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Die Existenzrechtskeule

#1 von Yavuz Özoguz , 05.04.2012 11:54

Die Existenzrechtskeule

Es gibt kaum eine Lüge, der sich der Zionismus nicht bedient, um die unrechtmäßige, über ein halbes Jahrhundert andauernde Besetzung und Vertreibung der Palästinenser zu rechtfertigen.

Eine dieser Lügen ist das “Existenzrecht“ Israels, das die ganze Welt garantieren müsse, ansonsten seien sie Antisemiten. Zunächst einmal ist festzustellen, dass Israel auf sehr vielen Lügen aufgebaut ist! Allein diese Tatsache wird bereits mit der Holocaustkeule stets zum Schweigen gebracht. Jeder der behauptet, das Israel auf einer Lüge aufgebaut ist, wird als Leugner des Holocaust dargestellt, und mit dem Totschlagargument ist dann jeder “kaltgestellt“. Ist das nicht perfide? Hier wird ein “automatischer“ Bezug zwischen Holocaust und “Lüge, auf der Israel aufgebaut ist“ hergestellt, der gar nicht behauptet wurde.

Wie wäre es denn mit der Gründungsbehauptung Israels „Land ohne Volk für Volk ohne Land“? Ist das nicht mehr in Geschichtsbüchern des Zionismus zu finden? War das keine eindeutige Lüge auf der Israel aufbaut? Oder wie wäre es mit der Behauptung, dass Israel die einzige Demokratie in der Region sei? Wie kann ein Land eine Demokratie sein, wenn die meisten Einwohner gar nicht wählen dürfen, sondern vertrieben werden ohne jegliches Recht auf Rückkehr? Und wie ist das mit der Behauptung, dass Israel eine Zweistaatenlösung angestrebt hätte? Wie soll das möglich sein, wenn es kein Land mehr für den zweiten Staat gibt? Und wie ist es mit der Behauptung, Israel wolle in Frieden mit den Nachbarn leben, wenn Israel sämtliche von den Nachbarn selbst bestimmten Regierungen und Organisationen bekämpft und gleichzeitig die übelsten Tyrannen unterstützt? Und wie ist es mit der angeblichen Säkularität des Staates, wenn es noch nicht einmal eine staatliche Heirat gibt und selbst Juden, die “nur“ staatlich heiraten wollen, nach Zypern fliegen müssen? Und wie ist es mit der angeblichen Gleichberechtigung der Bürger, wenn es noch nicht einmal eine Verfassung gibt, in der jene Rechte festgehalten werden? Sind das nicht hinreichend Lügen, auf denen Israel aufbaut und auf die man hinweisen können muss?

Aber kommen wir zurück zum Holocaust. Natürlich ist es eine Lüge, dass der Staat Israel auf dem Holocaust aufbaut, denn bis heute hat niemand sachlich, logisch und vor allem mit irgendeinem unter Menschen akzeptablen Recht erklären können, warum Palästinenser seit über 60 Jahren darunter leiden sollen, dass Deutsche einstmals Juden verfolgt haben, als es Israel noch gar nicht gab! Ist nicht allein die Herstellung dieses Zusammenhangs eine Lüge? Juden sind damals in alle möglichen Länder geflohen. Dennoch hatten sie deshalb nicht das Recht, dort einen Staat zu gründen.

Die aktuell hochgekochte Lüge ist das angeblich so bedrohte Existenzrecht Israels, das mehr oder minder die ganze Welt dazu versklaven soll, jenes Existenzrecht zu garantieren. Jenes Existenzrecht soll Israel sogar das Recht auf einen “Erstschlag“ gegen wen auch immer geben. Gibt es wirklich keine Juristen mehr in diesem Land, die erklären, was “Erstschlag“ im Zusammenhang mit dem Völkerrecht ist? Gibt es wirklich keine Historiker in diesem Land, die erklären, welche Regime der Geschichte sich das Recht auf einen “Erstschlag“ vorbehalten haben (und es zudem auch ausgeübt haben)?

Wie aber ist es mit dem Existenzrecht eines Staates ganz allgemein – wenn es nicht um Israel geht? Hatte die DDR ein Existenzrecht? Hatte Jugoslawien ein Existenzrecht? Haben Süd- und Nordkorea ein ewiges Existenzrecht? Wie ist es mit der Türkische Republik Nordzypern. Hat es ein ewiges Existenzrecht? Europa bestreitet, dass es ein Existenzrecht hat. Hat daher Nordzypern das Recht auf einen Erstschlag gegen die nachweislich in Europa lagernden Atomwaffen? Haben die Malwinen ein Existenzrecht oder müssen sie ewig Falkland heißen?

Das Existenzrecht Israels beruht darauf, dass es stets mehr Juden im Land geben muss, als Nichtjuden. Welcher andere Staat hat ein derartiges “Existenzrecht“? Jenes Sonderrecht Israels hat mehrere Konsequenzen zur Folge. Zum einen dürfen die Nichtjuden im Land sich nicht schneller vermehren als die Juden, und da sie es tun, müssen sie vertrieben und gleichzeitig möglichst viele Juden aus allen Ländern eingeflogen werden. Ist das wirklich das Existenzrecht eines Staates, dass die Westliche Wertegemeinschaft zu schützen verpflichtet ist?

