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Wie Deutschland die Existenz des Judentums gefährdet

#1 von Yavuz Özoguz , 02.12.2016 09:21

Wie Deutschland die Existenz des Judentums gefährdet

Europa hat im missbrauchten Namen des Christentums Jahrhunderte lang Juden unterdrückt, als diese Zuflucht bei Muslimen fanden. Heute werden Juden in Europa immer noch verachtet, und man will ihnen auch noch die Zufluchtsstätte unter Muslimen nehmen.

Der europäische Antisemitismus füllt ganze Bibliotheken. Juden waren Jahrhunderte lang eine Art Aussätzige in ihren jeweiligen Heimstätten, seien sie in Deutschland oder anderen europäische Ländern gewesen. Während sie in Europa keine anständigen Berufe ergreifen durften, warn sie unter anderem die berühmtesten Ärzte in der muslimischen Welt. Rein oberflächlich betrachtet erscheint es heute so, als wenn Deutschland durch eine Art übertriebene und völlig unkritische Unterstützung jeglicher Verbrechen des Zionismus die historischen Verbrechen wieder gut machen will. Bei genauer Analyse wird allerdings deutlich, dass der heute angerichtete Schaden die Existenz des gesamten Judentums als Religion mehr bedroht denn je zuvor.

Während man in Deutschland sowohl die Existenz Gottes verneinen und jegliche Heiligkeit unter dem Deckmantel von Satire beschimpfen darf, während man über jegliche wissenschaftliche Fragestellung debattieren und jedes historische Ereignis hinterfragen darf, gibt es eine Ausnahme: den so genannten Holocaust. Sechs Millionen Juden wurden ermordet, und wenn jemand z.B. aufgrund seiner wissenschaftlichen Analyse zu dem Schluss käme, dass „nur“ zwei Millionen Juden ermordet worden seien, muss er mit einem Strafverfahren rechnen, weil er angeblich den Holocaust leugnen würde.

Ist es wirklich eine Leugnung des Holocaust, wenn „nur“ zwei Million Juden ermordet wurden? Ist das nicht ein unfassbare Zahl (eine gesamte Großstadt in Deutschland ausradiert!)? Aber was hat das mit Israel zu tun? Den Staat gab es damals gar nicht! Ermordet wurden nicht Israelis, sondern Deutsche, Polen, Österreicher, Franzosen, und andere Bürger jüdischen Glaubens! Keines dieser Länder ist offensichtlich bereit zuzugeben, dass eigene Staatsbürger vertrieben und vernichtet wurden. Es waren eben keine Deutsche, Polen, Österreicher oder Franzosen, die vertrieben und vernichtet wurden, sondern Juden, so die heute noch existierende Lesart in Europa. Sonst müsste man zugeben, dass man diese Menschen aus ihrer eigenen Heimat vertrieben hat, aus ihrer Heimat Deutschland, Polen, Österreich und Frankreich. Man müsste zugeben, dass der so genannte Exodus nach Palästina eigentlich eine heute noch anhaltende Vertreibung aus Europa ist.

Ganz offensichtlich will man all diesen Menschen im Nachhinein sogar ihre Nationalität streitig machen! Verfällt man nicht damit in die Argumentation des Verbrechers Hitler, indem man Juden zu Israelis macht (als es den Staat noch gar nicht gab) und ihnen z.B. das Deutschsein verweigert? Gibt es keine Deutsche jüdischen Glaubens? Ist jeder Jude automatisch Israeli gemäß deutscher Lesart? Steckt darin nicht der größte Antisemitismusangriff auf alle Menschen jüdischen Glaubens, indem ihnen ihre Heimat streitig gemacht wird? Wenn Israel der Staat der Juden ist, dann kann nicht Deutschland der Staat der Juden sein. Zwar sind sie hier willkommen, aber sie gehören zu einem anderen Staat. Steckt in der merkelschen Staatsräson Deutschlands nicht der größte Angriff auf gläubige deutsche Juden in der Geschichte des Judentums? Warum werden Aufrufen von radikal-zionistischen Oberhäuptern an deutsche Juden nach Israel zu kommen nicht von deutscher Seite deutlich widersprochen?

