USA gelten außerhalb der westlichen Welt als größter Terrorstaat, und alle Verbündeten werden in den Sog jenes Terrors mitgerissen und verlieren ebenfalls an Ansehen. Die Westliche Welt gibt vor Menschenrechte zu achten und lässt Guantanamo zu. Israel verspricht den Juden eine sichere Heimstatt. Aber es gibt keinen Ort auf der Erde, in dem Juden unsicherer leben als in Israel. Gleichzeitig ist das in vielen Ländern vergleichsweise hohe Ansehen der Juden aufgrund ihrer Bildung durch Israel völlig zerstört. Selbst in den Ländern, deren Politiker unverblümt zu Israel stehen, verachten die Völker die andauernden Verbrechen Israels. Seit 60 Jahren wird von einer Zweistaatenlösung gefaselt, aber es ist eine Lüge. Nie hatte irgendein israelischer Politiker ernsthaft erwogen, etwas von Großisrael abzutreten, und das wissen alle westlichen Politiker, selbst wenn sie sich der Lüge anschließen. Im Iran würden Atomwaffen angestrebt wird erlogen, damit man die größten Sanktionen der Weltgeschichte gegen dieses eine Land auferlegen kann. Die meisten Kriege der Westlichen Welt basieren auf glatten Lügen!
Und am Ende besteht das satanische Prinzip darin, dass er selbst zugibt, satanisch gewesen zu sein, aber sich lossagt von jenen, die ihm geglaubt haben:
„Und der Satan sagt, nachdem die Angelegenheit entschieden ist: „Gewiß, Allah hat euch ein wahres Versprechen gegeben, und ich habe euch (etwas) versprochen, es aber dann gebrochen. Und ich hatte keine Macht über euch, außer dass ich euch gerufen habe und ihr auf mich gehört habt. So tadelt mich nicht, sondern tadelt euch selbst. Ich kann euch nicht zu Hilfe kommen, und ihr könnt mir nicht zu Hilfe kommen. Ich weise es ja von mir, dass ihr mich zuvor (Allah) beigesellt habt.“ Gewiss, für die Ungerechten gibt es schmerzhafte Strafe.“ (Heiliger Qur’an 14:22)
Wie oft haben kundige Muslime darauf hingewiesen, dass man sich niemals mit den Tyrannen Saudi-Arabiens, denjenigen Qatars und den USA kooperieren darf, um wahrhaftige Ziele anzustreben. Es geht nicht! Mann kann nicht Wahrheit durch Falschheit erlangen! Aber wie viele Muslime wollten nicht hören! Selbst prominente Muslime haben nicht die einfachsten Prinzipien der Wahrhaftigkeit beachtet. Und es ist eine Art „Naturgesetz“, dass diese Personen dann nicht etwa von den Wahrhaftigen bestraft werden, sondern von genau jenen, denen sie nachgegeben haben! Libyens Gaddafi wurde genau von jenen Angelo-Sachsen zur Strecke gebracht, die ihn ausgebildet hatten und denen er Jahrzehntelang gedient hat. Saddam wurde genau von jenen US-Amerikanern ermordet, denen er Jahrzehntelang eifrig gedient hatte und für die er sogar einen mörderischen Krieg gegen die Islamische Republik Iran geführt hatte. Ex-Präsident Mubarak wurde genau von jenen US-Amerikanern fallen gelassen, die ihn Jahrzehntelang gemästet haben. Präsident Mursi hat sich ebenfalls jenen Mächten hingegeben. Er hat alles getan, was im Sinn der USA war. Er hat die diplomatischen Beziehungen zu Syrien abgerochen und gleichzeitig die Beziehungen zu Israel aufrecht erhalten. Er hat die Palästinenser im Stich gelassen und die Abhängigkeit des Landes von US-Weizenlieferungen verstärkt, indem er Angebote unabhängiger Staaten abgelehnt hat. Und jetzt haben genau jene Militärs ihn abgesetzt, die von den USA ausgebildet sind und den USA dienen. Der Fatwa-Verkäufer Qaradawi, dem offensichtlich keine Fatwa zu absurd erscheint, um damit dem Islam, den Muslimen und der gesamten Welt Schaden zuzufügen, nur um seinen reichen und bezahlfreudigen Herren in Qatar zu dienen, ist jetzt auch bestraft worden. Sie haben ihn erst mit der Staatsbürgerschaft belohnt für seine Dienste und ihn jetzt ausgebürgert. Genau so erging es dem Hamas-Vertreter Chalid Maschal. Er hatte sich gegen die Heiligkeit der Zeit Imam Chamene’i gestellt, Syrien verlassen (weil es nicht demokratisch sei) und sich den Tyrannen Qatars (die sehr gut bezahlen) anvertraut. Auch er wurde jetzt ausgewiesen.
Der Satan sagt sich von allen los, die ihm folgen! Bemerkenswert ist aber ein Eingeständnis von ihm, das er ganz offen zugibt: „ich hatte keine Macht über euch“. Tatsächlich ist die Schöpfung Gottes so gestaltet, dass Satan nicht die Spur einer Macht über den Menschen hat, außer der Mensch lässt es bewusst zu! Nichts kann das Licht aufhalten, außer man lässt ganz bewusst einen Schatten über sich zu. Und dieses „Zulassen“ beginnt beim „Ich“. Wer aber Gott dient, indem er den Menschen dient, der überwindet jenes „Ich“ und geht im gottgefälligen „Wir“ auf.
Der Monat Ramadan steht vor der Tür. Und es ist für Muslime wie auch Nichtmuslime die besondere Gelegenheit, das „Ich“ zu überwinden. Es ist der ausgezeichnete Gottesmonat, in dem die Menschen Zugang zu besonderen Gnaden erhalten können. Um sich Gott reinen Herzens zuzuwenden ist es von großer Bedeutung, die teuflischen Prinzipien zu kennen, um nicht in deren Falle zu geraten. Ein Befreiungsprinzip heißt Fürchtet euch nicht! Ein anderes Befreiungsprinzip heißt: Wahrhaftigkeit kann nicht mit Methoden der Falschheit angestrebt werden. Und noch ein Prinzip heißt: Dienet Gott, indem ihr der Menschheit dienlich seid auf Gottes Weg. Alle jene Prinzipien und noch viel mehr kann nur derjenige erfolgreich nutzen, der sein „Ich“ überwindet. Der Monat Ramadan ist eine wunderbare Gelegenheit dazu. Freuen wir uns also gemeinsam darauf.