Güter Grass hat kaum einen dieser Aspekte angesprochen. Er hat eigentlich nur eine Frage gestellt, die mit Deutschland zu tun hat: Welche Rolle soll Deutschland dabei spielen, dass Israel immer lauter die Kriegstrommel gegen fremde Länder trommelt? Die bisherige Rolle besteht darin, dass mit deutschen Steuergeldern die modernsten Waffensysteme Israel zur Verfügung gestellt werden. Nicht einmal die deutschen Steuergelder hat Grass angesprochen. Aber die Welle der Entrüstung hat enorme Ausmaße erreicht; nur von wem? Es sind die Politiker und Journalisten, die in einer Parallelwelt leben und jeglichen Bezug zum eigenen Volk verloren haben, die solch eine Entrüstung inszenieren. Anstatt sich mit der eigentlichen Frage auseinanderzusetzen, wird der Überbringer einer Nachricht oder gar nur einer Frage medial “ermordet“, oder wie wollte man jenen Rufmord sonst nennen?

Als der SPD-Vorsitzende Gabriel bei seinem Besuch in Hebron geradezu erschreckt darüber war, wie wenige Hundert zionistische Siedler die Mehrheitsgesellschaft von über 100.000 muslimischen und christlichen Palästinensern schikanieren, hat er dieses zum Ausdruck gebracht. Welcher Politiker hat danach über die Zustände in Hebron gesprochen und nachgefragt? Welcher Journalist hat über die Zustände in Hebron berichtet? Das Westliche Imperialsystem wird tagtäglich tyrannischer in der Durchsetzung seiner imperialistischen Ziele und die Völker machen nicht mehr mit; auch das Volk in Deutschland nicht. Genau das hat ein bekannter Bürger des Landes mit seiner “letzten Tinte“ im hohen Alter zum Ausdruck gebracht.

Die Frage ist, wie lange jenes brüchige System noch aufrecht erhalten werden kann, und wann jener “Erstschlag“ kommt. Dass er irgendwann kommen muss, daran gibt es kaum einen Zweifel, denn der untergehende Kapitalismus wird angeführt von Politikern und Journalisten, die zunehmend jegliche Menschlichkeit verlieren. Wann wird “der Markt“ seine Arsenale einsetzen, um so lange wie möglich zu überleben.

Aber bei all jenen Betrachtungen wird immer überschätzt, wozu der Mensch – der Leser dieser Zeilen wie auch der Schreiber – eigentlich erschaffen wurde. Und wenn wir uns dessen besinnen, dann hat keine Atomwaffe dieser Welt jegliche Macht über uns und kein Unterdrücker kann uns unterdrücken. Wohl denen die sich ihres menschlichen Ursprungs besinnen.

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RE: Die Existenzrechtskeule

#2 von Daros Darokakis ( gelöscht ) , 05.04.2012 14:16

"...Aber bei all jenen Betrachtungen wird immer überschätzt, wozu der Mensch – der Leser dieser Zeilen wie auch der Schreiber – eigentlich erschaffen wurde. Und wenn wir uns dessen besinnen, ...."

FREIHEIT !
Die Freiheit das jeder so leben sich entwickeln und über sein Leben bestimmen kann wie er es will & sein Potential es erlaubt.
Frauen, Männer, Gläubige, Ungläubige, Homosexuele, Transsexuelle, Behinderte etc. ...einfach JEDER
Was denken Sie ?!

Grenzen sind in diesem Fall volkommen uninteressant.


Daros Darokakis

RE: Die Existenzrechtskeule

#3 von Yavuz Özoguz , 05.04.2012 15:01

Dann versuchen Sie einmal die Freiheit anzustreben, nicht zu sterben. Und wenn sie dazu fühig sind, dann tun sie, was sie wollen. Aber wenn sie dazu nicht fähig sind, streben sie eine Freiheit an, die ewig wirkt und nicht nur eine Freiheit, die Ihr Potential als Mensch erblinden lässt und Ihre Gelüste befriedigt, anderen Menschen Ihre wertvorstellungen aufzwingen zu wollen.

Es gibt keine Freiheit ohne Gerechtigkeit und es gibt keine Freiheit ohne Ziel!

PS: Ich habe selten einen Menschen erlebt, der so viel Freude daran entwickelt, Muslimen bei jeder nur erdenklichen und unerdenklichen Gelegenheit Homosexualität aufschwatzen zu wollen (nicht einmal bei Homosexuellen)! Und ich empfinde es als Unverschämtheit, dass Sie Behinderte und Homosexuelle in einem Atemzug nennen, den Behinderte können nichts für ihre Behinderung! Dass sie aber ausgerechnet dieses ernste Thema für den einzigen Zweck Ihres Auftritts in diesem Forum missbrauchen, spricht für sich.

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RE: Die Existenzrechtskeule

#4 von Fatima Özoguz , 05.04.2012 16:46

Zitat
Ich habe selten einen Menschen erlebt, der so viel Freude daran entwickelt, Muslimen bei jeder nur erdenklichen und unerdenklichen Gelegenheit Homosexualität aufschwatzen zu wollen (nicht einmal bei Homosexuellen)!




ich leider schon, auf einem anderen Blog. Egal um welches Thema es ging, kam einer von der Homosexuellen-Lobby daher und unterstellte mir, ihn umbringen zu wollen, weil ja angeblich im Iran alle mit dieser Veranlagung am Baukran hängen. Ich frage mich nur, warum Freiheit ausgerechnet immer in so einem Zusammenhang genannt wird. Freiheit, alle Begierden ausleben zu dürfen?


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RE: Die Existenzrechtskeule

#5 von Daros Darokakis ( gelöscht ) , 05.04.2012 19:02

Nun habe ich die Worte nicht gezählt, aber man solle sich nicht auf EIN Wort konzentrieren wenn mehr gesagt wird.

Sie erinnern sich an unsere Präsidenten Diskussion ?!
Freiheit funktioniert NUR in beide Richtungen.
Eine junge Atheistin als Presidentin im Iran ? ist das denkbar ?


