Ständig ein Skandal
Viele haben sich, wenn sie zuvor überhaupt Interesse dafür hatten, inzwischen
an die ebenso katastrophalen wie menschenunwürdigen Verhältnisse im Gaza-Streifen
gewöhnt.
Auf diese machte mittlerweile sogar "tagesschau.de" am 31.August in einem ausführlichen
Bericht aufmerksam.
Dessen Tenor: "Weil der Strom dort ausfällt, arbeiten die Abwasseranlagen nicht mehr und die
Kloake fließt ungehindert ins Meer. ... Und auch sonst sind die Lebensbedingungen dort so
schlecht, dass UN-Generalsekretär Guterres ´von einer dramatischen humanitären Krise´spricht."
Dies ist dabei beileibe keine vorübergehende Erscheinung, sondern dauert dort, dank der
israelischen Blockade, nun schon seit mehr als zehn Jahren ununterbrochen an.
Man stelle sich aber in diesem Zusammenhang einmal vor, Juden würden irgendwo auf der Welt
im Jahre 2017 von den gleichen Lebensumständen betroffen sein, welche es zu jedem Tag in
Gaza gibt.
"Eine Million Menschen auf regelmäßige Nahrungsmittellieferungen angewiesen. ... Es gibt kein
sauberes Trinkwasser. Mehr als 95 Prozent des Wassers sind verschmutzt. Seit Jahren müssen die
Bewohner mit massiven Stromausfällen leben. Wegen der schlechten Versorgung gibt es nur wenige
Stunden Elektrizität."
Die Welt stünde deswegen förmlich Kopf und könnte sich vor Auschwitz-Vergleichen kaum noch retten.
Aber Muslime, noch dazu arabisch stämmiger Herkunft?
Nach orthodoxer jüdischer Meinung sind dies ja sowieso "Gojime", in korrekter Übersetzung also so etwas
wie "Vieh".
Infolgedessen scheinbar zu vernachlässigen.
Und die Politik der sog. "Westlichen Wertegemeinschaft" war und ist ja auch danach.
Desinteresse korrespondiert dort mit offenkundiger Missachtung, ja Verhöhnung des dortigen Leides.
Für die Plutokraten in Washington, vom offiziellen Berlin einmal ganz zu schweigen, zählen scheinbar
oder tatsächlich nur Israelis und sonstige Juden- bestimmt aber nicht die Herbeiführung des Völkerrechtes
für den Gaza-Streifen.
Denn ansonsten wäre wohl in Sachen Beendigung der widerrechtlichen Blockade dieses Territoriums durch
Israel schon etwas unternommen worden.
An diesem Unrecht ändert übrigens natürlich auch eine Bundestagswahl nicht das allergeringste, deren
Stimmen- Präferenzen hier seit geraumer Zeit breiten Raum einnehmen.
Waren und sind doch alle relevanten Parteien hierzulande allein Israel und seinen territorialen Ansprüchen
verpflichtet.
Und dies trifft selbstverständlich auch auf die "Linke" zu, deren Wahl Herr Dr.Özoguz letztlich empfiehlt.
Ich erinnere hier aber nur einmal daran, dass ihr prominenter Frontmann Gregor Gysi bereits 2008 bei einer
Veranstaltung der "Karl-Liebknecht-Stiftung" aus Anlass von 60 Jahren Israel den Antiimperialismus in die
Nähe des Antisemitismus gerückt und sich daher von ihm offen und offiziell distanziert hat.
Die "Deutsche Mitte", der hier so viele, vielleicht durchaus berechtigte, Vorschusslorbeeren mit auf den Weg
gegeben worden sind, dürfte- demgegenüber- leider nicht die allergeringste Chance besitzen, auch nur in die
Nähe eines Bundestagseinzuges zu gelangen, wenn auch mit Illusionen genau dieser Eindruck erweckt werden
soll.
Nein: Gazas Schicksal stinkt, wie sein faulendes Wasser, förmlich zum Himmel, dort verrecken in des Wortes
allerschlimmster Bedeutung Menschen, und die Menschheit, auch die islamisch geprägte, schweigt mehr oder
minder dazu.
Philosophen haben einmal angesichts des Geschehens in Auschwitz und anderen Konzentrationslagern die sehr
ernst gemeinte Frage gestellt: "Wo blieb dort Gott?"
Heute muss sie leider, abgewandelt werden und so lauten:
"Was sagt die Weltbevölkerung zum Gaza-Streifen und gegen die ständigen dortigen israelischen Verbrechen?"