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Über das Unheil, unendlich reich zu sein ...

#1 von Kurt Nickel , 29.05.2014 09:59

Alles ist Gift und nichts ist Gift. Die Dosis ist entscheidend!! (Paracelsus)

Jeden Tag Heiligabend mit Geschenkeflut oder jeden Tag Party ohne Ende wären auf Dauer nicht zu ertragen. Ein Leben mit Höhepunkten bis zum Exzess wäre wahrlich nicht auszuhalten. Der Mensch braucht den negativen Ausgleich und die Ernüchterung, um das Schöne wahrzunehmen und es genießen zu können. Also sind auch die schlechten Zeiten Epochen, die ihren Sinn haben. Die Träume und Visionen von schönen Momenten sind es dann, die uns motivieren und aus der wir unsere Kraft schöpfen, unsere Lage stetig verbessern zu wollen.

Die Übersättigung ist ein normaler Prozess, der den Menschen vor sich selbst schützt. Es ist der natürliche Antagonist in praktisch allen Bereichen unseres Seins, sowohl im körperlichen, als auch in seelischen Bereichen.

Alles Kaufen zu können, über was sollte man sich dann noch freuen?

Zudem führt Reichtum und die dadurch verbundene höhere, gesellschaftliche Position, zur Selbstüberschätzung. Der Mensch hält sich selbst für etwas Besonderes, was dazu führt, dass es zur Störungen der realen Wahrnehmung kommt. Angeben, Protzen und Prahlen, nehmen schließlich die Räume ein, die dem Reichen wichtig erscheinen. Doch zeitgleich werden leider Dankbarkeit und Bescheidenheit verdrängt. Dabei sind diese Entwicklungen oftmals die logischen Folgen, die schließlich die Pforten von Folgeschäden weit öffnen. Folgeschäden von Suchterkrankungen und psychische Schäden, insbesondere aus dem depressiven Formenkreis.

Niederlagen führen in solchen Fällen häufig zu Unverständnis und folgegerecht zum Zusammenbruch des Geschöpfes. Nicht von ungefähr kommt es dann, für Außenstehende überraschend, zu völlig unverständlichen Suiziden. Tina Onassis, ist ein klassisches Beispiel hierfür. Die reichste Frau der Welt hatte an Reichtum nun wirklich alles, wovon ein Mensch nur träumen kann. Doch eines wird ihr schließlich gefehlt haben. Etwas, was sich mit keinem Geld erkaufen lässt:

Selbstzufriedenheit.

Bei den unendlich Reichen kommt noch hinzu, dass die Verknüpfungen der Hirnzellen auf Unrecht geschaltet werden. Hartherzigkeit und das Gefühl von Überlegenheit wird zur Normalität. Wer einen in die Quere kommt, wird einfach abgeschossen. Abgeschossen, ohne, dass man für sein Anliegen kämpfen muss und ohne, dass sich darüber die Zufriedenheit einstellen könnte, etwas erreicht zu haben. Man hat es sich schlicht erkauft!

Andere für sich kämpfen zu lassen und selbst nichts dafür tun zu müssen, um die eigenen Ziele zu erreichen! Einzig die Geldbörse zu zücken reicht völlig. Es werden Soldaten, Arbeiter oder Denker einfach erworben. Gegen Bares führen sie alles das aus, was für einen selbst mühevoll und unbequem ist! Selbst nur auf dem Sofa oder der Luxus-Jacht liegen und schlemmen ohne Ende!

Andere für sich denken lassen, für die Forschung werden einfach die Forscher eingekauft. Wann hat man etwa von technischen Entwicklungen von Personen gehört, die aus Ländern stammen, deren Einwohner von Berufs wegen einzig nur steinreich sind?

Sogar von anderen geliebt zu werden wird eingekauft.

Es gibt Länder auf dieser Welt, deren Einwohner derart reich sind, dass sie praktisch selbst nichts mehr leisten müssen, und trotzdem in Saus und Braus leben können.

Ist das nicht Siechtum auf höchstem Niveau ...?

Führt stetiger Urlaub nicht zur stetigen Verdummung des Individuums, wenn nur noch Party und Präsentation des Reichtums angesagt sind ...? Wenn Reizangebote einzig aus Luxusgütern im Überfluss bestehen und keine Freiräume für Träume und Visionen mehr freigelassen werden ...?

Wer immer getragen wird, wird niemals das Laufen lernen !!

Nur ganz wenigen gelingt es, auf dem Boden zu bleiben. Suchterkrankungen sind zumeist vorprogrammiert, weil ohne das Suchtmittel ein Gefühl der Steigerung von Zufriedenheit nicht möglich ist.

Fazit: Wer sich alles kaufen und besitzen kann, sich nichts erarbeiten muss, der kann überhaupt nicht glücklich werden! Der Mensch ist hierfür überhaupt nicht konzipiert und auch Selbstbetrug wirkt sich hier einzig als befristete Makulatur aus!

Kurt Nickel  
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RE: Über das Unheil, unendlich reich zu sein ...

#2 von Fatima Özoguz , 31.05.2014 15:23

Hallo Kurt

was Du beschreibst, ist Dekadenz, Materialismus und Überdruss. Wenn das Leben allein aus materiellen Wünschen besteht und es keinen anderen Sinn gibt, als nach immer mehr Reichtum, Macht oder Prestige zu streben, dann macht das nicht zufrieden.

Ich würde dir zustimmen, einzig die "Selbstzufriedenheit" würde ich in Frage stellen, aber vielleicht meintest Du das auch anders. Stattdessen wäre vielleicht "Dankbarkeit" treffender.

Der Prophet (Friede mit ihm) hat gesagt, dass es den Gläubigen auszeichet, dass er im Wohlstand dankber und in Härtezeiten geduldig ist.


Fatima Özoguz  
Fatima Özoguz
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RE: Über das Unheil, unendlich reich zu sein ...

#3 von Kurt Nickel , 31.05.2014 17:53

Liebe Fatima,

ich denke, dass beide Begriffe miteinander verflochten sind, denn dankbar ist der, der zufrieden ist und umgekehrt. Mich jedenfalls macht mein Einklang zu Gott zufrieden und dankbar. Ein gieriger Nimmersatt wird weder selbstzufrieden noch dankbar sein können ...

Kurt Nickel  
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