Daros Darokakis

RE: Die Existenzrechtskeule

#6 von Fatima Özoguz , 05.04.2012 19:32

Zitat
Eine junge Atheistin als Presidentin im Iran ? ist das denkbar ?



der Iran ist eine dezidiert islamische Republik, warum soll da ein(e) Atheist(in) das Staatsoberhaupt bilden? Deutschland ist kein christlicher Staat, Kirche und Staat sind - offiziell jedenfalls - getrennt. Trotzdem: Ist ein Muslim als Staatspräsident denkbar in einem Land, wo schon alle bei einer türkisch-stämmigen Sozialministerin hyperventilieren? Ein Mindestalter von 40 Jahren für den Bundespräsidenten gibt es außerdem auch in Deutschland.


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RE: Die Existenzrechtskeule

#7 von Daros Darokakis ( gelöscht ) , 05.04.2012 22:43

Ich ventiliere nicht....

Wenn Sie den Wunsch / Traum äußern eine gläubige Muslima die Pilgert sich verhüllt und betet als Presidentin in einen nicht muslimischen Land.
Warum nicht umgekehrt ...?
Nun ja hier Ist es nicht verboten, also zumindest theoretisch möglich.
Aber vielleicht wird es auch im Iran mal theoretisch möglich sein.
Man darf ja träumen das ein Mensch nur nach seinen Taten bewertet wird ...Oder?

Aber das war auch nicht das Hauptthema.


Daros Darokakis

RE: Die Existenzrechtskeule

#8 von Christoph Sanders , 06.04.2012 14:09

Lieber Herr Darokakis!
Es gibt keine absolute Freiheit. Könnte jeder tun, was er oder sie möchte und in der Lage ist zu tun, hätten wir schnell anarchische Zustände und die Gesellschaft würde kollabieren.
Der Mensch in einer Gesellschaft muss immer in seiner Freiheit und seinen Möglichkeiten eingeschränkt werden. Die entscheidende Frage dabei ist nicht OB die Freiheit begrenzt werden muss, sondern ZU WELCHEM ZWECK.
Die zunehmende Einschränkung der Freiheit bei uns - bis hinein ins Privatleben- dient meines Erachtens nur einem Zweck. Die Macht der herrschenden Kaste zu erhalten. Das ist der falsche Weg.
Die Freiheit des Einzelnen muss eingeschränkt werden, um allen Menschen zu helfen, ein menschenwürdiges Leben zu leben und sich zu einem wahren Menschen zu entwickeln -einem Geschöpf Gottes. Einem Menschen, der mit den Menschen lebt und nicht gegen sie wie das in unserem Land der vielen Freiheiten der Fall ist.
Und auf diesem Weg kommt man nicht an Demut, Bescheidenheit, Wahrheit und Gerechtigkeit vorbei. Und dieser Weg fängt bei der Erziehung/dem Vorbildsein und der Wertevermittlung an.

Allerdings beurteilt man einen Menschen sinnvollerweise nach seinem persönlichen Wertesystem/seiner Moral/seiner Integrität/seiner Ehrlichkeit/seines Muts bevor es zu Taten kommt. Das sollte man auch besonders bei Politikern tun. In der Politik wird viel geschwafelt.


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RE: Die Existenzrechtskeule

#9 von Daros Darokakis ( gelöscht ) , 08.04.2012 01:12

nun ...ich rede bestimmt nicht von Anarchie.
Ganz im Gegenteil, ich denke das die Gesetze in Deutschland oft zu "Laff" angewendet werden und, vor alem jugentliche Täter, keine Grenze bekommen.
(aber das ist eine andere Diskussion)
Du sollst nicht Töten, Stehlen, Lügen etc... ist ja ein teil jeder funktionierenden Geselschaft und muss mit Gesetzen abgesichert werden.
Die persönliche Freiheit ist etwas anderes und ich sehe auch mit besorgniss das wir immer mehr davon verlieren.
Nur sprechen wir hier wohl nicht von der selben sache.
Lassen Sie mich darauf eingehen :
-----
"...Der Mensch in einer Gesellschaft muss immer in seiner Freiheit und seinen Möglichkeiten eingeschränkt werden."

> in seiner Freiheit ? solange er einem anderen nichts antut ? nun eher nicht, bzw. möglichst wenig.
> in seinen Möglichkeiten ? NIEMALS !! der Mensch hat unendliche Möglichkeiten, das ist doch unsere Gabe, immer wieder das bisher Mögliche zu sprengen.
Immer das neue zu vagen, zu entdecken und zu erforschen, was wollen Sie da Einschränken ?.
Die Einschränkung kann doch nur dazu dienen alte Machtpositionen zu erhalten, bzw. unsere Weiterentwicklung zu stoppen.
-------
"...Die entscheidende Frage dabei ist nicht OB die Freiheit begrenzt werden muss, sondern ZU WELCHEM ZWECK.
Die zunehmende Einschränkung der Freiheit bei uns - bis hinein ins Privatleben- dient meines Erachtens nur einem Zweck. Die Macht der herrschenden Kaste zu erhalten. Das ist der falsche Weg..."

> Da machen Sie eine interessante Aussage.
Freiheit ist wie Wohlstand oder Reichtum ein relativer Begriff.
Ist die persönliche Freiheit in Europa stärker eingeschränkt als in ..??
Genau wie offene Kritik, uneingeschränkter zugang zu Musik, Filme, Magazine, Webseiten.
Wenn ich also keine Kritik zulasse und den Menschen vorschreibe was die sehen, Lesen und Schreiben dürfen und wie sie sich gefälligst zu kleiden haben ist das in Ordnung ? weil es einem ganz bestimmten, von mir vorgegebenen Zweck dient ?
WIr haben in den letzten 10 Jahren enorm an Freiheit eingebüsst, etwas was mich persönlich sehr Ärgert.
Aber es Ärgert mich besonders wenn man etwas Kritisiert, was volkommen legitim und richtig ist, aber selbst keine Kritik zulassen bzw. einfach verbieten.
Das ist nicht in Ordnung.

