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Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#1 von Cengiz Tuna , 16.07.2016 08:09

Niemand sollte sich die Illusion machen, dass das türkische Militär unabhängig und eigenständig handelt. Wenn man das berücksichtigt, kommt man zur Schlussfolgerung, dass es keinen Sinn ergibt, jemanden zu stürzen, der für Israel und den Westen jahrelang ein verlässlicher Partner war. Auch wenn Erdogan sich nach außen hin anders gibt. Zudem gibt es keinen besseren, der die Muslime in der Türkei in Schach hält. Also, warum Erdogan stürzen?

Über die Jahre hinweg wurde Erdogan unterstützt. Ihm wurde ein Palast gebaut, die Türkei finanziell vollgepumpt und die Infrastruktur aufgebaut. Die Türkei hat in den letzten 15 Jahren ein Wachstum hingelegt, welches ohne die Hilfe des Finanzkapitals unmöglich wäre. Diese Unterstützung hätte die Türkei nicht erhalten, wenn Erdogan sich den zionistisch-westlichen Interessen in den Weg gestellt hätte.

Deswegen macht nur eines Sinn. Mit dem vermeintlichen Putschversuch wurde genau das Gegenteil angestrebt: Erdogans Macht wurde weiter gefestigt und endgültig zementiert. Dazu hat man einige der Militärs absichtlich ins Messer laufen lassen. Ein letztes Aufbäumen und Aufräumen sozusagen. Ein echter Putsch läuft anders ab.

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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#2 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 16.07.2016 19:03

Eine vollkommen richtige Analyse, welcher eigentlich wenig hinzuzufügen ist.
Höchstens die ständige, aber auch schon in diesem Beitrag von Herrn Cengiz Tuna
vorgenommene, Erwähnung der ekelhaften Kollaboration des Erdogan-Regimes
mit dem mörderischen Zionismus.
Infolgedessen hat gerade dieser das allergeringste Interesse daran, einen derart willigen
Vasallen wie den derzeitigen türkischen Staatspräsidenten zu verlieren.
Deswegen haben ihm wohl auch die USA ebenso umgehend wie herzlich zur
Niederschlagung des vermeintlichen Putschversuches gratuliert.
Fazit: Ein Schmierentheater sondersgleichen!

Dr.Josef Haas

RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#3 von Cengiz Tuna , 17.07.2016 13:54

Wie Sie sehen, Herr Haas, ist der Mehmet genauso leicht manipulierbar wie der Michel. Vielleicht ist das ein Trost.

Wenn man in der Grundannahme richtig liegt, dann fügen sich alle Puzzleteile von selbst. Dann versteht man, warum der Irak zugebombt wird, warum Assad gestürzt werden soll, warum die Säuberung in „Kurdistan“ vorangetrieben wird und warum Erdogan die syrischen Flüchtlinge einbürgern möchte. Vielleicht ist das hier in Deutschland noch nicht so bekannt, aber Erdogan will den syrischen Flüchtlingen die türkische Nationalität verleihen.

Warum eigentlich? Der IS wird doch immer mehr zurückgedrängt und in Syrien wäre wieder genug aufzubauen. Aber sie sollen nicht zurück. Erstens ist der Plan Assad zu stürzen noch nicht beendet, und zweitens gehören Teile Syriens mit zum Gebiet Groß-Israels. Genauso wie sie ganz Palästina für sich beanspruchen, genauso beanspruchen sie Syrien. Also behält man die Syrier gleich ganz in der Türkei oder schiebt sie weiter nach Europa ab. Seit Jahrzehnten bitten die Bosnier darum, die türkische Staatsbürgerschaft zu bekommen, aber die wurde bisher immer abgelehnt, obwohl die Bosnier bis 1918 osmanische Staatsbürger waren.

Nichts anderes geschieht auch im Südosten der Türkei. Genannt Kurdistan. Dort fangen die Säuberungsaktionen auch an. Hier ein Anschlag, da ein Anschlag den Kurden untergejubelt, und schon kann es losgehen. Das gleiche Terrormanagement wie im Westen.

Es ist wirklich alles ein Schmierentheater. Selbst Putin spielt da mit. Aber das ist jetzt nicht das Thema. Dazu kommen wir später.

