Revolutionäre Wahlen im Iran und ein Weltrekord Imam Chamene’is
Glaubt man den Systemmedien im Westen, ging es bei den Wahlen im Iran nur um die Frage, ob das Land sich „dem Westen öffnet“. Dabei spielte die Unterwerfung des revolutionären Iran unter das imperialistisch-kapitalistische Imperium bei der Wahlbevölkerung fast keine Rolle!
Fangen wird aber erst einmal mit einem sicherlich beachtenswerten Weltrekord Imam Chamene’is – Gott schütze ihn – an, um den Charakter der westlichen Berichterstattung besser verstehen zu können. Imam Chamene’i ist der bisher mit Abstand am längsten amtierende Imam der Islamischen Republik Iran. Aber das ist angesichts von bisher nur zwei Imamen noch nicht rekordwürdig. Vielmehr ist ein anderer Aspekt rekordwürdig, der eng mit der westlichen Berichterstattung zusammen hängt:
Das größte Hindernis für den Überfall des Westens auf die Quelle der weltweiten Befreiungstheologie gegen die Superreichen der Welt ist die Heiligkeit unserer Zeit Imam Chamene’i. Und so gründen die Superreichen der Welt, die inzwischen zum Synonym für den Begriff „Westen“ geworden sind, ihre ganze Hoffnung auf das Ableben Imam Chamene’is. Jene Hoffnung ist zwar bereits bei Imam Chomeini gründlich schief gegangen, aber worauf sonst sollen die pharaoartigen Weltausbeuter aus dem Westen ihre Hoffnung gründen, wenn der Moses der Zeit lebt? Bereits 2003 hat der drittreichste Mann der Welt namens Warren Buffet erklärt, dass seine Klasse der Superreichen den Klassenkampf gegen die Armen zu gewinnen gewillt ist, und danach hat er seine Aussage fast im jährlichen Abstand wiederholt [1]. Haupthindernis für die Superreichen ist der allerreichste Mensch der Welt, der wie der Ärmste im Land lebt: Imam Chamene’i. Er ist der allerreichste, weil Millionen von Menschen ihm Spenden zukommen lassen. Doch er lebt in seinem Privatleben wie die Ärmsten im Land und setze alle Gelder für Bedürftige weltweit ein. Und so gründet die Hoffnung der herrschenden Abschaumelite auf dem Ableben jenes Heiligen der Zeit.
Bereits zum Auftakt der Wahlen im September 2015 schrieb die radikal-zionistische „Welt“, wie schwer krank Imam Chamene’i sei [2]. Seither gibt es kaum ein Blatt, kaum eine Nachrichtensendung, die das nicht wiederholt hat. Selbst als Imam Chamene’i kerngesund bei den Wahlen aufgetreten ist, wurde jenes Gerücht weiter verbreitet. Doch neu war diese Verleumdung nicht. Auch im Jahr 2014 hatte z.B. die „Wiener Zeitung“ darüber berichtet, wie schwer krank Imam Chamene’i sei. Im Jahr 2011 war er für die „Süddeutsche“ schwer krank [4], und aus verständlichen Gründen werden hier nur exemplarische Beispiele genannt, denn alle anderen systemrelevanten Kapitalismuspropagandisten äffen jene Lügen immer nach. Bereits im Jahr 2007 wurde sogar im Brigitte-Forum ein Artikel aus der Printpresse zitiert, die nicht im Internet erscheint, demgemäß Imam Chamene’i schwer krank sei [5]. Und zuvor hatten die inzwischen in Deutschland bedeutungslosen Schirasiz das Gerücht gestreut [6], was natürlich nur bei einer Anhängerschaft möglich war, die den Islam nicht kennt, denn das Streuen von Gerüchten ist im Islam eine Sünde.
Seit ungefähr 20 Jahre wird das Gerücht gestreut, Imam Chamene’i sei schwer krank. Zehn Jahre davon sind im Internet gut dokumentiert. Mehrfach wurde in der Zwischenzeit sogar sein Ableben verbreitet, wie 2009 der Kölner Stadtanzeiger [7]. In der Zwischenzeit hatte Imam Chamene’i lediglich eine Prostataoperation, was für Männer in seinem Alter ein Routineeingriff ist und oft vorkommt. Ansonsten treibt er nach wie vor seinen Frühsport und macht kurz nach dem Morgengebet in aller Herrgottsfrühe Bergwanderungen mit seinen Getreuen. Mit nunmehr 20 Jahren angeblicher schwerer Erkrankung ist er sicherlich Weltrekordhalter bei der Führung eines so großen Staates, wie der Islamischen Republik Iran und der Leitung von Millionen Anhängern in der ganzen Welt. Welcher schwer kranke Mann könnte das so lange? So viel zu der Glaubwürdigkeit der westlichen Berichterstattung zu den Wahlen.