-----
"...Die Freiheit des Einzelnen muss eingeschränkt werden, um allen Menschen zu helfen, ein menschenwürdiges Leben zu leben und sich zu einem wahren Menschen zu entwickeln -einem Geschöpf Gottes. Einem Menschen, der mit den Menschen lebt und nicht gegen sie wie das in unserem Land der vielen Freiheiten der Fall ist..."

> Ja, soweit.
und am besten entscheidet jeder für sich wie "meschnewürdig" definiert und wie ein "Geschöpf Gottes" sich entwickelt.
Die Vorstellungen gehen da warscheinlich ausseinander, auch innerhalb ein und derselben Glaubensgemeinschaft.

-----
"...Und auf diesem Weg kommt man nicht an Demut, Bescheidenheit, Wahrheit und Gerechtigkeit vorbei. Und dieser Weg fängt bei der Erziehung/dem Vorbildsein und der Wertevermittlung an..."

> Ein wahres Wort.
In sehr vielen Staaten sieht es in der Erziehung so aus, das man ganz klare Feindbilder Pflegt und den Kindern von anfang an beibringt wer der Böse ist den man bekämpfen muss. ...man streut also Hass.
Zu meiner Schulzeit (griechische Diktatur) habe ich das auch so gelernt (Feindbild Türkei).
Ich denke mal, entsprechend Ihren Worten, ist die Vorbildfunktion bei viele Regierungen nicht gegeben.
Bescheidenheit und Demut hat sehr viel damit zu tun Selbstkritisch mit seinen Taten umzugehen und anderen die Freiheit zu lassen die eigenen Taten in Frage zu stellen.

-----------
"...Allerdings beurteilt man einen Menschen sinnvollerweise nach seinem persönlichen Wertesystem/seiner Moral/seiner Integrität/seiner Ehrlichkeit/seines Muts bevor es zu Taten kommt..."

> Dieser Satz ...
Zusammengefasst auf "Neudeutsch" ..Das Marketing zählt, nicht das Produkt.
Wenn die Verpackung stimmt und die Versprechungen toll sind, ist es volkommen egal ob das Produkt, die Idee funktioniert ?!
Herr Sanders, ich bezweifle das Sie das so sehen, aber Sie schreiben genau das.
Auf die Politik angewand bedeutet das, es ist Egal wie es dem Volk unter der Führung geht, hauptsache die Führung past in ihr Wertesystem.
Das halte ich für grundlegend Falsch ! Am ende zählen NUR die Taten, versprechungen kann jeder machen.
Heinrich Böll, Arzte ohne Grenzen, Mutter Theresa, etc.. haben mit Ihren Taten doch sehr viel mehr Menschlichkeit und Hilfe gegeben als jeder Papst, oder sonstige Geistliche, die sich als Hüter von Moral & Anstand feiern lassen
Am Ende werden wir alle nur an unseren Taten gemessen.

Es gibt das schöne Sprichwort "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück"
Wenn ich jemanden andauernd beschimpfe dann kann ich nicht vertrauen und cooperation erwarten.
Wenn ich Freiheit und Respekt für meinen Glauben und meine Moralvostellungen will, dann muss ich auch bereit sein diese anderen zu gewähren.
Da kann man nicht selektiv vorgehen, leider wird es gerne vergessen.


Daros Darokakis
zuletzt bearbeitet 08.04.2012 08:56 | Top

RE: Die Existenzrechtskeule

#10 von Daros Darokakis ( gelöscht ) , 08.04.2012 09:16

Hallo Herr Yavuz,

Lassen Sie mich auf einen Teilaspekt beziehen.
Wie wir alle wissen gab es 1948 fur ein paar Stunden eine 2 Staaten Lösung.
Das Palestinensische Vlk hatt zum ersten mal in seiner Geschichte, überhaubt, einen eigenen Staat.
Der Erstschlag erfolgte von den arabischen "Freunden", mehrmals und ...das Ergebniss kennen wir.

Zigeuner (Sinti&Roma) Basken, Tamilen, Kurden, etc.. es gibt sehr viele Volksgruppen die keinen eigenen Staat haben.
Das palestinensische Volk hatte das grosse Glück, zum ersten mal in seiner Geschichte, einen eigenen Staat zu haben.
Vielleicht sollten Sie das ins Gesamtbild einordnen.

Nun werde ich hier wohl verbal gesteinigt.
Damit unterstütze ich nicht die israelische Politik, schon gar nicht die jetzige Regieung.
Aber ich denke man sollte immer das Gesamtbild sehen, bevor man immer schön mit den Finger auf andere Zeigt und "Steine wirft"

Es wird an der Zeit mit den ewigen Beschimpfungen, grossen Worten & Prophezeihungen aufzuhören und sich mit der Realität zu befassen.
Immer nur weiter Hass verbreiten macht es warscheinlich nicht besser ...oder ?


Daros Darokakis

RE: Die Existenzrechtskeule

#11 von Yavuz Özoguz , 08.04.2012 11:25

Zitat
Immer nur weiter Hass verbreiten macht es warscheinlich nicht besser ...oder ?