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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#4 von Cengiz Tuna , 17.07.2016 20:05

Mit dem Nationalismus ist es auch so eine Sache. Den kann man auch biegen, wie man ihn braucht. Jetzt in der Türkei. Früher waren die Nationalisten kemalistisch, säkular, und alle die gegen diese Ata-Ideologie waren, waren „Vatan Haini“, Volksverräter. Bei Volksverrätern kennen die Türken keinen Spaß. Heute ist es genau umgekehrt. Jetzt versuchen die „Kemalisten“ einen Putsch, weil sie gegen eine „Islamisierung“ der Türkei unter Erdogan sind, und werden nun selbst als Volksverräter bestraft. Auf der Bosporus-Brücke haben einige Erdogan-Anhänger Soldaten, die sich ergeben hatten, gedemütigt und ausgepeitscht. Einer soll sogar geköpft worden sein. Das mit dem Köpfen könnte aber eine Lüge sein.

Egal, Hauptsache Nationalist.

http://de.sputniknews.com/panorama/20160...gepeitscht.html

http://blauerbote.com/2016/07/16/putsch-...en-auf-bruecke/

Wenn man den Plan durchschaut, dann weiß man auch, dass die Visafreiheit für die Türkei kommen wird. Dass der Plan dafür schön längst feststeht. Egal was Politiker und Medien für ein Theater aufführen, und egal wie sich die Menschen dagegen sträuben.


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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#5 von Dörte Donker , 18.07.2016 11:27

LIeber Cengiz , sie können Pläne schmieden, wie sie wollen, der beste Pläneschmieder ist und bleibt Gott. Sie werden sich eines Tages wundern, was sie bewirken wollten und was sie bewirkt haben.


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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#6 von Cengiz Tuna , 18.07.2016 14:39

Jetzt geht das Schmierentheater wieder weiter.

EU: „Türkei hat keine Rechtfertigung für Verstoß gegen Rechtsstaatlichkeit“. Welche Rechtsstaatlichkeit? Oder unsere Merkel natürlich: "Todesstrafe würde Ende der Beitrittsverhandlungen bedeuten". Als ob sie das entscheiden dürfte.

Solche Nachrichten sind es, die die Menschen glauben lassen, Erdogan stünde zur Opposition gegenüber der zionistisch-westlichen Politik.

Wie kommen die Menschen darauf, dass Erdogan unabhängig agiert. Wäre Erdogan nicht auf der Linie der „Nimmersatten“, gäbe es einen echten Putsch. Wie immer, wenn das System der Nimmersatten in Gefahr ist. Das gilt für die Türkei, für Ägypten und alle anderen Länder. Man denke an den Arabischen Frühling. Die Gefahr besteht und bestand aber nicht. Die Türkei ist integriert in die Nimersatten-Nato und gewährt ihnen alle Rechte. Erst kürzlich wurde die Beziehung zu Israel wieder offiziell besiegelt. Inoffiziell hat es nie ein echten Konflikt gegeben. Was der Erdogan sagt, und was er tut, sind zwei Paar Schuhe.

Die Türkei ist mit Erdogan jetzt fest in der Hand der Nimmersatten, und die Mehrheit der Türken, vor allem Sunniten, wird ihm blind wie Lemminge in die Verderbnis folgen.

Dann die Zufälle, die immer stattfinden. Das Hotel Erdogans, wo er sich angeblich aufgehalten haben soll, wurde erst beschossen, als er nicht mehr da war. Dann wurde die Maschine Erdogans von den Putschisten verfolgt, aber nicht abgeschossen. Eine Antwort hat man darauf auch gleich parat: Ein Mysterium. Na, wem das reicht.

Noch etwas zum Weltkrieg. Es gibt keinen Weltkrieg ohne einen Plan. Und der Plan der letzten beiden Weltkriege war die Gründung Israels. Ja, und Russland war der erste, der die Gründung Israels anerkannte.

Mir kommt der Massenmörder Churchill in den Sinn:

"Derjenige muss in der Tat blind sein, der nicht sehen kann, dass hier auf Erden ein großes Vorhaben, ein großer Plan ausgeführt wird, an dessen Verwirklichung wir als treue Knechte mitwirken dürfen."

