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Frohe Weihnachten Aleppo – Weihnachtsgrüße an Christen und Muslime vom Muslim-Markt

#1 von Yavuz Özoguz , 23.12.2016 09:51

Frohe Weihnachten Aleppo – Weihnachtsgrüße an Christen und Muslime vom Muslim-Markt



Eigentlich müsste die christliche Welt sich doch freuen, dass ihre Glaubensgeschwister in Aleppo endlich wieder friedvolle Weihnachten feiern können, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Oder leben in der Westlichen Welt keine Christen mehr?

Ein Querdenker fragt vor wenigen Tagen: „Aleppo: Befreit oder gefallen?“ und schreibt dann: „Die Terroristen in Aleppo sind besiegt. Die Menschen tanzen auf den Straßen und können ihr Glück nicht fassen. Die Truppen Assads haben … die Zivilisten befreit. Aleppo ist fast ganz von den verschiedenen Terroristen befreit. Sogar die westlichen Nachrichtagenturen vor Ort schießen Fotos von den lachenden, überglücklichen Menschen. .... Doch diese Bilder sehen wir hier in unseren Mainstreammedien nicht.“ [1]

Auch andere Fakten werden den Menschen in der angeblich freiheitlich-westlichen Welt, die sich arrogant als selbst ernannter Vertreter christlicher Werte darstellt, vorenthalten. Aleppo hatte vor der Invasion durch Terroristen, die von der Westlichen Welt unterstützt wurden, rund 2 Millionen Einwohner. Mindestens 150.000 davon waren Christen! Noch einmal zum Mitschreiben: Bevor die Kopfabschneider das Land überfallen haben, lebten so viele Christen in Aleppo, wie Heidelberg oder Oldenburg Einwohner hat. Über 50 Kirchen waren noch aktiv, weitere standen unter Denkmalschutz [2]. Über 50.000 Christen haben bis zum Schluss ausgeharrt. Fünf Jahre lang haben die Christen der Stadt die westliche, angeblich so christliche Welt darum gebeten, die Unterstützung für die Terroristen zu unterlassen. Noch im Februar 2016 hat der 70-Jährige Bischoff von Aleppo, Antoine Audo, bei seinem Interview an die Westliche Welt appelliert: „Assad als Diktator darzustellen ist westliche Propaganda. In Syrien herrscht Krieg. Viele Menschen sterben, aber sie sterben nicht nur durch Regierungstruppen. Warum spricht der Westen nicht über die Kräfte, die ganz im Sinne der Politik der Türkei und Saudi Arabiens morden? Das ist nun mal die Wahrheit. Ich muss sie ohne Angst aussprechen. … Wenn Sie Damaskus kritisieren wollen, dann kritisieren sie doch bitte auch Riad und Ankara, die ganze Region. Syrien ist ein wunderbares und starkes Land. Wir brauchen niemanden, der sich da von außen einmischt, um es zu zerstören.“ [3]

Doch alle diese Rufe seit über fünf Jahren blieben ungehört. Die Westliche Welt hat weiterhin die Saudis und die Kopfabschneider unterstützt. Sie hat weiterhin den Krieg in Syrien vorangetrieben und geholfen die Christen im Land zu ermorden. So mussten erst die Sondereinheiten der Revolutionsgarden der Islamischen Republik Iran und die Kämpfer der Hizbollah aus dem Libanon kommen, um die Christen in Aleppo zu befreien. Die Revolutionsgarden mussten dafür ihre wertvollsten Offiziere opfern [4].

Was ist das für ein merkwürdiges Bild? Die in der Westlichen Welt als terroristisch eingestufte Hizbollah, und die in der Westlichen Welt als noch übler eingestuften Revolutionsgarden der Islamischen Republik Iran unter den Oberbefehl des Revolutionsoberhauptes Imam Chamene’i retten die Christen in Aleppo, während die Westliche Welt traurig darüber ist, das Aleppo „gefallen“ ist aus ihrer Sicht. Da muss doch jeder Bürger der Westlichen Welt, der seine Sinne noch halbwegs beieinander hat und nicht zu den Superreichen, den Herrschern oder den Journalisten gehört, merken, dass hier irgendetwas ganz offensichtlich nicht stimmt. Wie kann es sein, dass ausgerechnet jene die Christen retten, die als Feind Nummer 1 und 2 auf der Liste der Westlichen Welt stehen, während die eigenen Verbündeten, wie Saudi-Arabien und Israel auf der Seite der Kopfabschneider stehen?

Jene Frage ließe sich auch direkt auf Deutschland übertragen? Wie kann es sein, dass der Vertreter Imam Chamene’is in Deutschland, Ayatollah Ramezani, jedes Jahr den Christen ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht, während die Verbündeten Deutschlands, die Saudis, jegliche Grüße zu Weihnachten über ihre Möchtegerngelehrten verbieten lassen?

Die Antwort auf alle diese Fragen liegt in einem Aspekt, der immer mehr in Vergessenheit gerät. Die dominierende Religion der so genannten freiheitlich-westlichen Welt ist schon lange nicht mehr das Christentum. Die dominierende Religion heißt Kapitalismus. Jene Religion ist eine Menschen verschlingende materialistische Ideologie, die bei Bedarf jedes Gewandt überstreift, um seine unmenschlichen Ziele durchzusetzen. Der imperialistische Charakter jener Religion ist so grausam, dass vor keinem Menschenleben halt gemacht wird. Das Blut unschuldiger Menschen, welches die Finger der Führer der Westlichen Welt besuhlt, ist nicht mehr abwaschbar. Sie glauben, dass ihre Macht und ihre Arroganz die Welt beherrscht. Sie glauben selbst Herrscher dieser Welt zu sein. Sie ziehen sich das Gewand des Judentums an, um als Zionisten seit über 70 Jahren Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben. Sie ziehen sich das Kleid von Christen an, um ihr strahlendes Uran in Form von Munition im Irak zu entsorgen und mit ihrer Wirtschaftspolitik Millionen an Menschen verhungern zu lassen. Sie ziehen sich als Muslime an, um Menschen gegeneinander aufhetzen zu können. Sie haben keine Skrupel noch Scham. Sie wollen herrschen, herrschen und noch einmal herrschen. Sie verkleiden ihre Wahnvorstellung unter dem Begriff „Führungsmacht“ [5]. Doch das einzige Ziel, in das sie die Völker dieser Erde führen, ist das Verderben.