Zweifelsohne hat der Verbrecher namens Hitler ein grausames Unrechtsregime angeführt, dass für die Ermordung von über 50 Millionen Menschen in der Welt maßgeblich mitverantwortlich ist. Und das Verbrechen begann sicher nicht in Auschwitz sondern u.a. auch in Schulklassen, in denen Juden nicht mitbeten durften (welch eine erschreckende Erinnerung heutzutage!). Möglicherweise könnte man die Schuld der damaligen Deutschen im Kontext der Versailler Knebelverträge differenzierter einordnen und den ersten Weltkrieg und dessen Ursachen usw. mitberücksichtigen beim Urteil. Aber warum sollte man dort aufhören? Man kann weiter zurückgehen bis hin zu Kain und Abel. Der eine Bruder ermordet den Anderen, weil er ihn neidet und denkt, er selbst sei besser als sein Bruder – die urteuflische Sünde.

Im Anschluss an den zweiten Weltkrieg ist mitten im damaligen Palästina der vorher nicht existierende Staat Israel entstanden, gegründet als „Heimstätte“ für das „Jüdische Volk“, gegründet als Kolonialprojekt von Kolonialisten. Das Konzept dafür wurde Jahrzehnte vorher beschrieben als „Judenstaat“ durch Herzl. Das Buch wurde geschrieben, als Hitler noch gar nicht geboren war! Und die vorbereitende Balfour-Deklaration entstand zu einer Zeit, als Hitler noch ein unbedeutender kleiner Gefreiter war und der Ort Auschwitz sicher noch kein Konzentrationslager hatte.

Die andere Existenzrechtsargumentation, dass vor soundsovielen tausend Jahren es schon ein Israel an jenem Ort gegeben hat, ist kaum haltbar, denn es ist ein willkürlicher Zeitpunkt der Geschichte herausgegriffen, um die Staatsgründung argumentativ zu belegen. Würde man einen anderen Zeitpunkt der Geschichte wählen, vorher oder nachher, so würde das Argument wegfallen.

Ist also der Holocaust das entscheidende Argument für die Unterstützung Israels und darf daher nicht diskutiert werden? Selbst vor den eigenen Bevölkerungen könnte man die unaufhörliche militärische, politische und finanzielle Unterstützung Israels kaum aufrechterhalten, noch dazu über so viele Jahrzehnte, wenn es nicht eine sinnvolle Begründung gäbe. Als Begründung wird stets der Holocaust genannt. Aber genügt der Holocaust als Argumentation? Oder dient jenes Argument nicht eher dazu, den Hass in der eigenen Bevölkerung gegen das Judentum zu schüren, ohne dass es ein Ventil der Äußerung findet? Müsste Israel kleiner werden, wenn nicht sechs sondern nur zwei Million Juden vernichtet wurden? Und hat das heutige Israel mehr Recht auf Unterstützung, wenn es nicht sechs sondern mehr als 10 Millionen gewesen wären?
Kann man solch ein Verbrechen jemals wieder gut machen? Die Antwort darauf lautet klipp und klar: „Nein“! Genauso wenig, wie man die Ausrottung der Indianer oder der Ureinwohner Australiens durch den weißen Herrenmenschen jemals wieder gut machen kann, genauso wenig kann man die Vernichtung von Juden durch da Nazi-Regime jemals wieder gut machen! Man kann aber auch die Massaker an Muslimen während der Reconquista in Spanien nicht wieder „gut“ machen.

Genauso, wie die damaligen Mörder auf der iberischen Halbinsel für die dortigen Massaker verantwortlich sind, genau so sind die damaligen Cowboys für die Massaker an so genannten Indianern und die weißen Einwanderer in Australien für der Ausrottung der Aborigines verantwortlich! Niemals sind Enkel oder Urenkel verantwortlich für Verbrechen ihrer Vorfahren. Dürfte man heute die Spanier dafür verantwortlich zeichnen, dass ihre Urahnen einstmals so viele Muslime massakriert haben, oder gar alle Europäer oder alle Christen? Viele heute lebende Spanier dürften Nachkomme so mancher der damaligen Mörder sein! Und wollte man die heutigen US-Amerikaner allesamt bestrafen für die Verbrechen, die ihre Vorfahren (zumindest der Meisten von Ihnen) an den Ureinwohnern durch „Siedler“ begangen haben?