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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#7 von Cengiz Tuna , 18.07.2016 15:50

Liebe Dörte, weißt du was ich vermute, was es mit den Polizeimorden in den USA auf sich hat? Ich vermute, hinter den Scharfschützen gegen weiße Polizisten steckt wieder die eigene Regierung. Wie so oft. Als mal wieder zwei Schwarze von der Polizei ermordet wurden, bestand die Gefahr großer Unruhen. Um dem entgegenzusteuern, wurden einige weiße Polizisten geopfert, um einen Aufstand zu verhindern. Eine Rache bzw. Genugtuung für Schwarze. Dadurch ist die Stimmung gekippt. Plötzlich hieß es in den Medien, wir müssen alle zusammenhalten. Ohne diese Tat, hätten wir die Unruhen sicher noch heute.

Die Aufstände der Schwarzen wurde in den letzten Jahrenzehnten in den USA immer größer. Um das zu beruhigen, hat die Zweiparteien-Diktatur in den USA einen „Schwarzen“ an die macht gehievt.

Lieber einige Polizisten Opfern, als das ganze Land ins Chaos versinken zu lassen und die Macht zu verlieren. Zutrauen würde ich es denen.

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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#8 von Dörte Donker , 19.07.2016 12:35

Natürlich ist der erste Reflex, dass man bei solchen Behauptungen ein Verschwörungstheoretiker sei.
Natürlich haben die Amis genug kluge Köpfe und züchten sich da ein Arsenal, die genauestens geschult sind, in Sachen Massenwirkung etc. Eigentlich ein einfaches Spiel der möglichen Reaktionen von Solidarisierung und Entsolidarisierung, daher ist alles möglich. Hinzu kommt, dass anders als hier, der amerikanische Bürger bewaffnet ist. Einen Aufstand, in welche Richtung auch immer, würde für die Herrschenden nicht gerade einfach niederzuschlagen sein. Auch wenn es jetzt noch geklappt hat, für mich bleibt die USA ein möglicher Bürgerkriegskandidat. Es ist nur eine Frage der Zeit, bzw. muss man sich an der Stelle auch überlegen, ob man 30.000 Schusswaffentote pro Jahr nicht schon als Kriegszustand bezeichnen muss.
Ich hätte es zwar nie für möglich gehalten, dass Rassenunruhen eine Ursache sein könnten...aber ich sitze auch nicht in der US-ameriakanischen Gesellschaft. Nur muss man sich vergegenwertigen, dass vor knapp 60 Jahre die USA noch durch und durch rassistisch waren. Mein Vater erzählte mir einmal, dass ein deutscher Offizier in den USA einer farbigen Schwangeren seinen Platz im Bus angeboten hat. Das gab diplomatische Verwicklungen.
Ziemlich verlogen, wenn die Amis sich in Deutschland als antirassistische Befreier feiern ließen und Zuhause das Leben eines Farbigen immer noch nichts wert war. Aber ist nicht alles beim Alten geblieben?


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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#9 von Cengiz Tuna , 22.07.2016 11:32

Es gibt nun wirklich viele Anhaltspunkte dafür, warum der Putsch ein „Inside-Job“ war. Ein Inside-Job in dem Sinne, dass ein Staatsstreich angestoßen wurde, der zum Scheitern verurteilt war.

Hier wieder einige Punkte. Ein wesentlicher Grund dafür, warum Fetullah Gülen nicht der Drahtzieher des Staatsstreichs sein kann, ist, dass er nicht über die Macht und die Mehrheit verfügt, einen Putsch auf Dauer aufrechtzuerhalten. Dafür war Erdogan schon zu stark. Es käme einem Selbstmord gleich. Im Gülen-Lager hat Erdogan schon seit 2013 aufgeräumt. Wenn Gülen noch genug Macht in der Türkei hätte, wäre er nicht in die USA "geflohen". Gülen kann also nur ein Bauernopfer sein, der von den wahren Drahtziehern nur ablenken soll. Somit kann der Vorwurf Erdogans gegen Gülen nicht wahr sein.

Ein weiter schwerwiegender Punkt sind die Medien. Der Umgang der Medien mit dem Putsch hat sofort erkennen lassen, dass ein Staatsstreich inszeniert wird. Schon das Telefonat mit Erdogan im Fernsehen hatte deutlich manipulatorischen Charakter. Normalerweise hört man von einem Putsch erst, wenn der schon vorbei ist. Die Kommunikation wird vollkommen lahmgelegt. Ja, heutzutage gehört auch das Internet dazu. Dieser Putsch wurde im Fernsehen aber fast live begleitet. Dass es sich um einen ausländischen Sender gehandelt hat, durch den Erdogan die Massen aufgefordert hat auf die Straßen zu gehen, kann zwar als Ironie ausgelegt werden, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit der Manipulation höher.