Zu Weihnachten ziehen sie sogar das Gewand von Christen an, die irgendetwas mit Jesus und Maria zu tun hätten. Aber in Wirklichkeit glauben sie nicht an die Rückkehr Jesu. Denn sonst würden sie sich schämen dafür, wie sehr ihre Verbrechen die Welt an den Abgrund führt. Ihre Glaubensleugnung ist der Hauptgrund dafür, dass sie die Christen in Aleppo so erbärmlich im Stich gelassen haben. Ihre Machtinteressen waren ihnen wichtiger als ihre Glaubensgeschwister. Es waren Muslime mit Liebe zu Allah, mit Liebe zum Propheten Muhammad, mit Liebe zu Fatima und Imam Ali, mit Liebe zu der Opferbereitschaft von Kerbela, die die Christen in Aleppo befreit haben! Denn gemeinsam mit den Christen in Aleppo glauben die Muslime an die Rückkehr Jesu.

Christen in Aleppo hoffen innigst auf die baldige Rückkehr Jesu. Sie glauben an Gott und nennen ihn – zum Verdruss deutscher C-Politiker – auch noch „Allah“. Ja, Sie schmücken sogar ihre Grabsteine mit jener Aufschrift. Voller Frieden singen sie z.B. zu Pfingsten ihre ohrenbetäubenden Gesänge über Lautsprecher in die Stadt, während gleichzeitig der Gebetsruf der Muslime erklingt. Kein Christ und kein Muslim fühlt sich von den anderen gestört! Sie glauben zusammen mit ihren muslimischen und christlichen Nachbarn an den Heiligen Geist, selbst wenn sie ihn unterschiedlich verstehen.

Solche Christen sind der Westlichen Welt suspekt. Christen, die zu Weihnachten Jesu Geburt feiern und der Heiligen Maria gedenken, sind in der Westlichen Welt eine verschwindende Minderheit. In England, einem der brutalsten Kolonialisten der Westlichen Welt, gaben bei einer Umfrage im Jahr 2014 mehr als die Hälfte der befragten Kinder an, dass Weihnachten der Geburtstag des Weihnachtsmannes sei. Jedes fünfte Kind glaubt, dass Jesus einer Chelsea-Spieler sei [7]. Von Muslimen haben diese Kinder diesen freiheitlich-westlichen Materialismuswahn sicher nicht gelernt.

Aleppo ist jetzt befreit, nicht nur für Muslime, sondern auch für Christen und Andersgläubige. Aleppo kann erstmals seit fünf Jahren friedliche Weihnachten feiern, selbst wenn die Trümmerlandschaft viele Feiern erschweren wird. Zerstörte Gebäude kann man wieder aufbauen. Die durch den Materialismuswahn der Westlichen Welt zerstörten Herzen sind viel schwerer zu heilen.

Als Muslime in Deutschland wünschen wir der Minderheit der gläubigen Christen im Land von ganzem Herzen ein gesegnetes Fest zum Geburtstag Jesu und ein gesegnetes Gedenken der Heiligen Maria. Beide spielen auch für uns Muslime eine sehr große Rolle. Sie waren frei von Fehl und Sünde und sind Vorbilder für die Menschheit. Gemeinsam mit unseren christlichen Geschwistern im Glauben an den einen Schöpfer erflehen wir vom Herrn der Welten die baldige Rückkehr Jesu.

Auch allen anderen Mitbürgern wünschen wir gesegnete Festtage und ein besinnliches Beisammensein im Kreis der Familie. Bei den traditionell guten Vorsätzen zum neuen Jahr wünschen wir uns alle Frieden im Herzen und in der Welt. Als kleines Weihnachtsgeschenk verweisen wir auf den wunderbaren Film Maria aus der Islamischen Republik Iran, der jetzt in vielen Teilen auch mit deutschen Untertiteln vorhanden ist [7]. Bis die Schlussszenen in der professionellen Version veröffentlicht werden, kann man sie übergangsweise auch bei Muslim-Tv sehen [8]. Viel Freude dabei.

[1] http://quer-denken.tv/aleppo-befreit-oder-gefallen/
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_churches_in_Aleppo
[3] http://www.n-tv.de/politik/Assad-hat-das...le17054276.html
[4] http://www.eslam.de/begriffe/h/hamadani_husain.htm
[5] http://www.spiegel.de/politik/ausland/ob...a-a-994134.html
[6] http://www.stern.de/familie/kinder/engli...ea-3236882.html
[7] http://parstoday.com/de/mediathek/program--die_heilige_maria
[8] http://muslim-tv.de/?s=maria


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RE: Frohe Weihnachten Aleppo – Weihnachtsgrüße an Christen und Muslime vom Muslim-Markt

#2 von Brigitte Queck , 26.12.2016 02:34

Danke, lieber Yavuz Özogus !
Auch Ihnen und Ihrer Familie, allen Freunden des Muslim-Marktes und allen Muslimen, Christen und friedliebenden Menschen auf dieser Welt Weihnachtsgrüße von den "Müttern gegen den Krieg Berlin Brandenburg" !
c/o Brigitte Queck

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