Widerliche Schleimerei
Man ist ja hierzulande, was die Ergebenheitsbekundungen unserer Politikerschaft
gegenüber Israel anbetrifft, schon sehr viel unappetitliches gewöhnt.
Die am 16.Februar von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in "BILD"
veröffentlichte Begrüßungslaudatio anläßlich des Besuches von Benjamin Netanjahu
in Berlin dürfte aber selbst in diesem Zusammenhang ihresgleichen suchen!
Natürlich hätte aber auch das Springerblatt, dessen Treue gegenüber dem
zionistischen Terrorregime in Tel Aviv noch niemals angezweifelt werden konnte,
anderes von vorneherein gar nicht abgedruckt.
Aber bereits Steinmeiers dortiger Einleitungssatz "Deutschland und Israel verbindet
eine ganz besondere Beziehung" war so ganz im Sinne dieser "Zeitung", welche
seit Jahrzehnten noch niemals ein kritisches Wort zu Israel publizierte, was- not-
wendigerweise- die Wahrheit über Ursache und Folgen des Nahostkonfliktes auf
den Kopf stellen muss.
Deutschlands führender Sozialdemokrat wollte hier natürlich nicht zurückstehen
und gab eine ebenso eigenartige wie absolut einseitige Deutung der israelischen
Morde an mehr als 180 Palästinensern in den vergangenen Monaten von sich:
"Viel zu viele Menschen sind auf Israels Straßen Opfer eines abscheulichen
Terrors geworden."
Diese Sichtweise der Dinge wäre selbstverständlich absolut richtig, wenn sie Herr
Steinmeier auf das zionistische Töten bezogen hätte, aber vor dieser wahr-
heitsgemäßen Äußerung würde der Chef des Berliner Auswärtigen Amtes sicherlich
mindestens dreimal Selbstmord begangen haben, ehe er sie ausspräche.
Das Nennen der israelischen Blutschuld käme allerdings für ihn gleichsam einem
Todesurteil gleich, wie die ungeklärt gebliebenen Todesfälle von Uwe Barschel und
Jürgen Möllemann ja hinlänglich genug beweisen, die mit allerhöchster Wahr-
scheinlichkeit wegen ihrer Kritik an Israel Opfer von dessen Geheimdienst Mossad
geworden sind.
Steinmeier kennt dessen Aktivitäten natürlich besser als viele andere und hält sich
infolgedessen mit seiner Wortwahl zurück.
Was er hier dennoch zu verantworten und daher auszusprechen wagt, ist dann allerdings
nur noch allerbestes Diplomatengesülze.
Kostprobe: "Die Lage in den Palästinensergebieten ist auf Dauer nicht tragbar."
Den dafür allein verantwortlichen, also Israel, spart er aber, wie nicht anders zu erwarten,
vollkommen aus- es kann ja nicht sein was nicht sein darf!
Dafür erreicht dann seine Devotheit gegenüber diesem ständigen nahöstlichen
Unruhestifter am Ende seines Artikels einen bis dahin unbekannten Höhepunkt, denn wie
soll man nachfolgenden Satz denn anders als übelsten Byzantinismus charakterisieren?
"Israel hat für das, was es heute ist, hart gekämpft. Seine Demokratie, seine streitbare
Zivilgesellschaft. Das ist ein Schatz, der Israel so besonders macht!"
Die ständige Diskriminierung der dort lebenden Palästinenser, der zionistische Landraub,
die brutale Verfolgung aller jüdischen Bestrebungen, mit den Palästinensern auf einer
Basis der Gleichberechtigung zu verkehren, all das kennt dieser Minister entweder nicht
oder- was sehr viel wahrscheinlicher sein dürfte- er scheut vor der Kritik daran zurück.
Und so verkommt denn auch sein Appell für eine "faire Zweistaatenlösung" aus seinem
Munde zu einer böswilligen Lüge, werden er und natürlich Frau Merkel die allerletzten
sein, die eine derartige Forderung gegenüber Netanjahu erheben werden.
Und damit schließt sich der Kreis.
Das Volk von Palästina hat gerade von der BRD nicht das allergeringste an Unterstützung
zu erwarten; Israel hat für es sowieso nur Hohn und Spott übrig, wie es erst unlängst
wieder in seiner Knesseth zum Ausdruck gebracht wurde, wo eine Likudabgeordnete die
Palästinenser schon allein deshalb als "absolut ungeeignet für einen eigenen Staat
erklärte, weil sie ja nicht einmal den Buchstaben P auszusprechen vermögen."
Nein: gegenüber den an Arroganz und Überheblichkeit kaum mehr übertreffbaren Israelis
hilft von Seiten der Palästinenser nur noch eine einzige Sprache- und die heißt
Volkskampf bis zum Allerletzten!
Hier ist es dabei absolut beruhigend, dass der Großteil der dortigen Jugend ihn voll und
ganz mitträgt, was ihm eine Zukunftsperspektive verleiht.
Eine Handlungsweise, die in unseren Breiten absolut unvorstellbar wäre, wo beispielsweise
die hiesigen Heimatvertriebenen aus Angst mit der politischen Korrektheit zu kollidieren,
feige ihre alte Heimat opferten und sie damit Polen und Russen überantworteten.
Palästina hingegen kämpft, auch in scheinbar aussichtsloser Lage weiter und sichert sich
dadurch für die Nachwelt einen heute noch gar nicht absehbaren Nachruhm.
Wie stolz können daher die dortigen Menschen, im totalen Gegensatz zu uns Deutschen,
auf dieses ihr Land und Volk sein.
Und genau dies zählt allein und kompensiert auch alle notwendigen Blutopfer!