Außer Ihnen kenne ich hier keinen einzigen Teilnehmer des Forums, der krampfhaft versucht, mit JEDER seiner Postings Hass zu erzeugen. Aber wenn Sie obige Aussage wirlich ernst meinen, dann sei folgender Hinweis zum Thema gestattet. Entweder gibt es einen Staat mit gleichberechtigten Bürger, unabhängig von ihrer Religion (wie es z.B. auch das deutsche Grundgesetz vorschreibt). Das bedeutet, dass jeder Vertriebene zurück darf und alle Bürger, unabhängig davon, ob Jude, Christ oder Muslim, gleichberechtigte Staatsbürger sind. Dann gäbe es Israel in seiner heutigen rassistisch-imperialistischen Form nicht mehr, denn schon bald wäre die Mehrheit der Bürger Nichtjüdisch. Oder aber man ist ein Befürworter von Rassismus, dann wird es weiterhin Vertreibung, Mord, Diskriminierung und Besatzung und natürlich auch Widerstand dagegen geben. Welches der beiden Modelle verbreitet Hass?

Tatsache ist, dass es heute keine Chance mehr für einen zweiten Staat gibt. Was also ist Ihre Zukunftsempfehlung für die heutigen Palästinenser? Die Meisten haben nicht gelebt, als Israel gegründet wurde. Welche Alternativen haben sie? Sie können als Unterdrückte in einem besetzten Palästina oder als Untermenschen als Israelische Staatsbürger weiterleben (je anchdem wo sie geboren werden), oder aber sie können Widerstand leisten. Der Widerstand kann friedlich sein (mit derzeit 10.000 in israelischen Gefängnissen gehaltenen Palästinensern, die zumeist friedlich Widerstand geleistet haben), oder er kann gewaltsam sein, mit ca. 1000 ermordeten Palästinensern pro Jahr durch die zionistischen Besatzer (darunter über 50% Kolateralschäden). Was also ist Ihr nicht hasserfüllter Vorschlag für die heutigen Palästinenser?


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zuletzt bearbeitet 09.04.2012 | Top

RE: Die Existenzrechtskeule

#12 von Christoph Sanders , 08.04.2012 23:15

Lieber Herr Darokakis,
Mit Hinweis auf die 10 Gebote haben Sie einen sehr interessanten Punkt eingebracht. Einige sind tatsächlich zwingend notwendig, um eine stabile Gemeinschaft aufrechtzuerhalten. Sei es nun ein Staat oder die Weltgemeinschaft.
Das Missachten der 10 Gebote kann man durchaus als Maß für die Gottlosigkeit eines Staates heranziehen. Und ich meine hierbei bewusstes Mißachten.
Israel ist ein Paradebeispiel dafür, wie man so tut als ob. Ohne permanente Verstöße gegen das jüdische 6., 8. und 9. Gebot (du sollst nicht morden, stehlen, falsch Zeugnis ablegen) könnte sich der Apartheidszustand und die fortschreitende ethnische Säuberung Palestinas gar nicht aufrecht erhalten. Besonders der Verstoß gegen das 9. Gebot ist bei Zionisten ziemlich beliebt. Günter Grass kann ein Lied davon singen. Wie jüdisch ist also Israel, das sich selbst groteskerweise als Judenstaat bezeichnet, so tut als ob es alle Juden vertritt aber alles andere als jüdisch auftritt in der Welt? Reuven Jisroel Cabelman (Der Israelit) hat, wenn ich mich recht erinnere, einmal geschrieben, dass man, um Jude zu sein, auch die jüdischen Gebote und Verbote halten muss. Ansonsten verliert man den Anschluss an das Volk Israel.

Ich vermute einmal, dass Sie mit der Aussage, niemals die Möglichkeiten des Menschen einzuschränken, nur auf das Positive blicken.
Der Mensch hat die Möglichkeit Atomwaffen zu bauen und einzusetzen. Menschen haben es getan.
Der Mensch hat die Möglichkeit Viren zu erschafffen, welche das Potential haben, mehr als die halbe Menschheit auszulöschen. Menschen haben es getan.
Der Mensch hat die Möglichkeit durch Lüge und Manipulation große Teile der Welt zu unterdrücken (Es geht hier um geistige Fähigkeiten). Menschen tun es.
Man kann geradezu endlos so weitermachen aber ich denke, Sie haben verstanden, worauf ich hinauswill.
Der Mensch hat nicht nur Möglichkeiten Gutes zu tun.


Zitat
Ist die persönliche Freiheit in Europa stärker eingeschränkt als in ..??


Zu stärker und schwächer kann ich nichts sagen. Bei uns ist die Freiheit anders eingeschränkt als z.B. in Diktaturen. Pressefreiheit als kurzes Beispiel: In einer Diktatur ist die Zensur ziemlich offen. Der Diktator verbietet einfach die Verbreitung unerwünschter Meinungen. Bei uns gibt es genauso Zensur. Nur funktioniert die grundsätzlich anders. Bei Verbreitung unerwünschter Meinungen müssen -obwohl es kein Gesetz dazu gibt- Journalisten und Redakteure großer Massenmedien mit ziemlich unangenehmen Konsequenzen rechnen. Aber auch Dichter wie Günter Grass. Unerwünschte Meinungen kann man nur im kleinen Kreis ungestraft verbreiten. Ich vermute mal, dass Seiten wie der Muslim-Markt weit größere Unannehmlichkeiten ertragen müssten, wenn sie von 5-10 Millionen Deutschen gelesen würden.


Kritik sollte natürlich immer erlaubt sein. Aber zwischen Kritik und Bemühungen andere Menschen nach seinen eigenen Vorstellungen zu formen oder umzuformen, gibt es einen großen Unterschied (ich kann mir schon denken, was Sie hier möglicherweise einwenden wollen; wenn Sie das tun, lesen Sie bitte vorher ganz genau meine vorhergehenden Zeilen). Bei einem kontroversen Dialog bewegt man sich natürlich irgenwo zwischen diesen beiden Punkten. Und ein Dialog sollte nicht damit enden, dass man ewig und drei Tage auf seiner eigenen Meinung herumkaut.


