Verräter unter sich
Am 4.Dezember konnte man bei IRIB lesen, dass sich der Präsident Ägyptens Abd al-Fattah al-
Sisi mit dem saudischen Geheimdienstchef Prinz Khaled bin Bandar in Kairo getroffen habe.
Gesprächsgegenstand sei dabei vor allem die "weitere Entwicklung in der Region" gewesen.
In diesem Zusammenhang sei es aber darüber hinaus um eine "Kampagne gegen die Terrorgruppe
´Islamischer Staat´" gegangen, eine "Kreatur der CIA".
Letztgenannte Charakterisierung stammt aber dabei natürlich nicht von den am Nil versammelt gewesenen
Herrschaften, sondern vom stellvertretenden Stabschef der iranischen Streitkräfte, Brigadegeneral
Massoud Dschazayeri. Es kann ja schließlich nicht sein was nicht sein darf, und wann hätte man
auch schon einmal aus Saudi-Arabien, dem amerikanischen Vorposten im Mittleren Osten, die Wahrheit
über den großen überseeischen Verbündeten gehört?
Kann ja sowieso bei der vollkommenen Abhängigkeit der Saudis von ihm schlechterdings nicht erwartet
werden, ist doch die Herrschaft des Wahabiten-Clans doch allein den Vereinigten Staaten zu verdanken
oder vielmehr zuzuschreiben, denen er wiederum mit der Ausplünderung dieses Landes schon seit Jahr-
zehnten in die Hände arbeitet.
Gleiches kann und muss leider auch vom ägyptischen Staatschef gesagt werden, einer ähnlich verkommenen
Person wie Prinz Bandar, was natürlich schon eine besondere "Leistung" darstellt.
Denn immerhin verdankt Al-Sisi seine ganze heutige Reputation allein dem seinerzeitigen Präsidenten
Mursi, der ihn am 12.August 2012 anstelle von Mohamed Hussein Tantawi zum Armeeoberbefehlshaber machte.
Der derart ausgezeichnete General dankte es ihm allerdings nicht und putschte gegen ihn ein Jahr
später.
Seitdem sind dem von ihm etablierten repressiven Regime, das am besten mit dem des Langzeitherrschers
über Ägypten, Mubarak, verglichen werden könnte, hunderte von Menschen zum Opfer gefallen.
Ähnlich viele mittlerweile von Sondergerichten gefällte Todesurteile warten auf ihre Vollstreckung.
Also, eine in jeder Hinsicht illustre Gesprächsrunde, welche da im Schatten der Pyramiden zusammensaß.
Am besten kann sie wohl als eine Begegnung der Amerika- und Israelalliierten in der Region bezeichnet
werden.
Und damit fällt einem auch ihre Charakterisierung sehr leicht: Unterredung ehrvergessener Muslime, welche
des persönlichen Vorteils wegen die erstrangige Aufgabe eines jeden Gläubigen verraten haben, und die
heisst nun einmal unbedingte Solidarität mit dem Volk von Palästina, was- infolgedessen- die ebenso
konsequente Bekämpfung des Weltbrandstifters USA und seines regionalen Ablegers Israel nach sich ziehen
m u s s.
Sage also keiner in der islamischen Welt, er wüsste nicht, mit wem er es mit diesen beiden Herren
tatsächlich zu tun hat!