Der Liebesrausch des Sandes von Kerbela
In der westlichen Welt kennt man nur einen Rausch nach Drogen, nach Alkohol und anderen die körperliche Wahrnehmung eintrübenden Chemikalien. Aber den wahren Liebesrausch, der aus der Quelle der Wahrheit herrührt, ersehen so viele Seelen und können sie doch nicht erreichen, weil sie an der falschen Stelle suchen. Doch wo soll man suchen?
Der Mensch ist erschaffen, um die Liebe Gottes einzuatmen. Mit jedem Atemzug atmet er die Liebe ein. In seiner Begrenztheit des irdischen Daseins kann er diese Liebe nur kurz bei sich behalten und muss sie schon bald wieder ausatmen. Aber die Sehnsucht treibt ihn, treibt ihn immer weiter zu neuen Atemzügen. Bereits das Baby ersehnt nichts anderes als den Atemzug der Liebe. Und er atmet und atmet so lange, bis er erkennt, dass die unerschöpfliche Quelle des Liebestrankes an einer ganz anderen Stelle sprudelt und er mit seinen Atemzügen lediglich den Duft einatmen konnte von der Quelle, von der er stammt. Er atmet ein letztes Mal aus und kehrt zu der Quelle zurück.
Unterwegs zu dieser Quelle wird er von Allah versorgt, da sämtliche Versorgung von Ihm allein herrührt. Er wird versorgt mit einer Heiligkeit seiner Zeit, dessen Worte eintreffen, um seine Wahrhaftigkeit zu untermauern. Hat unsere Heiligkeit der Zeit nicht erst vor wenigen Tagen angekündigt, dass die schlimmsten Besatzer dieser Erde keine Ruhe finden werden? Der liebeshungrige Sehnsüchtige wird versorgt mit Liebe über Liebe, mit einem Buch der Liebe, das in jedem Vers auf die heilige Familie der Vollkommenheit verweist. Jedes Blatt, jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch sucht diese Liebe. Diese Liebe fließt aus den blutigen Mündern der Märtyrer von Kerbela für die gesamte Menschheit.
Viele Nichtmuslime sind überrascht, wie ein Ereignis, das 1400 Jahre zurück liegt, heute solch eine unvorstellbare Wirkung entfachen kann. Aber das Ereignis ist nicht 1400 Jahre alt. Es ist noch viel älter und doch so jung. Hat nicht Kain bereits seinen Bruder erschlagen. Warum hat Abel sich hingegeben? Weil er wusste, dass sein Martyrium die Vorstufe für das Martyrium der Liebe sein wird! Hat nicht bereits eine Ameise den großen Propheten Salomo zu einem Gebet veranlasst, dass eines Tages in Kerbela gesprochen werden sollte? „Mein Herr, veranlasse mich, für Deine Gunst zu danken, die Du mir und meinen Eltern erwiesen hast, und rechtschaffen zu handeln, womit Du zufrieden bist. Und lasse mich durch Deine Barmherzigkeit eingehen in die Reihen Deiner rechtschaffenen Diener.“ Salomo musste lächeln, dass ausgerechnet eine Ameise ihn zu dieser Liebe veranlasst. Als Abraham ins Feuer geworfen wurde, um den Götzen des materialistischen Imperiums ein Opfer darzubringen, wurde aus dem Feuer der Zerstörung ein Feuer der Kühlung und Unversehrtheit, ein Feuer der Liebe. Wie sehr haben die Gefährten Imam Husains im Sand von Kerbela am Tag von Aschura das Feuer des Durstes gespürt. Und wie sehr wollte der heldenhafte Flaggenträger Abbas ganz alleine gegen Tausende etwas Wasser für die Kinder des Durstes herbeierkämpfen und fiel im Sand von Kerbela? Aber das Feuer der Feinde der Menschheit wurde zur Kühlung und Unversehrtheit für die ganze Menschheit für Tausende von Jahre!
