Wird Israel in 25 Jahren noch existieren?
Eine Aussage Imam Chamene’is vor einer Woche hat die Israelis in Panik versetzt. Aber für die Welt könnte es ein Weg zur erhofften Befreiung sein.
Die Aussage Imam Chamene’is explodierte förmlich in allen großen Medien der Westlichen Welt. Von der Washington Post über die New York Times und CNN fand die Aussage auch eine Schlagzeile in der Bild-Zeitung. Israel werde in 25 Jahren nicht mehr existieren, war die verkürzte Nachricht, die man von Imam Chamene’i vernommen haben will.
Tatsächlich hat Imam Chamene’i im Rahmen einer Rede gesagt: „Nach den Atomverhandlungen hat das zionistische Regime verlautbart, dass sie sich die nächsten 25 Jahre keine Sorgen mehr um Iran machen müsse. Ich sage dazu: Erstens werden sie (das zionistische Regime) keine 25 Jahre mehr miterleben. So Gott will wird von dem zionistischen Regime nichts übrig bleiben in den nächsten 25 Jahren. Zweitens wird bis dahin die Anstrengung und die heldenhafte und aufopferungsvolle Moral (der Muslime) die Zionisten keinen Moment in Ruhe lassen.“
Hintergrund der Aussage war, dass im Atomabkommen einige Vereinbarungen stehen, die tatsächlich auf 25 Jahre ausgelegt sind. Nimmt man Imam Chamene’is Aussage ernst, dann wird es erheblich weniger als 25 Jahre dauern, bis das Apartheidsregime zusammenbricht, denn in 25 Jahren soll nach obiger Aussage ja nichts mehr übrig sein, und das geht bekanntlich nicht von heute auf morgen.
Zunächst einmal muss man sich die Frage stellen, warum diese Aussage die pro-zionistischen Medien derart in Panik versetzt hat. Imam Chamene’i hat die letzten 30 Jahre sowohl als Präsident als auch als Imam der Islamischen Republik Iran immer wieder und jedes Jahr mehrfach betont, dass das zionistische Regime irgendwann zusammenbrechen wird. Was also macht die aktuelle Aussage so „sensationell“, dass sie – im Gegensatz zu Hunderten von Aussagen zuvor – so eindringlich veröffentlicht wird? Möglicherweise wollte man die Abstimmung im US-Senat damit beeinflussen, kam doch die Aussage am Abend vor der Abstimmung. Falls ja, dann ist das gründlich schief gegangen, denn die Republikaner konnten noch nicht einmal einen symbolischen Sieg erringen. Oder ist es die konkret erscheinende Aussage der benannten 25 Jahre, die solch eine Panik verursacht?
Tatsächlich glauben viele zionistischen Analytiker den Worten Imam Chamene’is mehr als es einige Muslime tun. Sie wissen, dass Imam Chamene’i stets die Wahrheit sagt und seine Prognosen immer in Erfüllung gehen. Sie glauben ihm nicht etwa, weil sie an seine Heiligkeit glauben würden, das ist sicherlich nicht der Fall. Sie glauben ihm vielmehr deswegen, weil sie seine bisherigen Aussagen akribisch verfolgt und analysiert haben mit den dazugehörigen Ergebnissen und eine ernorm hohe „Trefferquote“ feststellen mussten. Dieses Wissen wird viele mittelfristige Investoren davon abhalten in Israel zu investieren, was den Untergang beschleunigen dürfte. Aber gibt es außer Imam Chamene’is Aussage auch andere Anzeichen dafür, dass Israel in absehbarer Zeit von sich aus untergehen könnte?
Die Lage der Nachbarschaft um Israel gleicht heute der Situation um Südafrika kurz vor dem Zusammenbruch des Apartheidsregimes. Alle Länder waren aufgrund der direkten oder indirekten Intervention von Südafrikas Rassisten im Chaos versunken. Gleichzeitig war das Ansehen des südafrikanischen Apartheidsregimes auf dem Tiefpunkt ihrer Geschichte angelangt. So ähnlich sieht die Situation auch in Israel aus. Die EU fordert Israel auf ihre Waren nach besetzten Gebieten und Kernland zu kennzeichnen. Israel weigert sich und droht mit der Antisemitismuskeule; eine Keule, die zuvor immer wirkungsvoll war. Jetzt aber nicht mehr. Europa will die unaufhörliche Ausweitung der Besatzung nicht mehr klaglos hinnehmen.
