Vor ihrem Volk gescheitert
Am 29.November begann die Fatah ihren Parteitag.
Was in früheren Jahrzehnten noch viele Palästinenser zu interessieren
vermochte, ist heute, wenn überhaupt, zu einer dürren Meldung verkommen
und erscheint in den sog. "Weltmedien" nur noch am Rande.
Dieses offensichtliche Desinteresse kommt natürlich nicht von ungefähr.
Bedingt durch die ihrer Führungsspitze nachgesagte Korruption und den
seit langem betriebenen Kurs der Anpassung an das israelische Besatzerregime,
ist die Geschichte buchstäblich über diese 1959 gegründete palästinensische
Bewegung hinweg gegangen.
Dabei hatte es in ihren Gründungsjahren weiß Gott nicht danach ausgesehen.
Da war die Fatah noch ein wirklich ernst zu nehmender Faktor im
Freiheitskampf des Volkes von Palästina gegen die zionistischen Terroristen
gewesen, fand sie deswegen in der antiimperialistisch empfindenden Welt
Anerkennung und Sympathie.
Spätestens die nach Yasser Arafat kommende Generation hat genau dies durch
ihre auf Kompromiss gegenüber dem Todfeind Palästinas, also Israel, ausgerichtete
Strategie restlos verspielt.
Nun gilt natürlich auch in diesem traurigen Zusammenhang die alte Faustregel,
dass verloren gegangenes Vertrauen nur ganz schwer zurückgewonnen werden
kann. Dies gilt selbstverständlich und erst recht für diese nach wie vor größte
Kraft im palästinensischen Politspektrum.
Allerdings scheint sich Fatah-Chef Mahmut Abbas genau darum aber nicht
ernstlich zu sorgen- stattdessen geht es ihm scheinbar allein um die
Behauptung seiner Macht.
Genau dies stellt aber in jeder Hinsicht eine Art Todsünde im Kampf eines
mehr denn je geknechteten und unterdrückten Volkes dar, denn genau darum
handelt es sich ja beim palästinensischen.
Statt Aufbietung aller Kräfte gegen den Feind Israel, was allein Palästina Freiheit
und Selbstbestimmung bringen könnte, schickt er Feuerwehren zum
israelischen Aggressor und liegt dem Oberzionisten Netanjahu buchstäblich
zu Füßen.
Aus dem in früheren Jahren durchaus bewährten Kämpfer Abu Mazen ist so
in jeder Hinsicht ein Verräter der Interessen seines schwer leidenden Volkes
geworden, ein Stigma, das dadurch auch der von ihm geführten Fatah anhaftet.
Deren Zukunft kann infolgedessen nur in der rücksichtslosen Emanzipation
von ihm und den ihm treu ergebenen Kapitulanten bestehen.
Alles andere wäre demgegenüber nur eine Vortäuschung falscher Tatsachen,
welche das Volk von Palästina noch tiefer in das von Israel seit 1947/48 planmäßig
herbeigeführte Elend stürzen würde.
Es kann und darf daher zukünftig in ihm nur noch eine Denkweise geben:
Ohne Abbas, dafür aber Fatah, was ja bekanntlich Kampf bedeutet, bis
zum letzten mit den zionistischen Unterdrückern!
Die "Alternative" hierzu wäre die Versklavung Palästinas bis in die ferne
Zukunft hinein.
Welcher anständig gebliebene Mensch aber könnte genau daran interessiert
sein?