Das ungesühnte Verbrechen
Mitte Mai jährte sich zum 68.Male der Beginn einer Vertreibung, die, von
ihren Ausmaßen und Opfern her betrachtet, zu Recht als "Nakba"
(=Katastrophe), nicht nur in die Geschichte des palästinensischen Volkes
eingegangen ist.
Von ihr waren nach vorsichtigen Schätzungen mindestens 750.000 Menschen
betroffen, welche, auf zionistisches Geheiß hin, binnen Minuten ihre
angestammten Wohnstätten verlassen mussten.
Dabei konnten sie, wie auch die ARD-Nahost-Korrespondentin Frau Glass
in einer Reportage eingestand, nur das mitnehmen, was sie auf dem Leibe trugen.
Mit diesem ungeheuerlichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden
die sich ja noch heute so gerne als Opfer verstehenden Zionisten selber zu
Tätern gegenüber den wehrlosen Angehörigen eines anderen Volkes, stellten
sich dadurch also sichtbar auf dieselbe Stufe mit denen, von welchen sie wenige
Jahre zuvor Leid zugefügt bekommen hatten.
An dem seinerzeit von Israel den Palästinensern zugefügten Unrecht hat sich
dabei bis in unsere Tage leider nicht nur nichts geändert, nein!: es ist durch
das Wüten der israelischen Kolonisten im Westjordanland, beschönigend
"Siedler" genannt, in einer neuen furchtbaren Dimension in Erscheinung getreten.
Auch ihm fallen, wie seinerzeit in den Maitagen des Jahres 1948, unschuldige
Menschen zum Opfer, welchen hierzulande von den Staatstragenden, aus
Furcht vor einer ansonsten sicher zu erwartenden Instrumentalisierung des
Holocausts, keinerlei Achtung und Mitgefühl entgegengebracht wird.
Die mehr denn je stattfindende Unterdrückung des Volkes von Palästina fordert
infolgedessen mit gebieterischer Konsequenz zu einer Verstärkung der
antiimperialistischen Solidarität mit ihm auf, denn nur sie kann und wird seinen
Menschen das wiedergeben, was ihnen vor fast sieben Jahrzehnten die zionistischen
Landräuber nahmen: die Heimat!