Und genauso wenig sind heutige Deutsche verantwortlich für die Massaker Hitlers und seiner Schergen, ob es der Welt passt oder nicht! Es gibt keine Erbschuld! Und kein halbwegs gerechtes juristisches System der Welt überträgt eine Strafe des Vaters nach seinem Ableben auf den Sohn. Sippenhaft gibt es nur in Unrechtssystemen! Nazi-Deutschland hat Unrecht begangen, nicht nur gegen Juden, aber in erheblichen Maß gegen sie! Wenn also Nazi-Deutschland sechs Millionen Juden vernichtet hat oder sogar mehr als zehn, dann sind die damaligen Deutschen dafür verantwortlich ihnen eine Entschädigung zu geben, das dieses Unrecht zumindest ansatzweise kompensieren oder sühnen kann.

Es gibt eine uralte Regel, die heute noch in zivilisierten Gesellschaften gültig ist. Man kann nur das verschenken, was einem selbst gehört! Kein Volk der Erde, kein Land, kein Staat, nicht einmal die UNO haben das Rech, etwas zu verschenken, was ihnen nicht gehört! Palästina gehört seinen eigenen Einwohnern! Das waren Juden, Christen, vor allem Muslime und auch Andersgläubige, es waren Palästinenser gemäß heutigem Sprachgebrauch, oder Araber, wie sie damals hießen, unter ihnen auch jüdische Araber! Niemand in der Welt hat ein Recht dazu, jenes Land zu enteignen, um es anderen zu schenken, sei das Verbrechen des Schenkenden noch so unvorstellbar, und das Leid des Beschenkten noch so groß! Es spielt keine Rolle, ob Deutschland sechs Millionen Juden vernichtet hat oder mehr als zehn Millionen, Palästina gehörte ihnen nicht! Es gehörte auch nicht den Briten oder den anderen Ländern, die in der zu diesem Zweck geschaffenen UNO mitgestimmt haben. Sie hatten kein Recht dazu! Israel ist illegal gegründet und existiert illegal.

Genau hier liegt das Problem und an keiner anderen Stelle! Der Holocaust war gerade zu Ende, da hat die westliche Welt ein neues Unrecht aufgebaut, das bis heute anhält, ein imperialistisches Staatsgründungsprojekt, das bis heute nicht abgeschlossen ist und das bis heute als Ursache und Symbol für sehr viel Leid in dieser Welt steht!

Die Ursache für den Konflikt liegt somit in der westlichen Welt, nicht bei Muslimen! Warum gibt es z.B. keine Balfour-Deklarations-Konferenz um z.B. das Verbrechen zu analysieren, dass die Briten ein besetztes Land anderen zubilligen als den eigenen Einwohnern?

Nur zur Erinnerung: Niemand erbt das Unrecht seines Vaters. Aber niemand hat das Recht das unrechtmäßig erworbene Gut seines Vaters zu behalten. Gibt er es zurück, dann ist und bleibt er unschuldig. Behält er es aber und besteht zudem darauf, es zu behalten, dann wird auch er zum Dieb und somit zum Verbrecher. Berechtigterweise setzt sich Deutschland dafür ein, dass deutsche Erben auch in der vierten Generation Kunstgüter an die Nachkommen von Juden zurückgeben müssen. Das gleiche Deutschland unterstützt aber den unaufhörlichen Raubzug Israels in Palästina und verlangt keine Rückgabe!

So ist die Situation im heutigen Israel! Israel in seiner heutigen Form ist gestohlenes Land. Es ist derart grausam gestohlenen, dass nicht einmal der ursprüngliche Name des gestohlenen Landes, nämlich „Palästina“ genannt werden darf. Es heißt nur noch „Palästinensergebiete“. Und so lange dieser Diebstahl aufrecht erhalten wird, so lange dieses Unrecht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt wird, so lange wird es keinen Frieden in der Region geben, für niemanden, weder für Muslime, noch für Christen, Juden oder Andersgläubige!

