Französischer Außenminister wird beschuldigt, Berichte über Syrien gefälscht zu haben
Der französische Botschafter Chevallier, der aufgrund der Schließung seiner Botschaft in Damaskus kürzlich nach Frankreich zurückgekehrt ist, hat am 19.3.2012 in Paris stationierte arabische Journalisten eingeladen und ihnen über die inneren Kämpfe zwischen der französischen Regierung und dem französischen Außenministerium bezüglich Syrien berichtet.
Chevallier beschuldigte in diesem Zusammenhang den französischen Außenminister Alain Juppe’, die Berichte von Chevallier aus Syrien nicht berücksichtigt und Zusammenfassungen dazu verfälscht zu haben, um einen Krieg gegen Syrien zu provozieren.
Alain Juppe’ habe Druck auf die Presseagentut France Presse (AFP) ausgeübt, die daraufhin, wie auch die übrige Westpresse, unwahre Pressemitteilungen veröffentlichte.
(wem kommt in diesem Zusammenhang nicht Jugoslawien 1999 in den Sinn, wo die Westpresse unisono log, dass sich die Balken bogen ???)
Im Zusammenhang mit der Affaire um die iranischen Geiseln und den Tod des französischen „Journalisten“ Gilles Jacquier hatte Chevallier den Aufrag erhalten, die Agenten des französischen Geheimdienstes DGSE, die in Syrien als Journalisten getarnt im Einsatz waren, außer Landes zu bringen. Im Fachjargon heißt das zu „exfiltrieren“.
In diesem Zusammenhang hatte der französische Botschafter Chevallier erkannt, welche Bedeutung die Geheimoperation hatte, die Alain Juppe’ eingeleitet hatte.
Als vormaliger französischer Verteidigungsminister hat Alain Juppe’ nämlich enge Freundschaften mit Armeekräften.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der französische Botschafter bei seinen Berichten auch auf Aussagen von Botschaftern anderer Länder verweisen konnte, die allesamt bestätigten, dass in Syrien „eine Destabilisierung durch bewaffnete ausländische Gruppierungen stattfindet“.
Bei seiner Ankunft in Paris hatte Eric Chevallier eine interne Administrativuntersuchung verlangt, um den französischen Außenminister zu entlarven.
Mittlerweile ist Alain Juppe’ nicht nur im Außenministerium, sondern auch mit Kollegen des Innen-und Verteidigungsministeriums in Konflikt geraten !!
Inzwischen seien von Claude Gue’ant und Ge’rard Longuet mit dem syrischen General Assef Shawkat die Exfiltration ( sprich Ausflug nach Frankreich !) der französischen Agenten aus dem „Islamischen Emirat von Baba Amr“ in Homs, sondern auch die Befreiung dreier französischer Kommandos, die in Syrien gefangen genommen wurden, ausgehandelt worden !
Die Übergabe soll in Libanon während des Besuches von Admiral Edouard Guillaud anlässlich der Reorganisation des französischen Kontingents der Unifil (Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon !!!! ) erfolgt sein. Im Gegenzug dafür habe der französische Admiral persönlich den vollständigen Abbau der rückwärtigen französischen Basis überwacht!
(Der Admiral Edouard Guillaud hatte bereits im Jahre 2011 nach Erhalt der Instruktionen zur Mobilisierung der französischen Armee gegen Libyen seine Missbilligung dazu öffentlich kundgetan !)
Mittlerweile sei der französische Außenminister in Frankreich isoliert, obwohl er immer noch der Unterstützung von Ankara, Riad, Doha und der wichtigsten Medien gewiss ist, würden ihm die Mittel zur Durchsetzung seiner Politik fehlen - außer, dass Präsident Sarkozy, um die Umfrageergebnisse zugunsten seiner Partei zu erhöhen, sich für einen Krieg gegen Syrien entscheidet !!
Brigitte Queck, aufgespürt und kommentiert aus der Schweizer Zeitung „Zeit-Fragen“ vom 26.3.2012