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Wenn der Mond sich auf den Speeren rot färbt

#1 von Yavuz Özoguz , 17.10.2015 13:43

Wenn der Mond sich auf den Speeren rot färbt

Das Epos von Kerbela mit Worten hinreichend wiederzugeben ist unmöglich. Die Lippen versuchen eine Liebe auszudrücken, für die Lippen nicht hinreichend sind. Der Atem der Luft von Kerbela versucht unsere Brust zu füllen, aber die Brust kann nur begrenzt aufnehmen und muss danach schon wieder abgeben. Sämtliche Atome der Welt würden den Helden von Kerbela zur Hilfe eilen, wenn sie nur dürften. Aber sie durften nicht!

Und als dein Herr, der Herr aller Seelen, der Herr Deines Herzens, der Herr von Kerbela, der Herr des Fürsten der Märtyrer zu den Engeln sprach: „Ich werde errichten auf der Erde einen Stellvertreter“ waren sie erschrocken und antworteten: „Errichtest Du auf ihr jemanden, der auf ihr Verderbnis stiftet und Blutströme vergießen wird?“ Und als jener Tag dann eintrat, dann waren die Engel entsetzt über diesen Menschen! Wie konnte der Mensch nur mit den heiligsten Menschen derart umgehen? Sie spießten den heiligen Kopf des Enkels des Propheten auf ihre Speere. Der Mond färbte sich rot! Der Sand von Kerbela wollte die heiligen Füße küssen, die auf ihnen gelaufen sind, und musste jetzt deren Blut aufnehmen. Der Wind von Kerbela wollte die Feinde der Menschlichkeit mit einem Sturm für alle Zeiten davonfegen, aber er hatte keine Erlaubnis. Alle Wesen der Schöpfung standen erstarrt vor dem Grauen, dass sie miterleben mussten, ohne eingreifen zu können. Oh Gott! Errichtest Du auf ihr jemanden, der auf ihr Verderbnis stiftet und Blutströme vergießen wird? Wie ist das möglich?

Doch dann sahen sie eine mutige Frau, in deren Herzen das Blut von so viel Leid floss, wie es kaum ein anderes Wesen hätte ertragen können. Und sie sahen in dem Herzen etwas, was Gott nur dem Menschen gegeben hatte: Ihr Herz sah etwas, was alle anderen Wesen nur durch sie sehen konnten: Die Schönheit der Liebe und Sehnsucht nach ewiger Liebe.

Das Grauen wich einer Sehnsucht, die größer war als alles Leid, das alle Menschen aller Zeiten jemals bewirken können. Liebe ist stärker als Hass, Blut ist stärker als das Schwert. Das Martyrium eines einzigen Wahrhaftigen ist stärker als alle Verbrechen aller Zeiten. Und er war nicht allein. Dutzende mutige Aufrichtige waren mit ihm. Welch eine Gnade für uns, dass wir diese Menschen grüßen dürfen. Der Friede sei mit Dir, o Aba Abdillah! Nicht Du brauchst diesen Gruß, sondern meine Wenigkeit und wir Nichtigen sind geehrt durch diesen Gruß an Dich: Der Friede sei mit Dir o Sohn des Propheten, Sohn des Befehlshabers der Gläubigen, Sohn der Fürstin aller Frauen aller Welten und Vater der Reinen. Wie sehr sind wir geehrte, dass wir Dich und Deine Gefährten ehren dürfen! Wie kann man diese Schönheit übersehen? Das Herz will zerspringen vor dieser Liebe. Der Mond würde auf sein Sonnenlicht verzichten, wenn er diese Liebe empfinden dürfte, die ein Mensch empfinden kann.

„Ich weiß, was ihr nicht wisst!“ sagte die Quelle allen Wissens. Der Mensch kann eine Liebe empfinden, wie sie kein anderes Wesen empfinden kann! Warum sollte man traurig sein, wenn Madschnun sich mit seiner Layla vereinigen darf. Alle Propheten aller Zeiten haben sich danach gesehnt. Beginnt das Buch der Bücher nicht im Namen des Gnädigen, des Begnadenden? Wurden wir nicht allesamt begnadet, wenn wir diese Heiligen grüßen dürfen? Es wäre vermessen, wenn wir behaupten würden, dass wir sie lieben dürften, denn wir wissen nicht, was wahre Liebe ist. Die Heiligen von Kerbela haben am Tag von Aschura so viel Liebe vorgelebt, dass vom Sand in Kerbela bis zum Mond alles in der Farbe der Liebe eingehüllt wurde. Es wäre vermessen, wenn wir behaupten würden, dass wir lieben können. „Ich weiß, was ihr nicht wisst!“ Aber wir dürfen grüßen! Und das ist bereits die größte Gnade für uns. Alle Dankbarkeit ist des Herrn der Universen. Und jede Seele in Kerbela war eine dieser Universen! Und wie dankbar muss der sein, der heute die verletzte Hand des heutigen al-Hussaini aus der Ferne küssen darf, um ihn auf seinem Weg nach Kerbela beizustehen. Denn jeder Tag ist Aschura und jeder Ort ist Kerbela.

Nein, Worte reichen nicht, um die Schönheit und Liebe auszudrücken. Aber die modernen Mittel der Kommunikation ermöglichen eine größere Annäherung als diese bescheidenen Worte meiner Wenigkeit, der von folgendem Videoclip so beeindruckt war, dass er es mit Euch teilen möchte. Möge Allah die Geschwister belohnen, die uns die deutschen Untertitel geschenkt haben:

https://www.youtube.com/watch?v=zsx8TVVJPKo


Yavuz Özoguz  
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zuletzt bearbeitet 18.10.2015 | Top

   

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