Deutsche Politiker, die heute das Existenzrecht Israel in seiner heutigen Form als „Judenstaat“ wortlaut garantieren, sind weder Schuld an den Verbrechen der Nazis, noch an der unrechtmäßigen Staatsgründung Israels. Aber wenn sie sich heute auf die Seite des Unrechts stellen, wenn sie heute den Raubmord rechtfertigen und die gewaltsame Rechtfertigung von Diebesgut mittragen, dann werden sie mitschuldig, völlig unabhängig von der unvorstellbar hohen Zahl jüdischer Opfer in der Nazizeit! Wenn die westliche Welt glaubt mit noch so vielen finanziellen Mitteln, mit noch so hohen Mauern, mit noch so viel Unterstützung des Unrechts, Israel verteidigen zu können, dann haben sie absolut NICHTS aus den sechs oder mehr als zehn Millionen Juden gelernt, die grausam vernichtet wurden. Kein Unrechtsregime der Welt hat ewig gewährt, und viele von ihnen waren im Kontext ihrer Zeit noch viel mächtiger, als die USA und Israel sich heute zusammen einschätzen!

Wer von Auschwitz lernen will, der muss gegen das heutige Unrecht ankämpfen, unabhängig davon, ob es in Deutschland erfolgt oder in Palästina! Wenn sich ein Deutscher ernsthaft und aufrichtig von Auschwitz distanzieren will (obwohl er selbst gar nichts dafür kann), dann muss er gegen das Unrecht in Form des Apartheidsstaates Israel mit erlaubten Mitteln angehen! Stellt er sich auf die Seite von Israel, dann steht er nicht auf der Seite von Juden, sondern auf der Seite des Unrechts, das den Namen des Judentums missbraucht! Man kann auch heute noch Abel töten!

In Palästina werden erst dann Juden, Christen und Muslime in Frieden miteinender leben, wenn es keinen Judenstaat, keinen Christenstaat und keinen Muslimenstaat gibt, sondern einen Staat der einheimischen gleichberechtigten Bürger! Warum das so schwer zu verstehen ist in der westlichen Welt, ist der eigentliche Skandal in der ganzen Situation! Die westliche Welt schadet damit nicht nur Muslimen und Christen, sondern vor allem Juden in der ganzen Welt!

Wer Juden aufgrund ihres Judentums verächtlich macht, ist ein Antisemit und gehört geächtet! Wer aber die Verbrechen des Zionismus, die im missbrauchten Namen des Judentums erfolgen, nur deshalb verteidigt, weil sie im Namen des Judentums erfolgen, ist ebenfalls ein Antisemit, denn er wirft Juden pauschal vor, Zionisten und Israelis zu sein. Letztere Antisemiten schaden derzeit dem Judentum und damit jedem gläubigen Juden weitaus mehr als alle anderen, denn jene Unterstützer sitzen an den Hebeln der Macht in der westlichen Welt. Sie fügen jedem deutschen Juden, der gar nicht „Israeli“ sein will, sondern eben „nur“ Deutscher jüdischen Glaubens, viel Schmerz zu, denn ein deutscher jüdischen Glaubens scheint nicht vorgesehen.

Deutschland raubt den deutschen Juden ihre Heimat. Deutschland und zwingt ihnen einen Staat auf, der auf Raubmord und ethnischer Säuberung basiert. Im Gegensatz zu der historischen Situation wird den Juden dieses Mal auch jegliche Zufluchtmöglichkeit unter Muslimen genommen. Die Jahrzehnte andauernde Unterdrückung der Palästinenser und die Unterstützung dieses Verbrechens durch scheinbar alle Juden der Welt – wie es im Westen dargestellt wird – hat die ebenfalls Jahrhunderte lange Integration von Juden in muslimische Gesellschaften umschlagen lassen in pure Abneigung. Juden in Deutschland können dieses Mal in kein sicheres Land mehr fliehen, wenn der historisch nie abgeschlossene europäische Antisemitismus eines Tages wieder explodiert. Deutsche, die einen jüdischen Glauben haben und ihre Heimat in Deutschland sehen, hat die merkelsche Staatsräson offensichtlich nicht vorgesehen.

