Die Wahlen im Iran als Gnade für die Menschheit
Wer die Handschrift des Erlösers erkennen will, muss sie lesen.
Zuweilen neigen Schiiten dazu sich vorzustellen, dass der erwartete Erlöser für sie kommen würde, aber das ist definitiv falsch. Auch Sunniten warten auf den Erlöser Mahdi, nur dass er für sie nicht bereits über ein Jahrtausend unter uns weilt. Die Behauptung, sie würden noch auf die Geburt des Erlösers warten, entbehrt aber jeglicher Grundlage, da er ja schon geboren sein könnte. Auch Juden und Christen – zumindest einige unter ihnen – warten auf den Erlöser. Und so ist Imam Mahdi nicht nur für Schiiten, nicht nur für Muslime, sondern für alle Menschen da, für Christen, für Juden, ja sogar für Atheisten! In der unvorstellbaren Gnade Allahs soll jeder Mensch die Chance bekommen, die Wahrheit zu erkennen.
Präsidentschaftswahlen im Iran sind aus westlicher Sicht oft mit Kuriositäten und Überraschungen verbunden. So war die Disqualifikation des ehemaligen Präsidenten Ahmadinedschad durchaus eine Überraschung. Absurderweise wird der die Kandidatur überwachende Wächterrat im Iran von westlichen Journalisten aller Richtungen mit dem Zusatz „nicht demokratisch legitimiert“ versehen [1]. Der Wächterrat hat 12 Mitglieder. Sechs davon werden vom direkt demokratisch gewählten Parlament nominiert, und sechs von indirekt gewählten Imam [2]. Die Mitglieder des Wächterrates sind nicht weniger demokratisch legitimiert als z.B. die Juristen des Bundesverfassungsgerichtes, bei denen solch eine Abwürdigung nicht behauptet werden würde, obwohl sie nur von Bundestag und Bundesrat aufgestellt werden.
Der Wächterrat im Iran hat also Ahmadinedschads Kandidatur abgelehnt, weil er die Voraussetzungen nicht (mehr) erfüllte, die für das Amt benötigt werden. Dazu zählt auch, dass man ein laufendes Ermittlungsverfahren gegen sich (und nahe stehende Personen) nicht damit versucht abzuwenden, indem man in die Immunität des Präsidialamtes flieht.
Am Ende des Auswahlverfahrens gab es sechs Kandidaten. Es sei nur nebenbei erwähnt, dass es in Deutschland oder den USA nie so viel Auswahl gibt. Faktisch reduzierte sich die Auswahl aber am Ende durch zwei Rücktritte und zwei chancenlose Kandidaten auf einen ernsthaften Zweikampf zwischen dem Amtsinhaber Rouhani und Ayatollah Raisi.
Allein diese Tatsache noch vor dem Wahltag betrachtet kann als kleine Sensation gewertet werden. Hätte man vor einem halben Jahr gefragt, wer Ay. Raisi ist, hätten eingeweihte Revolutionsanhänger gewusst, dass er der von Imam Chamene’i ernannte Direktor der größten Stiftung des Landes ist. Aber über sein Leben hätten nur sehr wenige etwas gewusst. Die Mehrzahl der Wähler hätte nicht viel über ihn sagen können. In diesem Hinweis steckt ein Schriftzeichen des erwarteten Erlösers: Je älter Imam Chamene’i wird, desto mehr machen sich einige Sorgen, was denn nach ihm sein würde und dass es niemanden gäbe, der ihn ersetzen könne usw… Diese Wahl hat gezeigt, dass es im Iran eine ganze Reihe von weniger bekannten enorm befähigten revolutionären Persönlichkeiten gibt, die sozusagen aus dem „Nichts“ in Erscheinung treten können. Das Signal an die Gläubigen ist: Macht Euch keine Sorgen um Dinge, die ihr nicht beeinflussen könnt, sondern sorgt euch um die Dinge, die ihr beeinflussen könnt.