Was den uneingeschränkten Zugang zu Informationsquellen angeht, so ist das ein komplexes Thema, das ich hier nur kurz anreissen möchte. Ich denke, da stehe ich mit meiner Meinung auch dem Muslim-Markt deutlich näher als Ihnen. Die Freiheit, sich uneingeschränkt Zugang zu allen Informationsquellen beschaffen zu dürfen, ist an sich eine gute und richtige Sache. ABER zusammen mit der Freiheit alles zu veröffentlichen, was man will, ziemlich gefährlich für den Menschen. Es geht dabei um Konditionierung. Maßgeblich durch unser unsägliches TV. Aber nicht nur.
Die Massenmedien und das Schulsystem formen zu einem guten Teil den heranwachsenden Menschen, der dann zwar annimmt, sich ganz frei und individuell entwickelt zu haben, dabei aber irgendwie oft nicht sieht, dass die Ähnlichkeit zu anderen Menschen in der selben Gesellschaft doch ziemlich hoch ist. Am deutlichsten sieht man das, wenn man Menschen unterschiedlicher Kulturen vergleicht. Da können die Unterschiede enorm sein.
Was meinen Sie, sollten die Massenmedien alles verbreiten dürfen, was sie wollen? Wenn ja, sollte der Zugang zu den entsprechenden Massenmedien auch völlig frei sein - für jeden?


Zitat
und am besten entscheidet jeder für sich wie "meschnewürdig" definiert und wie ein "Geschöpf Gottes" sich entwickelt.


Nein, eben das geht nicht. Ein Extrembeispiel: Nach Ihrer Logik diesbezüglich könnten Kinderschänder sich frei an Kindern vergehen. Und ich spreche nicht von Vergewaltigung. Es gibt Beispiele wie Kindergartenkinder zu sexuellen "Spielen" mit Erwachsenen animiert wurden. Und es gab Kinder, die das nicht als unangenehm empfunden haben. Erwachsene haben enormen Möglichkeiten Kinder zu prägen. Sollten sie diese auch ausleben dürfen? Wo würden Sie Grenzen setzen? Oder würden Sie überhaupt Grenzen setzen?


Zitat
"...Allerdings beurteilt man einen Menschen sinnvollerweise nach seinem persönlichen Wertesystem/seiner Moral/seiner Integrität/seiner Ehrlichkeit/seines Muts bevor es zu Taten kommt..."
> Dieser Satz ...
Zusammengefasst auf "Neudeutsch" ..Das Marketing zählt, nicht das Produkt. Wenn die Verpackung stimmt und die Versprechungen toll sind, ist es volkommen egal ob das Produkt, die Idee funktioniert ?! Herr Sanders, ich bezweifle das Sie das so sehen, aber Sie schreiben genau das.


Nein, Herr Darokakis, das schreibe ich nicht. Das haben Sie nur so verstanden. Einen Menschen nach meinen oben stehenden Kritierien zu beurteilen ist eine langwierige Sache. Ob sich beispielsweise ein Politiker diese Eigenschaften zuschreibt oder ob sie ihm über die Massenmedien zugeschrieben werden, ist dabei völlig irrelevant. Wichtig ist, ob die entsprechenden Menschen auch wirklich so sind. Und um das herauszufinden, braucht man einige Zeit. Die Schönfärberei von PR-Agenturen hilft einem dabei nicht weiter.
Beispielsweise würde ein ehrlicher Politiker die Mehrzahl seiner Versprechen halten. Wenn der Spiegel einen Politiker als ehrlich bezeichnet, so würde ich das noch lange nicht glauben.
Sie merken sicherlich, dass ich mich hier Ihrer Meinung annähere. Ob jemand ehrlich ist, merkt man unter anderem an seinen Taten. Ebenso beim Mut. Was Moral und Wertesystem betrifft, so geht es nicht immer um Taten. Aber auch.
Kleines Beispiel: Rick Santorum. Die "katholische" Presse hat diesen Menschen schon als konservativen Katholiken bezeichnet. Ziemlich hartnäckig. Von Santorum weiss man aber, dass er den Mord an iranischen Nuklearwissenschaftlern (also den Verstoß gegen das Gebot: du sollst nicht morden) als wundervolle Sache bezeichnet hat. Passt nicht zusammen. Und eine Rede fällt für mich nicht in die Rubrik "Tat".


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RE: Die Existenzrechtskeule

#13 von Daros Darokakis ( gelöscht ) , 09.04.2012 00:20

Sehr geehrter Herr Yavuz,
es würde mich schon interessieren wo Sie in meinen Beiträgen den Hass sehen ??
Habe ich irgend einem Staat den Untergang gewünscht oder Prophezeit ?
Habe ich irgend eine Religion als Bösartig oder Unnötig bezeichnet.
Habe ich irgend ein Gesellschaftssystem beschimpft oder als verbrecherisch abgetan.
Oder Jemanden etwas verbieten wollen ?!?
Worauf bitte bezieht sich Ihre Aussage ?
Sie können mir wohl kaum vorwerfen das ich nicht kritiklos alles Beklatsche.

Der einzige Beitrag den ich hier gestartet habe, war die Erwähnung der „IsraelLovesIran“ Web- Aktion, welche hier und auch bei der IRIB ignoriert wurde
….was mich gewundert hat.
Konnten Sie dort etwas finden was Hasserfüllt war ??
Ich sehe es nicht !

Gerne gehe ich aber auf Ihre Frage ein.
---------------
„…..Tatsache ist, dass es heute keine Chance mehr für einen zweiten Staat gibt…“
--------------
Warum ?