Ein Widerspruch sind auch die beteiligten am Putsch. Normalerweise sind erfahrene ranghohe Generäle involviert, bei diesem waren es meist Ex-Generäle und Generäle die vor dem Ruhestand standen. Diese konnten entbehrt werden. Auffällig auch die jungen unerfahrenen Soldaten, meist um die 20, die unsinnigerweise Strecken absperren mussten und glaubten, es wäre nur eine militärische Übung.

Dann noch einmal die Medien. Fast jeder Sender (wer die kontrolliert muss ich wohl nicht sagen, ist wie bei uns hier) macht nun aus dem angeblichen Streich ein Mythos. Da die Drahtzieher wissen, beim Nationalismus werden die Türken blind. Schon alleine die Medien machen deutlich, was da für ein Spiel läuft. Der 15.07. wird jetzt sogar zum „Tag der Demokratie“ oder „Tag der Märtyrer“ deklariert. Dieser wird nun jedes Jahr gefeiert.

Was Russland betrifft. Russland hat inzwischen dementiert, Erdogan rechtzeitig gewarnt zu haben. Es würde außerdem keinen Sinn machen. Denn wenn ihn der russische Geheimdienst ihn warnen musste, weil der türkische nicht fähig dazu war, dann müsste Erdogan erst im eigenen Lager, seinem Geheimdienst, aufräumen.

Es gibt noch mehr Anhaltspunkte, dann müsste man aber etwas weiter zurück. Z.B. über die Art, wie er an die Macht gekommen ist, welche Orden er erhalten hat, wie er sich im Fall Mavi Marmara und der Sackaffäre verhalten u.v.m. Das kann man doch nicht alles ignorieren. Was ist es, was die Menschen daran hindert, die wahren Ambitionen Erdogans zu erkennen?

Nicht zuletzt die ganzen Entlassungen, die schon gleich am nächsten Tag umgesetzt wurden. So schnell kann man nur reagieren, wenn die Listen schon bereitlagen. Es hat nur noch ein Motiv gefehlt, um weiter aufzuräumen.

Weitere logische Fragen stellt Freeman vom ASR. Ich teile nicht seine ganzen Ansichten, aber in diesem Fall hat er Recht. Warum verteidigt der Westen Erdogan, um ihn dann wieder zu kritisieren?

http://alles-schallundrauch.blogspot.de/...erschlagen.html

Selbst Herr Assad bringt es auf den Punkt.

http://parstoday.com/de/news/middle_east...n_programms_aus


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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#10 von Cengiz Tuna , 22.07.2016 18:40

Das mit dem Transpondersignal hat sich jetzt auch geklärt.

An den Flight-Radar haben die, die den Coup geplant haben, nicht gedacht. Tja, Internetzeitalter eben. Zu manipulieren wird immer schwerer. Wie einfach war es doch damals, als es nur einen eigenen Sender gab. Da konnte man manipulieren, wie man wollte. Man denke an den Zweiten weltkrieg.

Er hat noch seine Kreise gedreht, damit er nicht zu früh in Istanbul landet.
Freeman ist in Bezug auf den Putsch wirklich auf Trab.

http://alles-schallundrauch.blogspot.de/...-war-nicht.html

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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#11 von Cengiz Tuna , 22.07.2016 18:55

Wollt ihr mal sehen, mit welchen Videos Erdogan Anhänger gewinnt?



So ein emotionales Video wäre in Deutschland unmöglich. Ihr hättet mal das Frühstücksfernsehen nach dem „Putsch“ sehen sollen. Leider finde ich kein Video dazu. Im Hintergrund lief Marschmusik und der Moderator fuchtelte immer mit dem Arm, die Hand zu einer Faust gemacht. Wahnsinn!

Bei den Pro-Erdogan-Versammlungen sieht man im Meer von türkischen Fahnen auch immer wieder die syrische Anti-Assad-Fahne. Dann das Handzeichen der grauen Wölfe und das Handzeichen der Rabia. So ist es dann auch kein Zufall, dass einige in alevitische Bezirke gingen und ihre „Allahu Akbars“ brüllten. Das kam in der Türkei in der Vergangenheit schon einige Male vor.

https://www.evrensel.net/haber/285379/ma...llesine-saldiri

Da kommt mir eine Rede von Necmettin Erbakan in den Sinn. Erbakan war sehr weitsichtig und hat schon vor vielen Jahren vor Erdogan gewarnt.