Während des Wahlkampfes wurde in der Westlichen Welt der Eindruck erweckt, als wenn Ay. Raisi der „Konservative“ sei und Rouhane der „Reformer“. Wie absurd diese Begrifflichkeiten in Bezug auf den Iran sind, lässt sich allein an den unterschiedlichen Wirtschaftsmodellen erkennen. Während Ay. Raisi die revolutionäre und progressive Widerstandswirtschaft vertritt, vertritt Rouhani eher die konservative, immer noch viel zu stark vom Kapitalismus beeinflusste Wirtschaftsentwicklung.
Der Westen stand zweifelsfrei hinter Rouhani. Der Grund dafür ist sehr einfach. Der kapitalistisch-imperialistische Westen glaubt seine kapitalistisch-imperialistischen Ziele besser mit Rouhani durchsetzen zu können.
Es kam zur Wahl und Rouhani hat eindeutig gewonnen; vereinfacht 60 zu 40. Der Jubel der Westlichen Welt war unverblümt. Ja, so weit ist es in der Westlichen Welt schon gekommen, dass sie sich über den Sieg eines Mullahs bei Präsidentschaftswahlen im „Mullahregime“, wie sie es diffamierend nennen, lauthals freuen. Allein die Wahlbeteiligung von weit mehr als 70% verdeutlicht, dass das islamische System tief im Volk verankert ist.
Die revolutionären Anhänger Ay. Raisis können auch jubeln. Ihr Wunschkandidat ist sozusagen von Null auf Vierzig durchgestartet, von einer zuvor kaum bekannten Person zu einem zukünftigen Hoffnungsträger für viele im Land. Es gibt noch einen anderen Aspekt, der die Anhänger dieser Befreiungstheologie jubeln lassen muss. In der Wahl selbst ist die Handschrift des erwarteten Erlösers deutlich erkennbar. Und das gibt Hoffnung. Denn das Wahlergebnis ist das Beste für den Iran und die Menschheit in der heutigen Weltsituation. An dieser Stelle sei noch einmal daran erinnert, dass es bei der Betrachtung nicht nur um Schiiten, um Iraner, oder um Muslime geht. Der Erlöser ist für alle da und muss von allen erkannt werden.
Wir haben alle beobachtet, wie der Präsident des größten satanischen Systems unserer Zeit mit 50 anderen Untersatanen sein Gesäß (ich würde hier lieber einen anderen Ausdruck verwenden, aber mein islamischer Anstand verbietet das) mit dem Schwert geschwungen hat [3]. Trump hat diese Versammlung im Vorhof zur Hölle eingeschworen auf den Kampf gegen die Islamische Republik Iran. Man stelle sich nur vor, Ay. Raisi hätte die Wahlen im Iran gewonnen. Dann hätten diese Wahnsinnigen allen Vorwand gehabt noch mehr Leid anzurichten, als sie es ohnehin schon tun, und ihre Presstituierten hätten alles mitgetragen, genauso wie sie mittragen, dass der „Führer der Freien Welt“ [4] die schlimmsten Tyrannen und Diktatoren aufrüstet.
Mit Rouhani als Präsident haben sie kein so leichte Handhabe! Alle ihre Propaganda, alle ihre üble Kriegshetze läuft ins Leere bzw. entlarvt ihre eigenen teuflischen Absichten. Jeder Mensch (nicht nur Muslime) bekommt die erneute Chance zu erkennen, wer der Pharao und wer der Moses und Aaron unserer Zeit ist. Die Szenen in Saudi-Arabien und in Palästina waren zu eindeutig! Und wer weiß, was für ein „Iraner“ hinter dem Terroranschlag in England herausgekommen wäre, wenn Ay. Raisi Präsident geworden wäre. Ist euch nicht aufgefallen, dass der obligatorische Ausweis des Attentäters dieses Mal nicht gefunden worden ist? Mit etwas Verspätung mussten dann die IS-Marionetten das Verbrechen auf sich nehmen; ein Verbrechen, das in dieser Unmenschlichkeit und Brutalität nur von Diensten initiiert werden kann, die sämtliche menschliche Regungen in sich zerstört haben.
