Geld statt Recht
Wieder einmal hat das Erdogan-Regime seine Heuchelei im Verhältnis
zu Israel schlagend unter Beweis gestellt.
Auf seine Veranlassung hin wurde jetzt nämlich das Verfahren gegen
die Mörder von zehn türkischen Staatsangehörigen, die im Mai 2010
bei der Enterung des Hilfsschiffes "Mari Marmara" von israelischen
"Soldaten" ermordet wurden, eingestellt.
Unter den vier selbstverständlich nur in Abwesenheit angeklagt
gewesenen zionistischen Offizieren befand sich dabei übrigens sogar
der damalige Generalstabschef Israels Gavriel Aschkenasi.
Ein erschütternder Vorgang, welcher in vollkommenem Gegensatz
zur früheren Einstellung der Türkei gegenüber diesem zionistischen
Verbrechen steht.
Seinerzeit wurde es von Ankara bekanntlich noch scharf verurteilt,
was ja auch die Einleitung eines offiziellen Strafverfahrens gegen
einige der Täter überzeugend belegt.
Allerdings kam es hier in dem zu Ende gehenden Jahr zu einer
vollkommenen Kurskorrektur bei den türkischen Behörden.
Ende Juni 2016 musste dann sogar das Recht hinter die Erfordernisse an-
geblicher Realpolitik zurücktreten.
Um genau dies zu erreichen, erklärte sich die Tel Aviver Führung zur
Zahlung einer "Entschädigung" in Höhe von 20 Millionen Dollar
(=18,8 Millionen Euro) bereit und gab darüber hinaus eine nichtssagende
"Entschuldigungserklärung" ab.
All dies schuf die Voraussetzungen für die heutige Einstellung des
Prozesses gegen die Türkenmörder aus Israel.
Ein Faustschlag in das Antlitz des Rechtes und der Gerechtigkeit-
vollzogen von einem Staatschef mit Namen Erdogan, der sich, solange
es ihm opportun erschienen war, doch so gerne als Kritiker des
israelischen Staatsterrorismus in Szene zu setzen verstand.
Wie es damit aber tatsächlich beschaffen ist, dokumentiert nun die
Einstellung dieses Verfahrens deutlich genug.
Sie demaskiert diesen "Helden" stattdessen als erbärmlichen Feigling.
Eine sehr traurige, aber doch belegbare Feststellung!