Leider nur auf türkisch. Nur ganz kurz: Erdogan wird sich mit Israel zusammentun und den Iran angreifen. Vorher muss er Syrien bekriegen. Den Südosten der Türkei wird er Israel zufügen etc.

Syrien hat er noch nicht besiegt, den Südosten der Türkei hat er gerade in Bearbeitung und gegen den Iran wird der "BOP-Esbaskani" auch noch kommen. Dass Erdogan sich den Russen angenähert hat und seine Politik gegenüber Syrien ändert, sehe ich noch nicht. Die Stromunterbrechung in Incirlik erachte ich momentan nur als Aktionismus. Er räumt doch gerade auf, warum nicht auch an richtiger Stelle?

Wirklich sehr weitsichtig.


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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#12 von Cengiz Tuna , 25.07.2016 12:24

Der amerikanische Luftwaffenstützpunkt Incirlik in der Türkei „has power again“. Darüber wird in den Medien selbstverständlich nur leise berichtet, um etwas zu finden, muss man sich bemühen. Die türkische Lira gewinnt wieder an Wert und die Börse in Istanbul legt zum Auftakt um 2,5 % zu.

Gülen selbst bestreitet am Putsch beteiligt gewesen zu sein und fordert zur Untersuchung eine unabhängige internationale Kommission. Das geht aber im medialen Donnergewitter des „Gülen war`s“ und des frenetisch gefeierten Freudentaumels unter. Zu groß ist dann doch der Nationalstolz. Eine unabhängige Untersuchung wird es nicht geben, wie so oft.

Doch nehmen wir einmal an, Fethullah Gülen hat den Staatsstreich organisiert. Für wen steht denn Gülen? Für die CIA und für USA. Wäre es dann nicht logisch, statt in alevitischen Bezirken „Allahu Akbar“ zu brüllen„ „Kahrolsun Amerika“ zu rufen? Schließlich wird Gülen von diesen unterstützt.

Was bleibt, ist ein Erdogan der fester im Sattel sitzt als je zuvor. Nun geht das Schmierentheater zwischen Okzident und Orient, zwischen Islam und Christentum, zwischen EU-Merkel und Erdogan weiter, und Anhänger beiden Seiten bedienen sich ihrer Reflexe. Niemand eignet sich für das Teile und Herrsche mehr als Erdogan. Klammheimlich aber, dienen beide Seiten der selben Agenda.

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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#13 von Cengiz Tuna , 17.07.2017 20:57

Vorgestern war die Gedenkveranstaltung anlässlich des ersten Jahrestages des angeblichen Putschversuchs und die Propaganda, die ich gesehen habe, stellt alles in den Schatten, was ich bisher erlebt habe. Es wurde eigens dafür ein dreiminütiger Propagandafilm erstellt. Die Brücke an dem der angebliche Putsch stattfand, wurde umbenannt zur Märtyrerbrücke. Der 15. Temmuz (Juli) wurde zum nationalen Feiertag erkoren. Es wurden zwei neue Denkmäler dafür errichtet, eines an der Brücke und eines auf dem Hof von Erdogans Weißen Palast. Netzanbieter Türkcell hat zur Feier des Tages Telefon- und Internettarife verschenkt. Wer an dem Tag mit dem Handy telefonierte, dem wurde plötzlich ein Audio-Clip von Erdogns Grußbotschaft zwischengeschaltet (ich wäre schockiert darüber). Nahezu jeder 2. Sender hat die Gedenkfeier live übertragen.

Der „Putschversuch“ hat sich jetzt manifestiert und wird wohl in die Geschichtsbücher eingehen. Mir kam ein Zitat in den Sinn: "Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, und sie wird zur Wahrheit."

Seien wir doch ehrlich, wenn wir betrachten, wer hier der eigentliche Verlierer ist, dann wird deutlich, gegen wen die Intrige in Wahrheit gerichtet ist - es ist die Gülen-Bewegung. Davon zeugen die sofortigen Schuldzuweisungen, die Zigtausenden Entlassungen, die vielen Schließungen und Verhaftungen, und wie wir wissen, standen sogar die Listen dafür schon bereit.