Auch für die Anhänger der islamischen Befreiungstheologie steckt ein wichtiges Signal des Erlösers in dem Wahlergebnis im Iran. Es besagt: Hört auf Euch Sorgen über irgendeine Nachfolge zu machen; das ist nicht eure Aufgabe! Schwächt Euch nicht mit solch unsinnigen Mutmaßungen! Schwächt Euch nicht mit unnötigen Sorgen bezüglich des Wahlverhaltens der Iraner. Dafür seid doch ihr nicht verantwortlich! Fragt Euch vielmehr, in wie weit ihr den amtierenden Imam jeden Tag besser unterstützen könnt, z.B. auch beim bevorstehenden Quds-Tag. Die Vorstellung mancher, dass der Iran immer „Westlicher“ werden wolle, ist absurd! Schon zwei Mal zuvor haben die Kandidaten, die die westliche Welt bevorzugt hätte, gewonnen. Rafsandschani war acht Jahre Präsident und danach Chatami acht weitere Jahre. Sechzehn Jahre wurde die Islamische Republik – aus Sicht des Westens – der Westlichen Welt näher gebracht: Was für eine irrwitzige Annahme. Das Ergebnis war der Wahlsieg von Ahmadinedschad. Und die Westliche Welt verliert beständig an Einfluss in der gesamten Welt während Israel inzwischen völlig isoliert ist.
Es soll hier kein falscher Eindruck entstehen: Ich behaupte nicht, dass die Wahlzettel von Imam Mahdi ausgefüllt worden sind. Nein, das Volk hat gewählt. Ich behaupte auch nicht, dass das Volk im Iran heute zu 90% hinter dem Imam steht! Aber ich behaupte, dass Imam Chamene’i heute mehr treue Anhänger im Iran und außerhalb hat, als je ein derartiges Oberhaupt nach Imam Ali (a.)! Das ist keine Übertreibung sondern meine feste Überzeugung. Ich behaupte, dass in dem Wahlergebnis ein Segen für die gesamte Menschheit steckt, das wir nach und nach immer besser verstehen werden inschaallah. In der Handschrift Imam Mahdis lese ich, dass wir uns noch enger mit dem Oberhaupt der wahren Befreiungstheologie verbinden sollen und unsere Arbeiten noch intensiver der Gerechtigkeit und Wahrheit widmen müssen. Ich erkenne einen Aufruf an uns alle – insbesondere an meine Wenigkeit – zu mehr Fleiß und Anstrengung. Ich erkenne, dass wir noch mehr als zuvor den wahren Islam und die Befreiungstheologie des Islam vorstellen sollen. Wie sehr sollen sich Trump und seine saudischen Marionetten denn noch zu Affen im Fernsehen machen, bis wir die Gelegenheit nutzen und deutlich Position beziehen, eine Position, die auch jeder Wahrheit suchende Mensch erkennen kann, selbst wenn er Atheist ist.
Stehen wir also zu Moses und Aaron und entlarven wir den Pharao der Zeit, damit jeder es erkennen kann, selbst die eigenen Zauberer des Pharao. Wenn selbst sie die Seiten wechseln, warum sollte es nicht auch uns gelingen, viele Nachbarn, Bekannte, Freunde und Interessierte einzuladen? Es wird uns gelingen, wenn wir den Islam nicht als libanesischen, türkischen, arabischen, persischen oder sonstigen Kulturzirkus verstehen sondern als Gnade Gottes für uns die Wahrheit leben, erleben und vorleben zu dürfen. Dazu sage ich: Alle Dankpreisung ist des Herrn der Welten.
[1] https://www.jungewelt.de/artikel/310978....demokratie.html
[2] http://www.eslam.de/manuskripte/verfassu...ngsstruktur.htm
[3] https://www.welt.de/politik/ausland/arti...emsen-kann.html
[4] https://m.faz.net/aktuell/politik/trumps...p-15020330.html