Der Iran enttäuscht
Nach allen bisher veröffentlichten Berichten ist Hassan Rohani bei den am Freitag dieser Woche
stattgefundenen Präsidentenwahlen mit absoluter Mehrheit in seinem Amt bestätigt worden.
Dieses Votum verdankt er dabei sicherlich insbesondere der jungen Generation, welche, allen
anders lautenden offiziellen Berichten zum Trotz,wohl doch an einer Öffnung des Iran gegenüber
den USA interessiert ist.
Auf diese Einstellung setzte übrigens auch Herr Rohani ganz konkret, dem es ja nach seinen eigenen
Worten vor allem um die Beendigung des völkerrechtswidrigen US-Embargos gegenüber seinem
Land geht. Dieses wurde allerdings in den letzten Tagen vom amerikanischen Präsidenten Trump
wieder und weiter verschärft.
Das war auch von vorneherein anzunehmen gewesen, haben sich doch die Vereinigten Staaten in ihrer
Geschichte noch nie an ein gegebenes Wort gehalten, wenn es ihren plutokratischen Interessen
notwendig erschien.
So verhält es sich- naturgemäß- natürlich auch gegenüber dem Iran, welchem bekanntlich vor
einiger Zeit ein Ende der gegen ihn verhängten Sanktionen in Aussicht gestellt worden war.
Auf eine derartige, bislang aber noch keineswegs erkennbare, Änderung der Washingtoner Außenpolitik
hoffen nun viele zu Reichtum gekommene Iraner, denen damit ihr kapitalistisches Wollen scheinbar oder
sogar tatsächlich inzwischen viel wichtiger geworden zu sein scheint als die Stärkung ihrer Heimat
als Bastion des Antiimperialismus im Nahen Osten.
Der Hauptleidtragende dürfte damit- wieder einmal- der palästinensische Volkswiderstand gegen
den ständigen Aggressor Israel sein, der zu Zeiten des Rohani-Vorgängers Mahmoud
Ahmadinedschad noch aktiv unterstützt worden war.
Davon konnte dann bei Rohani kaum mehr gesprochen werden, der ihm künftig sicherlich, wenn
überhaupt, nur noch leere Versprechungen machen dürfte.
Die Gefahr, dass der Iran, zumindest mittelfristig, viele der von Imam Khomeini erkämpften
Positionen aufgeben könnte, ist und bleibt also durchaus nicht von der Hand zu weisen.
Umso wichtiger bleibt daher ein rasches Eingreifen von Ayatollah Khamenei bei derartigen
Gefahrenmomenten.
In seiner Hand liegt also- mehr denn jemals zuvor- die revolutionäre Zukunft des Iran!