Analysiert man die westliche Berichterstattung zu den aktuellen Wahlen zwischen den Zeilen, so wird eine gewisse Ernüchterung deutlich. Aus dem seit mehreren Tagen verhalten gefeierten Sieg der „Reformer“ wurde gestern in der Süddeutschen Zeitung ein „Teilsieg für Ruhani“ [8]. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die vor den Wahlen als Farce propagierte Stimmabgabe nach den Wahlen doch so etwas wie ein demokratisches Bild abzugeben scheint gemäß westlichen Medien. Fazit: Demokratische Wahlen gemäß der Westlichen Welt sind nur Wahlen, bei dem der Westen gewinnt. Dumm ist, wenn der Westen glaubt zu gewinnen und das verbreitet, ohne zu merken, dass es nicht stimmt. Tatsächlich hat der Westen haushoch verloren!
Da sind zunächst einmal die Wahlen zum Expertenparlament, dem Gremium, das den Imam im Bedarfsfall absetzen und seinen Nachfolger wählen kann. Die einzige Nachricht, die der westliche Bürger darüber erhält, ist dass Rafsandschani und Ruhani die zwei meisten Stimmen für jenes Gremium erhalten haben. Angesichts der Tatsache, dass 88 Sitze zu verteilen waren, sind zwei Kandidaten nicht gerade ein überwältigender Sieg. Die Tatsache, dass die beiden in Teheran angetretenen Kandidaten mehr Stimmen erhalten haben als z.B. Ayatollah Ramezani, der in Gilan angetreten ist, ist kein Wunder. Selbst wenn sämtliche Bürger Gilans Ayatollah Ramezani gewählt hätten, hätte er gar nicht so viele Stimmen erhalten können, wie die Teheraner Kandidaten, da Gilan ein viel kleinerer Stimmbezirk ist und nur ein Viertel so viele Experten stellt wie Teheran. Tatsache ist, dass nach Schätzungen von Kennern des Iran ungefähr 70 der 88 gewählten Abgeordneten für das Expertenparlament die revolutionäre Linie Imam Chamene’is vertreten und nur gut ein Dutzend eine weniger revolutionäre Linie verfolgen. Das ist auch der Grund, warum wir von jenen Wahlen – deren Schlussliste bereits veröffentlicht ist – so wenig erfahren im Westen!
Anders sieht es bei den Parlamentswahlen aus. Hier gibt es eine noch krassere Diskrepanz zwischen dem, was im Iran passiert ist, und der westlichen Berichterstattung. Die Wahlbeteiligung lag bei ca. 60%, was für iranische Verhältnisse als niedrig eingestuft werden kann. Dennoch wird dies in den westlichen Medien nicht ausgeschlachtet, was sehr verwundert. Der Grund für die niedrige Wahlbeteiligung lag in einer Art Verschwörung mancher Kräfte im Innenministerium, was im Nachgang zu heftigen Debatten und Diskussionen im Land führen dürfte. Die Wahllokale in Teheran waren eindeutig zu wenig, sodass viele Bürger über zwei Stunden in der Schlange verharren mussten, um den Wahlzettel abgeben zu können. Eine desolate Organisation hat dazu geführt, dass nur 60% ihre Wahlzettel abgeben konnten. Aber anstatt diese undemokratische Rahmenbedingung zu kritisieren, schweigt der Westen dazu. Es ist zu vermuten, dass diese desolate Situation auch in westlichen Think-Tanks mit ausgeheckt wurde. Denn hätte es eine höhere Wahlbeteiligung gegeben, hätte nicht das Ruhani-Lager davon profitiert. Viele Revolutionäre sind aufgrund der langen Wartezeit einfach nicht dazu gekommen, ihre Stimme abzugeben. Manche berichten, davon, dass viele aktive und fleißige Menschen, mehrmals über den Tag verteilt an die Wahlurne gekommen sind, um eine kürzere Schlange abzuwarten, aber gescheitert sind. Im Iran selbst fragt man sich, wie es sein kann, dass die Wahlzeit mehrfach bis in die Mitte der Nacht verlängert werden musste bei einer Wahlbeteiligung von gut 60%. Was wäre dann los gewesen, wenn es 70% gewesen wären? Jene Probleme traten vor allem in Teheran auf, der einzigen Stadt, die die so genannten Reformer für sich entscheiden konnten. Tatsache ist aber auch, dass Iranweit die Revolutionäre, die im Westen immer als „Konservative“ diffamiert werden, gewonnen haben.