Der ganze Heilige Qur’an möchte an diesem Tag eine der Gestalten annehmen, die er uns vorbelebt, um den Kämpfern für Wahrheit zur Hilfe zu eilen. Wie gerne würden Scharen von Engeln ihre Streitmacht entfachen, um Imam Husain und seine Getreuen zu retten, aber sie dürfen nicht. Wie gerne würden die Scharen der Vögel, die jedes Jahr über uns ziehen, ihre Steine auf die Hassverbreiter werfen. Jeder Vogelzug ist eine Sehnsucht der Befreiung des Hauses Gottes, aber sie dürfen uns nur daran erinnern; eingreifen dürfen sie nicht. Ja, sie würden sich mit den Elefanten verbünden, die sie einstmals vom Haus Gottes abhalten mussten, um Imam Husain zu Hilfe zu eilen. Aber sie dürfen nicht. Die edlen schnellen Pferde Salomos sehnen sich danach, Dhul-Dschinaan zu unterstützen und strahlen mit ihrer Sehnsucht eine Schönheit aus, die selbst Salomo beeindruckt hat. Der Brunnen des Josef würde überquellen, damit Josef heraussteigen kann um zusammen mit der Sonne, dem Mond und den Sternen zu Hilfe zu eilen, aber sie werden zurückgehalten. Der Bach, der um die Füße des vom Berg herabsteigenden Propheten fließen durfte und den großen Tag der Liebe der ersten Offenbarung miterlebt hat, würde sich gerne mit dem Euphrat verbinden und beide zusammen eine Flutwelle über die Truppen der Falschheit hereinbrechen lassen, aber sie müssen ruhig verweilen. David steht bereit, um alle Goliaths der Welt zu bezwingen, wenn er doch nur an der Seite von Imam Husain sein dürfte. Noah will keine Arche für seine eigene Familie bauen, sondern für die Familie Imam Husains. Moses will keine Meere spalten, die seine Gefährten retten und die Leute des Imperiums verschlingen, sondern er würde so gern den Sand von Kerbela spalten, um die Gefährten des größten Martyriums der Menschheitsgeschichte zu retten und deren Widersacher unter sich zu begraben. Die Heilige Maria würde so gerne mit ihrem neu geborenen Sohn in ihrem Armen für niemals begangenes Unrecht dennoch ins Feuer geworfen werden, wenn damit das Leben Imam Husains und des kleinen Abdullahs, der als Ali Asghar bekannt ist, gerettet werden könnte. Das Baby Jesus hätte geschwiegen, wenn dadurch Imam Husain und Ruqaya, die als Sukaina bekannt ist, geschützt hätte werden können. Abraham hätte darum gebetet, dass das Feuer ihn nicht schützen sondern verbrennen soll, wenn dadurch Imam Husain und seine Gefährten geschützt würden. Aber alle diese Liebesverse im Buch der Liebe hatten nur eine Aufgabe, auf die wahre Hingabe hinzudeuten, die Hingabe in die Quelle der Liebe.
Am Tag von Aschura am Ort von Kerbela wurde diese Liebe für alle Zeiten vorgelebt. Alle Menschen aller Zeiten können die Lehren des Tages lernen. Jeder Tag ist Aschura und jeder Ort ist Kerbela, ob er nun Palästina, Syrien, Jemen, Afghanistan oder sonstwie heißt! Und der ewige Widerstandruf Imam Husains gegen alle Unterdrücker aller Zeiten ist unbesiegbar. Die gesegnete Zainab hat und die Geschichte übermittelt mit den Worte: „Ich habe nichts anderes gesehen außer Schönheit“. In Kerbela haben viele sehnsüchtige Körper aufgehört zu atmen, denn ihre Seelen wollten zu der wahren Liebesquelle, da ihre Zeit reif dafür war. Ihr Blut floss in den Sand von Kerbela. Die Winde haben die Erlaubnis erhalten, den Duft dieses Sandes in alle Welt zu tragen. Die Wässer haben die Erlaubnis erhalten, den Geschmack dieses Sandes in alle Meere zu tragen. Die gesamte Welt ist durchdrungen vom Duft von Kerbela. Wer diesen Duft einatmet, wer das Wasser trinkt, das an Imam Husain erinnert, wer seine Augen öffnet und die Helden sieht, wer seine Ohren öffnet und den Ruf nach Freiheit in Wahrheit hört: Hayhaat minna Dhilla (Niemals lassen wir Unterdrückung zu, weder der Menschheit noch der eigenen Seele), wer den Geruch der Liebe des Sandes von Kerbela einatmet, dessen Herz wird überquellen mit Liebe. Das ist ein Rausch wie kein anderer. Diesen Rausch kann nur der verstehen, der ihn zulässt. Der Duft dazu liegt in jedem Sand und in jedem Wasser und in jedem Atemzug. Der Mensch kommt diesem Duft am allernächsten, wenn er sich niederwirft und seine Stirn auf den Sand von Kerbela legt.
Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden
Bei der Morgendämmerung
und bei den zehn Nächten
und bei der Parität und der Singularität
und bei der Nacht, sobald sie loszieht!
Ist hierin ein ausreichender Beweis für Eigner der Versperrung?
(Anfang der 89. Sure im Heiligen Qur’an)
Falls jemand diesem Rausch der Liebe näher kommen möchte, kann er sich auch dieses Lied (mit deutschen Untertiteln) anhören:
http://islamisches-erwachen.de/revolutio...imam-hussain-a/