Was das letztendlich bedeutet, können Muslime am besten verstehen, denn auch Deutsche muslimischen Glaubens scheint das System kaum vorgesehen zu haben. Daher sei ganz nebenbei erwähnt: Jesus war kein Deutscher! Würde er heute kommen, wäre er wohl Palästinenser. Ob er zusammen mit Maria wohl einen Aufenthaltstitel für Deutschland bekäme? Die Frage dürfte in der Vorweihnachtszeit sehr spannend sein. Vielleicht ist das eines der Gründe, warum Deutsche immer mehr vergessen sollen, worum es zu Weihnachten eigentlich geht.

Yavuz Özoguz  
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RE: Wie Deutschland die Existenz des Judentums gefährdet

#2 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 04.12.2016 15:48

Dieser glänzenden Analyse ist eigentlich nur noch wenig hinzuzufügen, weist sie doch
in überzeugender Weise darauf hin, dass ohne das zuvor in der Vergangenheit Juden
zugefügte Unrecht niemals der "Staat" Israel hätte entstehen können.
Und genau von dort wird nun schon seit bald 70 Jahren das Volk von Palästina
entrechtet und unterdrückt. Den dafür Verantwortlichen nennt Yavuz Özoguz ebenfalls
beim Namen: Er heißt Zionismus.
Dessen Auftreten und Methoden haben sich dabei allerdings im Lauf der Geschichte
verändert.
Anfangs täuschte er bekanntlich vor, es ginge nur um Siedlungsland und Existenz-
möglichkeiten für den jüdischen Bevölkerungsüberschuss, vor allem in Osteuropa.
Das gesamte Judentum solle daher mithelfen, den leidenden Glaubensgenossen
eine neue Heimat zu verschaffen.
Dieses Siedlungsland suchte man seinerzeit in Palästina, da dort die Heimat der Väter
gewesen sei und auf dem Berge Zion der für jeden Juden heilige und verehrungswürdige
Tempel gestanden habe.
Wie die Erinnerung an den Berg Zion und sein Heiligtum für sämtliche Juden ein
"heiliger Gedanken" sei, so solle daher auch die neue Aufgabe, im Schutze dieses
Berges den verarmten Glaubensbrüdern und -schwestern eine neue Heimstätte zu verschaffen,
eine "heilige" sein. Infolgedessen der Begriff "Zionismus", welcher aber schon sehr
bald mit Mord und Gewalt für die Durchsetzung dieser seiner Zielsetzungen in
Erscheinung trat.
Mit der berüchtigten und nach ihm benannt gebliebenen Doktrin des damaligen britischen
Außenministers Lord Balfour vom November 1917 wurde dann aber schon damals die dafür
einzuschlagende Richtung sichtbar: Schaffung eines jüdischen Nationalstaates in Palästina
unter bewusster Missachtung der Rechte des dort schon seit Menschengedenken wohnhaft
gewesenen palästinensischen Volkes.
Damit - und dies ist leider heute weitgehend in Vergessenheit geraten- ging religiöser
Imperialismus einher.
Es ist ja dem jüdischen Volk nach seiner Auffassung von Gott verheißen, dass es unter
dessen Führung nach Palästina zurückkehren werde. Damit würde zugleich das
"Weltgericht" beginnen. Der Gott Jahwe werde dann sein "auserwähltes Volk" aus
der Zerstreuung (Galuth) befreien, werde ihm im Lande Israel (Palästina) die Herrschaft
über die Welt geben und die Feinde des Judentums im am Fuße des Berges Zion gelegenen
Tale Gehinnom richten.
Zugegeben: dies dürfte heutzutage nur noch die Auffassung einer kleinen jüdischen
Minderheit geblieben sein, doch sie ist und bleibt vorhanden.
Demgegenüber kommt der Zionismus, was ihm ja von diesen Sektierern dezidiert
vorgeworfen wird, ohne religiöse Bemäntelung seiner Ideologie aus, doch auch ihm geht
es letztlich um die Verwirklichung eines "Groß-Israel" vom Jordan bis zum Nil.
In ihrer grotesken Verblendung, das "Volk Gottes" vor sich zu haben, unterstützen nun
gerade in den USA sog. "evangelikale" Organisationen diese perversen Gedankengänge.
Und dies, obwohl Jesus bekanntlich auf Betreiben der damaligen jüdischen Führungsschicht
ans Kreuz geschlagen wurde, womit all die, welche in unseren Tagen die Mär vom "Gottes-
volk der Juden" verbreiten, dem sich deswegen ein Christ besonders verbunden fühlen müsse,
ihren Religionsstifter buchstäblich erneut kreuzigen.
Für das Volk von Palästina existiert hingegen das dem gleichzusetzende Martyrium gleichfalls
Tag für Tag, herbeigeführt und bewusst in Kauf genommen von den in der "westlichen
Wertegemeinschaft" tonangebenden Kräften, denen die Zusammenarbeit mit den Zionisten
über jede Menschlichkeit geht, denn wäre diese für sie tatsächlich ein Wert, würden sie
dem palästinensischen Volk umgehend das ihm bereits seit sieben Jahrzehnten zustehende
Selbstbestimmungsrecht verschaffen.
Realität werden kann dies aber nur, und auch darauf macht Yavuz Özoguz aufmerksam, allein
durch die Schaffung eines Staates, in dem Muslime, Christen und Juden friedlich neben-
und miteinander leben können.
Dafür zu kämpfen, bleibt folglich auch für alle anständig gebliebenen Menschen außerhalb
des einstigen "Heiligen Landes" eine immerwährende Verpflichtung, die niemals aus den
Augen verloren werden darf.
Alles andere wäre demgegenüber ein niemals mehr wiedergutzumachendes Verbrechen
gegen die Menschlichkeit!