Maßgeblich für die Wahl im Iran war nicht die „Öffnung zum Westen“, sondern Fragen der Widerstandswirtschaft gegen den Imperialismus, der Abbau von Arbeitslosigkeit und Inflation, der Aufbau von viel mehr Studienplätzen, die weitere Dezentralisierung des Landes, die Frage der Unterstützung antiimperialistischer Kräfte in der Welt und vieles andere mehr; alles Fragestellungen, die in der westlichen Berichterstattung keine Rolle gespielt haben.
Die starke Stellung, welche die weniger revolutionären Kräfte, die im Westen „Reformer“ genannt werden, zumindest in Teheran erhalten haben, bringt sie jetzt in die Bredouille, die versprochenen Arbeitsplätze zu schaffen, die Universitäten auszubauen und die allgemeine Infrastruktur für die ärmeren Schichten zu verbessern. Bisher haben sie dafür keine tragbaren Konzepte vorgelegt. Wenn sie es in den nächsten Jahren wiederum nicht schaffen sollten, ist das politisch aufgeweckte Volk im Iran sehr wachsam und im Iran gibt es keine „Stammwähler“.
Alle gewählten Kandidaten wurden auf Basis der Verfassung der Islamischen Republik Iran gewählt und unterstützen diese Verfassung, die an Antiimperialismus kaum zu überbieten ist. Im aktuell tobenden Weltkrieg der Superreichen gegen den Rest der Welt ist die Islamische Republik Iran die Speerspitze der sich wehrenden armen und unterdrückten Welt. Und Imam Chamene’i ist der amtierende Flaggenträger. Die kapitalistisch-imperialistische Welt kann und wird mit solch einer Islamischen Republik Iran niemals Frieden schließen können, völlig unabhängig davon, wer im Parlament sitzt und wer Präsident ist. Die Westliche Welt wird alles in ihrer Macht liegende Einsetzen, um einen Systemwechsel zu bewirken. Da man alle Gewaltmittel bereits ausgeschöpft hat, versucht man es derzeit mit einem Streichelkurs, um das Land von Innen her zu zersetzen. Die aktuellen Wahlen zeigen, dass es einmal mehr nicht gelungen ist. Unabhängig davon, was die Wahlen im Inneren des Iran bewirken werden, waren sie einmal mehr eine schallende Ohrfeige gegen das moderne kapitalistisch-imperialistische Raubrittertum.
Der nächste US-Präsidenten-Millionär wird mit einer bisher nie dagewesenen Gewalt versuchen das Erbe der Supereichen zu retten, völlig unabhängig davon, welche Marionette auf den Thorn gesetzt wird. Für Deutschland rückt die Schicksalswahl des Volkes immer näher. Dabei wird es nicht um irgendwelche Abgeordnete oder Stadträte gehen, sondern um die Wahl, ob man mit dem kapitalistisch-imperialistischen Schwerverbrecherblock die Welt anzünden wird oder sich rechtzeitig dagegen stellt. Es wird keine leichte Wahl für Deutschland!
[1] http://aristoblog.de/2014/02/der-krieg-d...egen-die-armen/
[2] http://www.welt.de/politik/ausland/artic...dlungen-ab.html
[3] http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/...kulationen.html
[4] http://www.sueddeutsche.de/politik/despo...ert-1.1067806-6
[5] http://bfriends.brigitte.de/foren/politi...-kanada-11.html
[6] http://www.alischirasi.de/as070305.htm
[7] http://www.ksta.de/politik/irans-fuehrer...6,12835464.html
[8] http://www.sueddeutsche.de/politik/iran-...ohani-1.2883469