EINEN Staat kann es gar nicht als Lösung geben.
Wie soll das den gehen ?
Hätte die 2 Staaten Lösung 1948 friedlich weiterbestanden, dann hätte es irgendwann zu einen Staatenbund führen können ….zumindest könnte ich es mir vorstellen.
(tut mir Leid das ich darauf zurückkomme, aber die Geschichte spielt nun mal eine Rolle bei der ganzen Sache)
Nach den letzten 60 Jahren halte ich es für die nächsten Generationen für unmöglich friedlich zusammen zu leben.

Warum kann es keine 2 Staaten Lösung geben ?
Das Problem ist natürlich, die Grenzen von 1948 haben sich für die Palästinenser erledigt.
Die PLO selbst redet sowieso nur noch von 1967.
Das Israel dort „verschwindet“ ist genauso unrealistisch und ich denke das wissen alle Akteure in diesen Spiel.

Was ist möglich ?
Mit der jetzigen israelischen Regierung würde ich sagen …kaum etwas.
Außerdem würde es voraussetzen das eine Hamas, eine Hisbollah und natürlich der Iran, überhaupt ein Interesse an einer Lösung haben, in der Israel als Staat involviert ist.
Ehrlich gesagt sehe ich das z.Zt. auch nicht.

Aber wenn diese Parteien in der Lage wären sich zu bewegen.
Hamas/Hisbollah & natürlich die palästinensische Regierung/Autonomiebehörde würden Israel als Staat anerkennen, in festgelegten Grenzen die auf jeden Fall kleiner sein müssen als die heutige Mauer die dort gezogen wurde.
Jerusalem muss geteilt werden (stelle ich mir vor wie Berlin während des kalten Krieges).
Der Tempelberg evtl. unter Selbstverwaltung, wie der Vatikan heute.
Israel müsste in einen Plan die Rückgabe/Rückzug aus vielen Siedlungsgebieten garantieren …das könnte etappenweise erfolgen (ähnlich der Rückzug aus Gaza)
Im Gegenzug würden Etappenweise eine entsprechende Anzahl an Palästinenser zurückkehren …zB. Auf 10 -15 Jahre verteilt.
Das die täglichen Raketenangriffe und die „Vergeltungsangriffe“ vorher aufhören müssten versteht sich von selbst.
Das man aufhören muss den jeweils anderen ununterbrochen zu beschimpfen wohl auch.
Irgendwann 2 – 3 Generationen später könnte es ein Verhältnis geben das diese beiden Völker kein Problem miteinander haben mit offenen Grenzen zu leben.

GANZ EHRLICH …zur Zeit sehe ich für dieses Szenario nur die PLO als Unterstützer.
Die anderen Parteien sind damit beschäftigt sinnfreie Forderungen zu stellen und sich selbst zu feiern, bzw. den jeweiligen Wählern zu gefallen.
Nach 3 Generationen „Wiederstand“ sitzen die Palästinenser in einer endlos schleife.
Die werden von allen Seiten zerrieben.
Die Israelis werden sich auf Dauer so nicht mehr halten können, denen fehlen irgendwann die Ressourcen um sich gegen eine wachsende Übermacht zu behaupten.

Wenn sich das nicht ändert, wird es dort eher ein Somalia werden statt eines funktionierenden Staatswesens.

Ich lebe nicht in der Gegend, ich kenne nicht die politischen Gespräche und Machtspiele im Hintergrund. Und kann mir die Geschichte nur von außen ansehen und Bewerten.
Leider habe ich wenig Hoffnung das es mittelfristig zu einer stabilen Lösung kommt.
Und umso mehr dort kaputt geht, desto größer werden die Auswirkungen auch für Europa sein.

Sie haben eine Hass rede erwartet ?…keine Ahnung ob Sie diese hier finden.
Ich hoffe Sie enttäuschen enttäuscht zu haben.


Daros Darokakis

RE: Die Existenzrechtskeule

#14 von Daros Darokakis ( gelöscht ) , 09.04.2012 01:00

Lieber Herr Sanders,

ich werde es kurz machen ...das wird langsam viel, auch wenn ich diesen Austausch sehr Schätze.
1.) Kinder stehen IMMER im Schutz von Erwachsenen, Eltern, dem Staat.
Kinder werden vor einer heissen Herdplatte, vom Strassenverkehr fern gehalten und natürlich wird der Zugang zu allen anderen kontroliert, bis diese in der Lage sind damit umzugehen.
Irgendwann werden die zu Erwachsenen und müssen selbst entscheiden.
Wenn ich von freiheit rede sind Kinder tabu !!! (vielleicht hätte ich das klar stellen sollen)

2.) Politiker machen Politik.
Das hat weder etwas mit Ehrlichkeit oder Moral oder Glauben zu tun (es mag die ein oder andere Ausnahme geben, mir fällt keiner ein).
Aber Politik ist Machterhalt & Machterweiterung sonst nichts.
Politiker sind wie eine Bank, ein Übel das nun einmal notwendig ist um eine Geselschaft "funktionsfähig" zu halten, aber niemals trauen.

Würden Sie die Erfindung des Feuers als Waffe oder als Ofen einschätzen ?
Dampfmaschine ?
Flugzeug ?
Schmerzmittel ?
Sie können das positive nicht vom negativen trennen, leider. (ich hätte nichts dagegen)
Der Mensch nutzt sein Wissen im guten wie im schlechten, leider weiss man es nicht im voraus.