Dr.Josef Haas

RE: Wie Deutschland die Existenz des Judentums gefährdet

#3 von Dörte Donker , 05.12.2016 09:05

Zitat Herr Haas:

Zitat
In ihrer grotesken Verblendung, das "Volk Gottes" vor sich zu haben, unterstützen nun
gerade in den USA sog. "evangelikale" Organisationen diese perversen Gedankengänge.
Und dies, obwohl Jesus bekanntlich auf Betreiben der damaligen jüdischen Führungsschicht
ans Kreuz geschlagen wurde, womit all die, welche in unseren Tagen die Mär vom "Gottes-
volk der Juden" verbreiten, dem sich deswegen ein Christ besonders verbunden fühlen müsse,
ihren Religionsstifter buchstäblich erneut kreuzigen.



Lieber Herr Haas, nur wollen die Evangelikalen Israel nicht retten, sondern opfern. Für sie läuft alles nur auf den Endkampf zwischen Gut und Böse hinaus, und in der Johannes Offenbarung können Sie nachlesen, wie viele Juden das überleben sollen, wie viele Menschen das überhaupt überleben sollen.

In Heise online kann man das nachlesen, da ich jetzt leider nicht die Zeit habe, dass alles hier für die Leser genau zu analysieren und darzustellen. Ich gebe nur mein Fazit zum Besten.

https://www.heise.de/tp/features/Armaged...st-3407465.html

Die Israelis und Juden müssen endlich selbst aufwachen und sehen, dass ihre derzeitige Haltung zu Israel aufzugeben ist und zwar für eine würdevolle Zukunft. Und dazu bedarf es ein Aufwachen, denn was die Israelis als Freunde ansehen, sind ihre schlimmsten Feinde. Anscheinend kann sich nur aus der israelischen Gesellschaft heraus etwas ändern.
Hier in Deutschland sind die Wenigsten in der Lage mit dem Thema mit klaren Geist und Verstand umzugehen und eine bestimmte Sache, die das alles rechtfertigen soll, dürfen wir wissenschaftlich eben nicht widerlegen, wenn uns unsere Freiheit lieb ist. Das ist alles tragisch, denn unsere Rolle in dem Spiel ist keine Gute, wie Herr Özoguz richtig feststellte. Mich persönlich belastet das als Deutsche sehr.


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