Man kann auch sagen: Der 7/15 war das 9/11 der Türkei. Während die USA den Anschlag dazu nutzten, um in den Irak einzumarschieren, nutzt Erdogan ihn dazu, seinen Konkurrenten auszuschalten. Zwischen der Gülen-Bewegung und Erdogan gab es ja vor einigen Jahren ein Konflikt wegen einem Korruptionsvorwurf. Schon damals hatte Erdogan angefangen, im Gülen-Lager aufzuräumen, jetzt kann er es richtig tun.

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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#14 von Cengiz Tuna , 20.07.2017 14:59

Also das ist wirklich alles so absurd. Da wird einfach eine Bewegung beschuldigt einen Putsch geplant zu haben, und alleine diese Beschuldigung reicht aus, um sofort über 150.000 Staatsbeamte (!) zu entlassen, um über 50.000 Menschen in U-Haft zu stecken und um über 1000 Einrichtungen und Schulen zu schließen.

Welche Beweise gibt es denn dafür, dass die Gülen-Bewegung hinter dem Putschversuch stand? Warum hat die AKP-Regierung eine Untersuchung dazu verhindert? Es gibt so viele Widersprüche und so viele Fragen die sind offen, wieso wird das ignoriert? Beim 9/11 ging das Aufzählen der Widersprüche sofort los, warum diesmal nicht?

Ich bin weder ein Gülen- noch ein Erdogan-Anhänger, aber Unrecht bleibt Unrecht, auch wenn es gegen eine Gruppierung geschieht, die mir nicht freundlich gesinnt ist. Wer dieses Unrecht heute nicht sieht, der darf sich eines Tages nicht wundern, wenn seine eigene Religionsgemeinschaft genauso bekämpft wird. Nur zur Erinnerung, zwei wichtige Sender wurden schon geschlossen.

Und um von diesen allgemeinen Fragen abzulenken, wird die Aufmerksamkeit auf einige wenige Aktivisten gelenkt. Wie wir sehen, mit Erfolg. Alles konzentriert sich nur noch auf die paar Leute und die ganzen anderen Menschen werden ausgeblendet.

Die Deutschen sind empört, die Türken reagieren mit einer Trotzreaktion und stellen sich auf die Seite von Erdogan, ohne zu hinterfragen.

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RE: Der vermeintliche Putsch in der Türkei

#15 von Cengiz Tuna , 20.07.2017 17:45

Nur mal einige Fragen und Widersprüche. Sogar Herr Erdogan selbst hat eine widersprüchliche Angabe gemacht. So behauptete er in einer Stellungnahme, er habe vom Putsch um 16 Uhr bis 16:30 von seinem Schwager erfahren, dieser hätte ihm mitgeteilt, dass Soldaten die Brücke gesperrt hätten, aber in Wahrheit waren zu dem Zeitpunkt noch gar keine Panzer unterwegs. Die Sperrung geschah nämlich erst sechs Stunden später gegen 22 Uhr.



Bei der Gelegenheit kann man dann auch gleich die Frage stellen, warum wird denn überhaupt eine Brücke gesperrt? Welchen Sinn macht das bei einem Putsch? Und das um eine Zeit, wo viele auf dem Heimweg sind. Es ging vermutlich nur darum, so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Warum durfte bis her noch kein Putschist aussagen? Warum verhindert man das? Bei einem Putsch werden in erster Linie Angehörige einer Partei festgenommen, warum wurde in diesem Fall nicht einem einzigen die Haare gekrümmt usw. usf.

Jetzt will er den Gefangenen im Schauprozess genau solche Kleidung tragen lassen, wie in Guantanamo. Lernt er das von seinen Freunden? Vor einigen Tagen wurde zudem der Ausnahmezustand verlängert, natürlich nur, bis der Terrorismus besiegt ist. Das kann dauern.

Beim 9/11 sind die Menschen schneller aufgewacht, beim 7/15 wird es vermutlich noch eine Weile dauern.

Hier gibt es noch 50 weitere Fragen. Leider nur auf Türkisch, denn im diesem Fall findet man kaum etwas in Deutsch:

https://www.youtube.com/watch?v=805CUFCKKKY

Ich bin gerne bereit, mich eines Besseren belehren zu lassen, vielleicht sehe ich das ja falsch.


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