Wissen Sie warum ich 150% gegen die Todesstrafe bin ?
und ich möchte hinzufügen das es mir oft genug schwer fällt, spez. bei Verbrechen gegen Kinder. (wenn ich etwas Hasse dan ist es das)
Ich traue KEINEN Menschen zu, ein 100% , emotionsfreies, alle Umstände bewertendes Urteil zu fällen um ein Leben endgültig auszulöschen !
Wenn es auch mansches mal klar sein sollte, wer zieht die Grenze zum nächsten Fall ?
Im grunde beruht ja jedes Urteil auf Wissen und Gewissen.
Wie gross der Teil ist den wir wissen ? ...wer soll das bitteschön entscheiden ?
Ausserdem bedient diese Strafe NUR die Rachegelüste des Klägers.
Rache hat noch nie geholfen, Rache macht eine Geselschaft schlechter und führt zu emotionalen Urteilen.
Was passiert wenn wir uns nach besten Wissen und Gewissen vertan haben ?
Und wer zieht wieder die Linie zum nächsten Fall.

Was ich damit sagen will.
Ihre Argumente erkenne ich an (vor allen Dingen was die Medien angeht)
Aber wer soll das bitte entscheiden ?
Und dieser Entscheider wäre ja ein Politiker !
Sie verstehen mein Problem ?


Daros Darokakis
zuletzt bearbeitet 09.04.2012 01:03 | Top

RE: Die Existenzrechtskeule

#15 von Christoph Sanders , 09.04.2012 10:38

Lieber Herr Darokakis,
Zu 1.) Das gefällt mir, was Sie da schreiben. Das zeigt auch ziemlich klar, dass Sie Grenzen setzen, ohne das es ´dabei um etwaigen Schaden geht. Das hängt in diesem Zusammenhang nämlich von der Sicht des Betrachters ab. Es sieht für mich so aus, als würde Ihre eigene Moral hinter dieser Einstellung stehen. Damit sind Sie was Kinder anbelangt moralischer als diejenigen, die Sex mit Kindern legalisieren wollen. Und ich beurteile Sie da -natürlich sehr entgegenkommend- nach dem was Sie dazu geschrieben haben. Nicht nach entsprechenden Taten.

Zu 2.) Das gefällt mir weniger gut. Haben Sie da schon aufgegeben? Politiker haben die starke Tendenz so zu sein wie Sie schreiben. Aber so soll es nicht sein. Und so wäre es auch nicht, würde das Volk endlich aufhören, sich desinformieren zu lassen und -vielleicht aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit sich wirklich zu informieren- immer die gleichen Verbrecher an die Macht wählen.
Und hier kommt die Erziehung ins Spiel. Man kann die heranwachsenden Generationen dazu erziehen, sich politisch verantwortungsbewusst in die Gesellschaft einzubringen. Und man kann Ihnen auch klarmachen wie unsere Propagandamaschine, die ein Werkzeug der Unterdrücker ist, funktioniert. Das machen die Schulen aber nicht. Aus verständlichem Grund. Aber all so etwas kann geändert werden, würden sich nur genügend Leute dafür engagieren. Und Engagement fängt bei der Verbreitung von Informationen an.
Und am Ende einer vernünftigen Erziehung kann man es durchaus mit jungen Erwachsenen zu tun bekommen, die ein hohes Maß an Anstand und Moral besitzen. Und für die Geld, Macht, Ruhm und Selbstverwirklichung nicht das Wichtigste im Leben ist.
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum Iran die Verbreitung bestimmter Informationen nicht zulässt? Wie würde die iranische Gesellschaft aussehen, würde dort all das verbreitet werden, das auch hier bei uns verbreitet wird? Wenn die großen Medien also tun können, was sie wollen, solange sie der herrschenden Kaste keine ernstzunehmenden Probleme machen. Mal etwas überspitzt gesagt.


Das Positive kann man nicht immer vom Negativen trennen. Aber man kann es. Beispiel Supervirus: Es ist sinnvoll die Methoden zur Erschaffung eines solchen Virus zu entwickeln und weiterzuentwickeln weil man sie auch in der Medizin braucht. Es ist hochgefährlich ein solches Virus zu entwickeln und sollte nicht erlaubt sein, auch wenn Menschen die Möglichkeiten dazu haben. Es gibt noch weit mehr Beispiele. Atomwaffen eignen sich auch gut. Erlaubt sollte Nutzung und Weiterentwicklung von ziviler Kerntechnologie sein, Bau und Entwicklung von Atomwaffen jedoch verboten. Die IRI hält das genau so.


Ich denke, ich verstehe Ihr Problem mit den Entscheidungsträgern. Ich denke aber auch, dass dieses Problem nur solange besteht, wie das Volk sich in politischer Gleichgültigkeit aalt. In unserem System haben wir noch die Möglichkeit unsere Politiker zu zwingen, für alle Deutschen zu arbeiten und nicht haupsächlich für die "Märkte". In den vereinigten Staaten von Europa könnte das schon ganz anders aussehen. Trotzdem werden solche Eurokratisierer und Volksverräter wie die CDU und andere gewählt. Und am Ende wird man sich wieder einmal wundern, wie unsere Demokratie denn verschwinden konnte. Und wir haben jetzt schon keine wirkliche Demokratie mehr, sondern nur noch gewisse demokratische Möglichkeiten.

Mit anderen Worten, zuerst braucht das Volk klare und pro-menschliche Werte und Moralvorstellungen. Dann würde nämlich das Volk indirekt ÜBER die Politiker entscheiden. Woher sollen die Werte kommen? Solche Wertesysteme existieren bereits. In den Religionen aber auch anderswo. Und zu entscheiden ob ein Wertesystem allen Menschen nützt oder nur wenigen ist eine völlig rationale Sache. Wenn man gewillt ist rational da heranzugehen und nicht das eigene Ego offen am Revers trägt.


Christoph Sanders  
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