Als in Südafrika das Apartheidsregime aufgeben musste, gab es keine auch nur halbwegs andenkbare geopolitische Lösung zum Erhalt eines Kernstaates der Buren bzw. Abtrennung von den Nichtkolonialisten. Zu sehr hatten die Kolonialisten das Land der einheimischen okkupiert und sie in immer kleinere „Homelands“ verfrachtet. In Palästina gibt es nicht einmal ansatzweise die Chance für ein lebensfähiges Palästina. Zu sehr haben die Zionisten das gesamte Land mit ihren Kolonialsiedlungen durchsiebt. Gaza ist das größte Freiluftgefängnis der Welt und in Jerusalem machen die Zionisten allen anderen ihre heiligen Stätten streitig. Jeglicher Basis für ein friedliches Nebeneinander zweier Staaten ist der Boden längst entzogen. Die Kolonialisten werden wie in Südafrika die Macht an die einheimische Mehrheitsgesellschaft übertragen müssen. Fragt sich nur, ob sie hinreichende Vernunft besitzen, das von sich aus friedlich einzuleiten.
Weltweit ist das Ansehen Israels schlechter denn jemals zuvor. Selbst der so intensive und mit massiven Geld- und Druckmitteln aufgebaute Einfluss von Zionismuslobbys schwindet, wie man ab Beispiel der Abstimmung im US-Senat und bei der EU-Maßnahme gegen Waren der besetzten Gebiete sehen kann. Jetzt gibt es auch noch in der Bevölkerung Englands, einem der engsten Verbündeten Israels, eine antizionistische Entwicklung. Die Labour Partei hat eine für seinen Antiimperialismus und Antizionismus berühmte Persönlichkeit an ihre Spitze gewählt. Und weit über 100.000 Bürger verlangen per Petition die Bestrafung des Kriegsverbrechers Netanjahu.
Das weltweite Finanzsystem steht vor einem Kollaps. Wie ein überdimensionales Schneeballsystem hat es sieben Jahrzehnte lang die Westliche Welt mit Reichtum voll gepumpt, ein Reichtum, das nur bei wenigen Leuten angekommen ist. Die Schere zwischen Arm und Reich ist in den letzten Jahren selbst in den reichen Ländern dramatisch auseinander gegangen. Umsichtig reagierende Staaten wie Deutschland versuchen sich unauffällig aus diesem Katastrophenstrudel auszuklinken. Deutschland will sich zukünftig nicht mehr verschulden. Der größte Geldgeber Israels, die USA, haben diese Option nicht. Sie sind faktisch bankrott und werden zahlungsunfähig, sobald der US-Dollar als Weltleitwährung verzockt wurde. Alternativwährungen warten in den Startlöchern wie auch alternative Bankensysteme. In diesem Geflecht von Anbetung des Papiergeldes und finanziellem Raubrittertum erhält Israel weltweit die größten pro-Kopf-Subventionen aller Staaten. Nicht mit eingerechnet sind die unzähligen Geschenke an Waffen und U-Booten, die z.B. Deutschland bereitstellt. Sobald die USA aber nicht mehr zahlen können, sobald die Völker nicht mehr bereit sind die sieben Jahrzehnte andauernde Besatzung zu finanzieren, wird Israel große Probleme bekommen. Dabei kann sie auch nicht unbegrenzt auf die Unterstützung durch Juden in aller Welt hoffen, da diese selbst nicht weiter in den Strudel des durch Israels Apartheidspolitik bedingten Antizionismus verwickelt werden wollen.
Die Geburtenrate der Palästinenser ist viel größer als die Geburtenrate der westlich geprägten Israelis, die bei der aktuellen Entwicklung nicht mal mehr die bestehende Bevölkerungszahl halten können. Dies wurde in früheren Jahren durch enormen Zuzug von Juden aus aller Welt mehr als nur kompensiert. Seit einigen Jahren ist die Zuzugrate rückläufig. Inzwischen verlassen mehr Juden Israel und beantragen eine zweite Staatsbürgerschaft (auch in Deutschland), als dass Juden nach Israel kämen. Ohne Bevölkerung ist aber ein noch so brutales Apartheidsregime nicht aufrecht zu erhalten.
Die heutige Jugend will keine Kriege mehr führen. Immer wenn ein neuer Krieg in Israel droht, ist die Ausreisewelle enorm. Auch den Wehrdienst üben israelische Jugendliche immer unwilliger aus. Verstärkt wird der Unwille dadurch, dass Israel keine Kriege mehr gewinnen kann. Bei den letzten Kriegen im Libanon und Gaza ist Israel vor allem dadurch aufgefallen, dass sie die Infrastruktur und Zivilbevölkerung des Gegners zerstört hat mit immer brutaleren Mitteln, aber nicht in der Lage war einen echten militärischen Erfolg zu erzielen. Nicht einmal die zu Anfang des jeweiligen Krieges gesetzten Ziele (Zerschlagung der Hizbullah bzw. Zerstörung aller Tunnel) konnten erreicht werden. Die Hizbullah ist heute stärker denn je zuvor und die Tunnel wurden nicht von den Israelis zerstört sondern von einem westhörigen Diktator im Ägypten nach einem durch USrael veranlassten Putsch. Aber auch die Verbündeten Israels können die Massaker, die Israel in den letzten Kriegen an Frauen und Kindern verübt hat, kaum mehr vor den eigenen Bevölkerungen rechtfertigen.
Immer mehr Einzelpersonen und nichtstaatliche Organisationen boykottieren Israel. Die Antisemitismuskeule zieht in diesem Bereich schon lange nicht mehr. Genau wie einstmals Südafrika werden nicht nur Politiker, sondern auch Wissenschaftler und Künstler des zionistischen Apartheidsstaates boykottiert. Das Bewusstsein in diesem Bereich entwickelt sich tagtäglich weiter.
Selbst wenn es Imam Chamene’is anfänglich besprochene Aussage gar nicht gäbe, sieht es nicht so aus, als wenn das zionistische Apartheidsregime noch lange existieren könnte. Insofern müssen alle Politiker, die heute ihre Seele dem Zionismus verkauft haben, für morgen befürchten, für genau diese Unterstützung angeklagt zu werden. Eine Wahrheitskommission wird nicht nur in Palästina die wirklich grausamen Verbrecher verfolgen und allen anderen eine Art Generalamnestie gewähren. Auch die extrem pro-zionistisch aufgetretenen Politiker in anderen Ländern werden ihre Unterstützung für sieben Jahrzehnte Besatzung vor den jeweils eigenen Bevölkerungen rechtfertigen müssen. Mediensysteme, die ihre Mitarbeiter um jeden Preis auf Pro-Zionismus eingeschworen haben, werden zusammenbrechen. Und dann kann Jerusalem wirklich zum Hort des Friedens werden für alle Religionen.
Eine sachlich vernünftige Analyse der Situation in und um Israel muss zu dem Schluss kommen, dass es Israel in seiner heutigen Form in 25 Jahren wirklich nicht mehr geben wird. Ob der Übergang in eine menschenfreundliche Atmosphäre halbwegs friedlich wie in Südafrika abläuft oder mittels Verjagung der Kolonialisten wie einstmals in Algerien, hängt sehr stark davon ab, wie die Zionisten selbst den Übergang mitgestalten oder sich bis zum Schluss mit allen Waffen, die sie haben (auch Atomwaffen) dagegen wehren werden. Dann aber wäre die ganze Welt betroffen.
Es wird Zeit, dass vernünftige Kräfte unter Juden weltweit erkennen, dass ein friedlicher Übergang in ein gemeinsames Miteinander von Juden, Christen und Muslimen die beste Lösung auch zum Wohl der Juden ist. Nur so kann eine Katastrophe vermieden werden. Zuweilen ist ein Regime aber durch die eigenen Verbrechen derart verblendet, dass der eigene katastrophale Untergang nicht zu vermeiden ist. Es wird dann sehr spannend werden zu sehen, wie viele Wendehälse es allein in Deutschland geben wird. Und der Zentralrat der Juden in Deutschland wir dann damit prahlen, dass er auch Antizionisten in seinen Reihen hatte. Der Verfassungsschutz wird einige Akten verlieren, die Rüstungsindustrie wird ihre Mitschuld auf die Staatsräson schieben. Die Staatsräsonfanatiker werden auf die deutsche Geschichte verweisen und niemand wird erklären können, warum die Verfolgung von Juden unter den Nazis dafür herhalten muss ein Regime zu stützten, das seit sieben Jahrzehnten Palästinenser unterdrückt und deren Land konfisziert und besetzt hält.
Imam Chamene’i hat eine Prognose abgegeben, deren Wahrheitsgehalt erst in 25 Jahren überprüft werden kann. Doch die Zeit des unmenschlichen Kolonialismus neigt sich ihrem Ende zu, auch ohne Imam Chamene’is Rede. Je früher das von den Kolonialisten und ihren Freunden eingesehen wird, desto friedlicher kann der Übergang zur Menschlichkeit erfolgen.